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Caritas appelliert an den Gesetzgeber: Mit Suizidprävention und Regulierung der Suizidhilfe sind Druck und Ängste abzuwenden
Die Angst, den Angehörigen zur Last zu fallen, Armut und Einsamkeit sind die wesentlichen Faktoren, die Menschen veranlassen, über Suizid und Suizidhilfe nachzudenken. Diese wissenschaftliche Erkenntnis bestätigt, wie wichtig es ist, der Suizidprävention und der Regulierung von Suizidassistenz in diesen Monaten besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Ängste und Einsamkeit nehmen zu „Wir wissen aus unseren Beratungsstellen, dass in der Corona-Pandemie Ängste und Einsamkeit deutlich zugenommen haben, gerade bei den jungen Menschen. Und bei den Älteren wächst mit der Energiekrise die Angst vor Armut. Wird die Gasheizung das Ersparte in einem Winter aufzehren? Wie mit den hohen Lebensmittelpreise und der kleinen Witwenrente jonglieren? Wer Suizidhilfe als sozialverträglichen Schlusspunkt eines Lebens, das auf…
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Bundestag muss Kürzung bei der Förderung von Langzeitarbeitslosen zurücknehmen
Die angekündigten Mittelkürzungen bei der Förderung von Arbeit und Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen in Höhe von 609 Millionen Euro müssen dringend zurückgenommen werden, appellieren der Deutsche Caritasverband und die Diakonie Deutschland an die Bundestagsabgeordneten. Heute berät der Bundestag in erster Lesung über die Summen, die im Etat des Bundeshaushaltes für Arbeit und Soziales künftig für die Jobcenter bereitgestellt werden. Mit passgenauen Angeboten die Tür in den ersten Arbeitsmarkt aufstoßen "Die vom Arbeitsministerium vorgelegte Bürgergeldreform setzt auf die richtige Karte, indem sie die Arbeitsmarktpolitik auf Kompetenzerwerb und langfristige Überwindung von Langzeitarbeitslosigkeit ausrichtet. Bildung, berufsbezogene Qualifizierung und Teilhabeförderung im sozialen Arbeitsmarkt kosten Geld und müssen mit ausreichend Mitteln im Eingliederungstitel hinterlegt werden. Um…
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Caritas erleichtert über Einigung der Regierungskoalition
Zum Ergebnis des Koalitionsausschusses vom Wochenende sagt Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes: „Es ist gut, dass sich die Regierungskoalition an diesem Wochenende auf das dritte Entlastungspaket geeinigt hat und dafür mit 65 Mrd. Euro viel Geld in die Hand nimmt. Die sozialen Folgen der politisch verursachten Gasknappheit werden spürbar abgefedert. Damit hört die Koalition auf die Stimme der Sozial- und Wohlfahrtsverbände, die das seit Wochen mit Nachdruck gefordert haben. Das Konzept von Versorgungssicherheit, dem die Koalition folgt, geht sichtbar über den Einkauf von Gas an den Weltmärkten hinaus. Es geht darum, das Land sicher durch die Krise zu führen. Wir unterstützen die Regierung auf diesem Weg.“ Wohngeldreform und…
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Caritas fordert ein Deutschland-Ticket mit einheitlicher Tarifstruktur – bezahlbar auch für Menschen mit wenig Geld
"Schluss mit dem Tarifdschungel. Länder und Bund müssen sich im Rahmen des 3. Entlastungspaketes so schnell wie möglich auf eine Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket verständigen“, fordert Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa: „Soziale Teilhabepolitik und Klimaschutz – das zeigt der sommerliche Feldversuch – gehen gemeinsam.“ 9-Euro-Ticket ein Erfolg Die heute vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen vorgestellten Studienergebnisse und Datenerhebungen machen deutlich, wie viele Menschen sich durch das 9-Euro-Ticket haben bewegen lassen, vom Auto auf die Bahn umzusteigen. Das belegen auch die Zahlen von 20% Neukunden. Entgegen aller Kritik im Vorfeld führt das Ticket nicht nur zu einer reinen Zunahme von Bahnreisenden, sondern entlastet auch die Straßen. Offenkundig ist der klimapolitisch so dringliche Umstieg…
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Senkung der Mehrwertsteuer auf Gaspreise ist sozial und klimapolitisch fatal
„Aus unseren Beratungsstellen der Caritas wissen wir, dass die rasant steigenden Gaspreise für viele Haushalte nicht zu schultern sind. Familien mit niedrigem Einkommen können sich mit Energieeinsparanstrengungen allein jetzt nicht vor Energiearmut schützen. Es ist daher dringend richtig, dass die Politik Entlastungspakete schnürt. Die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Gaspreise ist dabei das falsche Instrument. Denn eine Mehrwertsteuersenkung ist Hilfe mit der Gießkanne, die den einkommensarmen Haushalten zu wenig hilft, gleichzeitig aber das Preissignal fatal schwächt, das bei allen ankommen muss: Energiesparen ist geopolitisch und klimapolitisch das Gebot der Stunde. Der Deutsche Caritasverband hat sich wiederholt dafür eingesetzt, die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer auf die Gasumlage für den sozialen Ausgleich zu…
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Bundesprogramm Sprach-Kitas erhalten – „Stopp ist katastrophales Signal für Kitas, Personal, Kinder und Eltern“
