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Energiekrise – Kalter Winter für die Kultur?
Energieknappheit, klamme öffentliche Kassen, das Dauerthema Corona: Was kommt auf Kulturakteure und Kulturveranstalter in diesem Winter zu? Und mit welchen Ideen stemmen sie sich dagegen? Mit diesen Fragen befasste sich die gemeinsame Veranstaltung des Deutschen Kulturrates und des rbb24 Inforadio. Der rbb24-Moderator Harald Asel sprach dazu am Montag, den 12. September 2022 im Friedrichstadt-Palast Berlin mit seinen Gästen. Manche können sie schon gar nicht mehr hören, die täglichen Appelle zum Energiesparen. Doch was für private Haushalte ärgerlich ist, wird für Kulturinstitutionen zur Existenzfrage. Bei akuten Versorgungsengpässen werden sie nicht vorrangig behandelt. Muss das Publikum den Brennstoff am Ende selber mitbringen? Die steigenden Energiekosten bringen auch die Träger der Kultureinrichtungen an…
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Trauer um Fritz Pleitgen
. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, trauert um Fritz Pleitgen. 2007 hatte der Deutsche Kulturrat Fritz Pleitgen mit seiner höchsten Auszeichnung, dem Kulturgroschen, geehrt. Mit dem Kulturgroschen würdigte der Deutsche Kulturrat die Tätigkeit von Fritz Pleitgen als Intendant des WDR für das Kulturleben in Nordrhein-Westfalen. Der WDR ist der größte Kulturveranstalter in Nordrhein-Westfalen. Durch seine Konzerte und die Unterstützung von Festivals fördert der WDR die Kultur in den Regionen sowie insbesondere die zeitgenössische Kunst. Fritz Pleitgen war zugleich sowohl auf der europäischen als auch der internationalen Ebene medienpolitisch aktiv. Als einer der ersten hat er vor negativen Auswirkungen der GATS-Verhandlungen (Generell Agreement on trade and services) der Welthandelsorganisation…
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documenta fifteen: Sturheit, Ignoranz und Abwehr
Die Kunstfreiheit ist verfassungsrechtlich durch Art. 5 Abs. 3 Grundgesetz abgesichert. Daher sind auch die Hürden, um die Verbreitung oder das Zeigen von Kunstwerken zu verbieten, aus gutem Grund sehr hoch. Dennoch geht es bei der Abwägung, ob Kunst gezeigt, ob sie kontextualisiert oder ob auf Werke verzichtet wird, um mehr als um rechtliche, insbesondere strafrechtliche Fragen. Künstlerische oder kuratorische Positionen sind auch gesellschaftliche Positionierungen. Sie stehen für Haltungen und Werte, sie können Diskurse prägen. Wer für eine Ausstellung, eine Aufführung, das Verlegen eines Buches oder eines Musikwerks oder anderes verantwortlich zeichnet, muss die Verantwortung für die präsentierten Arbeiten und die damit intendierten Haltungen übernehmen und sich der Kritik stellen.…
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Grünes Déjà-vu: Sparen bei der Außenkulturpolitik
Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, ist entsetzt über die Pläne des Auswärtigen Amtes, die staatliche Förderung des Goethe-Instituts und anderer Mittlerorganisationen zu kürzen. Gerade in dieser Zeit, Krieg gegen die Ukraine und weltweiter Spannungen, die Mittel für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik zu kürzen, ist widersinnig und das falsche Signal. Massiv gekürzt werden sollen neben dem Goethe-Institut, auch der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und die Alexander von Humboldt-Stiftung. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Schon unter dem grünen Außenminister Joschka Fischer (1998 bis 2005) hat die Auswärtige Kulturpolitik eine Einsparungswelle erlebt, jetzt unter der Grünen Außenministerin Annalena Baerbock scheint sich die Situation zu wiederholen. Was ist…
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Bénédicte Savoy erhält Deutschen Kulturpolitikpreis
Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, ehrt Prof. Dr. Bénédicte Savoy mit dem Deutschen Kulturpolitikpreis. Die Auszeichnung würdigt das außerordentliche wissenschaftliche wie kulturpolitische Engagement mit Blick auf den Kunstraub und die Restitution von Kulturgut, das die Arbeit von Prof. Dr. Bénédicte Savoy auszeichnet. Kunstraub und der Umgang mit geraubter Kunst, diese Fragestellung durchzieht das akademische Leben von Prof. Dr. Bénédicte Savoy. Besondere Verdienste hat sie sich mit ihrem nachdrücklichen Einsatz für die Rückgabe von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten im In- und Ausland erworben. Ihr Engagement ist wegweisend. Die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy wurde 1972 in Paris geboren. Sie ist Professorin für Kunstgeschichte der Moderne an der Technischen Universität Berlin. Von…
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Haushaltsdebatte: Bundestag diskutiert engagiert über Kultur
Heute fand im Deutschen Bundestag im Rahmen der sogenannten Generaldebatte auch die Aussprache zum Haushaltsentwurf von Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB (Bündnis 90/Die Grünen) statt. Damit beginnen nun die parlamentarischen Debatten im Haushaltsausschuss und im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags, bevor im November 2022 der Bundeshaushalt verabschiedet werden kann. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, ist erfreut, dass sowohl von Abgeordneten der Regierungs- als auch der Oppositionsfraktionen auf einige seiner Vorschläge eingegangen wurde. Er sichert zu, dass er sein Versprechen einhalten wird, gerade mit Blick auf die Überwindung der Energiekrise konkrete Vorschläge aus der Breite seiner Mitgliedschaft zusammenzutragen und vorzulegen. Ein zentrales Thema der kultur- und medienpolitischen…
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Kalter Winter für die Kultur?
