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Hoffnungszeichen: Humboldt Forum ist noch im Rohbau
„Das Humboldt Forum ist meiner Meinung nach noch ein Rohbau.“, hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth, MdB gestern im FAZ-Interview gesagt. Und weiter: „Im Koalitionsvertrag steht: Wir wollen das Humboldt Forum zu einem weltoffenen Ort machen. Das heißt: So wie bisher geht es nicht.“ Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, versteht den Unmut der Kulturstaatsministerin über das Humboldt Forum, wenn auch gesagt werden muss, dass an der Konzeption maßgeblich die jeweils aktiven Bundesregierungen und der Deutsche Bundestag mit all seinen Fraktionen und das Land Berlin beteiligt waren und sind. Der Deutsche Kulturrat bereitet gerade als Vertretung seiner acht Sektionen und ihren 264 Bundeskulturverbänden eine abgestimmte Positionierung zum Humboldt Forum vor und…
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Der andere Blick auf Israel
Die nunmehr auch an Zeitungskiosken erhältliche Februar-Ausgabe von „Politik & Kultur“, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, widmet in ihrem Schwerpunkt Israel ein Kulturportrait. Der israelische Soziologe Natan Sznaider schreibt in seinem einführenden Artikel über Israel: „…, dass man von »der« israelischen Gesellschaft an sich nicht sprechen kann. Es sollte besser von »Gesellschaften« in Israel gesprochen werden.“ Und mit Blick auf den Staat Israel: „Es geht letztlich auch um die aktuelle Verwirklichung dessen, was sich im Traum der Zionisten verbarg: dass Israel ein normaler Staat werden könnte. Ein Staat, der seinen Bürgerinnen und Bürgern, egal welcher Religion und Herkunft, Sicherheit bietet. Ein Staat in Frieden, ein Staat, der nicht umstritten ist,…
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Medienbild im Wandel: Jüdinnen und Juden in Deutschland
Am 7. Oktober 2021 hatten Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, der Zentralrat der Juden in Deutschland sowie die Initiative kulturelle Integration zu einer Fachtagung zum Bild von Jüdinnen und Juden in den deutschen Medien eingeladen. Zwei Tage vor dem Jahrestag des Anschlags auf die Synagoge von Halle gingen Expertinnen und Experten der Frage nach, welche Bilder von Jüdinnen und Juden in der deutschen Öffentlichkeit bestehen. Neben den Kooperationspartnern Prof. Monika Grütters MdB, Dr. Felix Klein, Dr. Josef Schuster und Olaf Zimmermann diskutierten: Hetty Berg, Tom Buhrow, Dalia Grinfeld, Prof. Dr. Doron Kiesel, Shelly…
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Infektionsschutzgesetz: In letzter Minute geändert – Kunstfreiheit muss beachtet werden
Im Deutschen Bundestag wird seit 9 Uhr das Gesetz zur Stärkung der Impfprävention gegen COVID-19 und zur Änderung weiterer Vorschriften im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie (Infektionsschutzgesetz) in 2. und 3. Lesung beraten und voraussichtlich verabschiedet. Die erste Lesung fand am 07.12.2021 statt. Der Hauptausschuss des Deutschen Bundestag führte am 08.12.2021 eine Anhörung durch, zu der der Deutsche Kulturrat, vertreten durch seinen Geschäftsführer Olaf Zimmermann, eingeladen war. In seiner Stellungnahme zur Anhörung hat der Deutsche Kulturrat auf die Bedeutung der Kunstfreiheit hingewiesen und moniert, dass Freizeit- oder Kultureinrichtungen in einem Begriffspaar im Infektionsschutzgesetz genannt werden. Ebenfalls hat der Deutsche Kulturrat gefordert, dass bei möglichen Schließungen von Kultureinrichtungen oder der Untersagung von…
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Infektionsschutzgesetz: Entwurf missachtet die Bedeutung der Kultur
Gestern wurde der Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Impfprävention gegen COVID-19 und der Änderung weiterer Vorschriften im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie (Infektionsschutzgesetz) von den Fraktionen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP in den Bundestag eingebracht. Heute Nachmittag findet die öffentliche Anhörung zu dem Gesetzesvorhaben im Hauptausschuss des Deutschen Bundestages statt. Der Deutsche Kulturrat wird bei dieser Anhörung von seinem Geschäftsführer, Olaf Zimmermann, vertreten. Die Stellungnahme zur Anhörung des Deutschen Kulturrates lesen Sie hier. Am Freitagvormittag findet die 2. und 3. Lesung und damit voraussichtlich die Verabschiedung des Gesetzentwurfes im Deutschen Bundestag statt. Im o.g. Gesetzesentwurf sind deutliche Verschärfungen für den Kulturbereich geplant, die über die Beschlüsse der Bundeskanzlerin mit…
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Eilmeldung: Corona-Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen wird angepasst
