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Bauernverband fordert deutliche Korrektur bei EU-Pflanzenschutz- und Naturschutzpaket
Der Deutsche Bauernverband lehnt in einer ausführlichen Erklärung die Vorschläge der EU-Kommission zum EU-Pflanzenschutz- und Naturschutzpaket ab und fordert eine deutliche Korrektur: „Die Ziele, den Pflanzenschutzmitteleinsatz zu reduzieren sind richtig, aber der vorgeschlagene Weg und die Maßnahmen sind falsch. Den Ansatz, Pflanzenschutzmitteleinsatz über Flächenkulissen zu regulieren und in allen Schutzgebieten zu verbieten, lehnen wir grundsätzlich ab. Hier ist eine komplett andere Herangehensweise notwendig, sonst wird dies zahlreiche Betriebe ins Aus drängen“, betont der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied. „Die Ernährungssicherung in Europa wäre dadurch gefährdet“. Der Deutsche Bauernverband verweist auf die erheblichen Fortschritte, die in diesem Bereich in den letzten Jahren bereits erzielt wurden, wie etwa in Niedersachsen oder…
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Potenziale der Landwirtschaft zum Klimaschutz bleiben ungenutzt
Die bekannt gewordenen Eckpunkte für ein Klimaschutz-Sofortprogramm der Bundesregierung bleiben nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes im Bereich der Landwirtschaft, Landnutzungsänderungen und Forst (LULUCF) hinter dem Klimaschutzprogramm 2019 zurück. Dazu Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes: „Eine Stilllegung von Flächen und Drosselung der Produktion ist keine nachhaltige Klimastrategie. Die deutsche Landwirtschaft wirtschaftet im weltweiten Vergleich bereits sehr klimaeffizient. Besonders in der Tierhaltung würden Verlagerungseffekte ein „Leakage“ auslösen und unter dem Strich dem Klima schaden. Gerade in einer „Zeitenwende“ muss die Bundesregierung eine heimische Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln im Sinne der Versorgungs- und Energiesicherheit unterstützen. Nach den Eckpunkten sind in der Landwirtschaft als Maßnahmen lediglich eine erweiterte Datenbasis bei der Düngung,…
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Gartenbau und Landwirtschaft – Ein Praktikum in Japan
Die Schorlemer Stiftung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) bietet ab April 2023 fünf jungen LandwirtInnen und GärtnerInnen ein Praktikum in Japan. Bewerben können sich interessierte Berufstätige und Studierende im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Anmeldeschluss ist am 14. Dezember 2022. „Auslandserfahrungen fördern die fachlichen und sprachlichen Kompetenzen und stärken die Persönlichkeit. Kenntnisse internationaler Märkte, kulturelles Wissen und die in einem neuen kulturellen Umfeld erworbene Erfahrung sind von großer Bedeutung für den weiteren Berufs- und Lebensweg“, unterstreicht Gerald Dohme, DBV, die positiven Effekte eines Auslandspraktikums. Während des mehrmonatigen Fachpraktikums mit meist familiärer Anbindung lassen sich die Arbeits- und Lebensbedingungen sowie die Sprache und die kulturellen Besonderheiten Japans hautnah erleben. Das Praktikum…
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Tarifermäßigung entfristen
Mit Blick auf die Sitzung des Bundesrats am 28. Oktober fordert der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, die Länder auf, die Entfristung der Tarifermäßigung bei Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft zu unterstützen: „Die Land- und Forstwirtschaft braucht unverändert zusätzliche Instrumente zur einzelbetrieblichen Risikovorsorge und zu deren steuerlicher Flankierung. Die Tarifermäßigung bei Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft ist bereits ein solches Instrument, das eine ausgeglichene tarifliche Besteuerung aufeinanderfolgender guter und schlechter Wirtschaftsjahre gewährleistet. Die zeitlich befristete Reglung endet aber mit dem Veranlagungszeitraum 2022. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, die wirksame Regelung des § 32c EStG zu entfristen. Dies sollte im Jahressteuersteuergesetz 2022 verankert werden. Das wäre ein wichtiges Signal an die…
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Ausweitung der EU-Emissionsrichtlinie für Rinderhalter nicht akzeptabel
Der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, kritisiert den Vorschlag der EU-Kommission, nun auch die Rinderhaltung in die Industrieemissionsrichtlinie (IED-Richtlinie) miteinzubeziehen, was bereits Betrieben mit 100 Milchkühen fortlaufende Verpflichtungen zum Umbau oder zusätzlichen Hürden bei Stallbaugenehmigungen auferlegen würde: „Wir Milchviehhalter ermöglichen unseren Kühen noch mehr Tierwohl und haben dafür Außenklimaställe gebaut. Die vorgestellte Novelle der Industrieemissionsrichtlinie würde diese Erfolge konterkarieren und eine Vielzahl von Milchviehbetrieben in der Europäischen Union vor existenzielle Herausforderungen stellen. Angesichts der ohnehin sehr großen Herausforderungen vor denen die Milchviehhaltung aktuell steht, sind solche Vorhaben weltfremd“, so Schmal. Unter anderem die Vorschläge zur Novelle der Industrieemissionsrichtlinie (IED-Richtlinie) zeigen, wie wichtig das berufsständische Engagement auch unter den…
