-
Ute Schmidt: Bessarabien. Deutsche Kolonisten am Schwarzen Meer
Bessarabien gehört heute teils zur Ukraine, teils zur Republik Moldau. Diese Region ist gegenwärtig im Fokus der internationalen Aufmerksamkeit. In beiden Ländern stößt die Wiederentdeckung der verschütteten Geschichte, darunter auch die der deutschen Minderheit, auf großes Interesse. Im Jahr 1812 lud Zar Alexander I. deutsche Siedler ein, sich in Bessarabien niederzulassen, und versprach ihnen Land und Freiheitsrechte. Die Einwanderer stammten überwiegend aus Südwestdeutschland und aus Preußen. Im Laufe ihrer 125-jährigen Siedlungsgeschichte entwickelten die Deutschen hier ein prosperierendes Gemeinwesen, das durch lokale Autonomie und eine religiös-pietistisch grundierte Ethik geprägt war. Als kleine Minderheit in einer bunten Vielfalt ethnischer und religiöser Gemeinschaften lebten sie mit moldauischen, russischen, ukrainischen, bulgarischen, jüdischen und anderen…
-
Die deutsche Minderheit in der Republik Moldau und in Rumänien
Der Themennachmittag in Kischinau/Chișinău, konzipiert für den Jahresschwerpunkt des Kulturforums „Minderheiten – Mittendrin und anders“ aus dem Jahr 2020, wird nachgeholt, nachdem er einige Male pandemiebedingt verschoben werden musste. In Vorträgen und Diskussionsrunden wird der soziokulturelle Beitrag der deutschen Minderheit in Rumänien und in der Republik Moldau erörtert. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Kultur und das Leben von Minderheiten einen Landstrich bereichern und inspirieren. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite. Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e.V. an der Ludwig-Maximilians-Universität München, dem DAAD-Lektorat in der Republik Moldau, der Moldauischen Akademie der Wissenschaften, der Transnistrischen Taras-Schewtschenko-Universität…
-
Georg Dehio-Buchpreis 2022: Die Preisträger
Der Georg Dehio-Buchpreis 2022 geht an den Schriftsteller und Lyriker Michael Zeller für sein literarisches Gesamtwerk und an den Historiker Vasco Kretschmann für sein Buch Breslau museal. Deutsche und polnische Geschichtsausstellungen 1900 bis 2010. Die siebenköpfige Jury kürte Michael Zeller zum Träger des Hauptpreises. In der Begründung heißt es: »Michael Zeller setzt sich als Schriftsteller und Lyriker seit Jahrzehnten mit dem östlichen Europa auseinander, insbesondere mit Polen und der Ukraine. Der gebürtige Breslauer hat über seine biografischen Bezüge zu Niederschlesien und Polen ein von Empathie und Offenheit geprägtes Verhältnis zu Ostmitteleuropa entwickelt. Er ist ein exzellenter Beobachter und Erzähler, dem mit einer sehr präzisen Sprache dichte atmosphärische Annäherungen an Städte…
-
Dobrudscha. Deutsche Siedler zwischen Donau und Schwarzem Meer
. 10. Mai 2022, 17.30 Uhr Schillerhaus Bukarest in Kooperation mit dem Demokratischen Forum der Deutschen in Bukarest 11. Mai 2022, 17.00 Uhr Kreisbibliothek Konstanza in Kooperation mit der Ovidius-Universität und dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien, Lokalforum Konstanza 13. Mai 2022, 17.00 Uhr Kreisbibliothek Tulcea in Kooperation mit dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien, Lokalforum Tulcea Die historische Region zwischen dem Donaudelta und der bergigen Landschaft Ludogorie sowie der Donau und dem Schwarzen Meer gliedert sich heute als Folge der Grenzziehung von 1940 in die Norddobrudscha in Rumänien und die Süddobrudscha in Bulgarien. Bereits seit der Antike zogen Menschen durch die Steppen am Schwarzen Meer in Richtung…
-
Kulturkorrespondenz zur »Ukraine«
Nebel liegt über dem Dnepr/Dnipro in Kiew/Kyjiw. Nur einige Hochhäuser und die Mutter-Heimat-Statue überragen die Nebelschwaden. Die Figur wurde vor über vierzig Jahren erbaut und soll an den sowjetischen Sieg im »Großen Vaterländischen Krieg« erinnern. Nun herrscht wieder Krieg in der Ukraine und für uns als Redaktion der Kulturkorrespondenz steht das Titelbild dafür, was seit dem 24. Februar passiert: Seit dem Angriff Russlands ballen sich schwere Wolken über der Ukraine. Als sich die Redaktion Ende Februar im Team des Kulturforums entschieden hat, spontan eine Sonderausgabe zur Ukraine zu machen, war es nicht abzusehen, wie sich der Krieg entwickeln würde. Wir sorgen uns um die vielen Menschen in der Ukraine, mit denen…
