-
Wieder getrockneter Schilddrüsenextrakt statt T4-Monotherapie oder kombiniert mit T3?
Tolaza et al. publizierten am 3. April 2020 im Journal „Medicina“ (1) einen Vortrag, den sie auf dem wegen COVID-19 abgesagten Jahrestreffen der Endocrine Society hätten halten sollen. Sie werteten 673 Berichte von drei US-Hypothyreose-Foren aus. Etwa drei Viertel der Hypothyreose-Patienten sagten, sie würden sich unter getrocknetem Schilddrüsenextrakt besser fühlen als unter der vorherigen Behandlung mit Levothyroxin (T4). Die Problematik „getrockneter tierischer Schilddrüsenextrakt vs. T4 als Mono- oder Kombinationstherapie mit T3“ wurde im DGE-Blog schon mehrfach besprochen. T4 wurde in Schilddrüsengewebe bereits vor mehr als 100 Jahren, am Weihnachtsabend 1914 entdeckt (2). Später wurden zur Behandlung der Hypothyreose tierische Thyreoidea-siccata-Präparate, andere Schilddrüsenextrakte oder auch Thyreoglobulin eingesetzt. Selbst verwendete der Referent…
-
Wahrheitsfindung in der Wissenschaft: Ein kardiologischer Blick über den endokrinologischen Tellerrand
Laut Duden bezeichnet der Begriff „Wahrheit“ die Übereinstimmung einer Aussage mit der Sache, über die sie gemacht wird, einen wirklichen Sachverhalt oder Tatbestand oder auch die Erkenntnis als Spiegelbild der Wirklichkeit. Doch gibt es überhaupt die eine Wahrheit? Und was bedeutet Wahrheit in der Wissenschaft? Diesen und weiteren Fragen geht der emeritierte Kardiologe Professor Jürgen Barmeyer in einem Gastbeitrag im DGE-Blog nach. Professor Jürgen Barmeyer, emeritierter Kardiologe am Bergmannsheil Bochum, schickt mir einige seiner Gedanken zur Wahrheitsfindung in der Wissenschaft, die ich mit seinem Einverständnis hier auszugsweise wiedergeben darf. Weiterlesen: https://blog.endokrinologie.net/wahrheitsfindung-in-der-wissenschaft-4479/ Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung: Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie e.V. Hopfengartenweg 19 90518 Altdorf Telefon: +49 (9187) 922650-4 Telefax: +49…
-
Das Syndrom des kryptothyreoten Normalismus (SKN): Rede wider den thyreologischen Ernst
Ein Mann fühlt sich vollkommen normal, seine Vital- und Blutwerte sind normal – das kann doch nicht normal sein!? So oder so ähnlich ließe sich das „Krankheitsbild“ umschreiben, das Professor Peter Reisert in den 1990er Jahren in einer humoristischen „Rede wider den thyreologischen Ernst“ auf einem Schilddrüsenkongress in Heidelberg präsentierte. Ein nicht ganz ernst gemeinter Text, der in der aktuellen Situation für etwas Erheiterung sorgt – getreu dem geflügelten Wort: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht!“ In den letzten Corona-/COVID-19-Wochen verbrachte man viel Zeit in der eigenen Wohnung. Es wurde auch kräftig aufgeräumt, wie die übervollen Mülleimer einschließlich der für Papier belegen. Unserem Ehrenmitglied und langjährigen Sekretär und Schatzmeister der…
-
Cushing-Syndrom und COVID-19
Das Risiko, an COVID-19 zu erkranken, ist für manche Menschen besonders hoch, so bei bestimmten Hormonerkrankungen. Patienten mit Cushing-Syndrom gehören zu einer Risikogruppe, da bei dieser seltenen endokrinen Erkrankung die normale Immunabwehr des Körpers unterdrückt ist. Daher ist es für Betroffene besonders wichtig, soziale Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren und das Ansteckungsrisiko zu minimieren, rät die Europäische Gesellschaft für Endokrinologie in einer aktuellen Stellungnahme. Prof. Reincke, München schlägt vor, die Stellungnahmen der Europäischen Gesellschaft für Endokrinologie, die jetzt erscheinen werden, im DGE-Blog bekannt zu machen. Hier die erste dieser Empfehlungen zum Cushing-Syndrom: Cushing’s syndrome: clinical management guidance during the COVID-19 Pandemic. Weiterlesen: https://blog.endokrinologie.net/cushing-syndrom-covid-19-4484/ Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung: Deutsche…
-
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie schreibt Medienpreis aus
Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) schreibt zum fünften Mal den DGE-Medienpreis für journalistische Beiträge zu Erkrankungen des Hormonsystems und Störungen des Stoffwechsels aus. Die Jury freut sich besonders über Beiträge, die den Blick auf die selteneren endokrinologischen Erkrankungen legen – denn sie verdienen mehr Aufmerksamkeit. Ausgezeichnet und mit 2000 Euro gewürdigt werden journalistische Beiträge, die gut recherchiert und allgemeinverständlich formuliert sind und den Kriterien medizin-journalistischer Qualität entsprechen. Teilnehmen können Journalistinnen und Journalisten mit Beiträgen aus den Bereichen Print, Fernsehen und Hörfunk. Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2021. Zum Endokrinologen kommen Patienten, die unter hormonellen Störungen oder Stoffwechselerkrankungen leiden. Das Zuviel oder Zuwenig bestimmter Botenstoffe kann zu vielfältigen – nicht…
-
Neue Leitlinie zu gutartigen Tumoren der Hirnanhangdrüse: Standards für Diagnostik, Therapie und Nachsorge vermeiden Überversorgung
Die Diagnose und Behandlung von Patienten mit hormoninaktiven Tumoren der Hirnanhangdrüse gehört in die Hände eines interdisziplinären, erfahrenen Teams, bestehend aus Endokrinologe, Neurochirurg und (Neuro-)Radiologe, Ophthalmologe, (Neuro-)Pathologe und Strahlentherapeut. Unverzichtbar ist darüber hinaus eine laborchemische Sicherung der Diagnose. Dies sind einige der Empfehlungen einer kürzlich erschienenen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE), die gemeinsam mit anderen Fachgesellschaften Standards für Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei Patienten mit Hypophysentumoren entwickelt hat. Damit sollen eine bestmögliche Behandlung ermöglicht und eine Überdiagnostik und -therapie vermieden werden. Die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) steuert viele hormonelle Funktionen im Körper. Sie produziert Botenstoffe, die wiederum andere Hormondrüsen im Körper regeln. Dazu zählen zum Beispiel die Schilddrüse, die Nebenniere,…