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Gerade Krebspatienten sollten sich impfen lassen
Eine Infektion kann bei Krebserkrankten während oder auch einige Zeit nach der Therapie aufgrund des geschwächten Immunsystems schwerer verlaufen. Zudem kann eine Infektion die notwendige Tumorbehandlung verzögern. Impfungen können diese Risiken senken. Auch Angehörige sollten auf einen ausreichenden Impfschutz achten. Zum Thema „Impfungen bei Krebserkrankungen“ bietet der Krebsinformationsdienst ein neues Informationsblatt an. Wer sich impfen lässt, schützt sich selbst und dadurch auch seine Mitmenschen vor einer übertragbaren Krankheit. Schutzimpfungen gehören zu den wirkungsvollsten Maßnahmen, um virale und bakterielle Infektionskrankheiten zu verhindern oder deren Verlauf zu mildern. Deshalb sind sie gerade für Krebspatientinnen und -patienten wichtig. Denn kommt es bei ihnen zu einer Infektion, kann sie aufgrund des häufig geschwächten Immunsystems…
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Ehrendoktorwürde für Michael Baumann
Die medizinische Fakultät der Universität Aarhus, Dänemark, zeichnet am 9. September Michael Baumann, den Vorstandsvorsitzenden und Wissenschaftlichen Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums, mit der Ehrendoktorwürde aus. Die Universität Aarhus würdigt mit der Auszeichnung Michael Baumanns Verdienste in der Strahlenbiologie und der experimentellen Strahlentherapie. Baumann hat erfolgreich neue wissenschaftliche Ergebnisse aus der Strahlenbiologie genutzt, um verbesserte Verfahren der Strahlentherapie zu entwickeln. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Forschung ist die Entwicklung individualisierter Strahlentherapien auf der Basis von Biomarkern, die die Strahlenempfindlichkeit eines Tumors vorhersagen. Dazu zählen beispielsweise DNA-Reparatursysteme oder die Sauerstoffsättigung im Tumorgewebe. Anhand solcher Biomarker lässt sich zunehmend die erforderliche Intensität der Bestrahlung für jeden Patienten individuell anpassen. Besondere Anerkennung zollt die Universität…
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ERC Consolidator Grant für Christiane Opitz
Mit seinen "ERC-Consolidator Grants" unterstützt der Europäische Forschungsrat (ERC) exzellente Wissenschaftler beim Ausbau ihrer unabhängigen Karriere. Christiane Opitz vom Deutschen Krebsforschungszentrum kann sich dieses Jahr über die prestigeträchtige ERC-Förderung freuen. Die zwei Millionen Euro Fördermittel ermöglichen ihr nun, die komplexe und widersprüchliche Rolle zu untersuchen, die ein zelleigener Rezeptor bei der Krebsentstehung spielt. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, Strategien zu entwickeln, wie der Rezeptor als Ziel von Krebstherapien beeinflusst werden kann. Bei vielen Tumoren entscheidet der Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor (AHR) darüber, wie die Krebserkrankung verläuft. Der Rezeptor kann durch eine große Vielzahl verschiedener zelleigener Bindungspartner (Liganden) aktiviert werden. In Krebszellen bewirkt die Aktivierung, dass eine Reihe von Genen abgelesen wird, die vielfach…
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Mehr Bewegung für krebskranke Kinder
Nach ihrer Krebsbehandlung leiden Kinder und Jugendliche häufig an Spätfolgen wie Fettleibigkeit, Osteoporose und Stoffwechselstörungen, die u.a. eng mit Bewegungsmangel zusammenhängen. Am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) ist daher ein neues Sportprogramm gestartet, das dem entgegenwirken soll. Finanziert wird das Projekt gemeinsam von der durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gegründeten DFB-Stiftung Egidius Braun und ihrer Stiftung „Die Mannschaft“. Prominenter Unterstützer des Projektes ist Fußballnationalspieler Jonathan Tah, der selbst an Therapiestunden teilnimmt, um mit den krebskranken Kindern und Jugendlichen zu kicken. Das „Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg“ (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Universität Heidelberg (Uni HD). Gesunde Kinder sind ständig in Bewegung. Sie rennen, klettern, rutschen,…
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Wiederholte Entzündungen lassen das blutbildende System altern
Wiederholte, kurze Entzündungen im jungen und mittleren Lebensalter führen bei Mäusen zu einem dauerhaften Rückgang an funktionsfähigen Blutstammzellen. Das zeigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum und vom Stammzellinstitut HI-STEM*. Selbst ein Jahr nach der letzten Entzündung hatte sich die Fähigkeit zur Selbsterneuerung der Blutstammzellen nicht wieder regeneriert. Das Blutbild der Tiere wies dieselben klinisch relevanten Veränderungen auf, wie sie auch bei manchen alten Menschen beobachtet werden. Das kann darauf hindeuten, dass Entzündungen und Infekte wesentlich zum altersbedingten Abbau des blutbildenden Systems beitragen. Blutstammzellen im Knochenmark liefern ein Leben lang Nachschub für die verschiedenen Zellen des Blutes. Stets teilen sie sich in eine Tochterzelle, die sich weiterentwickelt, und in eine…
