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DIW Konjunkturbarometer Mai: Drastischer Einbruch im zweiten Quartal
Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) fällt im Mai auf einen neuen Tiefststand von 20 Punkten. Im April hatte der Wert für das zweite Quartal immerhin noch bei knapp 37 Punkten gelegen. Angesichts der bis in den Mai verordneten Lockdown-Maßnahmen dürfte die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um mehr als zehn Prozent gegenüber dem ersten Vierteljahr einbrechen. Im Zuge der teilweisen Lockerungen nimmt die Wirtschaft zwar wohl wieder etwas Fahrt auf. Dies zeigt auch die jüngste Aufhellung der Geschäftserwartungen der Unternehmen. „Der Einbruch ist aber drastisch und eine vollständige Erholung wird sehr lange auf sich warten lassen“, sagt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. „Das Auslandsgeschäft dürfte angesichts der weltweit verheerenden…
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Pendlerverflechtungen haben starken Einfluss auf die Verbreitung des Corona-Virus
Das Corona-Virus hat die Weltwirtschaft in die Krise gestürzt. Zahlreiche Regierungen sahen sich angesichts der exponentiellen Verbreitung und der vielfach schweren Krankheitsverläufe zu weitreichenden Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens und der wirtschaftlichen Aktivität gezwungen. Seit Anfang März wurden in Deutschland Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen sowie Verbote der Geschäftstätigkeit verhängt, Schulen und Kitas weitgehend geschlossen und strenge Hygienevorgaben erlassen. Mittlerweile hat sich die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen deutlich reduziert und das Gesundheitssystem Deutschlands scheint bisher nicht überlastet. Auswertungen des Infektionsgeschehens zeigen, dass vor allem Pendlerverflechtungen großen Anteil an der Ausbreitung des Corona-Virus in Deutschland hatten. Schlechte Witterung und eine hohe Bevölkerungsdichte waren weitere Treiber des Infektionsgeschehens. Diese Erkenntnisse sind in der mittlerweile intensiven…
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Wechselkurse als Corona-Barometer: Wie Währungsschwankungen die Krise spiegeln
Die Corona-Pandemie führt seit Beginn des Jahres zu einer schweren Krise der Weltwirtschaft, die sich – wie jede Krise – auch an den Devisenmärkten zeigt. Der Preis der dort gehandelten nationalen Währungen spiegelt die Stärke der jeweiligen Volkswirtschaft. Die großen Veränderungen der Wechselkurse seit Januar zeigen, wie die Volkswirtschaften in der Welt ganz unterschiedlich stark von der Krise getroffen werden. Grundsätzlich führt eine Krise zur Flucht in „sichere Häfen“, also in die Währungen der stabilsten Volkswirtschaften: An erster Stelle steht immer noch der US-Dollar, der in den drei letzten Monaten um rund fünf Prozent aufgewertet hat. Die Währungen von Industrieländern verlieren etwas an Wert, dagegen sind die Währungen typischer Schwellenländer…
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Kanzlerin beeinflusst Erwartungen der Bevölkerung in der Corona-Krise
Pressekonferenzen und Reden von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Corona-Krise verändern die Erwartungen in Deutschland zur Dauer der einschränkenden Maßnahmen. Das hat ein Forschungspapier ergeben, an dem WissenschaftlerInnen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zusammen mit Wissenschaftlern des ifo Instituts, der LMU München, der HU Berlin und der FU Berlin beteiligt sind. „Das Erwartungsmanagement der Politik in der Corona-Krise ist bisher wirksam. Unsere empirischen Analysen liefert deutliche Hinweise darauf, dass politische Äußerungen, insbesondere von Angela Merkel, einen substantiellen Einfluss auf die Erwartungen und Konsumabsichten hatten“, fasst Studienautor Peter Haan, Leiter der Abteilung Staat am DIW Berlin, die Ergebnisse zusammen. Die Auswertung von Umfragedaten des Befragungsinstituts Civey zeigt, dass sich…
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Einkommensungleichheit hat sich vor Corona stabilisiert – Weitere Entwicklung schwer abzusehen
Haushaltsnettoeinkommen sind im Schnitt seit 2000 real um zwölf Prozent gestiegen – Niedrigeinkommensquote stagniert in der deutschen Bevölkerung auch in Zeiten starker Zuwanderung, steigt aber in der Bevölkerung mit direktem Migrationshintergrund – Erfahrung aus Finanzkrise zeigt: Kurzarbeitergeld kann steigende Einkommensungleichheit verhindern Seit dem Jahr 2000 haben die Haushaltsnettoeinkommen real um insgesamt rund zwölf Prozent zugelegt. Seit 2013 profitieren davon fast alle Einkommensgruppen, seit 2015 auch die untersten zehn Prozent der Einkommensverteilung (unterstes Dezil). Nach einem deutlichen Anstieg der Einkommensungleichheit während der Jahre hoher Arbeitslosigkeit 2000 bis 2005, stagniert nun die Ungleichheit. Auch der Anteil der BezieherInnen von Niedrigeinkommen hat sich stabilisiert, in einigen Altersgruppen schrumpft er seit 2009 sogar. Dies…
