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Dietmar Hopp Stiftung fördert Entwicklung neuer Krebstherapien für Kinder am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg mit rund 21 Millionen Euro
Damit junge Krebspatienten schneller Zugang zu wirksameren und nebenwirkungsärmeren Therapien erhalten, fördert die Dietmar Hopp Stiftung zwei Projekte am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ). 10,5 Millionen Euro fließen in den Aufbau eines internationalen klinischen "Daten-Depots". Es soll die Voraussetzung dafür schaffen, dass Kinder und Jugendliche möglichst schnell von bereits für Erwachsene zugelassenen Krebsmedikamenten profitieren können. Weitere 10,4 Millionen werden zum Ausbau der KiTZ-Studienzentrale eingesetzt, um neue und nebenwirkungsärmere Therapieansätze so rasch wie möglich in klinischen Studien weiterzuentwickeln. Das "Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg" (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Universität Heidelberg (Uni HD). In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 2000 Kinder und Jugendliche an Krebs. Die…
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Was die Abwehrzellen in Hirntumoren funktionsfähig hält
Krebs-Immuntherapien scheitern oft daran, dass die Abwehrzellen durch immunsuppressive Bedingungen im Tumor ausgebremst werden. Wissenschaftler aus Heidelberg, Mannheim und Tel Aviv zeigen nun an Gewebeproben von Patienten sowie an Tumormodellen in Mäusen, dass die Funktionsfähigkeit der Immunabwehr entscheidend von bestimmten Helferzellen abhängt. Trotz teilweise erstaunlicher Erfolge versagen Immuntherapien bei vielen Krebsarten. Besonders tragisch ist das bei bösartigen Hirntumoren, gegen die es ohnehin kaum wirksame Behandlungen gibt. Das Scheitern hat mehrere Gründe. Experten halten die stark immunsuppressive Mikroumgebung der Hirntumoren für die Hauptursache. Sie verhindert eine schlagkräftige Reaktion der zytotoxischen T-Zellen. Dieser auch als T-Killerzellen bezeichnete Zelltyp ist der eigentliche "Vollstrecker" im Kampf des Abwehrsystems gegen den Krebs. T-Killerzellen wandern zwar…
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Screening-Darmspiegelung: Wann ist eine Wiederholung sinnvoll?
Wird bei einer Darmspiegelung zur Krebsfrüherkennung keine verdächtige Gewebeveränderung gefunden, dann lautet die Empfehlung, die Untersuchung nach zehn Jahren zu wiederholen. Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum konnten nun bestätigen, dass das empfohlene Screening-Intervall sicher ist. Die Frist bis zur Wiederholung der Untersuchung könnte an die persönlichen Risiken angepasst und insbesondere bei Frauen, deren Erstuntersuchung vor dem 60. Lebensjahr durchgeführt wurde, sogar über die Zehnjahresfrist hinweg ausgedehnt werden. Im Jahr 2002 wurde in Deutschland die Darmspiegelung (Koloskopie) in das Krebs-Früherkennungsangebot der gesetzlichen Krankenversicherungen aufgenommen. Seit damals gilt: Wird die erste Screening-Darmspiegelung vor dem 65. Lebensjahr durchgeführt und kommt dabei kein auffälliges Ergebnis zutage, so haben die Versicherten nach zehn Jahren Anspruch auf…
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Krebs bei Kindern: Neue Behandlungschancen durch Medikamententests an Minitumoren
Noch immer stirbt ein Fünftel aller an Krebs erkrankten Kinder, weil die Standardtherapien bei einem Rückfall nicht mehr wirken. Ein Forscherteam des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ), des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) hat nun ein neues Verfahren zur Prüfung von Medikamenten im Labor etabliert, das auf der Analyse von Mini-Tumoren basiert. Damit sollen die wirksamsten Therapeutika für junge Krebspatienten so rasch wie möglich identifiziert werden. Bei 72 Prozent der untersuchten Minitumoren fand das Team Medikamente, auf die die Krebszellen ansprachen. Die neu etablierte und bislang umfänglichste Prüfung von Medikamenten an Proben von krebskranken Kindern soll neue Behandlungschancen eröffnen. Das "Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg" (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen…
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Online Hautarzt „AppDoc“ ist Testsieger bei Stiftung Warentest
Der Verdacht auf Hautkrebs löst bei vielen Menschen Angst aus, eine möglichst schnelle Diagnose soll Klarheit bringen: Doch zwischen dem Zeitpunkt, an dem man eine sichtbare Hautveränderung feststellt, bis zur Diagnose in der Hautarztpraxis vergehen oft Wochen bis Monate. Abhilfe versprechen Hautscreening-Apps. 17 Apps – neun für iOS, acht für Android – hat die „Stiftung Warentest“ nun geprüft (Ausgabe 1/2023). Die Tester resümieren: „Nur AppDoc kann empfohlen werden.“ Der digitale Dienst wurde federführend am Deutschen Krebsforschungszentrum entwickelt. Als die Landesärztekammer Baden-Württemberg im Herbst 2018 nach einem Jahr Zulassungsverfahren das Modellprojekt „AppDoc“ genehmigte, startete die erste verfügbare Hautscreening-App bundesweit. Verpflichtende Auflage war unter anderem eine externe wissenschaftliche Evaluation durch die Universitätsklinik…
