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Schließung von Kultureinrichtungen – Kommunen in großer Sorge
Viele Angebote der Kommunen zählen zu den Pflichtaufgaben der Kommunen, wie das Offenhalten von Schulen, Kitas, Krankenhäuser oder die öffentliche Verwaltung und der Nahverkehr. Diese Ausgabe müssen getätigt werden, sparen kann man dann nur bei den sogenannten freiwilligen Leistungen, wie zum Beispiel der Kultur. Der Geschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, sagte heute in der WELT: „Wenn hohe Energiepreise dazu zwingen, wird man das (Einsparen) bei freiwilligen Leistungen tun müssen, wie der Förderung von Kultur oder Vereinen“… „Viele der freiwilligen Leistungen, zum Beispiel für das Kultur- und Vereinsleben, sind extrem wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ohne entsprechende Angebote drehen die Leute durch“, sagte Landsberg der WELT. Der Geschäftsführer…
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Ratifizierung von CETA stoppen!
Bundeskanzler Olaf Scholz reist von heute bis zum 23. August 2022 nach Kanada. Dabei wird er vom Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, und einer Wirtschaftsdelegation begleitet. Anlässlich der Kanadareise von Bundeskanzler Olaf Scholz und im Vorfeld der angekündigten Ratifizierung des Handels- und Investitionsschutzabkommens zwischen der EU und Kanada (CETA) durch den Deutschen Bundestag bringen wir – der Deutsche Kulturrat, Gewerkschaften, Menschenrechts-, Umwelt- und weitere gesellschaftliche Organisationen, unsere anhaltende Ablehnung gegenüber CETA zum Ausdruck. Die geplante vollständige Ratifizierung von CETA würde die gefährlichen und einseitigen Sonderrechte für Investoren massiv ausweiten. Nicht nur kanadische und europäische Investoren wären klageberechtigt, sondern z.B. auch US-Konzerne mit Tochtergesellschaften in Kanada und in Europa.…
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Energiekrise: Gasumlage trifft auch Kultureinrichtungen
Heute wurde bekannt gegeben, dass die Gasumlage 2,4 Cent pro Kilowattstunde betragen soll. Noch offen ist, ob zusätzlich Mehrwertsteuer darauf geschlagen wird. Die Gasumlage soll dazu dienen, Gasversorger zu stützen, die auf dem Weltmarkt zu höheren Preisen Gas einkaufen müssen und diese Kosten nicht an die Kunden weitergeben können. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hatte bereits am 22.06.2022 in seiner Resolution „Energie für Kultur – Unterstützung von Kultureinrichtungen bei Energiekosten“ vor den steigenden Energiekosten für Kultureinrichtungen gewarnt und die öffentliche Hand aufgefordert, öffentliche Kultureinrichtungen bei der Bewältigung der Energiekrise zu unterstützen. Ebenso hat der Deutsche Kulturrat am 04.08.2022 begrüßt, dass Bund und Länder gemeinsam beraten, wie der Kulturbereich mit…
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documenta fifteen hängt am seidenen Faden
Der Deutsche Kulturat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, macht sich große Sorgen um documenta fifteen. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die antisemitischen Vorfälle sind so eklatant, dass jetzt nur eine breite öffentlich geführte Debatte unter Einbeziehung des Zentralrats der Juden in Deutschland und der Kunst- und Kulturverbände die Ausstellung noch retten kann. Das im Vorfeld der Eröffnung der Documenta fifteen geplante Gesprächsforum „We need to talk“ wurde leider von der documenta fifteen abgesagt. Aber vielleicht ist hier das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die documenta fifteen hängt nur noch am seidenen Faden. Es ist jetzt die Aufgabe der Verantwortlichen für die Ausstellung, das Ruder herumzureißen.“ Firmenkontakt und Herausgeber…
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Antisemitische Werke auf der Documenta fifteen – ein Skandal mit Ansage
Auf der am Samstag in Kassel eröffneten Ausstellung Documenta fifteen lassen einige Kunstwerke den im Vorfeld befürchteten Antisemitismus überdeutlich erkennen. Insbesondere ein großformatiges Banner des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi sorgt für heftige Kritik. Der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, bedauert gleichermaßen den Antisemitismus der Künstler wie die mangelnde Verantwortung der Ausstellungsmacher, die hier zutage tritt. Er sagte: "Die Verantwortlichen der Documenta müssen jetzt ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und Konsequenzen ziehen." Kulturstaatsministerin Claudia Roth twitterte zu den antisemitischen Werken und den nun notwendigen Konsequenzen: „Das ist aus meiner Sicht antisemitische Bildsprache. … Die documenta muss das umgehend gegenüber den Kuratoren und Künstlern deutlich machen und die notwendigen Konsequenzen ziehen.“…
