• Finanzen / Bilanzen

    Inflation Reduction Act bringt EU in Zugzwang bei kritischen Rohstoffen und grünen Technologien

    Neues Gesetz in den USA bevorzugt heimische Produktion und den Handel mit Freihandelspartnern bei grünen Technologien und kritischen Rohstoffen – DIW-Analyse zeigt, dass USA kurzfristig aber nicht auf Handelspartner ohne Freihandelsabkommen verzichten können – EU hat erste Gegenmaßnahmen angekündigt, muss diese aber jetzt schnell und unbürokratisch umsetzen US-Unternehmen könnten Schwierigkeiten haben, die Local-Content-Anforderungen des Inflation Reduction Act zu erfüllen. Das im August verabschiedete Investitionspaket mit einem Volumen von rund 400 Milliarden Dollar fördert Unternehmen mit Steuervergünstigungen, wenn sie grüne Technologien und kritische Rohstoffe in den USA produzieren oder aus Ländern beziehen, mit denen Freihandelsabkommen bestehen. Doch bisher kommen 76 Prozent der kritischen Rohstoffe aus Ländern ohne Freihandelsabkommen mit den USA.…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Klimapartnerschaften mit Schwellenländern: Erfolg hängt von Sozialem ab – nicht nur von Investitionen in Energiewende

    DIW-Analyse zu Klimapartnerschaften mit Schwellenländern am Beispiel von Südafrika – Weltweite Energiewende kann nur in Kooperation von Industrieländern mit den Empfängerländern gelingen – Finanzielle und technische Unterstützung genügt nicht – Bedingungen der Zusammenarbeit müssen stärker in den Fokus rücken – Soziale Fragen entscheiden über den Erfolg der Energiepartnerschaft Investitionen in die Technik erneuerbarer Energien reichen nicht aus, um den Energiesektor in Schwellenländern klimafreundlich und sozial verträglich umzubauen. Nur mit einem grundlegenden Veränderungsprozess und mit neuen staatlichen Strukturen werden sie sich aus der Abhängigkeit von fossilen Energien lösen und die Versorgung auf Erneuerbare umstellen, analysieren Wissenschaftler*innen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) am Fallbeispiel von Südafrika. „Der Erfolg der Energiewende…

  • Finanzen / Bilanzen

    DIW-Konjunkturbarometer Januar: Deutsche Wirtschaft kommt kurzfristig mit blauem Auge davon

    Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat sich im Januar deutlich erholt. Es liegt nun bei 95,4 Punkten für das erste Quartal und nähert sich damit der neutralen 100-Punkte-Marke an, die ein Wachstum gegenüber dem vorangegangenen Quartal von 0,3 Prozent anzeigt. Im Dezember hatte das Barometer einen Wert von nur knapp 83 Punkten erreicht. Eine noch im Herbst befürchtete deutliche Winterrezession wird – obwohl die deutsche Wirtschaft Ende des Jahres 2022 leicht geschrumpft ist – immer unwahrscheinlicher, auch weil in diesem bislang milden Winter wohl nicht mehr mit einer Gasmangellage gerechnet werden muss. „Die deutsche Wirtschaft zeigt sich erfreulich widerstandsfähig“, sagt DIW-Konjunkturexperte Guido Baldi. „Die Chancen stehen…

  • Finanzen / Bilanzen

    Erneut mehr Vorständinnen in großen Unternehmen, Dynamik lässt aber nach

    DIW Managerinnen-Barometer: Mindestbeteiligung für Vorstände wirkt, Weg zur Geschlechterparität bleibt aber weit – Neben mehr Frauen in Führungspositionen ist auch inklusive Arbeitskultur gefragt – Textanalyse von Konzernabschlüssen zeigt, dass Unternehmen gesetzliche Berichtspflichten unterschiedlich umsetzen, Transparenz insgesamt aber steigt Der Frauenanteil in den Vorständen und Aufsichtsräten großer Unternehmen in Deutschland ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Die 200 umsatzstärksten Unternehmen (Top-200) des Landes hatten im Spätherbst 2022 ihre Vorstände im Durchschnitt zu rund 16 Prozent und ihre Aufsichtsräte zu rund 31 Prozent mit Frauen besetzt. Im Vergleich zum vorherigen Jahr war der Anstieg mit knapp einem beziehungsweise einem halben Prozentpunkt jedoch gering und in den Vorständen deutlich niedriger als ein Jahr…

  • Finanzen / Bilanzen

    Bundesregierung muss Ziele im Wohnungsbau neu ausrichten

    Bauvolumen geht inflationsbereinigt im Jahr 2022 zurück – Preisentwicklung und steigende Zinsen werden auch in den kommenden Jahren der Bauwirtschaft schwer zu schaffen machen – Wohnungsneubau bricht stärker ein als gesamtes Bauvolumen – Politik wird Strategiewechsel vollziehen müssen, um Ziele bei Schaffung neuen Wohnraums und energetischer Gebäudesanierung mittelfristig zu erreichen Inflation und Lieferengpässe haben den Bauboom in Deutschland gestoppt: Im Jahr 2022 ging erstmals seit vielen Jahren das reale Bauvolumen zurück, und zwar um rund zwei Prozent. Auch in diesem Jahr sind ähnliche Rückgänge zu erwarten. Erst 2024 wird das Bauvolumen inflationsbereinigt wieder im Plus landen. Vor allem der Wohnungsbau ist überproportional von den Rückgängen betroffen. Dies ergeben die aktuellen…

