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Grippeimpfung kann auch vor Komplikationen durch Covid-19 schützen
Die Grippewelle ist im vergangenen Winter dank der Corona-Schutzmaßnahmen – Lockdown, Mund-Nasen-Schutzmasken und Desinfektion – weitaus geringer ausgefallen als in anderen Jahren: Im Vergleich zur Saison 2019/2020 mit 187.500 bestätigten Influenzavirusinfektionen und knapp 1000 grippebedingten Todesfällen wurden hierzulande in der Saison 2020/2021 nur 585 Infektionen und 17 Tote registriert. Aufgrund der geringeren Infektionszahlen dürfte allerdings auch die Immunität der Bevölkerung gegenüber Grippeviren in der kommenden Saison niedriger ausfallen als üblich. Umso wichtiger ist es – insbesondere für Risikogruppen wie Patienten mit chronischen Erkrankungen wie COPD, Asthma, Krebs, Aids etc. – sich nicht nur gegen Corona, sondern auch gegen Grippe impfen zu lassen. Zumal die Grippeimpfung zusätzlich auch vor schweren Auswirkungen…
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Gurgeln vor der Operation schützt vor Lungenentzündung nach der OP
Lange Bettlägerigkeit – etwa nach einem Sturz oder einer Operation – kann insbesondere bei Senioren eine Lungenentzündung begünstigen. Denn im Liegen atmen die Betroffenen flacher als in aufrechter Position. Zudem haben sie Schwierigkeiten beim Abhusten, sodass sich Schleim in den Bronchien ansammelt und die tieferen Bereiche der Lunge nicht ausreichend durchlüftet werden. Ist das Immunsystem zusätzlich aufgrund von Mangelernährung oder fortgeschrittenen Alters geschwächt, nisten sich schnell Bakterien auf diesem Nährboden ein. Auch wenn Senioren sich beim Essen oder Trinken verschlucken, können Fremdkörper in die Lunge gelangen und dort eine Entzündung auslösen. „Postoperative Lungenentzündungen sind die dritthäufigste Komplikation nach einem chirurgischen Eingriff und mit einer schlechten Prognose für die Patienten verbunden.…
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Einfacher Gehtest ermöglicht treffendere Prognose bei COPD
Von Patienten mit chronischer Raucherbronchitis (medizinisch: chronisch-obstruktive Lungenerkrankung = COPD) besonders gefürchtet sind akute Verschlechterungsschübe – so genannte Exazerbationen, die mit einer ernsten bis lebensbedrohlichen Verschlimmerung der Beschwerden einhergehen und oft eine Behandlung im Krankenhaus notwendig machen. Symptome sind verstärkte Atemnot, Husten mit starker und teils eitriger Schleimbildung, Sauerstoffmangel und sogar Anreicherung von Kohlendioxid im Blut und auch eine beeinträchtigte Herzfunktion. Auslöser sind in den meisten Fällen Atemwegsinfekte durch Viren oder Bakterien, daher stellen sich Exazerbationen vor allem im Winterhalbjahr ein, wenn die meisten Erkältungs- und Grippeviren kursieren. Sterberisiko nach einer COPD-Exazerbation ist doppelt so hoch wie nach einem Herzinfarkt „Das Risiko, infolge einer akuten COPD-Exazerbation zu sterben, ist mehr…
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Auch Vogelfedern können lungenkrank machen
Wenn aufgrund eines Hobbies oder Berufs wiederholt potenzielle Allergie-Auslöser (Allergene) eingeatmet werden, kann das eine allergisch bedingte Entzündung der Lungenbläschen verursachen. Mediziner sprechen auch von einer Exogen Allergischen Alveoloitis (EAA). Zum Beispiel kann bei Taubenzüchtern oder Wellensittichhaltern das Einatmen von Allergenen aus Vogelfedern und Vogelkot zu einer Krankheit namens Vogelzüchterlunge führen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung hin. Je nach Auslöser unterscheidet man Befeuchterfieber, Farmerlunge, Käsewäscherlunge etc. Viele allergie-auslösende Allergene sind Schimmelpilz- oder bakterielle Antigene, die oft aus dem beruflichen Umfeld stammen. „Je nachdem welches Allergen die Ursache ist, gibt es neben der Vogelzüchterlunge z. B. auch das Befeuchterfieber (infolge Klimaanlagen, Luftbefeuchtern, Zimmerbrunnen oder Dampfbügeleisen, deren Wasserinhalt länger nicht…
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Bei einer akuten Verschlechterung kann COPD-Patienten die Inhalation von Hyaluronsäure helfen
Hyaluronsäure in Form von Spritzen können sich Patienten mit Knie- oder Hüftarthrose bei akuten Schmerzen direkt ins Gelenk verabreichen lassen, um zumindest vorübergehend eine reibungsfreiere Bewegung der Gelenke zu ermöglichen. Jetzt berichten Forscher aus den USA, dass Hyaluronsäure auch in der Pneumologie Patienten zugutekommen kann: Durch die Inhalation von Hyaluronsäure können COPD-Patienten bei einer akuten Verschlechterung (Exazerbation) ihrer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus verkürzen, auch die Notwendigkeit und Dauer einer nicht-invasiven Beatmung wird verringert, gleichzeitig verbessert sich die Selbstreinigungsfähigkeit der Atemwegsschleimhaut (sog. mukoziliäre Clearance) und die Entzündungsprozesse in den Atemwegen nehmen ab. „Zwar handelt es sich nur um eine kleine Pilotstudie mit 41 Studienteilnehmern, deren Studiendesign ordentlich wenn auch…
