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Nicht-invasive Diagnostik und Künstliche Intelligenz bei Hauttumoren
Die Früherkennung von Hautkrebs kann durch den Einsatz nicht-invasiver Diagnostik noch weiter verbessert werden. Mit modernen Bildgebungstechniken und künstlicher Intelligenz (KI) können Dermatologinnen und Dermatologen Malignome der Haut und deren Vorstufen früh erkennen und zudem unnötige Exzisionen benigner Hautläsionen reduzieren. Welche weiteren Vorteile die nicht-invasive Diagnostik hat, welche Voraussetzungen an technischer Ausstattung und Wissen im Umgang mit dieser nötig sind und welche Rolle KI in Zukunft für Diagnostik und Therapie in der Dermatologie haben könnte, sind Themen der Pressekonferenz am 25. April 2023 zum Auftakt der 52. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e. V. (DDG) vom 26. bis 29. April 2023 in Berlin. Je früher eine exakte Hautkrebsdiagnose gestellt wird, desto besser…
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Hautinfektionen: Unbekannte Erreger und neue Resistenzen
Infektiologische Dermatosen sind im klinischen Alltag häufig. Durch klimatische und geographische Veränderungen sowie eine ausgeprägte Reiseaktivität der Bevölkerung verbreiten sich Pathogene rascher. Bekannte Krankheitserreger kehren wieder, gänzlich neue für den Menschen gefährliche Erreger treten auf. Gleichzeitig werden Keime gegenüber den zur Behandlung geeigneten Antiinfektiva resistent. Wie der Wandel von Erregern und Resistenzen die Behandlung erschwert und was man dagegen tun kann, diskutieren Expertinnen und Experten der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e. V. (DDG) auf der Pressekonferenz am 25. April 2023 zum Auftakt der 52. DDG-Tagung (26. bis 29. April 2023) in Berlin. Infektionen durch Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten spielen in der Dermatologie eine wichtige Rolle. Behandelt werden sie unter anderem…
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Leitlinie Nagelpilz: Durch Medikamente und „Verhaltensänderungen“ die Pilze bekämpfen
Nagelpilz, medizinisch Onychomykose genannt, betrifft in Deutschland schätzungsweise 2 bis 15 % der Bevölkerung. Die optisch unschönen Nagelveränderungen sind kein bloßes kosmetisches Problem, sondern eine ernstzunehmende Infektion. Um die richtige Therapie gegen die verursachenden Pilze einzuleiten, muss eine exakte Diagnose vorliegen. Wie die „Materialentnahme“ vor sich gehen sollte, was in Bezug auf den Erregernachweis bei Blickdiagnostik, Mikroskopie, Histologie bis hin zur PCR zu empfehlen ist, für welchen Schweregrad des Pilzbefalls welche Therapie – topisch, systemisch oder eine Kombination daraus – geeignet ist, sind Themen der S1-Leitlinie Onychomykose, die unter Federführung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) entstanden ist. Nagelpilz betrifft sowohl Finger- als auch Zehennägel. Letztere sind häufiger betroffen, da Füße…
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S2k-Leitlinie zu Diagnose und Therapie betont die Bedeutung interdisziplinärer Behandlung
Das Schleimhautpemphigoid ist eine chronisch verlaufende, Blasen bildende Autoimmunerkrankung, die überwiegend die Schleimhäute betrifft. Am Körper können mitunter einzelne Blasen und oberflächliche Hautwunden auftreten, die mit Narbenbildung abheilen. Am häufigsten manifestiert sich die Erkrankung an der Mundschleimhaut, aber auch der Rachen, die Speiseröhre, die Genitalschleimhaut und die Schleimhaut am After können betroffen sein. Bei etwa zwei Drittel der Betroffenen sind die Bindehäute der Augen betroffen, was zur Einschränkung des Sehvermögens und im schlimmsten Fall zur Erblindung führt. Unter Federführung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) ist nun eine Sk2-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Schleimhautpemphigoids entstanden. Das Schleimhautpemphigoid (SHP) ist mit ca. 1-2 Neuerkrankungen auf 1 Million Menschen/Jahr eine seltene bullöse…
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Schon vor dem Teenager-Alter an sexuelle Gesundheit denken
Die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV), die Gebärmutterhals- oder Analkrebs und Kopf-Hals-Tumore verursachen, gibt es seit mehr als 15 Jahren. Sie ist wirksam, verträglich und für Mädchen und Jungen von 9-14 Jahren empfohlen. Die Impfquote ist hierzulande jedoch zu niedrig: Nur etwa die Hälfte aller Mädchen und etwa sechs Prozent der Jungen sind gegen HPV geimpft. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) befasst sich als Fachgesellschaft auch mit den sexuell übertragbaren Erkrankungen. Anlässlich des „Welttages der sexuellen Gesundheit“ am 4. September ruft sie dazu auf, das HPV-Impfangebot stärker bei Kindern und Eltern bekannt zu machen. Auch Besuche bei der Hautärztin oder dem Hautarzt können genutzt werden, um sich gegen HPV impfen…
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Windeldermatitis oder Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD)