Energieknappheit, klamme öffentliche Kassen, das Dauerthema Corona: Was kommt auf Kulturakteure und Kulturveranstalter in diesem Winter zu? Und mit welchen Ideen stemmen sie sich dagegen? Darüber spricht Harald Asel mit seinen Gästen am Montag, den 12. September 2022, 19.30 Uhr im Foyer des Berliner Friedrichstadtpalastes. Manche können sie schon gar nicht mehr hören, die täglichen Appelle zum Energiesparen. Doch was für private Haushalte ärgerlich ist, wird für Kulturinstitutionen zur Existenzfrage. Bei akuten Versorgungsengpässen werden sie nicht vorrangig behandelt. Muss das Publikum den Brennstoff am Ende selber mitbringen? Die steigenden Energiekosten bringen auch die Träger der Kultureinrichtungen an ihre Grenzen. Kultur zählt bekanntlich zu den freiwilligen Leistungen, die sich…
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Kevin Kühnert zu Aufgabe und Gegenstand sozialdemokratischer Kulturpolitik
Was zeichnet die Kulturpolitik der SPD in dieser Legislaturperiode aus? Welche Ziele werden gesetzt und welche Herausforderungen stehen noch bevor? In der aktuellen Ausgabe Politik & Kultur 9/22 berichtet der Generalsekretär der SPD Kevin Kühnert in seinem Beitrag „Fortschritt braucht Utopie“ über Aufgabe und Gegenstand sozialdemokratischer Kulturpolitik. Er sagt: „Natürlich müssen wir Künstler besser sozial absichern. Die SPD steht hier in einer langen Tradition, die heute ganz konkret von Hubertus Heil als Arbeits- und Sozialminister fortgesetzt wird. Jedoch verbinden wir damit nicht den Anspruch, künstlerische Arbeit als gratifizierungsbedürftig zu klassifizieren. Nach dieser Logik würde sie – wie es vielerorts der Fall ist – früher oder später zur lediglich freiwilligen Leistung…
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Entlastungspaket: 1 Milliarde Euro für die Kultur
Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt, dass Restmittel aus dem Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen, der den Kulturbereich in der Coronapandemie unterstützt, laut dem gestern vorgestellten Entlastungspaket der Bundesregierung für die Unterstützung des Kultursektors in der Energiekrise zur Verfügung stehen sollen. Das ist eine gute Nachricht für die von der Energiekrise schwer betroffenen Kultureinrichtungen, Kulturunternehmen, Künstlerinnen und Künstler sowie Kulturvereine. Aktuell stehen aus den 2,5 Milliarden Euro, die der Sonderfonds Kulturveranstaltungen umfasst, noch rund 1 Milliarde Euro zur Verfügung. Der Deutsche Kulturrat fordert, dass die Mittel aus dem Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen dem gesamten Kulturbereich, d. h. den öffentlichen Kultureinrichtungen, den privaten Kulturunternehmen, den Kulturvereinen sowie den…
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Zentralrat der Juden zur documenta fifteen
Monate bevor die documenta fifteen überhaupt eröffnete, regte sich bereits Kritik und Bedenken: Werde es Antisemitismus auf der Kunstschau geben? Für seine Warnungen im Frühjahr wurde der Zentralrat der Juden in Deutschland von vielen Seiten kritisiert. Im Juni haben sich seine Warnungen leider bestätigt: Antisemitische Werke wurden ausgestellt. Der ehemalige ARD-Hauptstadtkorrespondent und freie Journalist Hans Jessen spricht im Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe 9/22 von Politik & Kultur mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden Josef Schuster. Josef Schuster sagte: „(…) es muss für jeden Künstler oder auch Schriftsteller klar sein, dass Antisemitismus und jegliche Menschenfeindlichkeit in der Kunst per se keinen Platz haben dürfen. In Deutschland, vor dem Hintergrund der…