• Finanzen / Bilanzen

    Europäischer CO2-Grenzausgleich: Erfolg steht und fällt mit internationaler Zusammenarbeit

    Neuer Mechanismus im Rahmen des Europäischen Emissionshandels soll verhindern, dass CO2-intensive Produktion, etwa von Stahl, ins Nicht-EU-Ausland verlagert wird – EU-Handelspartner werden nicht übermäßig benachteiligt, dennoch Gefahr von Handelskonflikten – Klimaschutz kann nur mit internationaler Zusammenarbeit gelingen Der ab Oktober 2023 geltende europäische Grenzausgleich für CO2-Emissionen kann dazu beitragen, die Verlagerung emissionsintensiver Produktionen ins Ausland zu vermindern. Sein Potenzial, das Klima zu schützen, ist jedoch begrenzt – dies kann nur mithilfe internationaler Zusammenarbeit gelingen, nicht in einem klimapolitischen Alleingang der Europäischen Union. Das sind die zentralen Erkenntnisse einer aktuellen Analyse aus der Abteilung Unternehmen und Märkte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). „Wichtig ist vor allem, dass der Grenzausgleich…

  • Finanzen / Bilanzen

    DIW-Konjunkturbarometer Mai: Hoffnung auf schnelle Erholung schwindet

    Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist im Mai eingebrochen. Nachdem der Barometerwert für das zweite Quartal 2023 im April über der 100-Punkte-Marke lag, rutschte der Wert im Mai auf 91 Punkte ab. Die Aussichten auf eine schnelle Erholung der deutschen Wirtschaft nach der technischen Rezession im Winterhalbjahr haben sich somit eingetrübt. „Der Rückgang der Wirtschaftsleistung im Winter ist stärker ausgefallen als erwartet wurde. Und auch die Erholung wird wohl zaghafter sein als zuvor angenommen,“ sagt Timm Bönke, Co-Leiter des Konjunkturteams im DIW Berlin. „Die hartnäckig hohe Inflation und die Zinsanhebungen dämpfen Kaufkraft und Kreditvergabe,“ ergänzt Geraldine Dany-Knedlik, Co-Leiterin des DIW-Konjunkturteams. „Und auch aus dem Ausland kamen…

  • Bildung & Karriere

    Je höher, desto besser: Hohe Unterstützung in der Bevölkerung für ein bedingungsloses Grundeinkommen

    Mehrheit in Deutschland für staatliches Grundeinkommen ohne Verpflichtungen für Erwachsene – Analyse von zwei repräsentativen Umfragen zeigt, dass politische Zustimmung für Grundeinkommen vorhanden ist – Grundeinkommen sollte daher bei Reform der Sozialsysteme mitgedacht werden – Grundeinkommen kann Menschen unterstützen, wirtschaftliche Transformation in Klimakrise zu meistern  Ungebrochen von Corona oder Krisen stimmt die Mehrheit der Deutschen einem bedingungslosen Grundeinkommen zu. Das ergeben zwei repräsentative Befragungen aus dem Sommer 2022, die Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und der Universität Konstanz durchgeführt und analysiert haben. Vor allem Menschen mit geringem Einkommen und großen Sorgen über die eigene wirtschaftliche Situation unterstützen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Die Befragung von Wissenschaftlern der…

  • Finanzen / Bilanzen

    Cloudbasierte IT-Lösungen können Produktivität der Unternehmen steigern

    42 Prozent der Unternehmen in Deutschland nutzen Cloud-Lösungen – IT-Investitionen dieser Unternehmen gehen aber dadurch nicht wie erwartet zurück – Produktivität steigt im verarbeitenden Gewerbe – Wahrscheinlichkeit, auf cloudbasierte Lösungen umzusteigen, nimmt mit Unternehmensgröße und Breitbandverfügbarkeit zu Immer mehr Unternehmen in Deutschland verlegen ihre IT-Aktivitäten in die Cloud, statt auf eigene Lösungen zu setzen. Sie versprechen sich davon in der Regel Einsparungen und Effizienzgewinne. Eine aktuelle DIW-Studie kommt zu dem Schluss, dass Cloud-Lösungen zwar die IT-Investitionen nicht senken, aber – zumindest bei Industrieunternehmen – die Produktivität steigern. Ökonomen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) haben für die Studie aktuelle aggregierte Daten von Eurostat und deutsche Unternehmensdaten ausgewertet. Der Anteil…

  • Bildung & Karriere

    Langsam, aber stetig: Erwerbschancen geflüchteter Frauen verbessern sich

    DIW-Studie untersucht Arbeitsmarktintegration geflüchteter Frauen in Deutschland – Erwerbsbeteiligung steigt allmählich – Mangelnde Bildung und Sprachkenntnisse sowie traditionelle Rollenbilder hemmen Integration – Sprachförderung und Ausbildungsprogramme gezielt für geflüchtete Frauen mit Kindern müssen ausgebaut werden Frauen mit Fluchthintergrund haben es schwer auf dem Weg in den Arbeitsmarkt, fassen dort aber immer besser Fuß. Ihre Erwerbsbeteiligung steigt langsam, liegt aber weiter auf einem niedrigen Niveau, wie aus einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hervorgeht. Studienautorin Adriana Cardozo hat dafür Befragungen von Geflüchteten ausgewertet, die das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB), das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) im DIW Berlin vorgenommen haben. Befragt…

