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„Es fällt uns allen auf die Füße, wenn im Bundeshaushalt an der Arbeit mit Migrant_innen und Geflüchteten der Rotstift angesetzt wird“
„Es fällt uns gesellschaftlich und auch finanziell auf die Füße, wenn die Bundesregierung im kommenden Jahr 24 Millionen Euro bei der Migrationsberatung für Erwachsene, 10 Millionen Euro bei den Beratungsstellen der Jugendmigrationsdienste, fast 10 Millionen Euro bei den psychosozialen Zentren für Geflüchtete und 20 Millionen Euro bei der Asylverfahrensberatung einsparen will. Die Folgekosten dieser inhaltlich nicht nachvollziehbaren Kürzungen werden enorm sein“, sieht Caritas-Vorstand Steffen Feldmann Konsequenzen für die gesamte Gesellschaft. Die Kürzungen sind allein mit Blick auf die im Jahre 2022 höchsten Flüchtlingszahlen, die seit dem Zweiten Weltkrieg registriert wurden, nicht nachvollziehbar. Verlässliche Strukturen für Eingewanderte und Beratende nicht zerstören Im Jahr 2022 sind 2,7 Millionen Menschen nach Deutschland eingewandert.…
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Caritas-Präsidentin nach Meseberg: „Das Soziale legt die Grundlagen unseres Wohlstands!“
Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa kommentiert die Ankündigungen der Bundesregierung nach der Klausur in Meseberg wie folgt: „Von Meseberg geht erneut die Botschaft aus, die am Montag bereits von Bundesfinanzminister Lindner kam: In dieser Legislaturperiode will sich die Koalition keine großen sozialen Aufgaben mehr vornehmen. Sie fokussiert auf Strohfeuer der Wirtschaftsankurbelung. Das kann nicht das letzte Wort sein. Wir leben in einer Zeit, in der nicht nur die Industrie sich verlässliche Perspektiven für die Entwicklung der Energiepreise wünscht – sondern unsere Krankenhäuser und die Bäcker auch. Nach der Pandemie und vor dem Hintergrund eines beschleunigten demographischen Wandels verbietet es sich, soziale Vorhaben als zu kostspielig zurückzustellen. Das Soziale legt die Grundlagen…
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Caritas zu Diskussionsentwurf zu Rückführungen
Der Deutsche Caritasverband sieht die Vorschläge in dem von Bundesministerin Nancy Faeser vorgelegten Diskussionsentwurf zu Rückführungen äußerst kritisch: Grundrechte sollen unverhältnismäßig eingeschränkt und rechtsstaatliche Standards unterlaufen werden. „Für Abschiebungen künftig, quasi unbegrenzt den Zutritt in Privat-Wohnungen oder Wohnräumen von unbeteiligten Menschen zulassen zu wollen, ist absolut unverhältnismäßig und ungeeignet das Ziel zu erreichen. Die Rechtsstaatlichkeit ist immer noch Grundlage unseres Miteinanders – und gilt für alle Menschen“, betont Steffen Feldman, Vorstandsmitglied des Deutschen Caritasverbandes. Der Glaube, durch solche Maßnahmen könnten Abschiebezahlen signifikant erhöht werden, sei ein Irrglaube, denn die Abschiebungen scheiterten oft auch daran, dass Staaten nicht bereit sind, ihre Staatsangehörigen wieder aufzunehmen. Keine Ausweitung des Ausreisegewahrsams Auch deshalb spricht…
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Pflege darf kein Luxus werden
„Die gerade bekannt gewordenen Zahlen zu den Kostenlasten der Pflege, die von den pflegebedürftigen Menschen in Einrichtungen der Altenhilfe zu schultern sind, zeigen: Wir brauchen endlich eine nachhaltige Finanzierungsverantwortung für die Pflege. Dabei sehen wir insbesondere auch die Länder in der Pflicht, verlässlich die Investitionskosten zu übernehmen“, so Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes. Pflegebedürftige in stationären Einrichtungen tragen im Durchschnitt über 2.600 Euro Kosten monatlich selbst. Dieser Betrag könnte bereits um rund 500 Euro gesenkt werden, wenn die Länder ihren Pflichten nachkämen. Grund für die aktuellen Steigerungen des Eigenanteils sind, neben den auf die Pflegebedürftigen verschobenen Investitionskosten, steigende Löhne für die Pflegekräfte. „Selbst wenn Entlastungszuschläge ab dem 1.1.2024…
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Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege sehen Sozialstaat und gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet
Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege zeigen sich angesichts der Kürzungsvorhaben im vorgelegten Bundeshaushalt für 2024 alarmiert. Dieser sieht für Leistungen der Freien Wohlfahrtspflege eine Kürzung von insgesamt etwa 25% vor. Die Verbände mahnen, dass die Kürzungen massive Einschnitte bei einer Vielzahl von sozialen Angeboten und eine nachhaltige Schwächung des Zusammenhaltes in der Gesellschaft bedeuten würden. BAGFW-Präsident Michael Groß betont: „Der vorliegende Bundeshaushalt ist weder zukunftsfest noch geht er den mutigen Weg in Richtung einer nachhaltigen und gerechteren Gesellschaft weiter, den die Bundesregierung im Koalitionsvertrag vorgezeichnet hat. Darin wurden die Wohlfahrtsverbände klar als wichtige Stütze der Daseinsvorsorge benannt. Die jetzige Kehrtwende ist nicht nur ein Zeichen mangelnder Anerkennung dieser Rolle, sondern…
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Krankenhausreform: Viele Fragen bleiben offen
