-
Caritas-Präsident Peter Neher verabschiedet – Eva Maria Welskop-Deffaa übernimmt als Präsidentin
Prälat Dr. Peter Neher, seit 2003 im Amt, übergibt heute im Rahmen einer offiziellen Zeremonie in Freiburg die Präsidentschaft des Deutschen Caritasverbandes an seine Nachfolgerin Eva Maria Welskop-Deffaa. In einem hybriden festlichen Akt würdigte Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, „den Einsatz, die Courage, das offene Wort, das stete Bemühen (Nehers), nach Verbesserungen für die Lebenssituationen der Menschen zu suchen“. „Wir teilen alle die uns von Gott geschenkte Würde, ohne Wenn und Aber. Daran haben Sie als Christ, als Priester und Caritaspräsident nie einen Zweifel gelassen und dies in die öffentliche Debatte eingebracht,“ sagte Erzbischof Stephan Burger, Vorsitzender der Kommission für caritative Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, in seiner…
-
Belarus: Schutz und Versorgung von Migrant_innen sicherstellen – Eskalationsspirale stoppen!
Eva Welskop-Deffaa, künftige Präsidentin der Caritas, nach dem gestrigen Treffen der EU-Außenministerinnen und -minister: „Nach dem gestrigen EU-Außenministertreffen bleibt die Situation für die Menschen an der Grenze zwischen Belarus und Polen unzumutbar. Die dort mit falschen Versprechungen in die Falle gelockten Menschen brauchen Hilfe. Sie harren bei winterlichen Temperaturen im Freien aus, die Hygienebedingungen und die Versorgung mit Essen sind katastrophal. Wir fordern, dass Hilfsorganisationen endlich Zugang zu diesem Gebiet bekommen. Die Caritas Polen bringt sich ein, soweit sie es kann, und steht bereit, ihre Hilfe auszubauen. Klar ist: Die Eskalationsspirale muss gestoppt werden. Viele der Schritte, die von verschiedenen Seiten eingeleitet oder ins Spiel gebracht werden, spitzen die Lage…
-
Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen kann eine Lösung sein
Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa zu einer Corona-Impfpflicht: Die Caritas hat sich seit einem Jahr auf allen Ebenen intensiv für die Steigerung der Impfbereitschaft eingesetzt. Dabei haben wir natürlich zuerst auf freiwillige Maßnahmen beim Impfen gesetzt. Aber die Faktenlage hat sich verschoben: Die Impf-Zahlen in der Bevölkerung und unter den Beschäftigten mit intensiven körperlichen Kontakten zu anderen sind zu niedrig, um zu gewährleisten, dass die Menschen, unter anderem in unseren Einrichtungen, ausreichend geschützt werden. So gibt es bei uns in dieser vierten Welle große Sorgen, dass sich Situationen des Jahres 2020 wiederholen, mit massiven Ausbrüchen, Einschränkung der Kontakte zu Angehörigen und schlimmstenfalls einem Lockdown. Bereits vergangene Woche hatten wir gesagt, dass eine…
-
Jugendliche drohen durch Corona zwischen Schule und Beruf verloren zu gehen
Rund 217.700 junge Erwachsene unter 25 Jahren in Deutschland waren im September 2021 arbeitslos. Rund 50 Prozent aller an einer Ausbildung interessierten Jugendlichen gehen leer aus. Viele von ihnen haben die Hoffnung längst verloren, dass sich Ausbildung und Qualifizierung lohnen. Einige haben den Jobcentern und den Berufsbildungseinrichtungen den Rücken gekehrt. Ihnen kann ein Leben zwischen Aushilfsjobs und Wohnungslosigkeit drohen. Die Caritas fordert die neue Bundesregierung auf, Wort zu halten: jungen Menschen gute Startchancen zu eröffnen und den Übergang von der Schule in die berufliche Bildung für alle zu verbessern. Jobcenter und Jugendhilfe haben Kontakt zu Jugendlichen verloren An der Schwelle zwischen Schule und Beruf blieben in der Corona-Pandemie besonders viele…
-
Billiges Fleisch, preiswerte Maniküre, kostenlose Paketzustellung: Menschenhandel vor der Haustür erkennen
Zum Europäischen Tag gegen Menschenhandel am kommenden Montag (18. Oktober) geben der Deutsche Caritasverband und IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit konkrete Hinweise, woran Menschenhandel vor unserer Haustür zu erkennen und was dagegen zu tun ist. „Hunderttausende Menschen in Deutschland sind Opfer von Menschenhandel und Arbeitsausbeutung, uns begegnen diese Missbrauchsfälle in vielen Alltagssituationen,“ so Caritas-Präsident Peter Neher. „Menschenhandel versteckt sich nun mal, aber wir können ihn oft entdecken, wenn wir eins und eins zusammenzählen“. „Billig“ kann ein schlechtes Zeichen sein Billiges Fleisch oder Gemüse, eine Maniküre zu unschlagbaren Preisen, eine kostenlose Paketzustellung unserer Internetkäufe… Besonders billige Angebote werden nicht selten mit ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen ermöglicht, etwa von jungen Frauen…
-
Appell an neue Bundesregierung – Bildungschancen verbessern und Kinder- und Jugendarmut endlich entschieden bekämpfen