  • Finanzen / Bilanzen

    DIW-Konjunkturbarometer Dezember: Konjunkturaussichten hellen sich etwas auf

    Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) liegt im Dezember fast unverändert bei 82,8 Punkten. Nach dem relativ großen Sprung nach oben im Vormonat stabilisiert sich das Barometer damit auf dem höheren Niveau. Von der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein Quartalswachstum von 0,3 Prozent anzeigt, ist der aktuelle Barometerwert aber nach wie vor weit entfernt. Die Wirtschaftsleistung dürfte im Winterhalbjahr etwas zurückgehen, eine schwere Rezession wird jedoch zunehmend unwahrscheinlicher und die konjunkturellen Aussichten sind vorsichtig positiv. So gingen die Preise für Energie zuletzt wieder etwas zurück. Trotz der kalten Temperaturen in den vergangenen Wochen sind die Gasspeicher weiterhin gut gefüllt und die Gasversorgung ist stabil. „Wir dürfen deutlich weniger…

  • Bildung & Karriere

    Selbst bei Wohnortnähe: Sozial benachteiligte Schüler*innen selten auf Privatschulen

    Studie untersucht, welche Rolle geografische Verteilung von Privatschulen für Besuch selbiger spielt – Privatschulen im Osten Deutschlands breiter verteilt als im Westen – Bei Nähe zum Wohnort schicken privilegierte Haushalte ihre Kinder eher auf Privatschulen, einkommensschwache und bildungsferne Haushalte jedoch nicht Immer mehr Schüler*innen in Deutschland gehen auf Privatschulen – aber längst nicht aus allen Familien: Vor allem Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen und bildungsfernen Haushalten und solchen mit Migrationshintergrund sind dort deutlich unterrepräsentiert. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) unter Beteiligung des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) geht der Frage nach, welche Rolle die Entfernung vom Wohnort zur Privatschule für die Zusammensetzung der Schüler*innenschaft an…

  • Finanzen / Bilanzen

    Ukrainische Geflüchtete bringen gute Voraussetzungen für die Teilhabe in Deutschland mit

    Befragung von mehr als 11.000 Ukrainerinnen und Ukrainern liefert erste deutschlandweit repräsentative Ergebnisse Seit dem 24. Februar 2022 sind allein nach Deutschland mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine geflohen. Viele ukrainische Geflüchtete nehmen inzwischen aktiv am Leben in Deutschland teil: 17 Prozent sind in Deutschland bereits erwerbstätig, die Hälfte besucht einen Sprachkurs, und 60 Prozent leben in einer eigenen Wohnung. Die geflüchteten Kinder besuchen Schulen und einige auch Kitas. Während die meisten ukrainischen Geflüchteten planen, nur zeitlich begrenzt in Deutschland zu bleiben, möchte ein Viertel gleichwohl dauerhaft hier leben. Diese Ergebnisse liefert die erste repräsentative Studie über die Lebenssituation von nach Deutschland geflohenen Ukrainerinnen und Ukrainern, die das…

  • Finanzen / Bilanzen

    Hohe Preise für Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt könnten Energiewende ausbremsen

    Studie am DIW Berlin geht Frage nach, wie sich die Energiewende auf die Preise bestimmter Metalle auswirken könnte – Preise dürften in Szenario auf historische Niveaus klettern – Energiewende würde sich verteuern und verzögern – Global koordinierte Klimapolitik könnte gegensteuern und Planungssicherheit für Metallproduzenten schaffen Die Energiewende kann nur gelingen, wenn ausreichend Rohstoffe etwa zum Bau von Windrädern, Solaranlagen und E-Auto-Batterien verfügbar sind. Steigende Preise benötigter Metalle wie Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt könnten sich aber auch als Bremsfaktor für die Transformation des Energiesektors erweisen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Szenarioanalyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und des Internationalen Währungsfonds (IWF). DIW-Ökonom Lukas Boer aus der Abteilung Weltwirtschaft…

  • Finanzen / Bilanzen

    Nitratverschmutzung steigert Kosten der Trinkwasserversorgung, Wasserknappheit verschärft Nutzungskonflikte

    Klimawandel sowie Schadstoffbelastung und übermäßiger Verbrauch machen die wertvolle Ressource Wasser auch in Deutschland immer knapper: Das heizt Nutzungskonflikte an und verteuert das Trinkwasser, so die zentralen Erkenntnisse einer Analyse der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Insbesondere die durch Düngung verursachte Nitratbelastung des Wassers wird demnach zunehmend zum Problem. „Wasserknappheit ist nicht nur im globalen Süden zu verorten“, erläutert Studienautorin Astrid Cullmann. „Auch einige Regionen in unseren Breitengraden sind betroffen, was Verteilungsfragen aufwirft. Zudem stellt uns die zunehmende Verschmutzung des Grundwassers vor große Herausforderungen.“ Industrie deckt Wasserbedarf auf Kosten der Bürger*innen Immer öfter kommt es der Studie zufolge zu einem Überverbrauch von Oberflächen- und…