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Angst vor Corona-Ansteckung führt zu verspäteten Hautkrebsdiagnosen und größeren Tumordicken – mit schlechteren Heilungschancen
In Pandemiezeiten ist die Angst vor Ansteckung mit Corona groß, so dass selbst bei besorgniserregenden Anlässen oder Früherkennungsuntersuchungen der Gang zur Hautärztin oder zum Hautarzt abgesagt oder verschoben wird. Die Folgen vor allem für Hautkrebspatientinnen und -patienten können dramatisch sein, wenn die Diagnose verspätet gestellt wird. Anhand aktueller Studien erläutern Experten der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. (DDG) auf der Pressekonferenz am 14. April 2021 zum Auftakt der 51. virtuellen DDG-Tagung (14. bis 17. April 2021) welche Auswirkungen die Pandemie auf die Versorgung von Hautkrebspatientinnen und -patienten hat. Obwohl Arztbesuche in Corona-bedingten Lockdownzeiten erlaubt sind, sagen viele Menschen aus Angst vor einer Ansteckung Termine ab oder verschieben sie. „Patientinnen und Patienten…
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Handekzeme nehmen zu: Handhygiene-Strategie in Pandemiezeiten ändern
Intensivierte Handhygiene in der Coronapandemie ist zwar unverzichtbar, sie birgt aber ein erhöhtes Risiko für Handekzeme. Experten der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. (DDG) weisen im Vorfeld der 51. virtuellen DDG-Tagung (14. bis 17. April 2021) darauf hin, dass anstelle von häufigem Händewaschen mit Seifen die Hände desinfiziert und anschließend eingecremt werden sollten. Welche Erkenntnisse Dermatologinnen und Dermatologen nach einem Jahr Corona-Präventionsmaßnahmen in Bezug auf Effekte der Handhygiene haben und welche Maßnahmen sowohl im medizinischen und pflegerischen Umfeld als auch für die Gesamtbevölkerung wünschenswert wären, diskutieren die Experten auf der DDG-Pressekonferenz am 14. April 2021. Mit Beginn der Coronapandemie etablierte sich als eine der wichtigen Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor einer Coronainfektion…
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Neue S2k-Leitlinie zu Teledermatologie: Empfehlungen zur telemedizinischen Versorgung bei Psoriasis, Neurodermitis, Hautkrebs und chronischen Wunden
Telemedizin ist eine zeitgemäße Ergänzung für die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Hauterkrankungen, wenn sie fachärztlichen Qualitätsstandards entspricht. Um diese im Bereich der Teledermatologie zu definieren, hat die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) zusammen mit dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) als erste Fachgruppe eine S2k-Leitlinie zu diesem Thema veröffentlicht, in der auf der Basis derzeit verfügbarer Evidenz Anwendungsfelder der Teledermatologie benannt und bewertet werden. Ausgehend von mehreren Hundert ausgewerteten Studien gibt die Leitlinie Empfehlungen, bei welchen Erkrankungen wie beispielsweise Psoriasis, Neurodermitis, Hautkrebs und chronischen Wunden teledermatologische Verfahren die Diagnose- und Therapieergebnisse verbessern. Manchmal sind Termine bei einer Dermatologin/einem Dermatologen nicht zeitnah verfügbar, und häufig sind die Entfernungen zur…
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Fortgeschrittener schwarzer Hautkrebs: Immuntherapie und zielgerichtete Therapien verhindern Rezidive und verlängern das Leben
Die Erkrankungszahlen bei hellem und schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) steigen seit Jahren. Früh erkannt kann das maligne Melanom gut behandelt und geheilt werden. Wenn ein Tumor jedoch bereits gestreut hat, sinkt die Überlebenschance. Neue Medikamente, sowohl monoklonale Antikörper als auch kleine Moleküle, erweitern heutzutage das Therapiespektrum. Mit Checkpoint-Inhibitoren und zielgerichteter Therapie können das Wiederauftreten der Erkrankung herausgezögert und das Leben verlängert werden. Darauf weist die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar 2021 hin. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 23.000 Menschen neu an schwarzem Hautkrebs. Anders als der weitaus häufigere und nicht lebensbedrohliche helle Hautkrebs ist das maligne Melanom für fast 3.000 Todesfälle jährlich…
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Berufskrankheitenrecht und Dermatosen: Anerkennung beruflich bedingter Hauterkrankung zwingt nicht mehr zur Job-Aufgabe
Hautkrankheiten, vor allem Handekzeme, führen mit Abstand die Statistik der gesetzlichen Unfallversicherung an. Sie treten bei Menschen aus den unterschiedlichsten Branchen auf: Ob in Gesundheitsberufen, im Friseurgewerbe, in der Metallindustrie, in Reinigungsbetrieben oder der Gastronomie: Hautrisse, Entzündungen, Bläschenbildung, Schmerzen – der Leidensdruck ist hoch. Eine Anerkennung als Berufskrankheit war bislang schwierig, es sei denn, man gab den Beruf auf. Das nun geänderte Berufskrankheitenrecht ermöglicht Betroffenen nun die Anerkennung als Berufskrankheit, auch wenn sie weiter in dem Beruf arbeiten. Die Deutsche Dermatologischen Gesellschaft e.V. (DDG) weist jedoch darauf hin, dass das bewährte „Hautarztverfahren“ mit seinem auf Behandlung und Prävention basierenden Ansatz nicht eingeschränkt werden sollte, damit keine „Präventionslücken“ entstehen. Zum 1.…
