-
Zielführend und effektiv: Videoaufzeichnung in der Handtherapie
Unfälle, bei denen Finger, eine Hand oder sogar beide Hände involviert sind, passieren sehr häufig – in der Freizeit ebenso wie im beruflichen Kontext. Hände und Finger sind mit 40% aller Arbeitsunfälle die am häufigsten betroffene Körperregion. „Oft unterschätzen Betroffene die Folgen“, weiß Jessica Kleinschulte, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), aus der täglichen Praxis. Selbst vermeintlich banale Verletzungen wie Schnittwunden können langwierige Probleme nach sich ziehen. Die Folgen: teils massive Beeinträchtigungen im Alltag. Es ist die Berufsgruppe der Ergotherapeut:innen, die ihre Arbeit mit den Patient:innen an deren Alltag und ganz persönlichen Anliegen ausrichtet. Ein besonders zielführender Ansatz, der sich durch den Einsatz von Videoaufnahmen weiter beschleunigen lässt, sofern…
-
Pandemie bremst viele Jugendliche und junge Erwachsene aus
Jeder Mensch spürt auf seine Art die Auswirkungen der Pandemie. „Am stärksten ausgebremst sind Jugendliche und junge Erwachsene“, stellt die Ergotherapeutin Miriam Leventic, DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), fest. Die größtmögliche Dynamik in ihrer Entwicklung erleben Menschen im Alter von etwa sechzehn bis dreißig Jahren: Flügge werden, erste Erfahrungen in der Liebe machen, beruflich Fuß fassen, Eltern werden und mehr. Dass es diese Gelegenheiten wegen abgesagter Abschlussfahrten und -feiern, online-Studium, Homeoffice und in Summe durch die soziale Isolation kaum gibt, hat Einfluss auf die Prägung dieser Altersgruppe. Ergotherapeut:innen erleben in ihrer täglichen Praxis Jugendliche und junge Erwachsene, die als Folge der Pandemie an Ängsten oder Depressionen leiden. Die Herausforderung: Patient:innen…
-
Maßgeblicher Aspekt bei Querschnittlähmung: Lagerung der Hände
Etwa 2.400 Menschen jährlich erleiden in Deutschland eine Schädigung des Rückenmarks mit folgender Querschnittlähmung. „Die Aufgabe unserer Berufsgruppe ist, Menschen mit einer Querschnittlähmung zu Empowerment zu verhelfen und mit ihnen an der Vision zu arbeiten, wie ihr Leben nach dem Klinikaufenthalt aussieht“, erklärt die Ergotherapeutin Martha Horn von der BG Unfallklinik Murnau. Die Arbeit der Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) beginnt oft schon bei der Erstversorgung am Unfallort. Ergotherapeut:innen begleiten Menschen mit einer Querschnittlähmung während der gesamten Zeit in der Klinik von der Intensivstation bis zur sozialen und beruflichen Wiedereingliederung und ermöglichen so Inklusion und Teilhabe. Risikoreiche Berufe oder ebensolche Sportarten und Freizeitaktivitäten sind der häufigste Grund für…
-
Nach dem Alkoholentzug: Alltag umkrempeln, Rückfall vermeiden
Ergotherapeut:innen unterstützen Menschen mit einem Alkoholproblem von dem Moment an, in dem sie sich in eine Rehabilitationsmaßnahme begeben, mit einer Reihe von Angeboten. Häufig sind die kognitiven Fähigkeiten durch den übermäßigen Alkoholkonsum gemindert. Eine Studie zeigt beeindruckende Ergebnisse: mithilfe von Hirnleistungstraining lassen sich Hirnleistungsstörungen bei vielen sogar vollständig ausmerzen. Solche Erfolge motivieren ungemein und stärken das Vertrauen in die Kompetenz dieser Berufsgruppe. Zudem ebnen sie Ergotherapeut:innen den Weg, ihre Patient:innen für weitere Ideen zu begeistern, denn das Leben „danach“ neu zu gestalten und nachhaltig zu verändern, ist kein einfaches Unterfangen. Dafür bahnen Ergotherapeut:innen die Rückkehr der Menschen mit einer Alkoholproblematik in ihren Alltag ebenfalls noch in der Reha-Klinik an. Sie…
-
Appell von Ergotherapeut:innen: Hilfsangebote nutzen, die Krise mit Zuversicht bewältigen
Steigende Inzidenzen rücken gute Nachrichten wie das angekündigte Ende der epidemischen Lage in Deutschland und das geplante Beenden der Maskenpflicht in ein anderes Licht. Dürfen die Menschen dennoch aufatmen? „Die Menschen sollen unbedingt wieder aufatmen; dazu gilt es, auf die Spuren zu schauen, die die Corona-Krise bereits hinterlassen hat und noch immer verursacht“, sagt Vera Rüther, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.). Sie bezeichnet die Corona-Krise als große gesamtgesellschaftliche Herausforderung und Nährboden für Ängste. Dem etwas entgegenzusetzen bedeutet, die Auswirkungen auf die Psyche der Menschen zu erkennen, anzugehen und zu bewältigen. Jetzt, damit sich die möglichen emotionalen Belastungen nicht verschlimmern, manifestieren oder zu chronischen Störungen und Erkrankungen werden. Hilfsangebote…
-
