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Die dringend notwendigen sozialen Vorhaben bleiben 2023 komplett auf der Strecke
Pflege, Kindergrundsicherung, energetische Sanierung von sozialen Wohnungen, soziale Absicherung für kleine Selbstständige: Die dringend notwendigen sozialen Reformvorhaben der Ampel bleiben derzeit komplett auf der Strecke, moniert der Deutsche Caritasverband. „Der Regierung fehlt erkennbar der Gestaltungswille, Sozialpolitik als Krisenresilienz-Politik mit den notwendigen finanziellen Mitteln auszustatten.“ Vom Fortschritts- zum Stillstandsbündnis „Um die Ankündigungen des Koalitionsvertrages einzulösen, allen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft beste Lebenschancen zu bieten, muss die Bundesregierung Geld in die Hand nehmen,“ so Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. „Mit leeren Versprechen wird aus dem selbsternannten Fortschritts- ein Stillstandsbündnis. Mit gravierenden Folgen für die Zukunftschancen derer, die auf Unterstützungsleistungen dringend angewiesen sind.“ Ohne Finanzierung bleiben viele Vorhaben heiße Luft Die Probleme…
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GasWärmeHilfefonds reicht nicht aus – Rehamaßnahmen für Patientinnen und Patienten sichern
Der Bedarf an stationären Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen ist pandemiebedingt hoch, die Situation der deutschen Vorsorge- und Reha-Einrichtungen hingegen energiepreisbedingt besorgniserregend. „Vielen geht wirtschaftlich die Luft aus, denn aus dem Energie-Hilfefonds gibt es für sie seit Januar kein Geld mehr“, warnt Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. „Die Bereitschaft der Kostenträger der GKV, die gestiegenen Energiekosten in den Vergütungsverhandlungen angemessen zu berücksichtigen, ist leider äußerst begrenzt.“ Krankenkassen verweigern Vergütungsanpassung an reale Kostensteigerungen Die Krankenkassen müssten gesetzlich in die Pflicht genommen werden, die Vergütungsvereinbarungen an die inflationsbedingten Kostensteigerungen und die erbrachten Leistungen anzupassen. Nur so ließen sich Angebotseinschränkungen für kranke Menschen bei Vorsorge und Rehabilitation vermeiden, fordert der Deutsche Caritasverband. Einrichtungen können Teuerung nicht…
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Koalitionsausschussergebnisse ohne Klimasozialpolitik – Schlechte Ergebnisse für eine sozialökologische Klimawende in Deutschland
. Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa zum Koalitionsausschuss: „Die jährlich verpflichtenden Sektorziele werden aufgegeben. Die Idee, die Klimawende durch CO2-Bepreisung mit Ausgleich über ein Klimageld zu erreichen, scheint hinfällig zu sein. Auch wird der Umstieg vom fossilen Auto nicht durch schneller gebaute Autobahnen gelingen. Und die umfangreichen Maßnahmen im Verkehrsbereich enthalten gar keine Hinweise auf Barrierefreiheit. Es braucht Bahnhöfe, an denen Menschen mit Einschränkungen sich als Reisende willkommen fühlen. Wie die finanzielle Unterstützung in der Transformation des Gebäudebereiches aussehen soll, bleibt offen. Klimaschutz wird weiterhin in der Diskussion gegen soziale Argumente ausgespielt, dabei ist gut gemachter Klimaschutz Klimasozialpolitik und muss endlich umgesetzt werden. Richtig ist es, den ÖPNV, auch in suburbanen und…
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Fachkräfteeinwanderungsgesetz: Caritas begrüßt Gesetzesentwurf und fordert Verbesserungen bei Familienzusammenführungen
Der Vorschlag für die Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes stellt wichtige Weichen, um die die dringend gebrauchte Arbeitskräfteeinwanderung auf fast allen Qualifikationsstufen aus Nicht-EU-Staaten zu erleichtern und Migrantinnen und Migranten möglichst zeitnah in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Fakt ist aber: Damit Deutschland noch attraktiver für Arbeitskräfte aus dem Ausland wird, müssen vor allen die Verfahren zum Familiennachzug und die bürokratischen und rechtlichen Hürden deutlich erleichtert werden. „Familienzusammenführungen nach Deutschland dauern oft viele Monate, sogar mehrere Jahre. Das ist für die Betroffenen nicht zumutbar. Gerade für Kinder oder Jugendliche kann die lange Zeit ohne ein Elternteil oder ohne die Geschwister schwere Folgen haben“, mahnt Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. „Es darf nicht sein, dass…
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„Bringt endlich Maßnahmen auf den Weg, die spürbar und nachhaltig die CO2-Emissionen senken“
„Der Kampf gegen die Klimakrise ist auch ein Kampf gegen Armut und Ausgrenzung. Deshalb fordern wir als Caritas von der Politik: Bringt endlich Maßnahmen auf den Weg, die im Verkehrs- und im Gebäudesektor spürbar und nachhaltig die CO2-Emissionen senken“, kommentiert Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa die heute veröffentlichten Zahlen des Umweltbundesamts zu den deutschen Treibhausgasemissionen. Laut dieser Zahlen sind die Treibhausgasemissionen in Deutschland im vergangenen Jahr insgesamt zwar minimal um rund 1,9 Prozent gesunken, was aber ausschließlich auf einen Rückgang in der Industrie im Zusammenhang mit den gestiegenen Energiepreisen zurückzuführen ist. Der Bereich Verkehr liegt mit rund neun Millionen Tonnen über der im Bundesklimaschutzgesetz für 2022 zulässigen Jahresemissionsmenge von 138,8 Millionen…
