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Kompensationszahlungen für Futtermittel ohne Nachhaltigkeitsnachweis sind unlauter
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat mitgeteilt, dass Aldi seine Anforderungen an Sojafuttermittel beim Einkauf von Geflügel-, Rind- und Schweinefleisch sowie Eiern nach einer Prüfung auf unlautere Handelspraktiken ändert. Diese Entwicklung begrüßt Udo Hemmerling, stellv. Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes: „Es ist gut, dass die BLE Einkaufspraktiken von Aldi kritisch unter die Lupe genommen hat. Jetzt ist klar: Kompensationszahlungen für Sojafuttermittel ohne Nachhaltigkeitsnachweis sind unlauter. Wir erwarten, dass sich auch die anderen Handelshäuser an dieser Entscheidung orientieren. An einer praktikablen Branchenlösung für nachhaltige Importfuttermittel arbeitet der DBV konstruktiv mit.“ Hintergrund: Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist die zuständige Behörde zur Kontrolle unlauterer Handelspraktiken in der Lebensmittelkette. Die BLE…
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Tierhaltungsstandort Deutschland erhalten
Der Veredlungspräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Hubertus Beringmeier, sieht den Tierhaltungsstandort Deutschland durch die in den letzten Wochen und Monaten vorgelegten Eckpunktepapiere und Gesetzesentwürfe in Gefahr. „Statt den allgemein anerkannten ‚Borchert-Plan‘ ganzheitlich umzusetzen, wird dieses Konzept in einer Art Salamitaktik zerstückelt und verfälscht, so dass es nicht nur wirkungslos wird, sondern vor allem den Tierhaltern die Perspektiven für Investitionen nimmt.“ Dazu gehören nach Einschätzung des DBV der mit großen Lücken versehene Entwurf eines Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes, der Referentenentwurf zur Änderung des Baugesetzbuches sowie zuletzt die Eckpunkte für ein Bundesförderprogramm zum Umbau der Tierhaltung, das völlig unzureichend finanziert ist. Der DBV hält die im Eckpunktepapier vorgesehenen Obergrenzen für völlig unannehmbar. Beispielsweise soll die…
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Marktbericht zum Jahreswechsel 2022/23
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, zieht angesichts der Marktdaten des Jahres 2022 eine durchwachsene Bilanz: „Mit Blick auf das zurückliegende Jahr sehen wir, trotz überwiegend verbesserter Unternehmensergebnisse, in vielen Betrieben eine nach wie vor herausfordernde wirtschaftliche Situation. Insbesondere bei den Schweinehaltern ist die Lage seit Langem mehr als angespannt. Die Erzeugerpreise für Schlachtschweine und Ferkel sind angesichts der dramatisch gestiegenen Kosten nach wie vor nicht auskömmlich und drängen täglich Betriebe in den Ausstieg. Die Erzeugerpreise für Getreide und Ölsaaten lassen auf den ersten Blick zwar eine positive Stimmung vermuten, doch diese verbesserte Erlössituation wird durch die beispiellos explodierten Betriebsmittelpreise für Düngemittel und Energie ausgebremst. Die Kosten etwa…
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Fehler bei Haltungskennzeichnung korrigieren
Anlässlich der ersten Lesung eines Gesetzes für eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung im Deutschen Bundestag sieht der Deutsche Bauernverband weiterhin erheblichen Verbesserungsbedarf. Der DBV-Veredelungspräsident und Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, Hubertus Beringmeier, kritisiert den Regierungsentwurf: „Wir können nicht nachvollziehen, dass die Bundesregierung die Verbesserungsvorschläge des Bundesrates für dieses Gesetz nicht angenommen hat. Jetzt sind die Abgeordneten gefragt, diese Fehler zu korrigieren. Die noch offenen Lücken müssen jetzt im parlamentarischen Verfahren geschlossen werden.“ Beringmeier weiter: „Der Entwurf weist erhebliche Schwächen auf, mit denen die Ziele von mehr Transparenz und Tierwohl nicht nur verfehlt, sondern in Teilen sogar konterkariert werden. Beispielsweise ist die Sauenhaltung nicht berücksichtigt. So können Schweine und Schweinefleisch unter niedrigeren Standards aus…
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Entschärfung bei Erlösabschöpfung auf Biogas
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, begrüßt die Änderungen des Bundestages zur Erlösabschöpfung bei Biogas: „Mit dieser Entscheidung wird die bäuerliche Biogaserzeugung weitgehend von der Abschöpfung verschont. Ich danke allen, die sich mit nachdrücklichem Protest bei den Bundestagsabgeordneten gegen die ursprünglichen Pläne eingesetzt haben. Damit wird der Beitrag der Bioenergie zur Stabilisierung der Stromproduktion in der Energiekrise anerkannt. Es bleibt jedoch der große Vertrauensschaden, den das Bundeswirtschaftsministerium mit seinen Plänen zur Erlösabschöpfung ausgelöst hat. Diese war zunächst sogar rückwirkend geplant. Viele Investitionsprojekte in Erneuerbare Energien sind wegen dieser Debatte gestoppt worden.“ Mit der auf 9 Cent/KWh erhöhten Sicherheitsmarge und der erweiterten Interpretation der Schwelle von einem Megawatt sind die…
