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Mia Oberländer zu Gast in der Kulturakademie ›Literatur‹ am 13. Februar
In einer Lesung mit Gespräch präsentiert die Comic- Künstlerin Mia Oberländer ihre Graphic Novel Anna, die 2021 mit dem Comicbuchpreis der Berthold-Leibinger-Stiftung ausgezeichnet wurde. Im Rahmen der Kulturakademie der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg spricht Mia Oberländer mit den teilnehmenden Jugendlichen über ihre humorvolle und ernste Geschichte Anna, über das Anderssein, über Selbst- und Fremdwahrnehmung und über Ängste, die sich über Generationen weitertragen. Aber es geht auch um grafische Ebenen, um Zeit, Tempo und Rhythmus, um die Bedeutung des ›Lettering‹ – und darüber, wie das Gehirn immer und überall nach Verbindungen sucht, die man sich erzählerisch zunutze machen kann. Die Kulturakademie der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg fördert seit 2010 mit einem einzigartigen Bildungsangebot…
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Deutsche Literaturstiftung (DSL) im Rahmen der Deutschen Schillergesellschaft (DSG) gegründet
Die Deutsche Schillergesellschaft hat die Deutsche Literaturstiftung gegründet. Dies haben am 15. September 2023 Vorstand und Kuratorium der Deutschen Schillergesellschaft (DSG) beschlossen. Am 15. Januar 2024 hat sich jetzt – nach dem Kuratorium – auch der Vorstand der DLS konstituiert: Den Vorstandsvorsitz übernimmt Lars Gehner (Wealth Management Stuttgart, Deutsche Bank AG), stv. Vorstandsvorsitzende ist Prof. Dr. Kader Konuk (TU Dortmund). Die Stiftung soll es der DSG ermöglichen, ein dauerhaftes Vermögen aufzubauen, das dem Deutschen Literaturarchiv Marbach (DLA) zugutekommt. Sie soll langfristig die Ziele und Aufgaben der DSG und damit des DLA befördern: Zum einen stehen dem DLA durch die DLS verlässlich zusätzliche Mittel zur Verfügung, die für die DSG-Satzungszwecke frei…
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Michail Schischkin hält die Schillerrede 2024
Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller Michail Schischkin hält am 10. November 2024 die diesjährige Schillerrede. In Russland geboren und aufgewachsen, ist der seit 1995 in der Schweiz lebende Schischkin nicht nur der einzige Autor, der mit den drei wichtigsten Literatur-preisen Russlands ausgezeichnet wurde, sondern auch international erfolgreich. Seit dem Zerfall der Sowjetunion tritt Schischkin immer wieder als scharfer Kriti-ker der russischen Regierung und Politik an die Öffentlichkeit. Nach dem russi-schen Überfall auf die Ukraine 2022 forderte Schischkin in einem Interview eine »totale Entputinisierung Russlands«. Mit der Schillerrede im November wird jährlich an den Geburtstag Friedrich Schillers erinnert. Michail Schischkin hält die traditionelle Festrede nach u.a. Ab-dulrazak Gurnah, Daniel Kehlmann, Anne Weber,…
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Sonderetat des Bundestags für das Deutsche Literaturarchiv Marbach
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat im Rahmen der Beratungen für den Bundeshaushalt 2024 zusätzliche Projekte für das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) vorgesehen: Demnach ist eine Förderung des Programms ›Das freie Wort sichern‹ mit bis zu 1.500.000 Euro beabsichtigt. Hinzu kommen bis zu 410.000 Euro für ein Projekt zu Science-Fiction-Literatur. Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth: »Die Förderung des Programms ›Das freie Wort‹ ermöglicht es dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, seine bedeutende Sammlung von Exilschriften zu erweitern. Damit bewahrt es einen herausragenden Teil unseres schriftlichen Kulturerbes. Diese Werke deutscher Exilliteratur, die Nachlässe der unter den Nationalsozialisten Verbannten und Verfemten sind Teil unseres literarischen Gedächtnisses. Und auch heute bedürfen geflüchtete…
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Lichtungen. Die Erzählerin Iris Wolff und ihr neuer Roman
Drei Jahre ist es her, dass Iris Wolffs Roman Die Unschärfe der Welt zum Bestseller wurde. Die Süddeutsche Zeitung sprach damals von einem »Zauberkunststück der Imagination«. Ganz überraschend kam dieser Erfolg nicht, denn Iris Wolff wurde bereits mit ihren früheren Veröffentlichungen unter passionierten Leserinnen und Lesern eine Art Geheimtipp, nicht nur in Marbach, wo sie viele Jahre in den Literaturmuseen arbeitete. Für die vier Bücher, die Iris Wolff seit 2012 veröffentlichte, wurde sie mit wichtigen Auszeichnungen geehrt wurde, darunter mit dem Solothurner Literaturpreis und dem Marie Luise Kaschnitz-Preis. Im Januar 2024 erschien ihr neuer Roman Lichtungen und steht bereits auf Platz 1 der SWR Bestenliste. Erzählt wird von Lebensentwürfen in…
