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EU-Bericht enthüllt Missstände bei Tierexporten per Schiff
Angesichts eines aktuellen Berichts der EU-Kommission zur Durchführung von Tiertransporten via Schiff fordert der Deutsche Tierschutzbund – gemeinsam mit der europäischen Dachorganisation Eurogroup for Animals – erneut ein Ende der Lebendtiertransporte in Länder außerhalb Europas. Der Bericht der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (DG Sante) der EU-Kommission dokumentiert diverse Missstände bei den Transporten: von der Verladung in LKW und im Hafen bis zur Verschiffung sowie der Ankunft im Zielland. „Die dokumentierten massiven Missstände zeigen erneut, dass die Tierschutzvorgaben während eines Tiertransports in Länder außerhalb Europas nicht eingehalten werden können. In der Konsequenz muss das ein sofortiges Aus dieser Transporte bedeuten. Wir fordern die EU-Kommission auf: Beenden Sie diese lebensverachtenden Zustände! Es…
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Corona zeigt massive Schwächen des Fleischsystems
Anlässlich der steigenden Zahl an Corona-Infizierten in bisher vier Schlachtbetrieben kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes: „Die schlechten Arbeitsbedingungen für die meist aus Osteuropa stammenden Arbeiter in den Schlachthöfen begünstigen die Ausbreitung des Coronavirus – und gefährden Menschenleben, aber eben auch die Tiere. Wenn ein Großteil der Beschäftigten ausfällt, ist fraglich, ob dem Tierschutz im weiteren Betrieb in allen Belangen Rechnung getragen werden kann. Im Falle einer Schließung des Schlachthofs drohen zudem die ohnehin schon sehr langen Transportzeiten für Tiere noch länger zu werden, weil es keine regionalen Alternativen gibt. Die Anzahl der Schlachthöfe wird immer geringer, ihre Größe immer gigantischer. Schlachtungen im Akkord sind dann Alltag für die…
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Finanzielle Belastung der Tierheime spitzt sich zu
Die finanzielle Belastung der Tierheime in Folge der Corona-Pandemie wird schärfer. Fest im Jahresfinanzplan eingerechnete Einnahmen aus Festen, Basaren und Flohmärkten sind weggebrochen. Die Vereine als Träger der Tierheime und tierheimähnlichen Einrichtungen stehen damit vor massiven Problemen – zumal unsicher ist, wie sich die Spendenbereitschaft der Bevölkerung im Laufe des Jahres entwickelt. Einzelne Bundesländer stellen zwar Hilfsgelder bereit, deren Beantragung jedoch mit Hürden verbunden ist. Der Deutsche Tierschutzbund hält daher an seiner Forderung nach einem Soforthilfsfonds des Bundes in Höhe von 65 Millionen Euro fest. „Obwohl wir es begrüßen, dass die Länder unserer Forderung nach Unterstützung nachkommen, erleben wir derzeit ein föderalistisches Durcheinander: Die Regelungen für Hilfsgelder sind sehr divers,…
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Kommentar – Kastenstand und Vorschläge der Borchert-Kommission
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Bundesminister a.D. Jochen Borchert berichten auf der heutigen Sitzung des Ernährungsausschusses des Deutschen Bundestages über die Empfehlungen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung, der sogenannten „Borchert-Kommission“. Das Kompetenznetzwerk hält eine Erhöhung des Tierwohlniveaus für unumgänglich und schlägt einen Maßnahmenplan bis 2040 vor. Die parallel stattfindende Debatte um die Zukunft des Kastenstandes in der Sauenhaltung wird zum entscheidenden Gradmesser für die Glaubwürdigkeit politischen Handelns. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, kommentiert: „Wir sehen in den Vorschlägen des Kompetenznetzwerks gute Ansätze, auch wenn uns die Zielmarke 2040 zu weit entfernt ist. Es braucht jetzt sofort Tatendrang, damit die Tierhaltung in der Landwirtschaft tiergerechter umgebaut wird und auch gesellschaftliche Akzeptanz findet. Der…
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Nicht alle Jungvögel brauchen Hilfe
Wenn in den kommenden Wochen die Brutsaison der heimischen Vögel voranschreitet, sollten Tierfreunde nicht vorschnell eingreifen. Darauf weist der Deutsche Tierschutzbund hin. So können befiederte Jungvögel zwar hilflos wirken, sie stehen aber meist weiter mit den Elterntieren in Verbindung. Eine gut gemeinte „Rettung“ ist daher nicht nötig. Anders verhält es sich bei aus dem Nest gefallenen, noch federlosen Vogelküken. Diese sind auf menschliche Hilfe angewiesen. Ihre Versorgung und Aufzucht sollte man jedoch Fachleuten in Wildtierauffangstationen überlassen. „Wer ein Vogelküken ohne Federkleid hilflos am Boden liegen sieht, sollte eingreifen und das Tier – wenn möglich – ins elterliche Nest zurücksetzen“, rät James Brückner, Leiter des Referats für Natur- und Artenschutz beim…