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„Um Menschen für die Mitarbeit bei der Caritas zu begeistern, braucht es nun Signale aus Rom“
„Bei der 5. Synodalversammlung wurde deutlich: Laien und Bischöfe wollen gemeinsam die Reformen weiter voranbringen, auf die so viele Katholikinnen und Katholiken sehnlich warten. Die Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche und ihrer Botschaft wurde aber durch die Missbrauchsfälle und deren zögerliche Aufarbeitung über Jahre beschädigt und lässt sich durch einen Berg synodaler Papiere allein nicht wieder herstellen. Es braucht dazu vor allem auch das Zeugnis im Alltag. Wir sehen als Caritas die große Verantwortung, in unserer alltäglichen Arbeit dieses Vertrauenskapital zu stärken. Das Caritas-Motto ‚Not sehen, verstehen und handeln‘ ist ein ambitioniertes Programm der Übersetzung des Evangeliums in unsere Zeit. Dafür setzen Menschen mit Herz und Verstand ihre Kompetenzen für ihre…
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Kampf gegen Klimakrise ist zentrale Aufgabe unserer Zeit für Hilfsorganisationen“
Der Kampf gegen die Klimakrise ist Kampf gegen Armut und Ausgrenzung und deshalb ein wichtiges Anliegen der Caritas, gerade auch in der humanitären Arbeit. Pünktlich zum Start seiner Jahreskampagne „Klimaschutz, der allen nutzt“ hat der Deutsche Caritasverband die „Climate Charter für humanitäre Hilfsorganisationen“ unterzeichnet. „Bereits jetzt erreicht unser Hilfswerk Caritas international mehr als eine Million Menschen jährlich mit seinen Klima-Projekten“, erklärt Steffen Feldmann, Vorstand Internationales des Deutschen Caritasverbandes. „Mit der Unterzeichnung der ‚Climate Charter‘ verpflichten wir uns, die Anstrengungen in diesem Bereich weiter zu verstärken – sei es bei der Projektarbeit in der Katastrophenvorsorge und der Klimaanpassung, oder bei der Selbstverpflichtung, den eigenen Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren“. Bislang haben…
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Caritas macht mit XXL-Kampagnen-Figur Jenny bei Klimademo in Berlin mit
Der Deutsche Caritasverband war heute beim Klimastreik in Berlin groß dabei – mit einer 3,10-Meter-großen Jenny vor dem Klara-Ullrich-Haus, dem Haus der Deutschen Caritas in Berlin-Mitte. Jenny ist das Gesicht der Caritas-Jahreskampagne 2023 „Für Klimaschutz, der allen nutzt“. Die fiktive Jenny steht für die Menschen in Deutschland, die ein geringes Einkommen haben und von einem konsequent umgesetzten Klimaschutz sofort und nachhaltig profitieren würden. Jenny bringt die Perspektive vieler Menschen ein, die wegen der Klimakrise besorgt in die Zukunft schauen und gleichzeitig Schwierigkeiten haben, bei steigenden Preisen heute ihren Alltag zu finanzieren, betont die Caritas. Gemeinsam mit Jenny fordert die Caritas Klimaschutz ein, denn die Klimakrise macht arm und verstärkt Ungleichheit.…
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Armutsbekämpfung und bessere Chancen für Kinder und Jugendliche gibt es nicht zum Nulltarif
Am Wochenende wird die Bundesregierung in der Kabinettsklausur über die geplante Kindergrundsicherung beraten. Bisher gibt es in der Koalition keine Einigung auf ein Budget für das zentrale familienpolitische Vorhaben der Legislaturperiode. „Es geht jetzt darum, angemessene Mittel für eine erfolgreiche Reform zugunsten von Kindern und Familien zur Verfügung zu stellen“, äußert sich Erzbischof Dr. Heiner Koch, Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz. Der Präsident des Familienbundes der Katholiken, Ulrich Hoffmann, erklärte, dass es sich bei der Bekämpfung von Kinderarmut und der Verbesserung der Chancen von Kindern und Jugendlichen um wichtige Zukunftsinvestitionen handele: „Wer bei den Kindern spart, zahlt später wesentlich höhere Folgekosten.“ Es gelingt seit Jahren…
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Caritas und Malteser fordern Stärkung gesellschaftlicher Resilienz durch bessere Bedingungen für freiwilliges Engagement
Pandemie, Ukrainekrieg, Inflation und Klimakrise haben die Menschen, aber auch die soziale Infrastruktur stark gefordert. Zeitgleich hat die Gesellschaft erlebt, welch großes Potential an Hilfsbereitschaft, freiwilligem Engagement und Solidarität zur Krisenbewältigung genutzt werden kann. Der Deutsche Caritasverband und die Malteser begrüßen die aktuellen Diskussionen über einen sozialen Pflichtdienst. Mitmenschlichkeit gemeinsam erleben und lernen, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen sowie Selbstwirksamkeit zu erfahren, sind gerade in Krisen-Zeiten ein Motor für den Zusammenhalt in der Gesellschaft: „Gesellschaftliche Wertschätzung für Engagement, Freiheit und Selbstbestimmung sowie individuelle Sinnerfüllung des Einzelnen, das ist das Spannungsfeld für Zusammenhalt in unserer hoch individualisierten Gesellschaft. Sich für das Gemeinwohl tatkräftig einzusetzen, kann sehr sinnstiftend sein“, betont…