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Impfbereitschaft steigern, bevor über eine Impfpflicht nachgedacht wird
Bevor über eine Impfpflicht überhaupt nachgedacht wird, müssen alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden und mit Nachdruck von allen Seiten auf die Steigerung der Impfbereitschaft hingearbeitet werden. „Es stimmt, dass die Impfbereitschaft bei den Beschäftigten der Altenhilfe, die jetzt beim Impfen den Anfang machen, teilweise nicht so hoch ist, wie wir es uns wünschen würden. Die Ängste und Unsicherheiten, die einige Kolleginnen und Kollegen in der Pflege gegenüber der Impfung haben, sind dieselben wie in der Gesellschaft als ganze auch. Ihnen muss daher genauso begegnet werden: mit Transparenz und der bestmöglichen Information“, so Caritas-Präsident Peter Neher. „Wir wissen auch: mit jedem, der sich impfen lässt, nimmt die Zahl der impfskeptischen Mitarbeiter_innen…
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Kälte und Corona bedrohen Obdachlose
Wenn Bundesländer und Kommunen jetzt nicht schnell und konsequent handeln, droht eine hohe Infektions- und Sterberate bei wohnungslosen Menschen. Das befürchten der Deutsche Caritasverband (DCV) und die Katholische Arbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (KAG W).Wohnungslose gehören überwiegend zur Hochrisikogruppe„Kälte und Corona können für Wohnungslose lebensgefährlich sein, denn sie gehören fast alle zur Hochrisikogruppe. Es kommt jetzt vor allem darauf an, sie durch Kontaktreduzierung in den Unterkünften vor Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen“, so Eva Maria Welskop-Deffaa, Vorstand Sozial- und Fachpolitik des DCV. Der DCV fordere daher, dass Kommunen leerstehende Hotels, Jugendherbergen und geeignete ungenutzte Immobilien für die Unterbringung nutzen. „In Kooperation von Hotels und Wohlfahrtsverbänden kann und muss diese Möglichkeit für die…
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Pflegeeinrichtungen brauchen dringend externe Hilfe, um Corona-Tests durchzuführen
Die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz nehmen die Pflegeeinrichtungen, in denen ein Großteil des Infektionsgeschehens stattfindet, zu Recht in den Blick. Noch mehr Testung geht dort aber nur mit externer Hilfe. „Die Pflegeeinrichtungen sind seit Wochen mit allen Kräften bestrebt, flächendeckende Testungen ihrer Mitarbeitenden, der Bewohnerinnen und Bewohnern und auch von Besucherinnen und Besuchern durchzuführen. Es fehlt ihnen dafür aber schlichtweg an Personal“ sagt Caritas-Präsident Peter Neher. „Die Personaldecke ist eh schon extrem dünn, aktuell wird der Fachkräftemangel durch Quarantäne und Erkrankungen von Pflegekräften noch verstärkt.“ Alle verfügbaren Kräfte mobilisieren Der Deutsche Caritasverband fordert die Länder und Kommunen auf, externes Personal abzustellen, um den Einrichtungen flächendeckende Testungen zu ermöglichen. „Politik kann und…
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Verteilung von FFP2-Masken: Bitte nur an die, die sie sich nicht leisten können!
„Zum Schutz gegen das Coronavirus sollen FFP2-Masken an alle Risikogruppen verteilt werden. Das ist sicher gut gemeint, schießt aber klar übers Ziel hinaus“, kommentiert Caritas-Präsident Peter Neher die entsprechende Regelung aus dem Bundesgesundheitsministerium. „Menschen mit gutem Einkommen brauchen diese Unterstützung nicht, die damit verbundenen Ausgaben für die Allgemeinheit sind nicht sinnvoll eingesetzt. Die Abgabe von Masken sollte sich auf die beschränken, die sich keine gut schützenden Masken leisten können.“ FFP2-Masken, die guten Schutz gegen die Übertragung des Virus leisten, sollen laut Plan in den kommenden Wochen an alle Menschen aus den Risikogruppen – etwa 23 Millionen Personen, denen bis Mitte April insgesamt 15 Masken zur Verfügung stehen sollen – unter…
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Besuch in Pflegeheimen in Corona-Zeiten: Umsicht ist von jedem Einzelnen gefragt
Bewohnerinnen und Bewohner in der stationären Langzeitpflege sollen weiterhin Besuch empfangen können, ohne dass dadurch das Coronavirus in die Einrichtung eingeschleppt wird. Nur in gemeinsamer Verantwortung von Einrichtungsleitungen, Gesundheitsämtern, Bewohner_innen und Angehörigen, Pflegekräften und mit klugen politischen Regeln kann dies gelingen: Jede und jeder ist gefragt. Umsicht und Rücksicht sind das Gebot der Stunde, gerade auch in der Advents- und Weihnachtszeit. „Einrichtungen der stationären Langzeitpflege sowie des gemeinschaftlichen Wohnens tragen eine enorme Verantwortung. Sie müssen ständig aufs Neue zwischen Schutz und dem Bedürfnis nach Nähe der ihnen anvertrauten Menschen abwägen,“ so Caritas-Präsident Peter Neher. Unterstützung der Politik“Wir freuen uns, dass die Politik die Einrichtungen bei diesen Herausforderungen unterstützt,” so Neher…