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Finissage der Ausstellung ›Singen! Lied und Literatur‹ am 3. Februar
Die Finissage der Ausstellung ›Singen! Lied und Literatur‹ widmet sich dem Lied im Kontext der Amateurmusik. Gäste sind der Schwäbische Chorverband, der 2024 auf 175 Jahre Verbandsgeschichte zurückblicken kann, und der Chor der DHBW Stuttgart ›CHORMÄLEON‹. Es begrüßt Sandra Richter, Direktorin des Deutschen Literaturarchivs. ›CHORMÄLEON‹ feiert 2024 sein 25-jähriges-Bestehen und gibt ein musikalisches Kaleidoskop von verschiedenen Liedern aus Pop, Rock, Musical und Volkslied zum Besten. Außerdem präsentiert der Gesangverein ›Eintracht Poppenweiler‹ vor dem Humboldt-Saal an diesem Tag Exponate aus seiner über 150-jährigen Vereinsgeschichte, darunter die Sängerfahne. Vor der Veranstaltung wird im Literaturmuseum der Moderne von 13.30 bis 14.30 Uhr eine öffentliche Führung durch die Ausstellung ›Singen! Lied und Literatur‹ angeboten.…
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Marbach an der Spree am 20. Januar in Berlin
Im Jahr 2023 hat das Deutsche Literaturarchiv in der BBAW am Gendarmenmarkt eine Dependance eröffnet. Fortan werden die Bestände aus den legendären grünen Archivkästen auch im gut 560 km von Marbach entfernten Berlin gezeigt werden. Am Samstag, 20. Januar, ist das Deutsche Literaturarchiv im Rahmen des Salon Sophie Charlotte mit vier Veranstaltungen präsent, hier im Überblick: 19 Uhr | Sandra Richter, Direktorin des DLA, führt gedanklich vom Neckar an die Spree. 19.15 Uhr | Deutsch-französische Freundschaften: Heimito von Doderer, Marguerite Yourcenar und Jean Cocteau im Familien-Archiv Wiemer-Boudot-Lamotte vorgestellt von Nikola Herweg (DLA) im Gespräch mit Emmanuel Wiemer. 20 Uhr | Was man vor der Wendezeit über den Kanon dachte: ein…
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Bücher aus Prag. Überlieferungswege von Büchern aus Privatsammlungen als Herausforderung. Vortrag von Caroline Jessen
»Schlaraffenland öffnete plötzlich seine Pforten.« Mit diesen Worten beschrieb der Antiquar Walter Zadek die Berge von Büchern, die ihm und anderen Händlern 1946/1947 in Prag und einigen böhmischen Schlössern zum Kilo-Preis angeboten wurden. Unter ihnen waren zahllose Bestandsfragmente jüdischer Bibliotheken, als Reste des NS-Kulturgutraubs Symbol der Zerstörung jüdischer Kultur in Europa. Das DLA bewahrt den Nachlass eines Chronisten dieser Situation: H.G. Adler, 1942 nach Theresienstadt deportiert, überlebte Auschwitz und ein Außenlager von Buchenwald. 1945 nach Prag zurückgekehrt, fand er sich inmitten von Bibliotheksruinen wieder, deren »rechtmäßige Eigentümer zum größten Teil gemordet und zum kleineren Teil in aller Welt verstreut sein mögen«. Bücher aus Adlers Besitz veranschaulichen die Überlieferungswege von Büchern aus…
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Zeitkapsel 61: Heidegger als Leser
Martin Heidegger las meist mit dem Stift in der Hand. So lässt sich sehr genau nachvollziehen, welche Stellen ihm bei der Lektüre besonders wichtig erschienen, wo er widersprach oder ausgehend vom fremden Text eigene Gedanken entwickelte. Die Auseinandersetzung mit der philosophischen Tradition von den Vorsokratikern bis zu den Publikationen seiner Schüler, aber auch mit literarischen Texten von Hölderlin, Trakl und Rilke waren für Heideggers Denken zu allen Zeiten von entscheidender Bedeutung. Ulrich von Bülow, Leiter der Abteilung Archiv (DLA), und Lorenz Wesemann, Referent in der Bibliothek (DLA), werfen einen ersten Blick in die Bücherkisten und zeigen einige besonders aussagekräftige Exemplare aus Heideggers Arbeitsbibliothek. Als der Philosoph 1970 seine Papiere – einer…
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Droste Digital. Handschriften – Räume – Installationen
Die Ausstellung ›Droste Digital. Handschriften – Räume – Installationen‹ präsentiert erstmals digitalisierte Manuskripte aus dem Meersburger Nachlass von Annette von Droste-Hülshoff, nimmt sie buchstäblich unter die Lupe, zeigt sie in verschiedenen Größen, deckt Schreib- und Entstehungsprozesse auf, macht die Handschriften in künstlerischen Installationen erfahrbar. Dabei zielt die Ausstellung auf eine Aktualisierung des historischen Erbes der Schriftstellerin und auf eine produktive Begegnung zwischen damals und heute. Von Burg Hülshoff (Havixbeck), dem Geburtsort Annette von Droste-Hülshoffs, wechselt die Ausstellung nun nach Marbach und ist mit Exponaten und Adaptionen künstlerischer Installationen von Dorothee Elmiger, Nora Gomringer, Anna Kpok (Almut Pape & Emese Bodolay) und Roman Hagenbrock ab 12. November im Literaturmuseum der Moderne…