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Therapieresistenz überwinden: Die neue Ausgabe des „einblick“ ist erschienen
Je später eine Krebserkrankung entdeckt wird, desto schwieriger ist sie zu behandeln. Ein ganz wesentlicher Grund dafür liegt in der Evolution der Krebszellen, die im Laufe der Erkrankung immer neue Eigenschaften erwerben. Der Tumor wird dadurch zu einem Gegner mit vielen Gesichtern. So stellen insbesondere Krebszellen, die sich den gängigen Behandlungen widersetzen können, eine enorme Herausforderung für die Krebsmedizin dar. Wie sich Therapieresistenzen zukünftig verhindern oder überwinden lassen, untersuchen deshalb nun zwei große Forschungsverbünde, an denen das DKFZ maßgeblich beteiligt ist. Mehr dazu und viele weitere Themen finden Sie in der neuen Ausgabe des einblick. Sensibles Gleichgewicht Krebszellen bremsen das Immunsystem aus. Um der körpereigenen Abwehr wieder auf die Sprünge…
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Demographischer Wandel erfordert bessere Nutzung der Darmkrebsvorsorge
Weniger als 20 Prozent aller Berechtigten nehmen in Deutschland die Vorsorge-Darmspiegelung wahr. Bei gleichbleibender Nutzung der Vorsorge ist aufgrund des demographischen Wandels bis 2050 ein Anstieg der Darmkrebs-Fälle von heute jährlich rund 62.000 auf 77.000 zu erwarten. Um diese Steigerung aufzufangen, müsste die Teilnahmerate an der Vorsorge-Darmspiegelung erheblich gesteigert werden, bis zum Jahr 2030 auf etwa den doppelten und ab dem Jahr 2040 sogar auf etwa den dreifachen Wert. Dies errechneten Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) auf der Basis aktueller epidemiologischer Daten. Seit knapp zwei Jahrzehnten sinkt die Darmkrebs-Neuerkrankungsrate in Deutschland kontinuierlich. Die Ursache für diesen Rückgang sehen Experten in der Teilnahme an der Vorsorge-Darmspiegelung, die Männern ab 50 Jahren…
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Urlaub trotz Krebserkrankung – der Krebsinformationsdienst mit Tipps
Steigen die Temperaturen und die Corona-Situation lässt es zu, starten auch Menschen mit Krebserkrankungen gerne in die Sommerfrische. Was ist zu beachten, bevor es losgeht? Die wichtigsten Informationen hat der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums zusammengestellt. Die Ärztinnen und Ärzte des Dienstes beantworten alle Fragen zu Krebs täglich von 8 bis 20 Uhr kostenlos unter 0800-420 30 40 oder unter der E-Mail-Adresse www.krebsinformationsdienst.de Kann ich trotz Krankschreibung in Urlaub fahren? Auch Krebspatientinnen und -patienten, die arbeitsunfähig, also krankgeschrieben sind, müssen auf ihre Urlaubsreise nicht verzichten. Grundsätzlich gilt: Alles was zur Genesung beiträgt und den Heilungsprozess nicht verzögert, ist erlaubt. Wer Pläne für Therapiepausen schmiedet, sollte sich auf jeden Fall mit den…
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RNA-Markierungen in Mitochondrien fördern invasive Ausbreitung von Krebs
Mitochondrien, die Kraftwerke der Zelle, enthalten eigenes Erbgut und damit auch eigene RNA-Moleküle. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum fanden nun heraus: Bestimmte chemische Markierungen in mitochondrialer RNA steigern die Proteinsynthese in den Mitochondrien und begünstigen damit die invasive Ausbreitung von Krebszellen. Genetische Marker für eine starke mitochondriale RNA-Markierung sind bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren mit metastasierender Erkrankung und ungünstiger Prognose verbunden. Blockierten die Forscher in Krebszellen das für die RNA-Markierungen verantwortliche Enzym, so reduzierte dies die Anzahl der Metastasen. Auch bestimmte Antibiotika, die die Proteinsynthese in den Mitochondrien unterdrücken, konnten die invasive Ausbreitung von Krebszellen im Laborversuch verhindern. Die Ergebnisse wurden nun in der Zeitschrift Nature veröffentlicht. Bei aggressiven Krebserkrankungen…
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Darmkrebs bei jungen Erwachsenen vorbeugen
Darmkrebs tritt immer häufiger auch bei jüngeren Menschen auf. Ein von Wissenschaftlern des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) koordinierter interdisziplinärer Forschungsverbund will nun nach Faktoren suchen, die die Erkrankung im jungen Alter begünstigen, und Möglichkeiten der personalisierten Prävention identifizieren. Im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Vorhaben mit insgesamt 2,44 Mio. Euro für zunächst 4 Jahre. Darmkrebs galt lange als typische Alterskrankheit. Erst ab dem 50. Lebensjahr steigen die Erkrankungsraten spürbar an. Doch etwa seit der Jahrtausendwende beobachten Wissenschaftler in vielen Ländern einen beunruhigenden Trend: Die Zahl der Darmkrebsneuerkrankungen bei jüngeren Erwachsenen nimmt kontinuierlich zu. Besonders ausgeprägt fällt der Anstieg bei den 20…