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Documenta fifteen: Verantwortung bleibt. Verantwortung lässt sich nicht outsourcen
Gestern hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Documenta fifteen in Kassel eröffnet. In seiner Eröffnungsrede geht er hauptsächlich auf den Streit ein, ob die Ausstellung israelfeindliche Ansichten oder sogar Antisemitismus hofiert. Der Bundespräsident sagte u.a. „Kunst darf anstößig sein, sie soll Debatten auslösen. Mehr noch: Die Freiheit der Meinung und die Freiheit der Kunst sind Wesenskern unserer Verfassung. Kritik an israelischer Politik ist erlaubt. Doch wo Kritik an Israel umschlägt in die Infragestellung seiner Existenz, ist die Grenze überschritten.“ Das im Vorfeld der Eröffnung der Documenta fifteen geplante Gesprächsforum „We need to talk“, dass sich mit diesen Vorwürfen auseinandersetzen sollte, wurde von den Veranstaltern der Ausstellung kurzfristig abgesagt. Der Zentralrat der…
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NRW braucht ein starkes Kulturministerium
Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, unterstützt mit Nachdruck den Kulturrat NRW bei seinem „dringenden Appell an die künftige Koalition: Kultur braucht ein starkes Ministerium – Das Kulturministerium muss erhalten bleiben“. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Wie die Kulturpolitik im größten deutschen Bundesland organisiert wird, hat Auswirkungen auf die Kulturentwicklung im ganzen Land. Mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft hat Nordrhein-Westfalen in den letzten Jahren auch in der Bundeskulturpolitik eine bedeutende Rolle gespielt. Wir fordern die CDU und Bündnis 90/Die Grünen auf, bei der bald anstehenden Regierungsbildung das Kulturministerium zu erhalten und die Kultur nicht in ein "Massenressort" oder in die Staatskanzlei abzuschieben. NRW braucht…
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Schreibwettbewerb L’Chaim: Mehr als 180 Texte wurden eingereicht
Heute um 0.00 Uhr endete die Frist für Einsendungen zum Schreibwettbewerb „L’Chaim: Schreib zum jüdischen Leben in Deutschland!“. Mehr als 180 Autorinnen und Autoren beteiligten sich mit fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten zum jüdischen Leben in Deutschland. Am 4. Juli 2022 werden die zehn zu prämierenden Beiträge von der namenhaften, unabhängigen Jury ausgewählt. Folgende Persönlichkeiten gehören ihr an: Christian Berkel, Lena Falkenhagen, Jo Frank, Lena Gorelik, Dr. Felix Klein, Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Dr. Josef Schuster, Prof. Dr. Mirjam Wenzel und Olaf Zimmermann. Insgesamt stehen Preisgelder in Höhe von 12.500 Euro zur Verfügung, der erste Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Die feierliche Prämierung findet am 6. Oktober 2022 in Berlin statt. Im dritten…
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Mit Zusammenhalt gegen Rassismus
Unter dem Titel „Zusammenhalt gegen Rassismus“ fand gestern die fünfte Jahrestagung der Initiative kulturelle Integration in Berlin statt. Über 150 Gäste aus Politik, Kultur und Zivilgesellschaft folgten der Einladung, in Anwesenheit von Kulturstaatsministerin Claudia Roth mitzudiskutieren, sich auszutauschen und zu vernetzen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser, deren Haus zu den Gründungsmitgliedern der Initiative zählt, begrüßte die Teilnehmenden mit einer Videobotschaft. Mit Blick auf den 3. Todestag des hessischen Regierungspräsidenten Walter Lübcke verurteilt sie jegliche Form von Rassismus als Nährboden für rechtsextreme Gewalt. Es gelte, die freiheitliche Demokratie zu schützen und ihre Wehrhaftigkeit zu stärken. Sie sagte: „Es gibt viele Menschen, die tagtäglich immer und immer wieder von Rassismus betroffen sind. Dieser Tatsache…
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Kulturdebatte im Bundestag: Der Ton wird rauer
Heute fand im Deutschen Bundestag im Rahmen der Generalaussprache die Debatte zum Kulturhaushalt des Bundes statt. Die Oppositionsabgeordneten des Deutschen Bundestag haben die Regierung in die Mangel genommen, die Abgeordneten der Regierungsfraktionen haben mit Verve die Vorhaben der Kulturstaatsministerin verteidigt. Gleich zu Beginn ergriff Kulturstaatsministerin Claudia Roth, MdB (Bündnis 90/Die Grünen) das Wort und unterstrich in ihrer Rede die Bedeutung von Kunst und Kultur für die Demokratie. Mit Leidenschaft sprach sie von Journalistinnen und Journalisten als Fachkräften der Demokratie. Konkret nannte vier Vorhaben: die Verbesserung der sozialen Lage im Kulturbereich, die Entwicklung einer Erinnerungskultur für die Zukunft, die Stärkung der kulturellen Vielfalt auch im ländlichen Raum sowie Verbesserung der Nachhaltigkeit…