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Neuerscheinung: Marbacher Magazin ›Abgedreht. Literatur auf der Leinwand‹
Das Deutsche Literaturarchiv Marbach sammelt seit den 70er-Jahren systematisch Literaturverfilmungen und Drehbücher, Entwürfe, Treatments und Szenarios zu Filmprojekten. Das Marbacher Magazin zur gleichnamigen Ausstellung wirft einen Blick in diese Bestände und präsentiert Materialien zu den Filmen Der blaue Engel (1930), Das doppelte Lottchen (1950), Jonas (1957, unter Mitwirkung von Hans Magnus Enzensberger) sowie zu Thomas Strittmatters Der Polenweiher (1986), Malina (1991) und Babylon Berlin (2017ff.). Ergänzt durch Rezeptionszeugnisse und Filmkritiken der ersten Kinogänger wie Jakob van Hoddis, Kurt Tucholsky und Yvan Goll sowie filmgeschichtliche und -theoretische Dokumente wird das Thema ›Literaturverfilmung‹ im Spannungsfeld von Filmindustrie und zeitgenössischer Literatur in seiner Vielfalt deutlich. Michael Tötebergs eröffnender Essay unter dem Titel ›Das…
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Die Archiv-Box. Eugen Ruge oder Die Gegenwart des Erinnerten
Zu Recht wurde Eugen Ruge mit dem Familienroman In Zeiten des abnehmenden Lichts (2011) als ein Erzähler bekannt, der historische Panoramen ungeheuer anschaulich entfaltet. Ruges Bücher gleichen herausfordernden und oft verstörenden Recherchen. Acht Jahre später ließ er seinen Roman Metropol über die Schrecken des Stalinismus direkt im ›Russischen Staatsarchiv für soziopolitische Geschichte‹ beginnen. Und Ruges neues Buch Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna führt sogar noch viel weiter zurück in die Vergangenheit. Kann man sich den Autor also als besessenen Archivarbeiter vorstellen? Und welche Spuren seines eigenen Lebens sähe Eugen Ruge gern in einem Archiv? Den Abend moderiert Ulrich von Bülow, Leiter der Abteilung Archiv im Deutschen Literaturarchiv Marbach.…
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Das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) baut / Freiraumplanung ›Schillerhöhe‹ / Gartenschau 2033 der Stadt Marbach a. N.
In einer Pressekonferenz des Deutschen Literaturarchivs Marbach und der Stadt Marbach am Neckar wurde die aktuelle Bauplanung zur Entwicklung der ›Schillerhöhe‹ bis zum Jahr 2033 vorgestellt, dem Jahr der ›Gartenschau Benningen & Marbach am Neckar‹. »Mit der Vorlage des Masterplans des beauftragten Planungsbüros Drees & Sommer ist jetzt ein wichtiger Schritt vollzogen, um dem Wachstum und der Entwicklung des Deutschen Literaturarchiv Marbachs auch räumlich Rechnung zu tragen«, so Sandra Richter, Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach. »Mit der konzeptionellen Ausarbeitung des neuen Forschungsarchivs sind die Weichen für die Entwicklung des DLA Campus als international zukunftsfähigem Standort für Forschung und Wissenschaft gestellt.« Für Jan Trost, Bürgermeister der Stadt Marbach am Neckar, ist…
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Internationaler Museumstag im Marbacher Literaturmuseum der Moderne mit Finissage der Ausstellung ›Will’s Book – 400 Jahre Shakespeare’s First Folio‹ mit Michael Köhlmeier
Der Internationale Museumstag am 21. Mai steht im Marbacher Literaturmuseum der Moderne ganz im Zeichen Shakespeares und Schillers. Es wird gespielt und improvisiert, Texte werden laut gesprochen und auch die Ausstellungen werden zur Bühne. Um 11 Uhr ist zur Finissage der Ausstellung ›Willʼs Book – 400 Jahre Shakespeare ʼs First Folio‹ Michael Köhlmeier im Humboldt-Saal zu Gast. Er gehört zu den bedeutenden Schriftstellern der Gegenwart und hat viel von Shakespeare gelernt, 2004 hat er ihm ein ganzes Buch gewidmet, Shakespeare erzählt. Im Gespräch mit Vera Hildenbrandt und Jan Bürger knüpft Köhlmeier in Marbach genau hier an. So werden König Lear oder Hamlet plötzlich unsere Zeitgenossen. Zuvor haben die Besucher/-innen um…
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›Mäzenatische Poetik‹. Tagung vom 27. bis 29. April im Deutschen Literaturarchiv Marbach
ie lässt sich das Förderwesen der Literatur in der jüngeren Vergangenheit reflektieren? Wie reagieren Autor/-innen und wie reagieren Förderer und Institutionen auf Poetologien und Werkstrategien zeitgenössischer Autor/-innen? Und wie verhält sich Werkpolitik als Perfomanz zu den Angeboten und Forderungen der Literaturförderung? Vom 27. bis zum 29. April diskutieren Wissenschaftler/-innen bei der Tagung ›Mäzenatische Poetik‹ im Deutschen Literaturarchiv Marbach über Textverfahren und Autorschaftsmodelle im Kontext literarischer Förderpraktiken. Die Keynote Lectures halten Louis Pahlow (Universität Frankfurt), Christiane Wiesenfeldt (Universität Heidelberg), Thomas Wiedemann (Universität München) und Eva Krems (Universität Münster). Die Tagung soll Klarheit darüber schaffen, wie die Reflexion auf mäzenatische Textverfahren und Autorschaftsmodelle die Poetik moderner Texte, und in Relation dazu: vormoderner…