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Damit junge Menschen nicht abgehängt werden
Die Folgen der Corona-Pandemie treffen junge Menschen besonders hart, die in diesem Jahr ihre Schulzeit beenden und eine Ausbildung beginnen wollen. Nach einem Abschlussschuljahr, das von Lockdown und Improvisation geprägt war, erleben sie nun erhebliche Unsicherheiten beim Berufseintritt. Beratungsangebote bei der Berufswahl durch die Arbeitsagenturen sind erheblich zurückgefahren, bereits erteilte Zusagen für Ausbildungsstellen werden in Frage gestellt. Die Bereitschaft, trotz der Corona-Pandemie auszubilden ist gesunken. Existentiell trifft dies jene Jugendlichen, die mit dem Eintritt in eine Berufsausbildung schon in normalen Zeiten Schwierigkeiten haben. Fehlende berufliche Perspektiven und „Leerzeiten“ können für sie leicht zu einer Krise führen. Sie benötigen besondere Unterstützung und Hilfen. In diesem Jahr erhöhte sich die Zahl der…
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Caritas-Statement zu Corona-Maßnahmen
Dieser Lockdown ist notwendig, um möglichst viele Menschen vor Infektionen zu schützen. Gleichwohl muss die Politik in den Parlamenten um Lösungen ringen, eine längerfristige Strategie entwickeln und getroffene Maßnahmen immer wieder überprüfen. Insbesondere die Alten- und Pflegeeinrichtungen müssen jetzt für ihre Hygiene- und Schutzkonzepte Unterstützung erfahren. Gerade aktuell bei der Einführung der Testungen braucht es Konzepte und die notwendige finanzielle Unterstützung, damit genug Personal dafür vor Ort da ist. Die Abschottung älterer Menschen und von Risikopatienten muss unbedingt verhindert werden, und gleichzeitig ist ihr Schutz unumgänglich. Im Lockdown müssen wir auch an die Menschen denken, die auf der Straße leben. Häufig gehören auch sie zur Risikogruppe. Für sie muss jetzt…
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Hohes Engagement, erhöhter Hilfebedarf, finanzielle Unsicherheit: Corona hinterlässt bei der Caritas tiefe Spuren
„In unseren Diskussionen der vergangenen Tage wurde deutlich: Die Corona-Pandemie hat viele Caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter extrem gefordert und tut es immer noch. Es wird mit enormem Einsatz und Innovationsgeist alles getan, damit Menschen in Not weiterhin begleitet werden können, aber das hat einen hohen Preis“, fasst Caritas-Präsident Peter Neher nach der diesjährigen (digitalen) Versammlung der über 150 Delegierten des Deutschen Caritasverbandes zusammen. „Ich bin stolz und zutiefst dankbar für das Engagement aller Hauptamtlichen wie Ehrenamtlichen. Und ich weiß: Unsere Arbeit wird mehr denn je gebraucht. Denn die Notlagen der Menschen, denen wir zur Seite stehen, haben sich verschärft.“ Die Folgen der Pandemie für die Menschen sind gewaltig – gesundheitlich, finanziell,…
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Menschenhandel stoppen! Er findet auch in privaten Haushalten in Deutschland statt
„Menschenhandel nimmt viele Formen an. Nicht alle setzen voraus, dass Menschen über eine Grenze geschmuggelt werden. Denn Arbeitsausbeutung, wie sie auch in Deutschland immer wieder stattfindet, ist Menschenhandel,“ so Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich des Europäischen Tages gegen Menschenhandel am 18. Oktober. In der Fleischindustrie oder in der Gastronomie werden viele Menschen ausgebeutet, aber auch in Privathaushalten, wenn sich Frauen, oft aus mittel- oder osteuropäischen Ländern, mehrere Wochen oder gar Monate am Stück Tag und Nacht um Pflegebedürftige kümmern. „Ihre Rechte, zum Beispiel auf den Mindestlohn, auf Freizeit oder auf eine Sozialversicherung, werden oft mit Füßen getreten. Wer Menschenhandel stoppen will, muss Arbeitsausbeutung unterbinden, auch in Privathaushalten“, so der Caritas-Präsident. In…
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Menschen beim Sterben nicht allein lassen
Organisierte Angebote der Sterbehilfe dürfen in Deutschland nicht zur akzeptierten Normalität werden, fordert der Deutsche Caritasverband anlässlich des Welthospiztages am 11. Oktober. „Wir brauchen eine breitere Aufklärung der Bevölkerung zu den Möglichkeiten der Palliativversorgung, zur Suizidprävention und die Stärkung der palliativen Versorgung in den stationären Pflegeeinrichtungen“, sagt Caritas-Präsident Peter Neher. „Wir sind uns bewusst, dass es menschliches Leiden gibt, das Menschen an die Schwelle der Verzweiflung führen kann. Menschen sollen wissen, dass sie auch am Ende ihres Lebens eine gute Begleitung und Versorgung erwarten können. Sie sollen wissen, dass ihre Schmerzen, seien sie körperlicher oder seelischer Art, gelindert werden können“, so Neher weiter. Deswegen halte es der Deutsche Caritasverband für…