-
Bauernverband kritisiert Gesetzentwurf zur Tierhaltungskennzeichnung
In einer Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes für eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung begrüßt der Deutsche Bauernverband (DBV) das Vorhaben im Grundsatz, übt jedoch deutliche Kritik an der Ausgestaltung. Nach wie vor fehlen eine verlässliche Finanzierung und ein angepasstes Genehmigungsrecht. DBV-Veredelungspräsident und Präsident des Westfälisch-Lippischen Bauernverbandes, Hubertus Beringmeier, sieht im Gesetzentwurf massiven Nachbesserungsbedarf: „Dieser Entwurf zur Haltungskennzeichnung weist erhebliche Schwachstellen auf, mit denen die angestrebte Wirkung nicht nur verfehlt, sondern in Teilen sogar konterkariert wird. Beispielsweise ist die Sauenhaltung nicht berücksichtigt. So können betäubungslos kastrierte Ferkel aus dem Ausland in den heimischen Markt importiert werden und würden das Tierwohllabel erhalten. Zudem droht durch dieses Gesetz ein weiteres Bürokratie-Monster für unsere Betriebe, weil…
-
Das Ziel nicht aus den Augen verlieren
Mit Blick auf die zukünftige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ab 2027 wurden Lösungswege aus dem F.R.A.N.Z.-Projekt und auf EU-Ebene mit ausgewählten Vertreter*innen aus Verwaltung, Ministerien und weiteren Expert*innen diskutiert Neben der Entwicklung und Erprobung von Naturschutzmaßnahmen hinsichtlich der ökologischen Wirksamkeit, hat sich das F.R.A.N.Z.-Projekt ebenso zum Ziel gesetzt, Hemmnisse und Lösungswege im bestehenden und avisierten Förder- und Ordnungsrecht zu identifizieren. Diese Thematik stand am 25.08.2022 im Rahmen eines Fachforums in Berlin im Vordergrund. Unter dem Titel „Entwicklungsperspektiven und Hemmnisse bei der Förderung von biodiversitätsfördernden Maßnahmen durch die öffentliche Hand“, wurden ausgewählte Vertreter*innen aus Verwaltung, Ministerien und weitere Expert*innen eingeladen. Nach kurzen Impulsvorträgen wurden unterschiedliche Fragestellungen begleitend durch das Thünen Institut in…
-
Ausnahmeregelungen zu Fruchtwechsel und Brachen im Bundesrat
Am kommenden Montag, den 29. August, wird die GAP-Ausnahmen-Verordnung im Agrarausschuss des Bundesrates beraten. Damit sollen die Ausnahmeregelungen für den Fruchtwechsel (GLÖZ 7) und für die Ackerbrache (GLÖZ 8) für das kommende Antragsjahr 2023 festgelegt werden. Dazu erklärt Udo Hemmerling, Stv. Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes: „Grundsätzlich begrüßen wir es, die von der EU-Kommission ermöglichten Ausnahmen in 2023 beim Fruchtwechsel und bei Ackerbrachen auch in Deutschland anzuwenden. Die Ausnahmeregelung kommt aber sehr spät in der schon laufenden Herbstbestellung und soll gegenüber dem EU-Rahmen in Deutschland deutlich eingeschränkt werden. Die Verunsicherung bei den Landwirten ist weiter groß. Bund und Länder sind gefordert, die Ausnahmen jetzt aktiv zu kommunizieren. Das betrifft vor allem…
-
Bauernverband – Erntebilanz 2022
Nach der vorläufigen Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) beläuft sich die Getreideernte im Jahr 2022 auf etwa 43 Millionen Tonnen. Damit wurden knapp 2 Prozent mehr geerntet als im vergangenen Jahr (42,0 Millionen Tonnen). Die aktuelle Erntemenge liegt allerdings immer noch sehr deutlich unter dem Durchschnitt der Jahre 2014-2021 (ohne das extreme Trockenjahr 2018) in Höhe von 45,6 Millionen Tonnen. Ein großer Unsicherheitsfaktor ist in diesem Jahr die zu erwartende Erntemenge beim Körnermais. Dieser hat in vielen Regionen massiv unter der Trockenheit der letzten Wochen gelitten. Die Winterrapsernte beziffert der DBV auf gut 4 Millionen Tonnen. „Die diesjährige Getreideernte fällt quantitativ gesehen im Gegensatz zum letzten Jahr etwas besser aus,…
-
Detlef Kurreck erster Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes
Nach dem Ausscheiden von Werner Schwarz aus dem Vorstand des Deutschen Bauernverbandes benannte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, Detlef Kurreck zu seinem ersten Vizepräsidenten. DBV-Präsident Rukwied freue sich auf die enge Zusammenarbeit innerhalb dieser neuen Vorstandskonstellation: „Wir werden uns intensiv austauschen und zielführende, gewinnbringende Lösungen für unsere Bauernfamilien finden. Ich freue mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.“ Der neue erste Vizepräsident bedankte sich für das von Präsident Rukwied entgegengebrachte Vertrauen. „Ich bin sicher, dass wir gut zusammenarbeiten werden und freue mich darauf, im engen Schulterschluss die politischen Rahmenbedingungen im Sinne der Landwirtinnen und Landwirte mitzugestalten“, so Kurreck. Kurreck ist seit 2020 Mitglied des Vorstandes des Deutschen Bauernverbandes und…