  • Finanzen / Bilanzen

    Königsteiner Schlüssel verteilt Gelder und Aufgaben zwischen Bundesländern kaum nach Wirtschaftskraft

    Wirtschaftskraft soll eigentlich große Rolle für Berechnung des Königsteiner Schlüssels spielen, wird letztlich aber kaum berücksichtigt – Zuweisung etwa von Geflüchteten und Bildungsinvestitionen in vielen Fällen nicht angemessen – Diskussion über bedarfsgerechte Lastenverteilung nötig Der sogenannte Königsteiner Schlüssel verteilt Gelder und Aufgaben zwischen den Bundesländern. Dabei ist eigentlich beabsichtigt, dass die Wirtschaftskraft eines Landes den größten Einfluss hat. In der Realität ist das aber fast gar nicht der Fall, wie eine aktuelle Analyse von Ökonomen um Felix Weinhardt, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Professor für Public Economics an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), zeigt. Demnach entspricht der Königsteiner Schlüssel letztlich weitgehend den Bevölkerungsanteilen der…

  • Finanzen / Bilanzen

    DIW-Konjunkturbarometer springt im April erstmals seit gut einem Jahr wieder über 100-Punkte-Marke

    Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) macht im April einen deutlichen Sprung auf nun 101,5 Punkte – fast zehn mehr als im März. Damit liegt der Barometerwert erstmals seit gut einem Jahr wieder leicht über der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft anzeigt. „Nach dem Einbruch zum Jahreswechsel dürfte nun der erhoffte Aufschwung einsetzen“, sagt Timm Bönke, Co-Leiter des Konjunkturteams im DIW Berlin. Dabei werde vor allem die anziehende Industrieproduktion – auch in den energieintensiven Wirtschaftszweigen – zum Wachstum beitragen. „Zu Euphorie sollte das aber nicht verleiten“, so Geraldine Dany-Knedlik, Co-Leiterin des DIW-Konjunkturteams. „Zwar haben die zuletzt wieder niedrigeren Energiepreise sowie die stärkere Auslandsnachfrage…

  • Finanzen / Bilanzen

    Reform der Erwerbsminderungsrente senkt Armutsrisiko nur unzureichend

    Armutsrisiko Erwerbsgeminderter ist mit 26 Prozent deutlich höher als in Gesamtbevölkerung – Neue Rentenberechnung ab Juli 2024 senkt Armutsrisiko Erwerbsgeminderter zwar um acht Prozent, es bleibt aber hoch – Stärkerer Fokus sollte auf Prävention und Rückkehr in den Arbeitsmarkt liegen Die jüngste Reform der Erwerbsminderungsrente, die in Deutschland im Juli 2024 in Kraft treten wird, kann das Armutsrisiko Erwerbsgeminderter um acht Prozent und die Armutsquote sogar um zwölf Prozent senken. Dennoch bleiben die Quoten unter Erwerbsgeminderten fast doppelt so hoch wie im Bevölkerungsdurchschnitt. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), für die DIW-Ökonom*innen der Abteilung Staat die Einkommenseffekte der Reform mit Hilfe von…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Haushalte in Grundsicherung geben mehr für Heizung und Strom aus – Sparanreize greifen nicht

    DIW-Studie analysiert Energieausgaben von 2010 bis 2019, also vor Corona-Pandemie und Krieg in der Ukraine – Vor allem Stromausgaben sind in grundsicherungsbeziehenden Haushalten deutlich höher als in vergleichbaren Haushalten – Offenbar fehlt es an Anpassungsmöglichkeiten, trotz Sparanreizen – Förderprogramme für mehr Energieeffizienz sowie Informationskampagnen nötig Haushalte, die Bürgergeld (früher Arbeitslosengeld II) oder Grundsicherung im Alter beziehen, geben Monat für Monat deutlich mehr Geld für Heizung und Strom aus als vergleichbare Haushalte mit geringen Einkommen. Für das Heizen der Wohnung waren es im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2019 5,30 Euro monatlich mehr, für Strom sogar 9,10 Euro, wie aus einer Studie der Abteilung Staat und der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt…

  • Mobile & Verkehr

    9-Euro-Ticket hat Menschen nicht nachhaltig zum Umstieg vom Auto in Bus und Bahn bewegt

    DIW-Studie zeigt, dass 9-Euro-Ticket im Sommer 2022 den Umstieg in öffentliche Verkehrsmittel im Alltag nicht befördert hat – Anteil der Autofahrten am Gesamtverkehr blieb zwischen Juni und August 2022 konstant, während längere Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zunahmen – Subventioniertes Ticket wurde vor allem für Ausflüge genutzt – Insbesondere junge Leute und Menschen mit geringem Einkommen haben 9-Euro-Ticket gekauft – Um Rolle öffentlicher Verkehrsmittel dauerhaft zu stärken, muss ÖPNV ausgebaut und verbessert werden Das von Juni bis August 2022 bundesweit eingeführte 9-Euro-Ticket hat kaum Autofahrten ersetzt, sondern vielmehr Wege mit dem Fahrrad oder den Gang zu Fuß. Zudem wurde das subventionierte Ticket mehr für Ausflugsfahrten genutzt als für den Weg zur…