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Zuwanderungsdelle durch Corona in den Jahren 2020/2021
Im Jahr 2020 zogen netto rund 220.000 Personen nach Deutschland. Besonders die Lockdown-Monate verhinderten eine stärkere Zuwanderung. Dies ist ein massiver Rückgang zu den Vorjahren, in denen mehr als 300.000 oder gar 400.000 Menschen zuzogen. Insbesondere die Zuwanderung von außerhalb der EU ist im Vergleich zum Vorjahr kräftig eingebrochen. Unter den Top 20 Herkunftsländern finden sich aktuell nur noch europäische und asiatische Länder. Auch innerhalb der EU war die Zuwanderung insgesamt geringer als in den Vorjahren. Unter den EU-Herkunftsländern gab es sehr große Unterschiede. So legte die Zuwanderung aus UK, Spanien und Portugal gegenüber 2019 zu. Die Zuwanderung aus den beiden wichtigen Herkunftsländern Rumänien und Bulgarien blieb in Summe nahezu…
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Delta-Variante: Risikofaktor für Reisesaison und Bundestagswahl
Die Verbreitung der Delta-Variante wird in der Sommersaison 2021 Touristenströme umlenken, wenn einzelne Urlaubsländer – wie zuletzt Portugal – als Virusvariantengebiete eingestuft werden. Allerdings dürfte sich Delta in Kürze auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern durchsetzen. Es stellt sich daher die Frage, wie lange die Einstufung von Ländern mit einem hohen Delta-Anteil als Virusvariantengebiet zu rechtfertigen ist. Letztlich könnte die Einteilung in Risikogebiet und Hochinzidenzgebiet wieder sinnvoller sein. Sollte nach den Sommerferien ein Schutzkonzept an den Schulen fehlen und Delta zu Störungen des Schulbetriebs führen, könnte dies die Wahlentscheidung vieler Menschen beeinflussen. Die Virologen sind sich aktuell einig: Die Delta-Variante wird sich in Europa in den kommenden Wochen und…
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Bundesweiter Mietendeckel: Wohl nur unter einer (unwahrscheinlichen) grün-rot-roten Bundesregierung – aber auch dann würde das Wasser noch immer nicht bergauf fließen
Nachdem der Berliner Mietendeckel durch das Bundesverfassungsgericht kassiert wurde, diskutiert ganz Deutschland die Folgen. Eine der am häufigsten und potenziell wichtigsten Fragen für viele Vermieter und Mieter lautet, kommt nach der Bundestagswahl im September ein bundesweiter Mietendeckel? Die Linke fordert in ihrem Wahlprogramm einen Mietendeckel nach Berliner Vorbild für das gesamte Bundesgebiet. Danach dürften Mieten nur noch mit der Inflation steigen und würden bei 2% pro Jahr gedeckelt. Besonders hohe Mieten sollen vermutlich auch nach dem Vorbild des Berliner Mietendeckels abgesenkt werden. Die Absicht der Grünen hätte eine ähnliche Wirkung wie ein bundesweiter Mietendeckel. Allerdings sind deren Vorschläge komplexer: Mietpreisbremse weiter verschärfen, Mieterhöhungen auf 2,5% pro Jahr „innerhalb des Mietspiegels“ begrenzen…
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Verbot von Eigenheimen? Ein weiteres klimapolitisches Placebo!
Das Eigenheim ist zum Gegenstand klimapolitischer Diskussionen geworden. Die Diskussion, ob und in welchem Ausmaß Eigenheime stärker zum Klimawandel beitragen oder mit einem höheren Ressourcenverbrauch einhergehen als Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, lenkt zum einen von der eigentlichen energie- und klimapolitischen Herausforderung im Gebäudesektor ab. Zum anderen zeigt sie, dass klimapolitische Forderungen häufig nicht zur Lebenswirklichkeit bzw. zu den Konsumwünschen von Millionen von Menschen passen. Das Eigenheim ist zum Gegenstand klimapolitischer Diskussionen geworden. Der Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen im deutschen Bundestag, Anton Hofreiter, wurde kürzlich in der Presse mit den Worten zitiert: „Einparteienhäuser verbrauchen viel Fläche, viele Baustoffe, viel Energie, sie sorgen für Zersiedelung und damit auch für noch mehr Verkehr“. Inhaltlich ist…
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Abbau des Konsumstaus wird im Sommer zum Wachstumstreiber
Die pandemiebedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Deutschland haben auch im Winterhalbjahr 2020/21 die Konsummöglichkeiten der privaten Haushalte spürbar eingeschränkt. Große Teile des stationären Einzelhandels sowie Dienstleistungsbetriebe, die auf persönliche Interaktion angewiesen sind, mussten schließen. Der Tourismus und ein Großteil des Gastgewerbes liegen brach. Die Auflösung des damit verbundenen Konsumstaus wird entscheidend für die konjunkturelle Erholung sein. Wenn die Pandemie eine Lockerung der Restriktionen ab Q2 zulässt, könnten in einem konservativen Szenario etwa 30% der zusätzlichen Ersparnisse (EUR 50 Mrd.) im Jahr 2021 wieder in den privaten Konsum fließen, während fast 70% in Einlagen oder Vermögenswerten der privaten Haushalte verbleiben würden. Dieses Szenario entspricht unserer jüngsten Prognose für den privaten…
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Preissprung im Januar – kommt jetzt die Inflation?
