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Agrarminister verursachen Hängepartie: „Anbauplanung 2023 bleibt unsicher!“
Die Agrarminister von Bund und Ländern konnten sich in ihrer Sonderkonferenz am 28. Juli 2022 nicht auf die temporäre Ausnahme von zwei Umweltstandards aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) einigen. Dazu Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV): „Die Agrarminister verursachen eine Hängepartie für die deutsche Landwirtschaft und alle vor- und nachgelagerten Bereiche. Die Getreideernte ist so gut wie abgeschlossen. Vor der neuen Aussaat ist die Wertschöpfungskette auf eine Ministerentscheidung angewiesen.“ Die Mitgliedstaaten haben die Möglichkeit, auf die Maßnahmen Fruchtwechsel (GLÖZ 7) und Erhaltung nichtproduktiver Landschaftselemente auf Ackerland (GLÖZ 8), die mit der neuen GAP 2023 in Kraft treten sollen, vorübergehend zu verzichten. Der DRV-Präsident weiter. „Infolge des russischen Angriffskriegs gegen…
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Fünfte DRV-Ernteschätzung 2022: Logistik wird zum Nadelöhr
Kann Deutschland mit der diesjährigen Ernte einen Beitrag zur weltweiten Versorgung mit Getreide leisten und die aufgrund des Kriegs in der Ukraine größer werdende Versorgungslücke ein wenig schließen? „Nach unserer Prognose ist dies möglich. Allerdings fehlen uns derzeit die notwendigen Kapazitäten in der nationalen Logistik“, erklärt der Getreidemarktexperte des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV), Guido Seedler. Zum einen werden viele Binnenschiffe in Südosteuropa gebraucht, um das Getreide aus der Ukraine über die Donau nach Mittel- und Westeuropa zu transportieren. Zum anderen fallen in Deutschland viele Binnenschiffe derzeit für den Getreidetransport aus, da sie Kohle zu den Kraftwerken transportieren. „Die zunehmende Kohleverstromung bindet große Kapazitäten“, betont Seedler. Und auch auf der Schiene und…
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Vierte DRV-Ernteschätzung 2022
Die Gefahr weltweiter Versorgungsengpässe beim Getreide wird nach Einschätzung des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) weiter zunehmen. Grund dafür ist, dass die Ernte in der Ukraine kriegsbedingt deutlich geringer ausfallen wird und das Getreide nicht verlässlich auf den Weltmarkt gelangt. „Aufgrund der Blockade der Schwarzmeerhäfen erreicht seit Ende Februar ukrainische Ware nur noch per Binnenschiff, Bahn und LKW den Weltmarkt. Auf diesen Wegen konnten bislang maximal eineinhalb Millionen Tonnen pro Monat ausgeführt werden. Bis zum Kriegsausbruch exportierte die Ukraine allerdings rund sechs Millionen Tonnen pro Monat per Schiff“, erklärt DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler. Er erinnert daran: „Die Ukraine war bis zum russischen Überfall einer der wichtigsten Exporteure für Weizen, Mais und Sonnenblumenöl.“ Alternative…
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Potenziale von Roggen in Schweinefütterung wissenschaftlich belegt: „Reduzierte Salmonellengefahr und mehr Tierwohl!“
Reduzierte Salmonellengefahr in den Ställen, verbesserte Darmgesundheit, erhöhtes Wohlbefinden der Tiere und verringerter CO2-Ausstoß: Der verstärkte Einsatz von Roggen in der Schweinefütterung hat positive Effekte. Dies ist das Ergebnis des vierjährigen Forschungsprojekts „6-R-Konzept“. Die Wissenschaftler kommen zum Schluss, dass Roggen hohes Potenzial für eine nachhaltige und gesunde Schweinefütterung hat. Damit werden die Ergebnisse der ersten Feldstudie belegt. „Roggen wird von den Tieren auch bei hohem Leistungsniveau in größeren Mengen akzeptiert. Ein hoher Anteil an Hybridroggen im Mischfutter kann dabei eine Salmonellenbelastung im Stall deutlich reduzieren“, erläutert Dr. Andreas von Felde, Leiter Produktmanagement Fütterung der KWS Lochow GmbH. „Die Untersuchungen belegen, dass die hohen Anteile an wasserlöslichen Kohlenhydraten des Roggens am…
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DRV begrüßt Tierwohl-Einstiegsstufe „Stall plus Platz“ / Offene Finanzierungsfrage blockiert Umsetzung
Der neue Vorschlag ist ein Schritt in die richtige Richtung!“ Der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Franz-Josef Holzenkamp, begrüßt, dass bei der am heutigen Dienstag (07.06.2022) von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vorgestellten verbindlichen Tierhaltungskennzeichnung die Stufe „Stall plus Platz“ mit aufgenommen wird. „Diese Tierwohl-Einstiegsstufe ermöglicht, dass ein Großteil der Betriebe Maßnahmen für mehr Tierwohl umsetzen kann“, so Holzenkamp. Ungeklärt bleibt weiterhin die Finanzierung. Holzenkamp: „Der große Wurf blieb leider aus. Es sind mehr Fragen offengeblieben, als Antworten gegeben wurden.“ Der DRV-Präsident macht unmissverständlich deutlich: „Die Einführung der verpflichtenden Tierhaltungskennzeichnung muss Hand in Hand gehen mit einem umfassenden Finanzierungskonzept. Die nach wie vor offene Finanzierungsfrage wird die Umsetzung blockieren. Kein Landwirt baut…