Rückenprobleme durch Homeoffice und Büroarbeit angehen
Aktuellen Zahlen zufolge arbeitet ein beträchtlicher Teil der Menschen in Deutschland im Homeoffice. „Die Qualität der Arbeitsplätze zuhause im sogenannten ‚Homeoffice‘ – aber auch die in manchen Büros – ist ebenso wie das Verhalten bei der Arbeit oftmals der Grund für Rückenprobleme“, stellt Susanne Weber fest. Sie bietet im Rahmen der Akademie des DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) eine Fortbildung an, die auf das anatomische und medizinische Wissen von Ergotherapeut:innen aufsetzt und sie für die Ergonomieberatung qualifiziert. In ihren regelmäßigen Reports haben mehrere Krankenkassen die Auswirkungen der Pandemie auch in puncto Homeoffice beleuchtet. Von den Befragten der DAK etwa sind rund ein Drittel der Beschäftigten im Homeoffice. Die KKH berichtet…
-
Rheuma: diese Hilfe gibt es bei Ergotherapeut:innen
Wie schmerzhaft rheumatische Erkrankungen sind, kann sich niemand vorstellen. Ergotherapeut:innen, deren Part die Alltagsverbesserung bei Menschen mit Arthrose, Rheuma, Gicht & Co. ist, raten: erste Anzeichen ernst- und direkt etwas unternehmen. Denn laut Rheuma-Liga beträgt die durchschnittliche Dauer bis zur Diagnose beispielsweise bei Arthritis gut ein Jahr. Niemand sollte warten (müssen), bis der Leidensdruck unerträglich wird, Schmerzen und schwindende Kraft den Alltag deutlich beeinträchtigen. Oder irreparable Schäden entstehen. Rundum schauen, individuell gestalten Die Berufsgruppe der Ergotherapeut:innen ist bekannt dafür, ihre Patient:innen und Klient:innen einem 360°-Blick zu unterziehen und vor allem, sie bei ihren Alltagshandlungen zu beobachten. Diese bei Ergotherapeut:innen aus nachvollziehbaren Gründen sehr angesehene Testmethode eignet sich ausgezeichnet, um bestimmte…
-
Aus „light“ werden High-light(s): Spannende Themen beim ersten online Ergotherapie-Kongress
Anders als gedacht, hat sich das Motto des letzten, pandemiebedingt abgesagten Kongresses ‚Wandel – Change = Chance‘ bewahrheitet. Seit Beginn der Corona-Krise hat sich das Leben aller nachdrücklich gewandelt und aus der Veränderung, dem Change, haben sich Chancen ergeben. Die gilt es zu nutzen. Auch in der Ergotherapie. Der erste online Ergotherapie-Kongress des DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) hat gezeigt, dass Vieles möglich ist. Die Anforderungen an einen Kongress sind erfüllbar: Fortbildung, neue Impulse geben und erhalten, Austausch, ja, sogar die Ausstellung hat virtuell statt- und Zuspruch gefunden. Kongress in Präsenz bedeutete bei den Ergotherapeut:innen bislang: drei vollgepackte Tage mit mehreren, parallel stattfindenden Vorträgen, Workshops und weiteren, meist interaktiven Formaten.…
-
Nicht nur, aber in der Pandemie verstärkt: Verhaltensauffälligkeiten und Störungen bei Kindern nachgehen
Verhaltensauffälligkeiten haben einen Grund, sind Folge und Reaktion, die sich aus unerkannten Erkrankungen oder Störungen entwickeln können. Eine solche Störung ist das komplexe Bild der visuellen Wahrnehmungsstörungen. „Aufmerksame Eltern, Erzieher und Pädagogen sind oft die treibende Kraft, um betroffenen Kindern so früh als möglich eine professionelle Förderung zu ermöglichen“, bestärkt der Ergotherapeut Wolfgang Scheid, DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), Eltern, deren Kinder sich beim Schreiben nicht an die Lineatur halten, Schwierigkeiten bei den Hausaufgaben haben oder Konzentrationsschwächen zeigen. Bei Ergotherapeut:innen lernen Kinder mit diesem Störungsbild, für sich passende Bewältigungsstrategien zu entdecken und dadurch besser durchs (Schul-)Leben zu kommen. Der Ergotherapeut Wolfgang Scheid hat im Bereich der visuell-räumlichen Störungen einen großen…
-
(K)ein Glas Alkohol in der Schwangerschaft
Werdende Eltern wollen vor allem eins: ein gesundes Kind. Paradoxerweise sind Schwangere selbst – meist ohne dass sie es wissen – die Ursache für die häufigste Behinderung. Die sogenannte fetale Alkoholspektrumstörung, kurz FASD, ist ein Symptomkomplex, der durch Alkohol während der Schwangerschaft entsteht. FASD tritt vielschichtig auf, kann sich in Form einer körperlichen, geistigen oder psychischen Störung und Lernschwierigkeiten zeigen. Den wenigsten ist bekannt, dass abhängig vom Entwicklungsstadium des ungeborenen Babys bereits durch den einmaligen Genuss von Alkohol eine Behinderung entstehen kann. Die Zeit, in der sich das Gehirn des Babys entwickelt, ist besonders kritisch. Wissend, wie anstrengend das Leben für und mit einem Kind mit FASD sein kann, wünschen…