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Zur Zukunft des Humboldt Forums
Im Jahr 2021 wurde das Humboldt Forum in Berlin in drei Veranstaltungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, im September 2022 erfolgte die feierliche Eröffnung des letzten, des vierten, Teilabschnitts. Auch nach der vollständigen Eröffnung reißen die Diskussionen um die Struktur, die Präsentation und die inhaltliche Ausrichtung des Humboldt Forums nicht ab. Ein Grund hierfür ist, dass das Humboldt Forum mit überbordenden und bisweilen gegenläufigen Erwartungen unterschiedlicher Akteure geradezu überfrachtet wurde und als Platzhalter für kulturpolitische Debatten, wie z. B. um den Kolonialismus, steht. Das historisierende Gebäude bildet eine weitere Bürde für zeitgemäße öffentliche Programme. Das größte Hindernis für das Humboldt Forum ist jedoch, dass vier Institutionen in einem Haus zusammenarbeiten müssen,…
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Prinzip Gießkanne? – Corona-Kultur-Hilfe in der Kritik
Deutschlandfunk Kultur hatte Mitte November unter dem Titel „Die Kunst des Lobbyierens“ die Vergabe von Fördermitteln aus den Coronanothilfeprogramm „Neustart Kultur“ kritisiert. Der Deutsche Kulturrat hatte gefragt, gibt es eigentlich den vom Deutschlandfunk Kultur beschriebenen Skandal? Heute sehr früh (01:05 Uhr) strahlte Deutschlandfunk Kultur nun die Sendung "Keine Bedarfsförderung, sondern das Prinzip Gießkanne" aus. Deutschlandfunk Kultur bleibt bei der Sendung leider weiter bei einem tendenziösen Titel, aber wir freuen uns, dass sich die Journalisten ihren Kritikern in einem direkten Gespräch stellten. Die Aufzeichnung fand am 7. Dezember 2022 im Rahmen des Kulturpolitischen Salons im Deutschen Theater Berlin statt. Der Kulturpolitische Salon ist ein Diskussionsforum, das der Deutsche Kulturrat, der Deutsche Bühnenverein,…
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documenta: Kunstfreiheit sichern und stärken, Strukturen verbessern
Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, positioniert sich zur Zukunft der documenta und macht Vorschläge zur künftigen Struktur. Er enthält sich dabei einer inhaltlichen oder kunstkritischen Bewertung der im September dieses Jahres zu Ende gegangenen documenta 15 oder ihrer Vorgänger. Er unterstreicht, dass die letzten documenten Anlass für Diskussionen über strukturelle Defizite bieten. Angesichts der nationalen und internationalen Relevanz der documenta fordert der Deutsche Kulturrat, dass die documenta künftig im Sinne eines kooperativen Kulturföderalismus von der Stadt Kassel, dem Land Hessen und dem Bund finanziert wird. Alle drei Partner müssen mit Stimmrecht im Aufsichtsrat vertreten sein. Der Deutsche Kulturrat unterstreicht, dass die Freiheit der Kunst nicht zur Disposition gestellt…
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Kultur braucht Inklusion
Am Dienstag trafen sich für ein erstes Werkstattgespräch zum Thema „Kultur braucht Inklusion“ unter Leitung des Bundesbehindertenbeauftragten Jürgen Dusel und des Geschäftsführers des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, Vertreterinnen und Vertreter aller acht Sektionen des Deutschen Kulturrates, des Spitzenverbandes der Bundeskulturverbände, mit den wichtigsten Interessensverbänden und Selbstvertretungsorganisationen der Menschen mit Behinderungen. Ziel der konstituierenden Sitzung, die in jeglicher Hinsicht eine Premiere war, war es, miteinander ins Gespräch zu kommen und erste Handlungsfelder für die Entwicklung von Teilhabeempfehlungen für den Kunst- und Kulturbereich zu identifizieren und in einen gemeinsamen Austausch zu kommen. Menschen mit Behinderungen haben ein verbrieftes Recht auch am Kunst- und Kulturbereich gleichberechtigt teilzuhaben. Zum ersten Mal sind in dieser…
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Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird nicht zerschlagen
Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt, dass mit der heutigen Entscheidung des Stiftungsrats zur Strukturreform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ein wichtiger Schritt nach vorne gegangen wurde. Als zentrale Entscheidung erachtet der Deutsche Kulturrat, dass die Stiftung Preußischer Kulturbesitz nicht zerschlagen wird. Die Zerschlagung war eine der Kernempfehlungen des Wissenschaftsrats in ihrem Gutachten zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Der Deutsche Kulturrat hatte in seiner Stellungnahme zur Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz vom 04.01.2021 von einer Zerschlagung abgeraten, da dies insbesondere für die kleineren Einrichtungen abträglich gewesen wären. Mit der Einsetzung eines Kollegialorgans zur Leitung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Vorstand) werden neue Wege beschritten und die Fachkompetenz aus den einzelnen Einrichtungen…