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Erntedank: Verantwortung für die Vielfalt übernehmen
In einer gemeinsamen Erklärung zum Erntedank 2022 wollen der Deutsche LandFrauenverband (dlv), die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Katholische Landvolkbewegung Deutschlands (KLB) und der Deutsche Bauernverband (DBV) in diesem Jahr auf die Bedeutung der Biologischen Vielfalt aufmerksam machen. „In Freude und Dankbarkeit begehen wir das Erntedankfest. In diesen herausfordernden Zeiten sind wir Bauern Garant für eine sichere Lebensmittelerzeugung und sind uns unserer Verantwortung für die Gesellschaft bewusst. Wir werden alles daransetzen, um die Ernährung zu sichern, das Klima zu schützen und die Artenvielfalt zu erhalten. Wir erleben eine Zeitenwende. Deshalb müssen dringend auch die politischen Rahmenbedingungen weiterentwickelt werden. Wir müssen uns auch aus Verbrauchersicht bewusst machen, dass die Versorgung…
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LandFrauenstudie zeigt wichtige Handlungsfelder zur Stärkung von Landwirtinnen
Im Rahmen der Abschlusskonferenz zur LandFrauenstudie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, betonte die designierte Vizepräsidentin des Deutschen Bauernverbandes und Vorsitzende des DBV-Fachausschusses „Unternehmerinnen in der Landwirtschaft“, Susanne Schulze Bockeloh, die Bedeutung von Frauen in der Landwirtschaft: „Wir brauchen Unternehmerinnen, das merken wir auf allen Ebenen des Bauernverbandes. Wir werden Möglichkeiten schaffen, dass Frauen sich gestärkt fühlen, sich in unseren Gremien zu engagieren. Dieses Thema Empowerment ist ein ganz, ganz Wichtiges. Wir wollen und brauchen ein gemeinsames Netzwerk und Zusammenarbeit.“ Die Studie „Frauen.Leben.Landwirtschaft“ gibt Erkenntnisse über die Lebens- und Arbeitssituation von Frauen in der Landwirtschaft in Deutschland. Sie zeigt auf, welche Lücken in Richtung der sozialen Absicherung und Gleichberechtigung noch…
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Existenzbedrohende Explosion der Energiekosten
Die explodierenden Energiekosten gefährden die Unternehmen der Obst-, Gemüse-, Gartenbau- und Kartoffelwirtschaft in ihrer Existenz. Ein Zusammenbruch der Produktion ist nicht auszuschließen, denn die Betriebe fallen aufgrund ihrer klein- und mittelständischen Struktur nicht in den Geltungsbereich der Hilfsprogramme der Bundesregierung. Die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO), der Deutsche Bauernverband (DBV), der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) und der Zentralverband Gartenbau (ZVG) appellieren deshalb in einem gemeinsamen Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, schnell finanzielle Hilfen für Unternehmen dieser Branchen auf den Weg zu bringen. In dem Schreiben machen die Dachverbände deutlich, dass die Erzeugung von Obst, Gemüse und Kartoffeln aufgrund der hohen Qualitätsstandards äußerst energieintensiv ist. Die Unternehmen können die steigenden…
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Zweiter DBV-Feldtag Wolf und Weidetierhaltung
Vor dem Hintergrund der weiteren Ausbreitung des Wolfsbestands in Deutschland und den zunehmenden Problemen im ländlichen Raum veranstaltete der Deutsche Bauernverband gemeinsam mit den Verbänden der Weidetierhalter gestern den zweiten Feldtag Wolf und Weidetierhaltung. Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Zorn in Berlin-Heiligensee wurde mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages und Mitarbeitern der Abgeordnetenbüros sowie Praktikern über die Herausforderungen der heimischen Weidetierhaltung und Pläne der Ampel-Regierung zum Wolfsmanagement diskutiert. Der DBV-Umweltbeauftragte und Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt, erläuterte eingangs die Probleme der Weidetierhalter angesichts der ungebremsten Ausbreitung des Wolfes in Deutschland: „Der Wolfsbestand in Deutschland wächst Jahr für Jahr um rund 30 Prozent und mit dieser Ausbreitung…
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Anliegen des Bauernverbandes zur Agrarministerkonferenz
Anlässlich der Agrarministerkonferenz fordert der Deutsche Bauernverband in einem Anliegenpapier die Agrarminister der Länder und Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir dazu auf, kurz- und langfristige Maßnahmen zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung sowie zur Kostendämpfung auf den Weg zu bringen. Wichtigste Maßnahme ist aus Sicht des Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, eine Priorisierung beim Gas für die gesamte Nahrungsmittelbranche und die Düngemittelhersteller: „Sollte es zu Ausfällen beim Stickstoffdünger kommen, wären ab 2023 deutlich geringere Ernten zu erwarten. Auch Düngemittel sind systemrelevant“, so Rukwied. Darüber hinaus fordert der Verband Nachbesserungen beim Tierwohl-Label, ein verlässliches Finanzierungskonzept für den Umbau der Tierhaltung und dass Tierhaltung nicht ins Ausland verlagert wird." Landwirtschaft ins Ausland zu verlagern, schafft Abhängigkeiten…