-
Bauernverband zur Aussetzung von Fruchtfolge- und Stilllegungsregelungen
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, begrüßt den Vorschlag von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir , die EU-Regeln zu Flächenstilllegung und Fruchtwechsel gemäß den Vorschlägen der EU auszusetzen: „Diese Entscheidung war überfällig und kommt in letzter Minute. Wir Bauern haben bereits mit der Anbauplanung für das kommende Jahr begonnen und brauchen Planungssicherheit. Eine Aussetzung für ein Jahr ist sicherlich nicht ausreichend. Um weiterhin eine sichere Lebensmittelversorgung gewährleisten und in Krisenzeiten reagieren zu können, müssen wir alle Flächen nutzen können, auf denen es landwirtschaftlich sinnvoll ist. Die Bundesländer müssen dies jetzt zügig bestätigen.“ Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung: Deutscher Bauernverband e.V. Claire-Waldoff-Straße 7 10117 Berlin Telefon: +49 (30) 31904-407 Telefax: +49 (30)…
-
Junglandwirtinnen und -landwirte absolvieren Auslandspraktikum in Deutschland und Uganda
In diesem Monat reisen insgesamt 34 junge Menschen nach Deutschland und Uganda, um internationale Arbeitserfahrung zu sammeln. In den kommenden Wochen werden die Junglandwirtinnen und -landwirte im Rahmen des „International Young Farmers‘ Exchange Program“ der Schorlemer Stiftung (IYFEP-Programm) auf deutschen und ugandischen Betrieben leben und arbeiten und mehr über die Landwirtschaft und kulturellen Gegebenheiten ihres Partnerlandes erfahren. Rosemarie Külz studiert Agrarwissenschaften und ist eine von elf deutschen Teilnehmenden, die sich für einen Aufenthalt in Uganda entschieden hat: „Ich hoffe, viele neue Eindrücke und Erinnerungen zu sammeln. Ich freue mich auf die Menschen, die Landwirtschaft und darauf zu sehen, wie die Kultur hier gelebt wird. Auf meinem Betrieb sind die Schwerpunkte…
-
2. DBV-Erntemeldung: Trockenheit bremst Rückkehr zu gewohnten Weizenerträgen
In den letzten Tagen wurde die Weizenernte in vielen Regionen Deutschlands weitgehend abgeschlossen. Während in einigen Trockengebieten die Erträge bis zu 15 % unter dem langjährigen Mittel blieben, wurden anderswo ansprechende Erntemengen eingefahren. Insgesamt rechnet der DBV beim Weizen nun mit einer Ernte von über 21 Mio. Tonnen. Das liegt zwar leicht über dem Niveau von 2021, bleibt aber immer noch um eine Größenordnung von 10 bis 12 % unter dem Mittel der zurückliegenden Jahre. Deutlich zu erkennen ist dabei, dass der Nordosten Deutschlands wesentlich stärker unter der Trockenheit gelitten hat als der Rest des Landes. Aber auch in den Regionen, in denen die Erntemengen positiv überraschten, gibt es durchwachsene…
-
„Ackerflächen müssen zum Anbau freigegeben werden“
Vor der Agrarministerkonferenz am Donnerstag fordert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, in einem deutlichen Appell den Bundeslandwirtschaftsminister und die Länder-Agrarminister auf, jetzt zu entscheiden: „Die Zeit läuft ab, wir brauchen jetzt eine Entscheidung. Jede weitere Verzögerung schadet der Ernährungssicherheit. Beim Fruchtwechsel hat das Bundeslandwirtschaftsministerium bereits eine Flexibilisierung angekündigt, die nun umzusetzen ist. Bei der Ackerbrache sieht der DBV ein Potenzial von etwa 200.000 Hektar entsprechend knapp zwei Prozent der Ackerfläche, die im kommenden Jahr nutzbar bleiben müssen. Flächen wie mehrjährige Blühstreifen, Gewässerrandstreifen und Landschaftselemente werden in jedem Fall erhalten bleiben. Die Agrarminister müssen darüber am Donnerstag entscheiden, um einen Fehlstart dieser GAP-Reform in 2023 zu vermeiden.“ Firmenkontakt und…
-
Getreideernte 2022: Große regionale Unterschiede erwartet
Der Deutsche Bauernverband (DBV) geht in seiner Prognose von einer Getreideernte in Höhe von rund 41,2 Millionen Tonnen aus. Damit liegen die Erwartungen deutlich unter dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2020 (44,2 Millionen Tonnen) und auch 3 Prozent unter dem Vorjahresergebnis (42,3 Millionen Tonnen). „Wir erwarten eine unterdurchschnittliche Ernte bei großen regionalen Unterschieden. In einigen Regionen haben die lange Trockenheit und die Hitze der letzten Tage deutliche Schäden in den Beständen verursacht, so dass die Ertragserwartungen erneut unter dem langjährigen Mittel liegen“, sagt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied. Entgegen dem Trend rechnen einige Betriebe auch mit einer guten Ernte. Für die Herbstkulturen sei der weitere Witterungsverlauf in…