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Pandemie, Energiepreisexplosion und Ukraine-Krieg: Immer mehr Menschen wachsen Schulden über den Kopf
Die stark gestiegenen Verbraucherpreise machen sich nicht nur im schmaleren Geldbeutel der Menschen in Deutschland bemerkbar. Die hohe Inflation führt auch zu einem deutlichen Anstieg des Bedarfs nach Schuldnerberatung. Im Vergleich zum Jahresbeginn 2022 berichten 65 Prozent der gemeinnützigen Beratungsstellen in einer Umfrage von mehr Anfragen. Die Beratungsstellen müssen verstärkt bei Energie- und Mietschulden, bei der Pfändung von Staatshilfen oder bei der Budgetberatung unterstützen. Für die Umfrage hat die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) im November und Dezember 2022 etwa 1.400 Beratungsstellen zur Nachfrage-Entwicklung sowie zum Profil und den Anliegen der Klientinnen und Klienten befragt. In der AG SBV sind die Anbieter der sozialen Schuldnerberatung organisiert. Wie schon in…
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Caritas: „Wir unterstützen die Menschen in der Ukraine und die Schutzsuchenden hierzulande so lange wie nötig“
„Ein Jahr ist vergangen, seit Russland mit dem Überfall auf die Ukraine ein neues grausames Kapitel seiner Geschichte aufschlug. Wir lernen schmerzlich zu akzeptieren, dass dieser schreckliche Krieg und seine furchtbaren Folgen nicht einfach und schnell zu beenden sind. Die Caritas unterstützt die Opfer des Kriegs in der Ukraine, sie hilft in den Nachbarländern und sie hält hier in Deutschland verschiedene Angebote für die Schutzsuchenden bereit. Das alles gelingt uns nur dank der großartigen Solidarität und des enormen Engagements vieler Menschen – der Spenderinnen und Spender, der beruflich und freiwillig-ehrenamtlich für die Caritas in der Ukraine-Hilfe Tätigen, unserer Partner in Politik und Verwaltung und – nicht zu vergessen – der…
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Mitglieder der Kommission Gas und Wärme fordern Schritte für Energieeinsparungen und mehr Schutz für Mieter_innen
Gemeinsames Statement von Eva Maria Welskop-Deffaa (Präsidentin, Deutscher Caritasverband), Lukas Siebenkotten (Präsident, Mieterbund) und Prof. Dr. Karsten Neuhoff (Leiter der Abteilung Klimapolitik, DIW Berlin) Ziemlich genau 100 Tage nach Abgabe ihres Berichts an die Bundesregierung, stellen Mitglieder der „ExpertInnenkommission Gas und Wärme“ fest: Wichtige Empfehlungen wurden nicht umgesetzt. So fehlen bisher nachhaltige Maßnahmen zur Förderung von Energieeinsparungen. Auch der Schutz von Mieterinnen und Mietern kommt in den bisherig umgesetzten Maßnahmen zu kurz. Es braucht Moratorien zur Aussetzung von Kündigungen und Energiesperren. Eva Maria Welskop-Deffaa, Caritas-Präsidentin: „In unseren Beratungsstellen – in der Allgemeinen Sozialberatung und in der Schuldnerberatung – erleben wir gerade, wie schnell steigende Energiepreise Menschen in Existenznöte bringen –…
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Private Gastgeber_innen von ukrainischen Geflüchteten brauchen stärkere Begleitung und Beratung
„Die Menschen, die vor dem russischen Aggressor aus der Ukraine nach Deutschland fliehen, sind bei der Suche nach einem neuen Zuhause weiter stark auf die Gastfreundschaft privater Haushalte angewiesen. Kleine Einliegerwohnungen, die eigentlich für die Großeltern gedacht waren, Ferienwohnungen, Dachetagen – viele Türen wurden geöffnet und Familien rückten zusammen. Das großartige Engagement kann aber jederzeit Belastungsgrenzen übersteigen, nicht nur wenn die Heizkosten plötzlich durch die Decke gehen. Wir müssen als Gesellschaft alles dafür tun, damit nicht nur die geflüchteten Menschen, sondern auch diejenigen, die sie willkommen heißen, unterstützt werden und gut durch diese Zeit kommen“, erklärt Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Eine aktuelle Abfrage in den Caritasverbänden, die Begleit- und Beratungsangebote…
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Inflation frisst Bürgergeld-Erhöhungen auf
Der 1. Januar 2023 ist der Tag, an dem verschiedene wichtige Gesetze in Kraft treten – namentlich das Bürgergeldgesetz. Damit hat die Bundesregierung allen Krisen und Streitigkeiten zum Trotz ein wichtiges Reformvorhaben im Zeitplan umgesetzt. „Gerade in der aktuellen Phase allgemeiner Unsicherheit und Krisenerfahrung ist es ein starkes Signal, dass der Vermittlungsvorrang wegfällt und die Zwangsverrentung ausgesetzt wird,“ betont Caritas-Präsidentin Eva M. Welskop-Deffaa. Inflation frisst höhere Leistungen im Bürgergeld Die seit Monaten ungewohnt hohen Inflationsraten führen allerdings dazu, dass die mit dem Bürgergeldgesetz beschlossenen Erhöhungen der Regelbedarfsleistungen von den Preissteigerungen sofort aufgefressen werden. „Faktisch haben die Menschen im SGB-II-Leistungsbezug jetzt nicht mehr, sondern weniger Kaufkraft zur Verfügung. Die politisch Verantwortlichen…