Der Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen soll Veranstalter dazu ermutigen, in der Coronapandemie Veranstaltungen zu planen und durchzuführen. Mit der Wirtschaftlichkeitshilfe mit integrierter Ausfallabsicherung werden Veranstaltungen mit bis zu 2.000 Besucherinnen und Besuchern durch Zuschüsse zu Ticketverkäufen unterstützt. Die Ausfallabsicherung richtet sich an Veranstaltungen mit mehr als 2.000 Besucherinnen und Besuchern, hier können bei coronabedingter Absage den Veranstaltern Kosten erstattet werden. Die aktuelle pandemische Situation und die von Bund und Ländern angestrebte Reduzierung von Kontakten erschweren Kulturveranstaltungen. Die Bürgerinnen und Bürger werden zu erhöhter Achtsamkeit aufgerufen. Aus gesundheitspolitischer Sicht wird vom Besuch von Veranstaltungen abgeraten. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt, dass Bund und Länder kulturpolitisch die Initiative…
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Zum Glück sind Menschen nicht perfekt
Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung wird seit 1993 jedes Jahr am 3. Dezember begangen. Er soll das Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderungen stärken. Eine Behinderung ist kein bedauerlicher Einzelfall, sondern kann jeden oder jede betreffen. Umso erstaunlicher ist es, dass auch im Kultur- und Medienbereich Behinderung immer noch eine relativ geringe Rolle spielt. Natürlich, es gibt die Pioniere, die vor Jahrzehnten begonnen haben, sich für Inklusion einzusetzen. Durchgängig angekommen ist das Thema im Kulturbereich aber noch nicht und vor allem mangelt es an der beruflichen Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen in Kultur und Medien. Seit Jahren setzt sich der Deutsche Kulturrat für mehr Inklusion im…
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Corona-Schutzmaßnahmen: Das gilt künftig für die Kultur
Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten, die Bundeskanzlerin und der Vizekanzler haben in ihrer heutigen Videoschaltkonferenz die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen vereinheitlicht. Für den Kulturbereich heißt dies, dass für alle Kultureinrichtungen, Theater, Kinos, Museen usw., 2G gilt. D.h. nur noch Geimpfte oder Genesene können Kulturveranstaltungen besuchen. Ausnahmen gelten für Personen, die nicht geimpft werden können sowie für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Diese Regelungen gelten auch für den Einzelhandel, das betrifft im Kulturbereich beispielsweise den Buchhandel, Galerien, den Musikalienhandel oder auch den Handel mit Kunsthandwerk. Den Ländern steht offen, die Regeln zu verschärfen und zusätzlich einen Test vorzuschreiben. Die Regelungen für Großveranstaltungen im Kulturbereich unterscheiden sich nicht zu den Regelungen im Sport. In…
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Kultur-Lockdown – Kommt morgen wieder das Aus?
Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten, die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel und der designierte Bundeskanzler Bundesfinanzminister Olaf Scholz, MdB vereinbarten gestern, dass das Infektionsschutzgesetz geschärft werden soll, um der aktuellen pandemischen Lage Rechnung zu tragen. Morgen wollen Bund und Länder über eine Ausweitung der 2G-Regel und die Einschränkungen zum Beispiel bei Großveranstaltungen entscheiden. Der Kulturbereich ist unmittelbar betroffen. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, teilt die Einschätzung, dass es jetzt darum gehen muss, die Coronapandemie energisch einzudämmen, um weiteren Schaden zu vermeiden. Schon jetzt leidet der gesamte Kulturbereich unter den Auswirkungen der Pandemie extrem stark. Das gilt für alle künstlerischen Sparten, für professionellen wie den Amateurbereich. Kultureinrichtungen und -unternehmen haben in…
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Exklusiv: Monika Grütters blickt in Politik & Kultur auf ihre Amtszeit zurück
Nach acht Jahren im Amt endet nun Monika Grütters‘ Zeit als Staatsministerin für Kultur und Medien bei der Bundeskanzlerin. Mit ihr geht eine Ära CDU geprägter Bundeskulturpolitik zu Ende. Dabei blickt Grütters nach zwei Legislaturperioden unter anderem auf milliardenschwere Hilfsmaßnahmen für den Kulturbereich in der Coronapandemie, kontinuierliche Steigerungen ihres Etats und einen stetigen Bedeutungsgewinn der Behörde, der sich auch in der Zahl der Beschäftigten, fast 400, widerspiegelt, zurück. In der druckfrischen Ausgabe von Politik & Kultur spricht Monika Grütters exklusiv über ausgewählte Schwerpunktthemen ihrer Amtszeit. Auf die Frage, welcher Satz nach ihrer achtjährigen Amtszeit auf Dauer mit dem Namen Monika Grütters verbunden bleiben soll, antwortet sie: „Dass es gelungen ist,…