Die nun zwischen Bund, Ländern und Fraktionen verabredeten Eckpunkte für eine Krankenhausreform lassen viele Fragen offen, stellen der Deutsche Caritasverband und sein Fachverband KKVD für die katholischen Krankenhäuser fest. Sie fordern, dass die angekündigte belastbare Auswirkungsanalyse zeitnah vorgelegt wird. Als schnelle finanzielle Hilfe für die Kliniken schlagen sie vor, Personaltarifsteigerungen und tarifliche Bindung im Krankenhausbereich per se als wirtschaftlich anzuerkennen und somit verbindlich zu refinanzieren. „Die ökonomische Situation der Krankenhäuser ist nach der Corona-Pandemie, Energiepreisschock und Jahren ungenügender Investitions-Refinanzierung von vielen Belastungsfaktoren geprägt. . Eine Reform im Blindflug mit Insolvenzen von Häusern, die für die Versorgungssicherheit unbedingt gebraucht werden, darf sich Deutschland nicht leisten“, so Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des…
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Über 80 katholische Führungspersonen fordern konsequenten Klimaschutz
In einem gemeinsamen, eindringlichen Appell an die Politik fordern 80 Entscheidungsträgerinnen und -träger der katholischen Kirche, „endlich die Klimaschutzbremsen zu lockern“ sowie „verlässliche Rahmenbedingungen und langfristige Zeitpläne“, die sie dabei unterstützen, den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern. Zu Beginn der parlamentarischen Sommerpause bleibt festzuhalten: In der ersten Hälfte des politischen Jahres ist hier viel zu wenig passiert. „Wir sind bereit, Klimaschutz konkret umzusetzen, die notwendigen Veränderungen anzugehen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Doch noch existieren zu viele hemmende Rahmenbedingungen und Unklarheiten, die einen effektiven Klimaschutz massiv ausbremsen,“ so der Appell an die Bundesregierung und Landesregierung mit der Überschrift „Wir sind bereit“. Die Bischöfe aus Limburg, Köln und Eichstätt, Verantwortliche…
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Deutscher Caritasverband begrüßt Verbesserungen bei der Fachkräfteeinwanderung
Der Deutsche Caritasverband begrüßt grundsätzlich die Anstrengungen der Bundesregierung zur Fachkräfteeinwanderung. „Alle Maßnahmen, die die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte, aber auch dringend gesuchter anders qualifizierter Arbeitskräfte, erleichtern, sind ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Dr. Susanne Pauser, Vorständin für Personal und Digitalisierung des Deutschen Caritasverbandes, anlässlich der heutigen Abstimmung im Bundesrat. „Das bereits vom Bundestag verabschiedete Gesetz zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung geht aber leider nicht weit genug“, kritisiert sie. „Zwar wird die Berufswahl qualifizierter Fachkräfte künftig freigestellt. Unsere Forderung, für die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis auf die Berufsanerkennung zu verzichten, ist jedoch nicht berücksichtigt. Damit bleibt das oft zermürbende Anerkennungsverfahren bestehen. Dies und z.B. die nun installierte Anerkennungspartnerschaft, die von Betrieben…
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„Eine Gesellschaft guten Lebens und guten Sterbens“
Der Deutsche Caritasverband begrüßt die Entscheidung des Deutschen Bundestages, der Suizidprävention in Deutschland gezielte Aufmerksamkeit zu schenken. „Jahr für Jahr sterben in Deutschland dreimal mehr Menschen durch Suizid als durch Unfälle im Straßenverkehr. Es war dringend überfällig, dass sich die Politik wirksam selbst verpflichtet hat, die Anstrengungen zur Suizidprävention zu verstärken. Der Deutsche Caritasverband hat mit seiner online-Beratung [U 25] für suizidgefährdete junge Menschen seit Jahren gute Erfahrungen mit zielgruppengerechten Angeboten gemacht, die nun hoffentlich nachhaltig finanziert und auf eine gesetzliche Grundlage gestellt werden“, betont Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes. Auch die Hospiz- und Palliativversorgung müsse dringend ausgebaut und gestärkt werden. „Dafür brauchen wir Unterstützungsstrukturen. Der Deutsche Bundestag…
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Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe: Weiterhin Caritas-Hilfe für Betroffene benötigt – psychosoziale Begleitung und Baufachberatung im Vordergrund – nah am Menschen
Die Flutkatastrophe vor zwei Jahren hat vielen sehr deutlich gemacht, dass die Klimakrise nicht weit weg, sondern sehr nah ist und alle Menschen betrifft. Auch zwei Jahre nach der Katastrophe – damals starben mehr als 180 Menschen, ganze Orte, Straßen, Brücken und Häuser wurden zerstört – ist die Caritas mit ihrem Fachpersonal in den Flutgebieten aktiv, um den Betroffenen zu helfen. „Wir werden weiterhin an der Seite der Menschen sein, die vor zwei Jahre durch die Flutkatastrophe zum Teil verheerend nachwirkende existenzielle Verluste und Traumata erleben mussten“, sagt die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa. Die Caritas werde noch bis Ende 2026 in den Flutgebieten aktiv sein, um ihr…