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EU-Richtlinie gefährdet Lieferketten: DER AGRARHANDEL bezieht Stellung
DER AGRARHANDEL hat eine klare Meinung zur geplanten EU-Wertschöpfungskettenrichtlinie (Corporate Sustainability Due Diligence Directive – CSDDD) und zeigt sich nach der deutlichen Positionierung der beiden FDP-Minister Lindner und Buschmann, die eine Enthaltung Deutschlands am 8. Februar in Brüssel bedeutet, bestärkt: „Das Lieferkettensorgfalts-pflichtengesetz (LkSG) hat unsere Unternehmen schon vor große Herausforderungen gestellt und die CSDDD würde – Stand heute – noch einen obendrauf setzen. Unsere Forderung: Der Verwaltungsaufwand für die Unternehmen bei der Umsetzung der Sorgfaltspflichten muss dringend reduziert werden“, erklärt Geschäftsführer Martin Courbier. Ein vorzeitiges Scheitern der CSDDD bei der bevorstehenden Abstimmung in Brüssel nächste Woche wäre der klare Auftrag, hier entsprechend nachzubessern. Auch wenn die Bestrebungen zu mehr Umweltschutz…
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Late Payment Verordnung: Nicht das Kind mit dem Bade ausschütten!
Das Vorhaben der EU-Kommission, Zahlungsziele für alle Verträge zwischen Unternehmen ausnahmslos auf 30 Tage festzusetzen, schießt deutlich über das Ziel hinaus und ist dringend zu stoppen. Diese Forderung erhebt DER AGRARHANDEL anlässlich der in Brüssel aktuell laufenden Überarbeitung der Verordnung über den Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr. Das berechtigte Ziel, die Zahlungsmoral zugunsten kleinerer und mittelständischer Unternehmen zu verbessern, wird dadurch nicht erreicht. Im Gegenteil würde eine generelle Verpflichtung, Rechnungen immer innerhalb von 30 Tagen zu begleichen, zu Liquiditätsengpässen und großen Verwerfungen in der Agrarwirtschaft und vielen anderen Branchen führen. DER AGRARHANDEL fordert, die geübte und bewährte Praxis im Agrarhandel zu erhalten, wonach häufig Betriebsmittelkäufe und Ernteverkäufe zum Vorteil beider Parteien ins…
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Pflanzenschutz-Entscheidungen mit Augenmaß treffen
Heute wird im Europäischen Parlament über den Vorschlag zur Sustainable Use Regulation (SUR) abgestimmt. Martin Courbier, Geschäftsführer des Verbandes DER AGRARHANDEL, appelliert an die Parlamentsmitglieder, bei ihrer Entscheidung auf wissenschaftliche Erkenntnisse zu setzen und die prognostizierten negativen Auswirkungen eines stark reduzierten Pflanzenschutzmittel-Portfolios zu berücksichtigen, wie sie von Fachleuten vorhergesagt werden. Die derzeitige mangelnde Verfügbarkeit wirksamer Alternativen bereitet zusätzliche Sorge. Courbier betont: "Die Landwirte in Deutschland produzieren auf erstklassigen Böden und die erzeugten Qualitäten sind hervorragend. Wenn diese Möglichkeiten eingeschränkt werden, besteht die Gefahr, dass wir langfristig von Importen aus Drittländern abhängig werden.“ DER AGRARHANDEL appelliert an die Abgeordneten, die Elemente im Baukasten des Pflanzenschutzes nicht weiter einzuschränken, die Beteiligten nicht…
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DAH fordert: Mehr Wissenschaft – weniger Panikmache
DER AGRARHANDEL e.V. (DAH) bezieht deutlich Stellung zu dem von foodwatch angeprangerten Pflanzenschutzmitteleinsatz bei Getreide – der Verband fordert foodwatch dazu auf, statt reißerischerer Panikmache lieber auf Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse zu setzen. Diese stehen deutlich auf Seiten der hochqualitativen Lebensmittel hierzulande und deren Erzeugern. „Pflanzenschutzmittel schützen Lebensmittel und tragen damit zur Verbrauchersicherheit und nicht zu deren Gefährdung bei“, stellt Martin Courbier klar. „Niemand möchte von Pilzkrankheiten befallenes Erntegut und damit echte Giftstoffe in seinem Essen haben – genau davor schützen uns diese Mittel, denn Pflanzen können nun mal krank werden. Das ist Natur“, erklärt der Geschäftsführer des DAH weiter und betont, dass auch der Ökolandbau nicht ohne Hilfsmittel im…
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Schwierige Ernte 2023 – Wie ist die Lage?