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Mehr legale Arbeitsmigration in die EU – Statement zum Internationalen Tag der Migranten
Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa äußert sich zum Internationalen Tag der Migranten: "Wir brauchen mehr legale Zugangswege für Arbeitsmigration in die EU und nach Deutschland. Gerade in den sozialen Dienstleistungsbereichen und in unseren Sozialversicherungen spüren wir die Folgen der wackelnden Alterspyramide. Wir sind auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen. Aber anstatt die Türen zu öffnen, leistet sich Europa absurde Diskussionen über drohende Einwanderung in die Sozialsysteme, es werden Ressentiments gegen Ausländerinnen und Ausländer geschürt. Wir brauchen nicht nur IT-Spezialisten und Programmiererinnen, Medizinerinnen und Pflegefachkräfte. Auch in der Landwirtschaft, der Nahrungsmittelproduktion, im Reinigungsgewerbe sind wir auf Menschen aus dem Ausland angewiesen. Und Hunderttausende privater Haushalte wären aufgeschmissen, wenn nicht Frauen, meistens aus Zentral-, Ost-…
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„Caritas kann Abwanderung von Christen ein glaubwürdiges Zeugnis entgegen setzen“
"Im Jahr des 125. Geburtstags des Deutschen Caritasverbandes ist es für mich ein Griff ans Herz, wenn ich die aktuellen Ergebnisse der Bertelsmann-Stiftung zur Einstellung zu den Kirchen lese. Es wollen viele Menschen die Kirche verlassen, die von Kindesbeinen an in ihr zuhause waren. Menschen, deren Eltern im Caritas-Altenheim bis zum Tod liebevoll gepflegt wurden; Menschen, deren Kinder im katholischen Kindergarten mit den Martinsbräuchen vertraut wurden; Menschen, die wissen, dass der alkoholabhängige Nachbar erst durch die Caritas-Beratungsstelle wieder einen Anker im Leben fand. Mir ist bewusst, dass hundert Angebote der Caritas nicht aufwiegen können, was an Verletzung entstanden ist und an Entfremdung von einer Kirche, die sich der Weihe von…
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Stromspar-Check wird für drei weitere Jahre gefördert
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat heute angekündigt, den Stromspar-Check für die nächsten drei Jahre mit rund 38 Millionen zu fördern. Mit dieser Energiesparberatung haben mehr als 400.000 Haushalte mit niedrigen Einkommen seit 2008 nicht nur 500 Millionen Euro, sondern auch 700.000 Tonnen CO2 eingespart. Darüber hinaus haben ehemals langzeitarbeitslose Menschen – als Energiespar-Expertinnen und -experten umfassend geschult und mit viel Beratungserfahrung – ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessert. Getragen wird das Projekt vom Deutschen Caritasverband (DCV) und Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) mit ihrer sozialpolitischen und energiefachlichen Kompetenz. Für die Versorgungssicherheit und den KIimaschutz „Jetzt, wo die Energiepreise durch die Decke gehen und eine Energiemangellage eine…
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Statement von Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa zum heutigen Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung
„Klimakrise und Energiekrise zwingen uns, Mobilität neu zu denken – vom Deutschlandticket bis zum Ausbau des ÖPNV und des Fernverkehrs – und das ist gut so! Mit neuen Mobilitätskonzepten entstehen neue Teilhabechancen – Mobilitätspolitik ist soziale Chancenpolitik. In der aktuellen Verkehrspolitik kommt Barrierefreiheit allerdings deutlich zu kurz. Nur wenn Bahnhöfe grundsätzlich barrierearm zugänglich sind, für die ältere Dame mit Rollator ebenso wie für Eltern mit Kinderwagen; nur wenn sehbehinderte Menschen sich dort zurechtfinden, weil die Anzeigetafel gut zu lesen ist und die Ansagen verständlich gesprochen werden, wird die Bahn für alle attraktiv. Wir brauchen an den Bahnhöfen Aufzüge, die funktionieren. Dafür brauchen wir ein Investitionsprogramm der Bahn, das nicht nur…
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„Barrieren Weg! Menschen mit Behinderung bei der Verkehrswende mitdenken“
"Klimakrise und Energiekrise zwingen uns, Mobilität neu zu denken – vom Deutschlandticket bis zum Ausbau des ÖPNV und des Fernverkehrs – und das ist gut so! Mit neuen Mobilitätskonzepten entstehen neue Teilhabechancen. In der aktuellen Verkehrspolitik kommt Barrierefreiheit allerdings deutlich zu kurz. Nur wenn Bahnhöfe grundsätzlich barrierearm zugänglich sind, für die ältere Dame mit Rollator ebenso wie für Eltern mit Kinderwagen; nur wenn sehbehinderte Menschen sich dort zurechtfinden, weil die Anzeigetafel gut zu lesen ist und die Ansagen verständlich gesprochen werden, wird die Bahn für alle attraktiv. Wir brauchen an den Bahnhöfen Aufzüge, die funktionieren. Dafür brauchen wir ein Investitionsprogramm der Bahn, das nicht nur die Gleise optimiert. Es muss die großen…