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Akzeptanz der einschränkenden Corona-Maßnahmen bleibt trotz Lockerungen hoch
Die wirtschaftlichen und sozialen Einschränkungen durch die Corona-Maßnahmen hat die große Mehrheit der Deutschen mit Disziplin mitgetragen. Sogar am Osterwochenende hielt sich die Bevölkerung an die weitreichenden Kontaktbeschränkungen. Doch nun wecken selektive Lockerungsmaßnahmen, also die Wiedereröffnung von vielen Geschäften und öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, die Hoffnung auf die Rückkehr in die Normalität. Damit wächst auch die Gefahr, dass die Selbstdisziplin nachlässt. Eine seit mehr als einem Monat laufende tägliche Befragung von infratest dimap lässt erst geringe Ermüdungserscheinungen in der Bevölkerung erkennen und zeigt auch, dass rund 40 Prozent der Menschen im Land sich durch die bisherigen Maßnahmen stark eingeschränkt sehen. Die Erhebung zeigt zudem, wie die Befragten weiteren Maßnahmen wie…
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Geschlossene Kitas: Mütter tragen mit Blick auf Zeiteinteilung vermutlich die Hauptlast
Die Corona-Pandemie hat das Leben vieler Familien auf den Kopf gestellt. Kitas und Schulen sind geschlossen, viele Kinder sind nun tagsüber zu Hause – genau wie viele Eltern, die etwa vom Home-Office aus arbeiten. Was bedeutet diese Konstellation für Eltern und deren Zeiteinteilung mit Blick auf Kinderbetreuung, Erwerbsarbeit und Hausarbeit? Aktuelle repräsentative Daten zu diesen Aspekten gibt es noch nicht, allerdings geben frühere Zeitverwendungsdaten für Eltern mit Kita-Kindern und Eltern mit Kindern, die nicht in einer Kita betreut werden, Hinweise zu erwartenden Effekten. Alles deutet darauf hin: Die Hauptlast tragen wohl vielerorts die Mütter. Am 15. April 2020 waren UN-Angaben zufolge weltweit mehr als 90 Prozent der SchülerInnen und Kita-Kinder…
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DIW-ÖkonomInnen fordern Corona-Elterngeld, um erwerbstätige Eltern zu entlasten
Die von Bund und Ländern gestern angekündigten Lockerungen der Corona-Maßnahmen sind zwar unter epidemiologischen und politischen Gesichtspunkten sinnvoll und weitsichtig, stellen aber berufstätige Eltern vor große Probleme. Die Wiederöffnung von Schulen soll frühestens Anfang Mai erfolgen und dann auch nur schrittweise. Für Kitas gibt es noch keine Perspektive. Zwölf DIW-ÖkonomInnen aus den Abteilungen Bildung und Familie, Staat, Gender Economics und SOEP fordern jetzt, auch die Probleme der erwerbstätigen Eltern entschieden anzugehen und sie mit einem Corona-Elterngeld zu entlasten. Die zeitlich nicht eingegrenzte Verlängerung der Schul- und Kitaschließungen bietet erwerbstätigen Eltern mit jüngeren Kindern keine Perspektive auf eine baldige Entlastung in ihrer häufig schwierigen Situation. Betroffen sind in etwa 4,2 Millionen…
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Corona-Tests sind zu selektiv, um auf tatsächliche Infektionszahlen zu schließen
Spätestens seit Ende März ist die Corona-Krise endgültig in Deutschland angekommen. Unklar ist aber bis heute, inwieweit die offizielle Fallzahl die tatsächliche Entwicklung der Epidemie widerspiegelt. Nutzen und Kosten einer möglichen Lockerung der einschränkenden Maßnahmen können allerdings nur dann sinnvoll betrachtet werden, wenn die Zahl der Erkrankten und die aktuelle Infektionsgeschwindigkeit bekannt sind. Gleichermaßen benötigen die Gesundheitssysteme in Deutschland und Europa Informationen über die Ausbreitung der Epidemie, um Kapazitäten anzupassen und die Versorgung der Patienten sicherzustellen. Die Entscheidungskriterien, welche Menschen getestet werden, sind in den europäischen Ländern, aber auch innerhalb Deutschlands sehr unterschiedlich. Die derzeit verfügbaren Informationen zu den getesteten Personen sind unzureichend – und damit keine angemessene Grundlage für…
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Medienbasierter Index zeigt: Epidemien bringen in der Regel dauerhafte wirtschaftliche Einbußen mit sich
Die Verbreitung des Corona-Virus trifft die Wirtschaft weltweit hart. Wie hart genau, ist jedoch schwer vorherzusehen. Prognosen über den Verlauf und die wirtschaftlichen Folgen von Epidemien sind auch deshalb sehr unsicher, weil es an entsprechenden Modellen für die Dynamik von Epidemien mangelt. Ein nachrichtenbasierter Epidemieindex, der Medienberichte für den Zeitraum von Januar 1990 bis Februar 2020 einbezieht, kann an dieser Stelle ansetzen und helfen, die konjunkturellen Auswirkungen epidemischer Schocks auf die deutsche und globale Wirtschaft zu schätzen. Die Analyse zeigt, dass es weltweit zu signifikanten Produktionsrückgängen kommt, die nicht wieder aufgeholt werden, sondern dauerhafter Natur sind. Widerstandsfähige Gesundheitssysteme und eine expansive Wirtschaftspolitik können dazu beitragen, die Kosten von Pandemien zu…