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Krebs mit unbekanntem Primärtumor (CUP): Neue Leitlinie erschienen
Die neue ESMO-Leitlinie für die klinische Praxis deckt die Diagnose, Risikoeinschätzung, Behandlung und Nachsorge von CUP-Erkrankungen ab und soll dazu beitragen, dass Patienten in ganz Europa nach den besten Standards behandelt werden, die auf den Erkenntnissen der evidenzbasierten Medizin beruhen. Federführend bei der Erstellung der Leitlinie waren forschende Ärzte vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und vom Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD). Bei etwa drei bis fünf Prozent aller Krebserkrankungen finden die Ärzte Metastasen, können aber trotz aufwändiger Diagnostik nicht den Primärtumor identifizieren, von dem sie abstammen. Onkologen bezeichnen die Erkrankung als Metastasen bei unbekanntem Primärtumor, englisch „Cancer of Unknown Primary“, kurz CUP. CUP ist schwierig zu behandeln und daher ist die Sterblichkeit bei…
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Deutscher Krebshilfe-Preis 2022 für Martina Pötschke-Langer und Hermann Brenner
Der Deutsche Krebshilfe Preis ist eine der wichtigsten Auszeichnungen in der Onkologie. Mit der Verleihung will die Deutsche Krebshilfe den großen Stellenwert der Krebsforschung im Kampf gegen die Krankheit zum Ausdruck bringen. Für das Jahr 2022 werden gleich zwei Persönlichkeiten aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) ausgezeichnet, die sich auf besondere Weise mit jahrzehntelangem Einsatz für die Krebsprävention stark gemacht haben: Martina Pötschke-Langer wird posthum für ihren jahrzehntelangen Einsatz für den Nichtraucherschutz und die Tabakkontrolle geehrt. Hermann Brenner erhält die Auszeichnung für seine weltweit führenden Studien zur Darmkrebsfrüherkennung. Martina Pötschke-Langer leitete von 1997 bis 2016 die Stabsstelle Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum sowie das WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle. Ihre Arbeit umfasste die Information…
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Neues Medikament gegen metastasierten Prostatakrebs nun auch in Europa zugelassen
Die europäische Kommission hat am 13. Dezember 2022 einem Medikament gegen metastasierten Prostatakrebs die Zulassung erteilt, dessen Wirkstoff federführend vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Heidelberg und der Universität Heidelberg entwickelt wurde. Das Medikament kann die Überlebenschancen der Betroffenen erheblich verbessern. Die dem Medikament zugrundeliegende patentierte Erfindung sei ein herausragendes Beispiel für den Transfer exzellenter Forschungsergebnisse in die klinische Anwendung, so DKFZ-Vorstand Michael Baumann. Das Medikament, das auf dem Wirkstoff Lutetium-177 PSMA-617 basiert, wurde am 13.12.2022 von der europäischen Kommission zugelassen für die Behandlung von metastasiertem Prostatakrebs, der das Oberflächenmolekül PSMA (prostataspezifisches Membran-Antigen) trägt. Bereits im März dieses Jahres hatte das Medikament die FDA-Zulassung für die USA…
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Epigenetischer Notfall-Schalter verbessert Infektabwehr
Bei Infekten schaltet das blutbildende System vom Normal- in den Notfallmodus. Dadurch verbessert sich die Abwehrkraft gegen die Erreger. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im Deutschen Krebsforschungszentrum fanden nun in Blutstammzellen und Vorläuferzellen der Maus einen epigenetischen Schalter, der den Wechsel von der einen Betriebsart auf die andere auslösen kann. Läuft im Körper das Notfall-Programm der Blutbildung an, signalisiert das einen Alarmzustand des Immunsystems und dient zwei verschiedenen Zwecken: Im Vergleich zur Blutbildung im "Normalbetrieb" führt das Notfall-Programm zu erhöhtem Nachschub an Immunzellen, die bei Infektionen oder Entzündungen verbraucht werden. Außerdem versetzt das Notfall-Programm das gesamte Immunsystem in eine Art Voraktivierung, die dabei hilft, Infektionen schneller zu beseitigen. Kennzeichnend für das Notfall-Programm…
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Leibniz-Preis für Stefan Pfister
Prof. Dr. Stefan Pfister, Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Professor der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg, Direktor des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ) und Kinderonkologe am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD), erhält Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2023 der Deutschen Forschungsgemeinschaft – den renommiertesten Wissenschaftspreis in Deutschland. Er wird für seine herausragenden Beiträge zur Erforschung und Entwicklung neuer Diagnose- und Therapieverfahren bei kindlichen Hirntumoren geehrt. "Wir gratulieren Stefan Pfister sehr herzlich zu der herausragenden Auszeichnung, die er im höchsten Maße verdient. Er hat mit seiner langjährigen Forschung am Deutschen Krebsforschungszentrum maßgeblich dazu beigetragen, die Diagnose von krebskranken Kindern zu präzisieren und seine vielversprechenden Forschungsergebnisse auch klinisch zu erproben, damit die jungen Patienten basierend auf…