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Özdemir und Dürr erleben Stimmung der Tierhalter beim Deutschen Raiffeisentag
Der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Franz-Josef Holzenkamp, zum Streit zwischen Grünen und FDP über die Finanzierung von mehr Tierwohl: „Hört auf zu streiten – findet Lösungen! Die Frage nach der verbindlichen Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung muss endlich beantwortet werden. Jetzt!“ Cem Özdemir und Christian Dürr haben beim Deutschen Raiffeisentag aus erster Hand die Ungeduld der Betriebe vernommen. Holzenkamp: „Unsere Genossenschaften haben dem grünen Bundeslandwirtschafts-minister und dem FDP-Fraktionsvorsitzenden deutlich gesagt: Wenn die Unternehmen keine Planungssicherheit erhalten, werden viele das Handtuch werfen. Die Ampelkoalitionäre müssen bis Sommer liefern!“ Über den Deutscher Raiffeisenverband e.V. Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied…
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Deutscher Raiffeisentag: Özdemir stärkt Genossenschaften
Der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV), Franz Josef Holzenkamp, findet deutliche Worte: „Wir brauchen bis zum Sommer klare Antworten von der Politik, wie die Transformation in der Agrar- und Ernährungswirtschaft erfolgreich umgesetzt werden kann. In vielen Betrieben fällt in den kommenden Wochen und Monaten die Entscheidung, ob sie weitermachen oder den Schlüssel endgültig umdrehen. Es geht um die Frage: Wollen wir weiterhin auf eine nachhaltige Lebensmittelproduktion aus Deutschland setzen oder die Verantwortung in andere Länder auslagern?“ Anlässlich des Deutschen Raffeisentags in Berlin sagte er vor rund 270 Führungskräften genossenschaftlicher Unternehmen: „Unsere Genossenschaften bekennen sich zu Klima- und Artenschutz, zur Energiewende, zu Nachhaltigkeit und Innovationen. Sie sind nicht Bremser, sondern Treiber,…
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Moritz zu Dohna-Schlodien und Holger Laue leiten DRV-Kartoffelausschuss
Wechsel an der Spitze des Kartoffelausschusses des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV): Moritz Graf zu Dohna-Schlodien (43) wird künftig als Vorsitzender den Ausschuss gemeinsam mit Holger Laue (56) als stellvertretender Vorsitzender leiten. Die Mitglieder des DRV-Kartoffelausschusses haben im Rahmen ihrer turnusmäßigen Sitzung am 1. Juni in Berlin beide einstimmig gewählt. Moritz Graf zu Dohna-Schlodien löst Ludwig Hartmann ab, der 16 Jahre den Ausschuss leitete. Der langjährige Geschäftsführer der Maurer Parat GmbH tritt in den Ruhestand ein und scheidet damit auch aus dem DRV-Amt aus. Die Themenübergabe an der Spitze des Ausschusses kann unkompliziert und persönlich erfolgen: Moritz Graf zu Dohna-Schlodien ist seit Januar 2021 ebenfalls Geschäftsführer der Maurer Parat GmbH. Holger Laue…
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Dritte DRV-Ernteschätzung 2022
„Fehlende Niederschläge in Teilen Deutschlands könnten zu Einbußen bei der Getreideernte führen. „Wenn in den kommenden Tagen insbesondere in Ostdeutschland keine ergiebigen Niederschläge fallen, sind spürbare Ertragseinbußen wahrscheinlich“, erklärt der Getreidemarktexperte des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV), Guido Seedler. Er macht deutlich: „Im Osten Deutschlands fiel teilweise seit fünf Wochen kein nennenswerter Regen. Die Wasservorräte im Oberboden sind nahezu aufgebraucht.“ Auch im Norden und Westen Deutschlands werde das Wasser langsam knapp. Im Süden sei die Wasserversorgung in der Summe noch befriedigend bis gut. Vor diesem Hintergrund hat der DRV seine Ernteprognose leicht nach unten angepasst. Aktuell geht der Verband von einer Getreideernte in Höhe von 42,9 Millionen Tonnen und einer Rapsernte von…
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DRV-Forum Tierische Veredelung: „Tierhaltung in Deutschland ist Frage politischen Willens!“
„Die Hofnachfolgerinnen und Hofnachfolger brauchen jetzt Klarheit von der Politik, wie es mit der Tierhaltung weitergeht. Die Erzeugung tierischer Lebensmittel in Deutschland zu halten ist letztlich eine Frage des politischen Willens“, erklärte Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), vor 170 Verantwortlichen aus der genossenschaftlichen Milch-, Futter- sowie der Vieh- und Fleischwirtschaft beim sechsten DRV-Forum Tierische Veredelung in Berlin. Unter dem Motto TIERHALTUNG.ZUKUNFT.DEUTSCHLAND diskutierten haupt- und ehrenamtliche Führungskräfte aus Genossenschaften mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft die Transformation der Nutztierhaltung in Deutschland. „Soll der Wandel gelingen, muss die Politik sich daran orientieren, was umsetzbar ist. Die Erfolge der Wirtschaft, zum Beispiel der Initiative Tierwohl, müssen berücksichtigt werden“, so Holzenkamp…