-
»Rübezahl, zeig dich mal!«: Ein Stelldichein mit dem Geist des Riesengebirges
. Samstag, 7.5.2022 13 bis 20 Uhr Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie Max-Eyth-Allee 100 14469 Potsdam Eintritt frei Der geheimnisvolle Rübezahl erscheint mal als Riese, mal als Zwerg, mal in menschlicher Gestalt. Er bewacht wertvolle Schätze, spielt den Menschen Streiche, hilft ihnen aber auch in schwierigen Situationen – vielgestaltig und launenhaft wie das Wetter in den Bergen. Doch warum gibt es polnische, tschechische und deutsche Rübezahl-Sagen? Was steckt hinter dem Namen? Und was hat der Berggeist mit Nachhaltigkeit zu tun? Antwort auf diese Fragen gibt die Ausstellung im Zelt des Kulturforums auf dem Forschercamp am Potsdamer Tag der Wissenschaften 2022. Ralf Pasch, Rübezahl-Experte und Autor der Ausstellung, steht für vertiefende…
-
Geschichtsmesse: Demokratie unter Druck
. Freiheit, Protest und Extremismus in Europa nach 1989/90 Do-Sa, 28.-30. April 2022, 18 Uhr Fr., 29. April, 12-12:30 und 15:30-16 Uhr: Projektpräsentation Kulturforum – »Literarischer Reiseführer Galizien« und Vorstellung Berliner Unterwelten e. V. – »Langzeit-Projekt Informations- und Gedenktafeln« Ringberg Hotel, 98527 Suhl Shuttleservice vom Bahnhof Suhl zum Ringberg Hotel 12:10 Uhr und 12:30 Uhr, vom Ringberg Hotel zum Bahnhof Suhl: 13:00 Uhr und 13:30 Uhr Auf der 14. Geschichtsmesse soll das Spannungsfeld zwischen Freiheit, Protest und Extremismus in Deutschland und Europa nach 1989/90 im Vordergrund stehen. Freiheit ist in unserer Geschichte ein scheinbar übermächtiges Leitmotiv. Der Wunsch nach Freiheit war und ist Antrieb für Revolutionen und gesellschaftlichen Wandel. Über…
-
Odessas Herz muss weiterschlagen!
Mo ▪ 2.5.2022 ▪ 19 Uhr ▪ Potsdam: Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Am Alten Markt 9 Di ▪ 3.5.2022 ▪ 19 Uhr ▪ Berlin: Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung, Stresemannstraße 90 Als Ira Peter Ende Oktober 2021 die südukrainische Hafenstadt Odessa/Odesa verließ, hatte sie mehr als fünf Monate lang als Stadtschreiberin des Deutschen Kulturforums östliches Europa über die »Perle am Schwarzen Meer« und über das deutsche und jüdische Kulturerbe in der Ukraine berichtet. »Nie hätte ich in diesem Moment gedacht, dass ich nicht jederzeit wiederkommen kann, um meine Freunde zu umarmen, um mit ihnen am Meer zu spazieren oder in Odesas Stadtgarten zu tanzen«, schrieb sie am…
-
GOLDENER BLOGGER für Ira Peter
Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung unserer Stadtschreiberin in Odessa 2021 für ihren Blog www.stadtschreiberin-odessa.de, den sie im Rahmen ihres vom Deutschen Kulturforum östliches Europa vergebenen und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien dotierten Stipendiums verfasst hat. »Dieser Preis gehört allen Odesitinnen und Odesiten“, schreibt Ira Peter auf Instagram. Sie erhielt ihn vor einer Woche in der Kategorie „Newcomer des Jahres 2022“. Ira Peter hat den Blog als Stadtschreiberin in Odessa im Juni 2021 begonnen und verlängerte ihn über ihren Aufenthalt in Odessa hinaus anlässlich des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, der bereits zu mehreren Bombardements auf die „Perle am Schwarzen Meer“ geführt hat. Im Blog…
-
Webinar: Regionalgeschichte(n) schreiben?
Eine Lokal- oder Regionalgeschichte zu schreiben ist eine Herausforderung in der heutigen Zeit. Mehr und mehr versuchen einige Regierungen in Europa, eine zentral gesteuerte Geschichtspolitik durchzusetzen. Dabei besteht das Risiko, dass die historische, kulturelle Vielfalt der Regionen und ihr multiethnisches und plurikonfessionelles Erbe aus der Erzählung verschwindet. Umso wichtiger ist es, dass sich zahlreiche Institutionen, Vereine und Graswurzelinitiativen auf lokaler und regionaler Ebene mit den verschiedenen Aspekten der Geschichtserzählung in ihren „Heimaten“ auseinandersetzen. Sie arbeiten daran, einen Beitrag zur vielgestaltigen und widersprüchlichen europäischen Erinnerungskultur zu leisten. Ein Aspekt, der derzeit im Fokus steht, ist die Geschlechterperspektive: Bei Herangehensweise und Themenwahl wird sie sowohl in der Forschung als auch in der…