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Deutscher Tierschutzbund fordert Ende der Pelztierzucht
Die Haltung von Pelztieren ist tierschutzwidrig und kann ebenso ein gesundheitliches Risiko für den Menschen bergen. Der Deutsche Tierschutzbund bekräftigt daher seine langjährige Forderung nach einem Ende der Pelztierzucht. In einem aktuellen Interview mit der britischen Zeitung „Guardian“ hatte Christian Drosten, Leiter des Instituts für Virologie an der Charité, die Vermutung geäußert, Marderhunde aus chinesischen Pelztierfarmen könnten als Zwischenwirt bei der Verbreitung von SARS-CoV-2 eine Rolle gespielt haben. „Allein aus Gründen des Tierschutzes braucht es endlich ein Ende der Pelztierhaltung – in Europa und weltweit“, fordert Dr. Henriette Mackensen, Fachreferentin für Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund. „Zusammengepfercht in Käfigen sind Pelztiere zur Bewegungslosigkeit verdammt. Sie vegetieren dahin und entwickeln Verhaltensstörungen, die…
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400 Schweine wegen Lüftungsausfall verendet
Tierschutzwidrige Warmställe dürfen nicht mehr gebaut werden – diese Forderung erhebt der Deutsche Tierschutzbund. Trauriger Anlass ist der Tod von etwa 400 Schweinen, die vergangene Woche auf einem Mastbetrieb im Landkreis Kitzingen verendeten, weil die Lüftungsanlage ausfiel. Damit umstellungsbereite Landwirte auf tierschutzgerechtere Haltungsformen setzen können, braucht es aus Sicht der Tierschützer endlich Planungssicherheit und massive Förderungen seitens der Politik. „Wieder einmal zeigt sich, dass der Warmstall nicht für die Schweinehaltung taugt. Tierschutzwidrige Vollspaltenböden, strukturlose Buchten ohne Rückzugs- oder Ausweichmöglichkeiten und eine hohe Schadgasbelastung durch die Gülle, die sich direkt unter den Tieren sammelt, sind schon schlimm genug. Die extreme Technisierung und die Zwangsbelüftung bergen darüber hinaus stets das Risiko, dass…
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Haustierregister FINDEFIX für Tierhalter weiter erreichbar
Tierhalter können die Zeit, die sie aktuell zu Hause verbringen müssen, sinnvoll nutzen, indem sie die Registrierung ihres Haustiers überprüfen. Das empfiehlt der Deutsche Tierschutzbund, dessen Haustierregister FINDEFIX auch in der Corona-Krise 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche erreichbar ist. Der Verband macht darauf aufmerksam, dass ein vermisstes Tier nur wiedergefunden werden kann, wenn es nicht nur gekennzeichnet, sondern auch registriert ist. Wer diese wichtige Maßnahme bislang versäumt hat, kann sie von zu Hause aus schnell und kostenfrei auf www.findefix.com nachholen. Zusätzlich sollte man prüfen, ob die eigenen Daten auf dem aktuellen Stand sind, damit Fundtiere auch erfolgreich zurück nach Hause vermittelt werden können. „Tierhalter meinen oft, mit…
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Deutscher Tierschutzpreis 2020: Bewerbungsphase startet
Am Donnerstag, 9. April, beginnt die Bewerbungsphase für den Deutschen Tierschutzpreis 2020. Besonders engagierte Tierschützer können dann bis Ende Juni für die Auszeichnung vorgeschlagen werden oder sich selbst bewerben. Der Deutsche Tierschutzbund vergibt den Preis gemeinsam mit den Zeitschriften FUNK UHR und Super TV und unterstützt von den Futtermarken Whiskas und Pedigree. Als Teil der Jury entscheidet Stefanie Hertel, Tierschutzbotschafterin des Deutschen Tierschutzbundes, mit über die Auswahl der Gewinner. Die Verleihung des Deutschen Tierschutzpreises findet am 19. Oktober im Berliner Meistersaal statt. „Der Deutsche Tierschutzpreis zollt den Menschen Respekt und Anerkennung, die den praktischen ehrenamtlichen Tierschutz in Deutschland ausmachen: Helden des Alltags, die sich mit Leib und Seele für Tiere…
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Corona-Krise: Hundezucht sollte vorerst pausieren
Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes sollten Hundezüchter die Nachzucht vorübergehend pausieren lassen. Der Grund: Bedingt durch die Corona-Krise und den Ausfall von Mitarbeitern könnten auch die Tierärzte an ihre Grenzen kommen und ggf. nur noch Notfälle behandeln können. Für die Zuchtabnahme, die Wurf-Endabnahme und die Behandlung von Welpen und Muttertieren sind Tierärzte und Zuchtwarte jedoch zwingend von Nöten. Erschwerend kommt hinzu, dass gekaufte Welpen aufgrund der eingeschränkten Bewegungsfreiheit und dem Kontaktverbot eventuell gar nicht beim Züchter abgeholt werden dürfen. „Momentan ist es offen, wie lange die Tierärzte noch die Kapazitäten haben, um die Zucht abzunehmen und geborene Welpen zu untersuchen, zu impfen und mit einem Mikrochip zu kennzeichnen. Bei einer…