Überall in Deutschland nutzen Landwirte kleine Regenlücken, um die letzte Ernte einzufahren – rund zwei Wochen dauert es noch, bis der letzte Weizen vom Acker ist, schätzt DER AGRARHANDEL e. V. (DAH). „Etwas mehr als die Hälfte ist geerntet. Der Regen der letzten Wochen hat Landwirte vor Herausforderungen gestellt und macht die Ernte auch weiterhin zur Geduldsprobe“, so Martin Courbier, Geschäftsführer des DAH. Das setzt auch die Beteiligten und Kapazitäten des Agrarhandels unter Druck. Lagerung, Trocknung und Weiterverarbeitung beschäftigen derzeit die komplette Branche. „Die diesjährige Ernte ist keine Frage der Menge, sondern der Qualität. Wir sehen ein starkes Ost-West-Gefälle – der Westen hatte stärker mit den Folgen des Regens zu…
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Stopp des Getreideabkommens: AGRARHANDEL bezieht Stellung
DER AGRARHANDEL e. V. (DAH) kritisiert scharf die am heutigen Tage von Russland getroffene Entscheidung, das Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide zu stoppen. Es soll erst wieder in Kraft treten, wenn Wirtschaftssanktionen gegen Russland gelockert werden. Die Folgen der Aufkündigung dürften schon bald spürbar sein. „Diese Entscheidung ist eine Katastrophe. Die Agrarwirtschaft ist für die Ukraine lebenswichtig, das Abkommen sollte unbedingt aufrechterhalten werden“, stellt Martin Courbier, Geschäftsführer des DAH, klar. Die lukrative Bewirtschaftung des überhaupt noch zu bestellenden Ackerlandes in Kriegszeiten sei bereits eine riesige Herausforderung für die ukrainischen Landwirte – und nun käme durch die Blockade Russlands weitere Unsicherheit dazu. Russland rechtfertigt den Stopp des Abkommens unter anderem…
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Neue Züchtungstechniken: Gesetzesentwurf schafft Handelsbarrieren
Die EU-Kommission ist bemüht, wissenschaftsbasierte Regelungen zum Umgang mit neuen Züchtungstechniken (NZT) zu finden und gleichzeitig gesellschaftliche Bedenken aufzugreifen. Dies erkennt DER AGRARHANDEL (DAH) in seiner ersten Kommentierung des Gesetzentwurfs zur Abgrenzung von GVO und NZT an, der jetzt veröffentlicht wurde. „Die weitgehende Gleichbehandlung von NZT-Pflanzen mit herkömmlich gezüchteten Pflanzen entspricht dem Konsens der Empfehlungen zahlreicher unabhängiger Wissenschaftler und ist daher folgerichtig“, betont der Geschäftsführer des DAH, Martin Courbier. Dennoch sieht der Verband Probleme auf den Handel mit landwirtschaftlichen Rohstoffen zukommen. „Die geplante Schaffung verschiedener Kategorien von Pflanzen, die durch neue Züchtungstechniken entwickelt wurden, zieht im Agrarhandel eine Trennung von Lieferströmen nach sich“, gibt Courbier zu bedenken. Der Regulierungsentwurf sieht vor,…
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DER AGRARHANDEL wagt Blick in die Zukunft
Es sind turbulente Zeiten, in denen DER AGRARHANDEL heute seine Mitglieder zur Versammlung nach Mannheim einlud – seien es der Ukrainekrieg, die geplante Reduktion von Pflanzenschutzmitteln oder der Green Deal der EU: Die Welt des Agrarhandels steht vor großen Herausforderungen, wie der Verband betont. „Eine starke Wirtschaft ist das Fundament einer starken EU!“, stellt Präsident Rainer Schuler zu Beginn der Veranstaltung klar. Deutschland und die EU sind Gunststandorte in der Getreideerzeugung und wichtige Akteure im weltweiten Agrarhandel. Doch DER AGRARHANDEL ist besorgt. „Durch die Beschränkungen der Farm-to-Fork-Strategie kann die EU ihrer globalen Verantwortung als Gunststandort mit hohem Ertragspotenzial nicht mehr gerecht werden“, erklärt der Präsident. Die geplante Reduzierung von Dünger-…
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Selbstversorgungsgrad mit Nahrungsmitteln priorisieren
In Zeiten der aktuell vielfältigen Herausforderungen müsse die Ernährungssicherheit an erster Stelle stehen, betont DER AGRARHANDEL anlässlich der heutigen Anhörung im Bundestag „Nahrungsmittelversorgung sicherstellen – Selbstversorgungsgrad in Deutschland und Europa erhalten“ (Drucksache 20/5215). „Es muss klug abgewogen werden, mit welchen Maßnahmen die Ziele der Farm-to-Fork-Strategie erreicht werden und zudem eine effiziente Bewirtschaftung der Flächen möglich bleibt“, fordert Geschäftsführer Martin Courbier. Allein die geplanten Restriktionen im Pflanzenschutz könne die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten aus Drittstaaten weiter erhöhen, warnte Courbier. Zudem seien die indirekten Effekte einer Verringerung der Produktivität der Landwirtschaft in der EU auf die globale Ernährungssicherung nicht zu unterschätzen. Diese Auswirkungen der Farm-to-Fork-Strategie gelte es in der politischen Diskussion offen anzusprechen. Die…
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Pflanzenschutz sichert nachhaltige Ernteerträge
Anlässlich der bevorstehenden Agrarministerkonferenz in Büsum appelliert DER AGRARHANDEL an die Agrarminister der Bundesländer, die massive Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln kritisch zu hinterfragen, da auch weiterhin eine effiziente Landwirtschaft in Deutschland möglich sein muss. „Tatsächlich sind schon heute wirksame Schädlingsbekämpfung und Resistenzmanagement äußerst herausfordernd“ so DAH-Geschäftsführer Martin Courbier, der in diesem Zusammenhang auf den gültigen Nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) verweist. Die Entstehung von Resistenzen gegen Pflanzenschutzmittel bei Krankheiten, Schädlingen und Unkräutern hat laut NAP in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Gründe hierfür liegen u. a. in der zunehmend geringer werdenden Zahl verfügbarer Wirkstoffe mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen. „Der integrierte Pflanzenschutz muss weiter gestärkt werden, überbordende Bürokratie und Aufzeichnungspflichten sind zu…