„Die neue Bundesregierung muss Armut junger Menschen stärker bekämpfen, gerade jetzt in und nach der Coronapandemie. Der Sechste Armuts- und Reichtumsbericht zeigt klar: Eine Bildungsoffensive, gerade für benachteiligte junge Menschen, gehört in die Koalitionsverhandlungen“, fordert Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich der am 17. Oktober startenden Armutswochen. Vom 17.10.2021, dem Internationalen Tag zur Beseitigung der Armut bis zum 14.11.2021, dem Welttag der Armen, ruft der Deutsche Caritasverband gemeinsam mit seinen Fachverbänden Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) Bundesverband auf, den Blick auf die Situation von (benachteiligten) jungen Menschen in und nach der Pandemie zu richten. Jedes fünfte Kind und jeder vierte junge Erwachsene sind armutsgefährdet Die Zahlen zeigen deutlich…
-
Ausbau der Suizidprävention ist drängende Aufgabe für die neue Bundesregierung
Demnächst werden die Mitglieder des neu gewählten Bundestags um ethisch verantwortliche Regelungen zum assistierten Suizid ringen müssen. Das darf aber nicht geschehen, ohne dass die Bundesregierung die Suizidprävention und die Beratung zur palliativen Versorgung ausbaut, mahnt der Deutsche Caritasverband anlässlich des Welthospiztages am kommenden Samstag und vor dem Hintergrund der bevorstehenden Koalitionsverhandlungen. „Unabhängig davon, auf welche Wege sich der Bundestag in der Frage des assistierten Suizids einigt, sind Angebote der Suizidprävention und der Beratung zur hospizlichen und palliativen Versorgung dringlich auszubauen. Ihre Stärkung gehört aus unserer Sicht in den neuen Koalitionsvertrag,“ so Caritas-Präsident Peter Neher. Ängste und Sorgen nehmen Menschen, die über den eigenen Tod nachdenken, müssen in Würde sterben…
-
Anerkennung durch wissenschaftliche Aufarbeitung
Bund, Länder und Kirchen haben die Stiftung Anerkennung und Hilfe errichtet, um Betroffene zu unterstützen, die zwischen 1949 und 1975 als Kinder oder Jugendliche in der Bundesrepublik Deutschland bzw. zwischen 1949 und 1990 in der ehemaligen DDR in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe oder der Psychiatrie Leid und Unrecht erfahren haben und heute noch an den Folgen leiden. Hierfür haben sie rund 305 Mio. Euro zugesagt. Ein Großteil der Summe, 204 Mio. Euro, ist bereits als individuelle Anerkennungsleistung ausgezahlt worden. Eine wichtige Säule der Stiftung ist die unabhängige wissenschaftliche Aufarbeitung, die einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung und Aufarbeitung des Erlebten leisten und erlittenes Leid und Unrecht öffentlich sichtbar machen soll. Im…
-
Breites Bündnis fordert: Kinderarmut muss zentrale Rolle in den Koalitionsverhandlungen spielen
Der Deutsche Caritasverband und 60 andere Verbände, Gewerkschaften, zivilgesellschaftliche Organisationen sowie Einzelpersonen fordern die nächste Bundesregierung auf, Kinderarmut endlich effektiv zu bekämpfen und konkrete Maßnahmen im Koalitionsvertrag festzuhalten. Die unterzeichnenden Organisationen des Ratschlag Kinderarmut fordern in der Gemeinsamen Erklärung „Vier Jahre Zeit, um Kinderarmut endgültig zu beseitigen!“, Armut von Kindern und Jugendlichen nicht länger hinzunehmen und entschlossene Maßnahmen im Koalitionsvertrag zu verankern. Dazu zählen eine grundlegende Reform der Leistungen für Kinder, Jugendliche und ihre Familien, die Sicherstellung sozialer Infrastruktur sowie ihre umfassende Beteiligung. Ebenso brauchen Kinder und Jugendliche eine intensive Begleitung zurück in ihren Kita- und Schulalltag und psycho-soziale Unterstützung bei der Bewältigung der Auswirkungen der Pandemie. Die Bekämpfung der…
-
Caritas fordert Wahl-O-Mat in Leichter Sprache
Der Deutsche Caritasverband und sein Fachverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. begrüßen die heutige Veröffentlichung des Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl, kritisieren aber gleichzeitig, dass der Wahl-O-Mat erneut nicht im barrierefreien Format und in Leichter Sprache für alle zugänglich ist. „Menschen mit Behinderung müssen die gleichen Möglichkeiten haben, sich über die Positionen und Angebote der politischen Parteien zu informieren wie Menschen, die keine Einschränkungen haben“, fordert Caritas-Präsident Peter Neher. „Wählen ist ein Bürgerrecht, bei dem Menschen mit Behinderung nicht diskriminiert werden dürfen“, ergänzt Johannes Magin, Vorsitzender des Fachverbands Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. (CBP). Erstmalige Bundestagswahl für 84.000 Wahlberechtigte Das gälte umso mehr, als zur Bundestagswahl 2021 erstmals über 84.000 Menschen mit…