Im Januar ist die deutsche VPI-Inflationsrate deutlich angestiegen, was auch durch Sondereffekte verursacht wurde. Aufgrund des kräftigen Preisanstiegs bei Waren (ohne Energie) stellt sich dennoch die Frage, ob – trotz weiterhin wirkender preisdämpfender Faktoren – eine höhere Inflationsdynamik aufgrund von Angebotsengpässen ins Haus steht. Insgesamt rechnen wir jetzt mit einer (durchschnittlichen) Jahresinflationsrate von 2,0% im Jahr 2021. Zum Jahresende könnte die Inflationsrate sogar vorübergehend auf bis zu 3% in die Höhe schnellen, ehe sie dann wieder zum ersten Quartal 2022 auf rund 1 ½% zurückfallen dürfte. Angesichts der überraschend hohen Januar-Inflationszahlen sehen wir aber für die Zukunft inzwischen mehr Aufwärts- als Abwärtsrisiken. Insbesondere eine über die Angebotsseite in Gang kommende…
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Corona-Indikatoren: Das Glas ist immer noch halb voll
Der Abwärtstrend bei der 7-Tage-Inzidenz hat sich in Deutschland zuletzt nicht fortgesetzt. Ein Grund hierfür dürfte darin liegen, dass sich die ansteckenderen Virusmutationen in Deutschland zunehmend verbreiten. Auch der schleppende Impfprozess drückt auf die Stimmung. Gleichwohl gibt es Gründe für vorsichtigen Optimismus. So sinken die Todesfallzahlen im Zusammenhang mit Corona, die Zahl der Intensivpatienten sowie die Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen als Folge der Impfungen. Zudem sind viele Gesundheitsämter wieder besser in der Lage, Infektionsketten nachzuverfolgen. Auch bei der Behandlung von COVID-19 wird es Fortschritte geben. Die Politik dürfte angesichts der Risiken durch Virusmutationen weiterhin vorsichtig agieren, aber verstärkt auch andere Corona-Indikatoren als die 7-Tage-Inzididenz berücksichtigen. Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz dient…
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Grüner Wasserstoff als Energieträger: Die Billionen-Euro-Frage
Damit grüner Wasserstoff einen nennenswerten Beitrag zu einer klimaverträglichen Energieversorgung der Zukunft leisten kann, muss er (1) in großen Mengen, (2) kostengünstig und (3) möglichst CO₂-arm erzeugt werden. Wie dies gelingen soll, ist bislang nur theoretisch beantwortet. Hinzu kommen Herausforderungen bei Transport und Lagerung von Wasserstoff. Grüner Wasserstoff dürfte zunächst vor allem bei ortsgebundenen Großanwendungen eingesetzt werden, etwa in energieintensiven Industrien. Vorerst sind hierfür – wie so oft bei klimaverträglichen Technologien – staatliche Subventionen notwendig. Längerfristig könnte Wasserstoff auch bei einzelnen Verkehrsträgern zum Einsatz kommen (z.B. Luftverkehr, Schifffahrt). Wasserstoff ist theoretisch ein Energie-Multitalent. Nicht zuletzt wegen hoher Kosten dürfte sein Beitrag für die nationale und globale Energiewende in den nächsten…
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Deutsche Bank Research: Homeoffice – gekommen um zu bleiben
Die Corona-Pandemie hat die Koordinaten in der Arbeitswelt nachhaltig verschoben, ein Großteil der Büroarbeit wird nun im Homeoffice geleistet. Auch für die Zukunft zeigen sich Unternehmen offen für mehr Homeoffice, viele Arbeitnehmer wünschen sich hybride Arbeitsmodelle. Die neue Flexibilität bietet Spielraum zur Effizienzverbesserung, doch Produktivitätsgewinne sind kein Selbstläufer. Räumliche Distanz hemmt den Wissensaustausch – die Serendipität leidet. Bei anhaltend mehr Homeoffice könnte die Nachfrage nach traditionellen Büroflächen zwar zurückgehen, aber nicht so stark wie die erste Homeoffice-Euphorie vermuten ließ. Die deutsche Erwerbsbevölkerung wird durch den demografischen Wandel spürbar schrumpfen. Hier bietet Homeoffice eine Möglichkeit zur Sicherung der Erwerbsbeteiligung. Das berufliche Arbeiten in den heimischen vier Wänden dürfte in hybrider Form…
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Reform des Dax: Vernünftig, behebt aber nicht die Malaise des deutschen Aktienmarkts
Der deutsche Aktien-Leitindex Dax bekommt ein neues Regelwerk. Die Zahl der Indexmitglieder steigt von 30 auf 40, der Börsenumsatz entfällt als Auswahlkriterium und neue Mitglieder müssen zuvor wenigstens zwei Jahre nacheinander profitabel gewesen sein. Auch die Corporate-Governance-Anforderungen werden verschärft. Der Dax wird dadurch diversifizierter und etwas „jünger“ werden, das starke Übergewicht des Verarbeitenden Gewerbes wird jedoch trotz der Erweiterung voraussichtlich nicht geringer werden. Das neue Profitabilitäts-Kriterium ist kritisch zu sehen, da es die Aufnahme junger, aufstrebender Start-ups erschwert. Insgesamt werden Indexregeln nichts an den grundsätzlichen Problemen ändern, die den deutschen Aktienmarkt und die Aktienkultur belasten – das können und sollten nur die politischen Entscheidungsträger. Deutschlands Anteil an der globalen Marktkapitalisierung…