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Wenn Narben jucken, schmerzen oder wachsen
Narben sind das Ergebnis des Wundheilungsprozesses. Sie belasten Patientinnen und Patienten nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern können auch mit Schmerzen, Juckreiz und Funktionsbeeinträchtigungen einhergehen. Die aktualisierte S2k-Leitlinie „Behandlung pathologischer Narben“ der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. (DDG) klärt, wann eine Behandlung angezeigt ist und welche therapeutischen Optionen empfehlenswert sind. Erstmalig erwähnt werden in der Leitlinie die Therapieoptionen Hyaluronidase, Kalziumkanalblocker und Plasmamedizin. Allerdings reichen die Daten und Erfahrungen für eine Empfehlung bisher nicht aus. Chirurgische Interventionen sollten weiterhin nur nach intensiver Abwägung und mit zusätzlicher Anschlussbehandlung erfolgen. Nach jeder Verletzung setzt ein komplexer Reparaturmechanismus ein. Als Ergebnis der Wundheilung entsteht eine Narbe. Dermatologen sprechen von einer Funktionswiederherstellung der Oberflächenintegrität. „Allerdings ist…
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Aktualisierte Leitlinie Syphilis: Infektionsketten durch Schnelltests, frühe Therapie und Information von Sexualpartnern unterbrechen
Sexuell übertragbare Infektionen wie die Syphilis, die dank moderner Antibiotikatherapien heilbar ist, bedrohen nach wie vor die sexuelle Gesundheit. Neue Schnelltests machen eine frühe Diagnose und damit eine früheinsetzende Behandlung möglich. Ergänzend helfen Partner-Benachrichtigung, Partner-Behandlung und Postexpositions-Prophylaxen, die Infektionsketten früh zu unterbrechen. Darauf weisen Experten der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e. V. (DDG) und der Deutschen STI Gesellschaft e. V. (DSTIG) anlässlich der aktualisierten Leitlinie zur Behandlung der Syphilis hin. Die Syphilis ist in Deutschland neben HIV/AIDS die wichtigste meldepflichtige sexuell übertragbare Infektion. Im zurückliegenden Jahrzehnt stiegen die Fallzahlen jedes Jahr an. Das Robert Koch-Institut registrierte im Jahr 2018 erstmals einen kleinen Rückgang um 2,6 Prozent auf insgesamt 7.332 Syphilis-Fälle. Männer…
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Heller Hautkrebs: Risiko für Basalzellkarzinom bei „Outdoor-Workern“ verdoppelt Deutsche Dermatologische Gesellschaft rät zur Anerkennung als Berufskrankheit
Im Freien arbeitende Menschen, deren Haut über lange Zeit starker UV-Strahlung ausgesetzt ist, entwickeln häufiger einen hellen Hautkrebs als andere Menschen. Seit 2015 ist daher heller Hautkrebs in Deutschland als Berufskrankheit anerkannt. Bisher galt dies jedoch nur für das Plattenepithelkarzinom und nicht für das viel häufigere Basalzellkarzinom. Neue Daten aus einer großen deutschen Multicenterstudie zeigen nun, dass „Outdoor-Worker“ ein doppelt so hohes Risiko haben, ein Basalzellkarzinom zu entwickeln. In Zukunft könnte diese Form des hellen Hautkrebses daher – so die Einschätzung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) – als eine Berufskrankheit anerkannt werden. Menschen, die überwiegend im Freien arbeiten, wie beispielsweise in der Landwirtschaft, im Bauwesen, im Straßen- und Tiefbau, im…
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Aktualisierte Leitlinie Neurodermitis: Neues Kapitel zu antientzündlicher Systemtherapie
Neurodermitis ist eine häufige, chronische Hauterkrankung, die sowohl im Kindes‐ und Jugendalter als auch bei Erwachsenen vorkommt. Etwa 13 Prozent der Kinder und zwei bis drei Prozent der Erwachsenen sind betroffen. Ärztinnen und Ärzten steht für die Behandlung eine Vielzahl von Arzneimitteln und Therapieverfahren zur Verfügung. Dazu zählen äußerlich anwendbare Therapeutika wie auch systemisch wirksame Medikamente. Für die Systemtherapie ist hierzulande seit drei Jahren ein Biopharmazeutikum zugelassen. Ein Anlass, die S2k-Leitlinie Neurodermitis der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e. V. (DDG) zu aktualisieren. Das neugefasste Kapitel (1) nimmt die sogenannten Biologika dabei besonders in den Blick. Erkennbar ist die Neurodermitis („atopisches Ekzem“ oder „atopische Dermatitis“) an einer allgemein trockenen Haut mit geröteten,…
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Schulbeginn in Pandemiezeiten: Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) empfiehlt Hände desinfizieren statt zu viel Waschen mit Seife
Wenn nach den Ferien in Deutschlands Schulen der Unterricht beginnt, müssen sich Lehrende und Schülerinnen und Schüler an Präventionsmaßnahmen halten, um das Risiko von Coronavirus-Infektionen zu vermindern. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) rät dazu, Hände zu desinfizieren, anstatt sie häufig mit Seife zu waschen, da sonst die Hautbarriere beeinträchtigt wird und das Risiko für Handekzeme steigt. Die Dermatologen empfehlen zudem, dass in den Schulen Spender mit Hautpflegepräparaten aufgestellt werden, um die Regeneration der Haut zu fördern. Führt zu intensive Handhygiene zu Hautschäden, sollten die Betroffenen zeitnah eine Hautärztin oder einen Hautarzt aufsuchen. „Handhygiene an Schulen ist besonders in Pandemiezeiten wichtig. Aber die Hygienepläne müssen um Maßnahmen ergänzt werden, die helfen,…