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Zukunftswerkstatt „Erinnern mit Games“
Welche Chancen und Herausforderungen bringt das Medium Game für die Erinnerungsarbeit mit sich? Wie können Computerspiele in die Vermittlungsarbeit vor Ort einbezogen werden und was ist dabei für die Weiterqualifizierung der Mitarbeitenden erforderlich? Diese und weitere Fragestellungen stehen im Mittelpunkt der Zukunftswerkstatt „Erinnern mit Games“, die heute in der Stiftung Topographie des Terrors in Berlin stattfindet. Hierzu haben die Initiative kulturelle Integration und die Stiftung Digitale Spielekultur in Zusammenarbeit mit der Stiftung Topographie des Terrors rund 50 Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Spieleentwicklung sowie der Bildungs- und Gedenkstättenarbeit eingeladen. Nach einem Impulsvortrag von Dr. Martin Thiele-Schwez, Geschäftsführer von Playing History, wird anhand einer Live-Vorführung eines Computerspiels das Potenzial…
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Kulturpass für 18-Jährige: Morgen Thema im Bundestag
Morgen Vormittag debattiert der Deutsche Bundestag über den Kulturhaushalt. Behandelt werden die Beschlussempfehlungen und Berichte des Haushaltsausschusses, hier: Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt mit den Drucksachen 20/3504, 20/3526. Ein zentrales Thema bei der (Kultur-)Debatte wird der neue Kulturpass für 18-Jährige sein. Für den Kulturpass sollen für das kommende Jahr 100 Millionen Euro im Haushalt der Kulturstaatsministerin, Claudia Roth, zur Verfügung stehen. Mit dem neuen Pass soll beispielsweise der Kauf von Büchern oder auch der Besuch von Kino oder Ausstellungen ermöglicht werden. Die Mittel sind im Haushalt bis zur Vorlage eines konkreten Umsetzungsvorschlags vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages gesperrt. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Einen Kulturpass für…
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Neustart Kultur: Ein Skandal?
Deutschlandfunk Kultur versucht unter dem Titel „Die Kunst des Lobbyierens“ die Vergabe von Fördermitteln aus den Coronanothilfeprogramm „Neustart Kultur“ zu skandalisieren. Aber gibt es eigentlich einen Skandal? Der Deutsche Kulturrat hatte die Idee zu diesem Förderungsprogramm und der Politik den Vorschlag gemacht, dass Fachverbände aus dem Kulturbereich in die Verteilung der Mittel eingebunden werden. Ziel war und ist es, in der Not im Kulturbereich, die durch die Corona-Pandemie entstanden ist, schnell und unbürokratisch zu helfen. Der Deutsche Kulturrat bedauert, dass Deutschlandfunk Kultur vor der Veröffentlichung der Rechercheergebnisse kein Gespräch mit ihm gesucht hat. Sicherlich hätten etliche Missverständnisse in Bezug auf die Konzeption des Programmes ausgeräumt werden können. Zu den aktuellen…
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Ländliche Räume: Impulsgeber und Innovationstreiber
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Deutsche Kulturrat blicken auf eine erfolgreiche gemeinsame Konferenz zurück: Unter dem Titel „Zukunft(s)land – Strukturen, Impulse und Allianzen für eine starke Kultur in ländlichen Räumen“ fand vom 14. bis 15.09.2022 die Konferenz der beiden Verbände in Münster statt. Die Impulse und Visionen von rund 30 mitwirkenden Expertinnen und Experten aus Kultur, Politik, Verwaltung, Forschung, Stadt- und Regionalentwicklung machten deutlich, welch hohen gesellschaftlichen Stellenwert ländliche Räume einnehmen, deren Möglichkeiten und Potentiale gerade die Kulturschaffenden selbst längst erkannt haben. An beiden Konferenztagen kamen online und vor Ort rund 280 Teilnehmende zusammen. Im Zentrum der Konferenz stand die Frage, wie kulturelle Infrastrukturen in ländlichen Räumen gestärkt werden können…
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Heute im Livestream: Verleihung des Deutschen Kulturpolitikpreis an Bénédicte Savoy
Heute Abend verleiht der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, den Deutschen Kulturpolitikpreis an Prof. Dr. Bénédicte Savoy. Mit der Auszeichnung wird das außerordentliche wissenschaftliche wie kulturpolitische Engagement mit Blick auf den Kunstraub und die Restitution von Kulturgut, das die Arbeit von Prof. Dr. Bénédicte Savoy auszeichnet, gewürdigt. Besondere Verdienste hat sie sich mit ihrem nachdrücklichen Einsatz für die Rückgabe von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten im In- und Ausland erworben. Das Preisobjekt, das heute Abend an Prof. Dr. Bénédicte Savoy verliehen wird, stammt von dem Lichtkünstler Klaus Geldmacher. Verfolgen Sie die Verleihung hier live ab 18 Uhr aus dem Wilhelm von Humboldt-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin. Die Laudatio hält der…