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#LiteraturBewegt3: Abgedreht. Literatur auf der Leinwand
Seit der Frühzeit des Kinos greift der Film literarische Vorlagen auf, wandern Figuren und Stoffe von einem Medium ins andere und wieder zurück, wird in der Literatur filmisch geschrieben, im Film literarisch erzählt. Das Ausstellungsprojekt ›Abgedreht. Literatur auf der Leinwand‹ beleuchtet diese Wechselbeziehung zwischen Film und Literatur und stellt sechs Filme vom frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart in den Mittelpunkt. Zur Finissage der Ausstellung am 23. April spricht die Filmjournalistin Anke Sterneborg mit dem Schriftsteller Anatol Regnier und dem Filmproduzenten Felix von Boehm darüber, wie Regniers Sachbuch Jeder schreibt für sich allein für das Kino adaptiert wurde. Im Anschluss an das Gespräch wird im Leibinger-Auditorium Dominik Grafs Dokumentarfilm…
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Die Archiv-Box. Felicitas Hoppe zwischen Wegwerfen und Aufheben
Die Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe hat erklärtermaßen ein positives Verhältnis zum Entsorgen. Aber wie verträgt sich das mit einem Werk wie Hoppe (2012), mit dem das eigene Leben zum Material-Steinbruch für einen Schelmenroman wird, nach allen Regeln der Kunst? Und wie schafft es Felicitas Hoppe, sich ohne Stoffsammlungen souverän durch Märchen, Mythen und mittelalterliche Epen zu bewegen, um sie umzuschreiben und neu zu erfinden? Darüber, was sie trotzdem aufhebt, um es anderen zu zeigen oder gar im Literaturmuseum auszustellen, spricht die virtuose und viel gereiste Autorin am Mittwoch, 19. April, um 19.30 Uhr mit Nikola Herweg im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Felicitas Hoppe veröffentlicht Erzählungen, Romane und Kinderbücher, darunter u.a. Picknick der…
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Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung 2023 an Aras Ören
Die Ehrengabe der Deutsche Schillerstiftung von 1859 geht 2023 an den Lyriker und Schriftsteller Aras Ören. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. In der Begründung der Jury heißt es: »Heute … schafft der Autor zwischen Osten und Westen, Asien und Europa, zwischen Verwurzelten und Entwurzelten eine neue Sprache, die einer Gesellschaft die Identität, das Gesicht gibt.« Aras Ören wurde 1939 in Istanbul geboren und lebt seit 1969 in Berlin. Er arbeitete als Schauspieler und Dramaturg in Istanbul und in Deutschland. Ab 1974 wurde er Redakteur beim Sender Freies Berlin und war dort Mitgründer und Leiter der türkischen Redaktion. Mit seinem Poem Was will Niyazi in der Naunynstraße? (türkisch: Niyazi’nin…
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Benefizveranstaltung für die Erdbebenopfer in den kurdischen, syrischen und türkischen Gebieten
Zwei überragende Stimmen der Gegenwartsliteratur stehen am 21. April 2023 auf der Marbacher Bühne: Zugunsten der Erdbebenopfer der kurdischen, syrischen und türkischen Gebiete liest die Büchner-Preisträgerin Emine Sevgi Özdamar aus ihrem autobiografischen Roman Ein von Schatten begrenzter Raum (2021). Anschließend spricht Dîlan Canan Çakir (DLA) mit der Schriftstellerin Aslı Erdoğan über die aktuelle Lage in diesen Erdbebengebieten. Ein digitales Grußwort spricht der Bundesminister Cem Özdemir MdB. Außerdem begrüßt Kai Uwe Peter, Präsident der Deutschen Schillergesellschaft. Musikalisch wird Nazım Sabuncuoğlu den Nachmittag begleiten. Das Erdbeben zählt schon jetzt zu den schlimmsten Katastrophen der letzten hundert Jahre – alle gesammelten Spenden gehen an das Bündnis ›Aktion Deutschland hilft – Bündnis deutscher Hilfsorganisationen‹.…
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Das Lyrische Quartett – Gedichte im Gespräch. Mit Uljana Wolf, Frieder von Ammon, Jan Bürger, Barbara Wahlster und Birgitta Assheuer
schlafbaum-variationen, teilchenzoo und Frieden ohne Krieg heißen die neuen Gedichtbände von Nico Bleutge (*1972), Carolin Callies (*1980) und Yevgeniy Breyger (*1989), die sich das Lyrische Quartett diesmal vorgenommen hat – drei Werke, die jeweils für eine vollkommen andere Spielart der gegenwärtigen Lyrik stehen. Auch in diesem Frühjahr wird in Marbach wieder über Gedichte debattiert, gestritten und von ihnen geschwärmt – schließlich geht es um eine der wichtigsten Kunstformen der Welt. Auch um eine der kleinsten und beglückendsten. Am Mittwoch, 29. März 2023, um 19.30 Uhr fragen sich die Lyrikerin Uljana Wolf, die 2022 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde, Frieder von Ammon (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Jan Bürger (DLA…