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Wegweisung für Landwirtschaft und Artenvielfalt
Die Landwirtschaft ist im Umbruch – hin zu mehr Natur-, Umwelt-, und Klimaschutz. Gleichzeitig muss sie wirtschaftlich tragfähig bleiben. Dass dies kein Widerspruch sein muss, zeigt das F.R.A.N.Z.-Projekt mit einer Zwischenbilanz nach sechs Jahren Projektlaufzeit. Die Ergebnisse werden heute im Rahmen des zweiten F.R.A.N.Z. Symposiums in Berlin vorgestellt. „Das F.R.A.N.Z.-Prinzip zahlt sich aus: die Ergebnisse bestätigen, dass eine gemeinsame Entwicklung von ökologisch wirksamen, praxistauglichen und ökonomisch tragfähigen Maßnahmen im Dialog auf Augenhöhe möglich ist“, so Dr. Johannes Merck, Vorstand der Umweltstiftung Michael Otto. „Um nun die Übertragung der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen voranzutreiben, braucht es vor allem praxisnahe Förderauflagen und einen guten Austausch zwischen Behörden und Betrieben. Zusätzlich ist die entsprechende Bezahlung der…
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Politische Weichenstellungen entscheidend für Erhalt der heimischen Milchbranche
Die mittel- und langfristige Entwicklung des Milchsektors in Deutschland ist stark abhängig von kommenden politischen Weichenstellungen. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, die am 11. November in Berlin im Rahmen eines Parlamentarischen Milchfrühstücks des Verbands der Deutschen Milchwirtschaft vorgestellt wurde. Aus der Studie geht hervor, dass sich die deutsche Milchproduktion schon heute in einem massiven Transformationsprozess befindet, der durch Entwicklungen in den Bereichen Tierhaltungskennzeichnung, Düngeverordnung, Klimabilanzierung oder z.B. Antibiotikaeinsatz weiter beschleunigt werden könnte. Angesichts der heterogenen Vielfalt von Einflüssen auf die Milchbranche wurden in der vorliegenden Studie „Perspektiven der Milchproduktion und -verarbeitung in Deutschland bis 2030“ die wesentlichsten Faktoren analysiert. Auf die folgenden Empfehlungen zu den Einflussfaktoren…
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Aufs Korn genommen – Der Podcast des Deutschen Bauernverbandes
Der Deutsche Bauernverband bietet in einem neuen Podcast Hintergründe rund um die Landwirtschaft und Agrarpolitik. Mit dieser „schlepperkabinentauglichen" Kommunikation sollen Landwirtinnen und Landwirte sowie an der Landwirtschaft Interessierte auch unterwegs angesprochen werden. Einmal im Monat sendet der DBV zukünftig Interviews zu aktuellen Themen rund um Landwirtschaft, Agrarpolitik und Verbandsgeschehen. In der ersten Folge geht es in einem Gespräch mit dem Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, um die Stimmung in der Landwirtschaft, die Energiekrise und Zukunftsperspektiven für die Tierhaltung. Außerdem erklärt der DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken, welche Auswirkungen die Pläne der EU-Kommission zur Pflanzenschutzmittelreduktion und zur Naturwiederherstellung auf die Landwirtschaft hätten. Moderiert wird der Podcast von Sofie Sponbiel, Referentin für Kommunikation…
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Carbon Farming kann wichtigen Beitrag zur Treibhausgasneutralität leisten
„Die Anpassung an den Klimawandel, die Speicherung von Kohlenstoff und die Emissionsminderung sind Kernelemente der Klimastrategie der Landwirtschaft“, erklärt Udo Hemmerling, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes anlässlich der Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm El-Scheich. Beim „Farmers Day“ der Weltklimakonferenz am 12. November wird sich der Weltbauernverband WFO unter dem Motto „Adaption, Agriculture & Food Systems Day“ zu Wort melden. Dazu erläutert Hemmerling: „ Die Versorgungssicherheit bei Nahrungsmitteln und die Bekämpfung von Hunger in der Welt erfordern einen klimaeffizienten und klimaangepassten Landbau. Geeignete Instrumente dafür sind Investitionen in Züchtung, Pflanzenschutz, Digitalisierung, Lagerhaltung sowie in Regenwasserrückhalt und Bewässerungsinfrastruktur. Neuere Ansätze wie Carbon Farming, die Bindung von Kohlenstoff in Böden und Wald, kommen hinzu.…
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Pauschale Reduktionsziele und generelle Verbote bleiben der falsche Weg
Der Deutsche Bauernverband sieht sich in seiner massiven Kritik an den Vorschlägen der EU-Kommission zur Sustainable Use Regulation (SUR) bestätigt, weil die Kommission ihren eigenen Vorschlag zum Komplettverbot von Pflanzenschutzmitteln in sogenannten „sensiblen Gebieten“ zur Disposition stellt. „Der Deutsche Bauernverband steht grundsätzlich zum Ziel, die Menge und das Risiko des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. Das Vorschlagspapier der EU-Kommission an den Europäischen Rat zeigt, dass die Kommission mit ihrem Vorschlag zur Sustainable Use Regulation über die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist und die Unverhältnismäßigkeit des eigenen Vorschlags einsieht. Der Ansatz, pauschale Verbote in Schutzgebieten zu verhängen, war von Anfang an falsch. Gleiches gilt für pauschale Reduktionsziele…