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Einfaches Inhalieren kann die Ansteckungsgefahr mit Coronaviren deutlich senken
Zusätzlich zu den bekannten Schutzmaßnahmen lässt sich das Risiko einer aerogenen Ansteckung mit Viren über die Atemluft durch das Inhalieren einer einfachen Kochsalzlösung deutlich und über einen mehrstündigen Zeitraum senken. Dieser Zusammenhang ist bereits seit der Veröffentlichung einer Studie Ende des Jahres 2004 bekannt und erweist sich jetzt auch in der Corona-Pandemie von großem Nutzen. Denn auch die Übertragung des SARS-CoV-2-Erregers erfolgt über Aerosole (d.h. sehr kleine Tröpfchen, die lange in der Luft schweben bleiben). Diese Aerosole werden bereits beim normalen Ausatmen freigesetzt – beim Sprechen, Singen oder Schreien sogar in noch größerer Zahl. „Alle in unserer Klinik behandelten Covid-19-Patienten inhalieren eine physiologische Kochsalzlösung über einen Vernebler, um die Abgabe…
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Corona-Infektionsgefahr in Innenräumen durch verbesserte Lüftungs- und Luftreinigungstechnik senken
Corona-Infektionen können auch durch Begegnungen ohne direkten Kontakt verursacht werden, z. B. wenn man allein in einem unbelüfteten Fahrstuhl fährt, den ein Infizierter zuvor benutzt hat. Um das Infektionsgeschehen in der Corona-Pandemie effektiver einzudämmen, sollten daher zusätzlich zu den üblichen Schutzmaßnahmen (Atemschutzmasken, Hygiene und Abstandhalten) verbesserte Lüftungs- und Luftreinigungstechniken für gemeinschaftlich genutzte Innenräume wie Verkehrsmittel, Großraumbüro oder Klassenzimmer angestrebt werden. „Zum besseren Verständnis muss man wissen, dass sich Viren wie SARS-CoV-2 in allererster Linie in Form von Aerosolen ausbreiten“, erklärt Dr. med. Thomas Voshaar, Vorstandsvorsitzender des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK) und Chefarzt des Lungenzentrums am Krankenhaus Bethanien in Moers. „Denn die Viren werden dort, wo sie sich vermehren – also…
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Wie groß ist die Ansteckungsgefahr mit Corona im Flugzeug?
Der jetzt erneut verschärfte Lockdown dürfte viele Menschen aktuell dazu verleiten, Reisepläne zu schmieden, um die jetzige Entbehrungszeit zumindest mit Vorfreuden auf einen schönen, künftigen Urlaub überbrücken zu können, sobald das Reisen wieder möglich sein sollte. Wie gefährlich in Zeiten von Corona sind aber Reisen mit dem Flugzeug? Virologen des Universitätsklinikums Frankfurt haben Reisende einer Passagiermaschine befragt und getestet, die Anfang März 2020 mit 102 Passagieren an Bord von Tel Aviv nach Frankfurt (Flugzeit: 4 Stunden und 40 Minuten) geflogen ist, als es noch keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz vor einer Übertragung gab, wie zum Beispiel das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. 24 Personen gehörten einer Reisegruppe an, die vor dem Abflug…
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Tipps zum Wiederverwenden von FFP2-Masken im Privatgebrauch
Im Privatgebrauch werden FFP2-Masken oft nur vorübergehend und zeitlich begrenzt eingesetzt, daher ist es wünschenswert, sie mehrmals verwenden zu können, zumal sie im Vergleich zu OPMasken auch mit höheren Kosten verbunden sind. Aus hygienischen Gründen kommt dabei nur eine personenbezogene Wiederverwendung in Betracht, da jeder Maskenträger Erreger der eigenen Nasen-, Rachen- und Hautflora in der Maske hinterlässt – d.h. Viren und Bakterien, die zwar ihm selbst eher nicht gefährlich werden, aber der Gesundheit anderer schaden können. Außerdem verringert sich die Filterleistung der Masken, sobald sie – z. B. durch das Atmen oder Waschen feucht werden. Grundsätzlich stehen zur Wiederverwendung zwei Desinfektionsverfahren zur Verfügung, die SARS-CoV-2-Viren vollständig inaktivieren und gleichzeitig die…
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Rauchen schmälert die Überlebenschancen mit Covid-19
Warum Raucher vermutlich ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 haben, wenn sie sich mit SARS-CoV-2-Viren infizieren – darüber haben wir bereits berichtet – siehe https://www.lungenaerzte-im-netz.de/…. Jetzt zeigt eine aktuell veröffentlichte US-Studie, dass langjährige Raucher mit Covid-19 tatsächlich häufiger im Krankenhaus und auf Intensivstationen behandelt werden müssen und dass sie auch ein größeres Risiko haben, an Covid-19 zu sterben. Und zwar unabhängig davon, ob sie aktive oder ehemalige Langzeitraucher sind, da vor allem die kumulative Dosis entscheidend ist, die in sog. „Packungsjahren“ angegeben wird – also der durchschnittlichen Anzahl der gerauchten Zigaretten-Packungen pro Tag multipliziert mit der Dauer des Rauchens in Jahren. 341 von über 7000 Studienteilnehmern, die…