• Finanzen / Bilanzen

    DIW-Konjunkturbarometer März: Deutsche Wirtschaft wird Zwischentief im Winter schnell hinter sich lassen

    Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) liegt im März bei 92,1 Punkten und damit um anderthalb Punkte niedriger als im Februar. Damit verharrt der Wert für das erste Quartal 2023 vorerst deutlich unter der neutralen 100-Punkte-Marke, die für ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft steht. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt im letzten Quartal 2022 um 0,4 Prozent geschrumpft ist, muss auch für das laufende erste Quartal mit einem – wenngleich geringfügigen – Rückgang der Wirtschaftsleistung gerechnet werden. Tritt das tatsächlich ein, würde sich die deutsche Wirtschaft in einer technischen Rezession befinden. „Das klingt allerdings dramatischer, als es ist“, sagt Geraldine Dany-Knedlik, Co-Leiterin der Abteilung Konjunkturpolitik im DIW Berlin. „Die…

  • Finanzen / Bilanzen

    Homeoffice sorgt für deutlich mehr Aktionär*innen in Deutschland

    . – DIW-Studie auf Basis von SOEP-Daten zeigt: Homeoffice-Nutzung im Corona-Jahr 2020 hat Zahl der Aktionär*innen in Deutschland deutlich gesteigert  – Aktienbesitz breiter über verschiedene Einkommensgruppen verteilt  – Entwicklung hat Potenzial, Einkommens- und Vermögensungleichheit langfristig zu reduzieren Rund fünf Prozent der arbeitenden Bevölkerung in Deutschland haben im Corona-Jahr 2020 das erste Mal eine Aktie gekauft oder in einen Aktienfonds investiert – ein ungewöhnlich starker Anstieg innerhalb eines Jahres. Maßgeblich dafür verantwortlich war die verstärkte Nutzung des Homeoffice im Zuge der Pandemie. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Studie der Abteilung Weltwirtschaft des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), für die die DIW-Ökonomen Lorenz Meister und Lukas Menkhoff Daten des Sozio-oekonomischen…

  • Finanzen / Bilanzen

    Arbeitslosigkeit der Eltern von Grundschulkindern beeinträchtigt deren Bildungserfolg nachhaltig

    Studie auf Basis von SOEP-Daten zeigt: Kinder machen unter anderem seltener (Fach-)Abitur, wenn ein Elternteil arbeitslos war – Studiendesign erlaubt es, gemessene Effekte kausal zu interpretieren – Ergebnisse verdeutlichen Abhängigkeit des Bildungserfolgs vom Elternhaus – Bildungspolitik sollte dem entgegenwirken, Ganztagsschulausbau ist wichtiger Schritt Sind die Eltern in der Grundschulzeit ihres Kindes arbeitslos, leidet dessen Bildungserfolg nachhaltig: Ihr Kind erreicht dann viele Jahre später niedrigere Bildungsabschlüsse. Das ist das Ergebnis einer Studie der Abteilung Bildung und Familie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), für die Celina Tippmann und Felix Weinhardt Daten den Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) ausgewertet haben. Das Besondere an der Untersuchung: Anders als bisherige Studien legt sie den Schwerpunkt…

  • Finanzen / Bilanzen

    Energetische Modernisierung von Gebäuden sollte durch Mindeststandards und verbindliche Ziele beschleunigt werden

    Vor dem Hintergrund der Energie- und der Klimakrise sind Energieeinsparungen dringender denn je nötig. Im Gebäudesektor können diese Einsparungen vor allem über energetische Sanierungen erreicht werden. Bisher geht es dabei nur sehr langsam voran. In Deutschland wird pro Jahr weniger als ein Prozent des Wohngebäudebestands saniert. Die bisherigen Förderprogramme alleine bieten zu wenig Verlässlichkeit für die dafür notwendigen Investitionen in zusätzliche Produktionskapazitäten für Baumaterialien und Baukapazitäten, um die energetische Modernisierung von Gebäuden zu beschleunigen. Deshalb berät am heutigen Montag das EU-Parlament über neue Mindestenergiestandards, die Gebäude schrittweise erreichen müssen. Zusätzlich ist eine verbindliche Zielvorgabe für die jährliche Rate der energetischen Gebäudesanierung notwendig. So könnten vor allem einkommensschwache Haushalte nachhaltig vor…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Neue Kernkraftprojekte technisch riskant und unrentabel

    DIW Wochenbericht beleuchtet Perspektiven der Atomenergie in Deutschland und weltweit – Laufende und geplante Projekte entbehren technischer und ökonomischer Grundlagen – Umdenken bei Modellierung von künftigem Energiemix – Erneuerbare Energien stärker in Fokus, Nukleartechnik geht zurück – Vertiefte Forschung in Atomenergie nicht sinnvoll – Endlagersuche sollte forciert werden Die letzten drei deutschen Kernkraftwerke „Emsland“, „Isar-2“ und „Neckarwestheim-2“ gehen am 15. April vom Netz. Angesichts der Energie- und Klimakrise werden aber nicht nur in Deutschland zunehmend Stimmen laut, die Atomforschung voranzutreiben. Alle derzeit diskutierten neuen Kernkraftprojekte sind aber ökonomisch und technisch weder zukunftsfähig noch sinnvoll. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von Wissenschaftler*innen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). „Atomenergie…