Die Entscheidung der Bundesregierung, das erfolgreiche Bundesprogramm „Sprach-Kita: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ Ende des Jahres 2022 auslaufen zu lassen, stößt auf heftige Kritik von Verbänden, Kita-Trägern und Eltern. Der Deutsche Caritasverband (DCV) und sein Fachverband „Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) – Bundesverband“ setzen sich daher mit Nachdruck für die Fortführung des Bundesprogramms ein. „Nach zwei Pandemie-Jahren stehen Kindertageseinrichtungen am Rand ihrer Kräfte. Die Kinder brauchen intensive Begleitung, die Eltern verlässliche Betreuungsarrangements. Das alles ist keine Selbstverständlichkeit angesichts des fragilen Personalschlüssels und des coronabedingt nach wie vor hohen Krankenstandes“, unterstreicht Caritas-Präsidentin Eva M. Welskop-Deffaa. „Das Bundesprogramm Sprach-Kitas hat auf eine besondere Herausforderung der Kitas mit gezielter Förderung…
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Triage: Der vorliegende Gesetzentwurf schützt nicht vor Diskriminierung
Die Zuteilung von knappen medizinischen Ressourcen (Triage), etwa bei einer akuten Corona-Infektionswelle, muss so erfolgen, dass Menschen mit Behinderung nicht diskriminiert werden. Dies gewährleistet der vorliegende Gesetzentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium aus Sicht der Caritas nicht. Dringlichkeit der Behandlung muss maßgeblich sein „Wenn medizinische Ressourcen, zum Beispiel Beatmungsgeräte, nicht ausreichen, um alle Patientinnen und Patienten zu behandeln, müssen Ärzte nach Dringlichkeit entscheiden“, so Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Gleichzeitig ist geboten, den Willen der Patientinnen und Patienten zu berücksichtigen. „Die kurzfristige Überlebenswahrscheinlichkeit darf nur dann eine Rolle spielen, wenn die Dringlichkeit der Behandlung vorrangig geprüft wurde. Dazu enthält der Gesetzentwurf leider keine klare Ansage“, bedauert die Caritas-Präsidentin. Das Bundesverfassungsgericht hat den Gesetzgeber…
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Caritas fordert kostenlosen ÖPNV für arme Menschen, 365€-Jahresticket für alle anderen
Der Deutsche Caritasverband fordert nach Auslaufen des 9-Euro-Tickets die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs für alle Menschen mit geringen Einkommen, sowie ein 365-Euro-Jahresticket für alle anderen – das entspricht in etwa 30 Euro pro Monat. „Jeder Tag erinnert uns daran, dass wir entschieden gegen die Klimakrise handeln müssen – sei es, weil wir unsere Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeheimen oder in den Kitas vor glühender Hitze schützen müssen, weil unser internationales Hilfswerk Gelder für die Opfer von Dürre im Ausland mobilisieren muss oder weil wir ein Jahr Flutkatastrophe gedenken“, so Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. „Es tut weh, zu sehen, wie wenig Ehrgeiz und Fantasie die Politik hier bisher an…
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Caritas und Diakonie nach Finanzierungs-Aus für gemeinsames Klimaprojekt: „Wir können und wollen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat die Finanzierung für einzelne „innovative Klimaschutzprojekte“ gestrichen. Das bedeutet unter anderem das Aus für ein ehrgeiziges gemeinsames Klimaschutz-Projekt von Caritas und Diakonie und löst in beiden Wohlfahrtsverbänden Unverständnis aus. Dennoch bekräftigen beide Verbände ihr Ziel, ihre Einrichtungen und Dienste klimaneutral zu machen. „Zusammen betreiben Caritas und Diakonie rund 60.000 Einrichtungen und Dienste in Deutschland, in denen geheizt, gekocht und Wäsche gewaschen wird, ambulante Pflegedienste legen Hunderttausende von Kilometern zurück und OP-Säle sind mit energieintensiven Geräten ausgestattet,“ gibt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie zu bedenken. „Mit dieser Entscheidung wird ein riesiges Potenzial für CO2-Einsparungen ausgebremst. Ein Schwerpunkt deutscher Klimaschutzpolitik ist, den Energiebedarf von Gebäuden zu verringern. Wer…
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Schutz und Hilfe im Schwangerschaftskonflikt
Frauen in der Schwangerschaft, gerade wenn diese ungeplant oder Anlass für Sorgen und Ängste ist, müssen die Möglichkeit einer umfassenden Beratung und Information haben. Dafür tritt die Caritas mit Nachdruck ein. Selbstverständlich brauchen Ärztinnen und Ärzte Rechtssicherheit. Wir erwarten aber ausgewogene Regelungen, die auch grundsätzliche Aspekte des Lebensschutzes ausreichend berücksichtigen. Das gewährleistet die heutige Reform nicht. Wir erwarten, dass Exekutive und Legislative weiter alles tun, damit die gesellschaftliche Verantwortung für Frauen im Schwangerschaftskonflikt und in schwangerschaftsbedingten Notlagen nicht nur erhalten, sondern gestärkt wird. Die staatliche Schutzpflicht für das ungeborene Leben muss durch ein verpflichtendes Beratungsangebot erhalten bleiben. Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung: Deutscher Caritasverband e.V. Karlstraße 40 79104 Freiburg Telefon:…