In der westlichen Welt werden nahezu alle Säuglinge und Kleinkinder in Windeln gewickelt. Die Einwegprodukte werden mitunter aber auch zum unverzichtbaren Begleiter, wenn im Alter Harn- und/oder Stuhlinkontinenz das Leben erschweren. Die Windeldermatitis, die man bei Älteren besser Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD) nennt, ist eine verbreitete entzündliche Hautschädigung, die für die Betroffenen mit Schmerz und Leid verbunden ist. Die Deutsche Dermatologischen Gesellschaft (DDG) empfiehlt bei Kindern mit Windeldermatitis ein häufiges Windelwechseln sowie milde Reinigungs- und Pflegemaßnahmen. Inkontinente Erwachsene, die Windeln tragen, profitieren von einer gründlichen pflegerischen Inkontinenzanamnese durch Pflegeprofis. „Das Trockenwerden bei Kindern braucht seine Zeit. Zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr lernen die meisten Kinder, den Harn und den Darm…
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Wenn Jucken chronisch wird, leiden Körper und Seele
Chronischer Juckreiz wird häufig mit Hauterkrankungen assoziiert. Er ist jedoch ein Leitsymptom vieler, auch internistischer Erkrankungen. Mit der Aktualisierung der S2k-Leitlinie Chronischer Pruritus gelingt es einer Expertengruppe unter Federführung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) Diagnostik und Therapie zu definieren und zu standardisieren. Als fächerübergreifendes Leitsymptom geht der chronische Pruritus mit einer hohen Krankheitslast und erheblichem Leiden der Betroffenen einher. Die Leitlinie gibt ausführliche Therapieempfehlungen zu bestimmten Pruritusformen und -ausprägungen und betont die Notwendigkeit, die subjektive Belastung der Patientinnen und Patienten für Diagnose und Behandlung zu erheben und zu berücksichtigen. Wenn es irgendwo am Körper juckt, ist das eine wichtige Warnfunktion – vielleicht ist es ein Fremdkörper (Insekten oder Parasiten) oder…
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Coronaschutz vs. Hautgesundheit: Was vor Maskendermatitis schützt und gegen sie hilft
Das Tragen einer FFP2-Schutzmaske wird auch in Zukunft in vielen Arbeitsbereichen, aber auch bei manchen Freizeitaktivitäten nötig sein, um die Ausbreitung der Coronapandemie einzudämmen. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) spricht sich ausdrücklich für Maskenschutz im medizinischen Bereich und im öffentlichen Nahverkehr aus. Mit dem Masketragen können Hautirritationen und Hautprobleme einhergehen, die unter dem Begriff Maskendermatitis zusammengefasst werden. Wer aus beruflichen Gründen dauerhaft eine Maske tragen muss, sollte bestimmte Empfehlungen beachten: Milde Reinigung, milde Cremes und Maskenpausen. Alkoholhaltige Desinfektion im Gesicht ist zu vermeiden. Das Tragen einer Maske als Schutz vor Ansteckung und Weitergabe des Coronavirus ist ein Bestandteil des Alltags geworden, der zwar lästig, aber unverzichtbar ist. „Für viele Menschen…
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S2k-Leitlinie Rosazea: Phänotypbasierte Einteilung für Diagnostik und Therapie
Rötungen und sichtbare Äderchen im Gesicht, Papeln und Pusteln, Entzündungen an den Augen und Lidern: Die Symptome der Rosazea, einer weit verbreiteten chronisch-entzündlichen Hauterkrankung, sind gut erkennbar und oft aufgrund der ästhetischen Komponente eine Bürde für die Betroffenen. Die S2k-Leitlinie Rosazea der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) erläutert die neue symptomorientierte Einteilung nach Phänotypen, erklärt wie die Rosazea von anderen Dermatosen wie z. B. Akne abgegrenzt wird und welche medikamentösen, chirurgischen und photomedizinischen Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Ein Schwerpunkt der Leitlinie liegt auf der Augenbeteiligung (okuläre Rosazea) und der Rolle psychosozialer Aspekte. Die Leitlinie beinhaltet zudem Ratschläge für die Haut- und Körperpflege der Patientinnen und Patienten. Rosazea ist eine chronisch-entzündliche, nicht ansteckende…
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Facharzt Dermatologie: Klinikzeiten in der Weiterbildung sind wichtig
Mit der neuen Weiterbildungsordnung steht auch für angehende Dermatologinnen und Dermatologen die Kompetenzorientierung im Zentrum. In ihr sind anders als in den Vorgängerversionen keine strikten Zeiten und Orte der Weiterbildung mehr vorgeschrieben. Somit ist der Kompetenzerwerb für die Facharztprüfung ab jetzt ambulant oder in der Klinik (stationär) möglich. Im Zentrum der Facharztausbildung steht nun der Erwerb sogenannter Kompetenzen, die theoretische Kenntnisse und vor allem auch praktische Erfahrungen in der Erkennung und Behandlung von Hauterkrankungen abbilden. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) und der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) setzen sich dafür ein, dass die Klinikzeit aufgrund der komplexeren und mitunter auch deutlich fortgeschritteneren Krankheitsbilder nicht fehlen darf. Wie die aktuelle Situation…