  • Finanzen / Bilanzen

    Unterschiede zwischen Frauen und Männern bei Lohn und Sorgearbeit steigen bis zur Lebensmitte stark an

    Gender Care Gap und Gender Pay Gap nach wie vor groß – Lücken entstehen vor allem in Phase der Familiengründung – Deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland – Ausweitung der Partnermonate beim Elterngeld sowie Reform von Ehegattensplitting und Minijobs können für mehr Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt sorgen Frauen erhalten in Deutschland noch immer einen im Durchschnitt um 18 Prozent geringeren Stundenlohn als Männer. Der Gender Pay Gap, also die Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern, variiert jedoch stark mit dem Alter und nimmt ab der Phase der Familiengründung enorm zu. Wie eine aktuelle Analyse der Forschungsgruppe Gender Economics des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt, gilt das auch mit Blick…

  • Finanzen / Bilanzen

    DIW-Konjunkturbarometer Februar: Deutsche Wirtschaft hat Talsohle noch nicht durchschritten

    Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist im Februar um knapp zwei auf nun 93,6 Punkte gesunken. Damit liegt der Wert für das erste Quartal 2023 wieder deutlicher unter der neutralen 100-Punkte-Marke, nachdem es in den vergangenen Monaten stetig aufwärts ging. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt im letzten Quartal 2022 um 0,4 Prozent geschrumpft ist, prognostiziert das DIW Berlin auch für das laufende erste Quartal einen leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung. Ab dem zweiten Quartal ist dann von zunehmend positiven Raten auszugehen. Gegenüber den Herbstmonaten des Jahres 2022, als das DIW-Konjunkturbarometer mit einem Wert von 74,3 Punkten einen Tiefpunkt erreicht hatte, stellen sich die konjunkturellen Aussichten also deutlich besser dar.…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Deutschlands Gasversorgung ein Jahr nach russischem Angriff auf Ukraine gesichert, kein weiterer Ausbau von LNG-Terminals nötig

    Ein Jahr nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben sich die Erdgasmärkte in Deutschland und Europa stabilisiert. Obwohl Russland seine Erdgaslieferungen eingestellt hat, ist keine Versorgungsnotlage eingetreten, weil rasch andere Bezugsquellen aktiviert werden konnten und die Nachfrage relativ stark zurückgegangen ist. Auch für den Winter 2023/24 ist nicht mit Engpässen zu rechnen, allerdings bleiben Einsparbemühungen von Industrie und Haushalten wichtig. Angesichts der rückläufigen Bedeutung von Erdgas auf dem deutschen Weg zu Klimaneutralität ist der geplante Bau von Flüssiggasterminals (LNG-Terminals) an Land aber weder energiewirtschaftlich notwendig noch klimapolitisch sinnvoll. Mehr… Über Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin) Das DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) ist seit 1925…

  • Finanzen / Bilanzen

    Europäische Zentralbank kann mit Leitzinserhöhung die Energiepreise senken

    Studie untersucht, ob Europäische Zentralbank generell etwas gegen steigende Energiepreise im Euroraum ausrichten kann – Ergebnis: Leitzinserhöhungen dämpfen Energiepreise über verschiedene Kanäle wie Nachfragerückgang und Wechselkursmechanismus – Allerdings verursachen sie auch wirtschaftliche Kosten – Zinspolitik der EZB seit Sommer 2022 dennoch richtig Die Energiepreise in Europa sind infolge der Corona-Pandemie und vor allem mit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine stark gestiegen. Landläufig wurde angenommen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) dagegen wenig ausrichten könne – auch die EZB selbst ging davon noch im Februar 2022 aus. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt jedoch, dass die EZB mit Blick auf die Energiepreise offenbar alles andere…

  • Finanzen / Bilanzen

    Eine Milliarde Umverteilung in der Rentenkasse: Midijob-Reform schützt nicht vor Altersarmut

    6,2 Millionen Menschen profitieren von der neuen Midijob-Regelung seit 1. Januar 2023 – Viele Frauen, Alleinerziehende und Teilzeiterwerbstätige sind unter den Entlasteten – Midijobber*innen zahlen weniger in Rentenversicherung ein, haben aber keine geminderten Rentenansprüche – Rentenkasse kostet diese Umverteilung eine Milliarde Euro, die besser in der Grundrente angelegt wäre Frauen, Alleinerziehende und Teilzeitbeschäftigte profitieren besonders von der Reform der Midijobs seit Anfang des Jahres. Bis zu einem Arbeitslohn von 2 000 Euro zahlen Midijobber*innen verminderte Beiträge zur Rente und anderen Zweigen der Sozialversicherung. Die Midijob-Regelung kann zur Vermeidung von Altersarmut beitragen. Allerdings entlastet sie auch Personen mit mittleren und hohen Einkommen oder Stundenlöhnen, deren Altersarmutsrisiko deutlich geringer sein dürfte. Das zeigt…