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Die faszinierenden Fähigkeiten der Zugvögel
Es ist soweit: Die Zugvögel sind unterwegs. Zweimal im Jahr legen unzählige Vögel Tausende von Kilometern rund um den Erdball zurück. Jetzt geht es Richtung Winterquartier – und im Frühjahr zurück ins Brutgebiet. Dabei sind Orientierung und Navigation der Zugvögel ein komplexes Gefüge. Viele Faktoren greifen ineinander, damit die Vögel nicht vom Weg abkommen. Angeborene Mechanismen und erworbene Lernprozesse sind eng miteinander verwoben. Denn die Vögel nutzen beispielsweise einen inneren Magnetkompass. Sie haben damit sozusagen eine eigene geomagnetische Landkarte, um den Kurs zu halten. Je nachdem, ob sie nachts fliegen – so wie Kuckuck, Nachtigall oder Rotkehlchen – oder tagsüber – so wie Kranich, Weißstorch und Star – richten sie…
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Ein Traum in Lila: Heide in voller Blüte
Die Heide blüht – und wer das prachtvolle Naturschauspiel erleben möchte, der sollte sich bis etwa Anfang September auf den Weg in die Heide machen. Denn wenn sie blüht, sind ganze Landschaften mit einem violett-rosa Farbton bemalt. Gut zu wissen: Der bis zu tausend Jahre alte Wacholderbaum gibt mit seinen Beeren zwar dem Gin sein Aroma, der Heidelandschaft aber nur seinen Namen. Es ist die krautige Besenheide, die zu Füßen der Wacholderbäume wächst und die einzigartige Farbwelt erschafft. Als Heidelandschaften werden die von Zwergsträuchern wie Heidekrautgewächsen und Ginster geprägten Lebensräume bezeichnet, in denen vereinzelte Wacholder wachsen. In Deutschland wachsen vor allem zwei Heidekrautarten. Die Pflanzen, die im Gartencenter als Heide…
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„Winnis wilde Nachbarn“ – Hörabenteuer in der Natur
Welche Geräusche machen Kaninchen? Warum heißt Fuchskacke Losung? Können Wildbienen stechen? Diese und weitere Fragen beantwortet die Deutsche Wildtier Stiftung ab heute in ihrem Kinderpodcast „Winnis wilde Nachbarn“. Jede Woche erscheint eine neue Folge, in der die kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer jeweils ein anderes heimisches Wildtier kennenlernen. In der ersten Staffel geht es um Tiere in der Stadt – neben Fuchs, Fledermäusen und Kaninchen auch um Wildbienen, Spatz und Gartenschläfer. Namensgeberin des Podcasts ist Eichhörnchen Winni, gesprochen von der Schauspielerin Annette Frier. In seinem Baumhaus in der Schiefen Eiche steht die „Boogle“-Maschine, die das Wissen sämtlicher Tierbücher enthält. Mit im Baumhaus ist in jeder Folge ein Kind, das über seine…
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Wer Butterblumen einen Platz im Garten einräumt, hilft der Hahnenfuß-Scherenbiene
Der Juni ist der Monat der Hahnenfuß-Scherenbiene. Die fleißige Wildbiene ist mit sieben bis elf Millimetern nicht größer als ein Rosine. Um ihren eigenen Energiebedarf zu decken und sich mit zuckerhaltigem Nektar zu versorgen, fliegen Hahnenfuß-Scherenbienen unterschiedliche Blüten an. Für ihren Nachwuchs aber braucht diese Bienenart ausschließlich den Pollen von Hahnenfußgewächsen. Allein der Scharfe Hahnenfuß (Ranunculus acris), der Knollige Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus), der Kriechende Hahnenfuß (Ranunculus repens) und der Wollige Hahnenfuß (Ranunculus lanuginosus) stehen auf der Larven-Speisekarte. Vielen Gärtnern sind diese Pflanzen allerdings ein Dorn im Auge. Sie rücken mit dem Unkrautstecher an und rupfen das vermeintliche Ärgernis aus der Erde. „Ist dann kein Hahnenfußgewächs zu finden, geht das Wildbienenweibchen…
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Zum Weltbienentag am 20. Mai: Wildbienen brauchen mehr Blüten
Der 20. Mai ist Weltbienentag. Im Jahr 2018 haben die Vereinten Nationen ihn ausgerufen, um auf die wichtige Bestäuberleistung der Bienen und ihren dringend nötigen Schutz hinzuweisen. In Deutschland leben rund 600 verschiedene Wildbienenarten – die wilden Verwandten der Honigbiene, die als Nutztier von Imkern gehalten wird. Neue Studien zeigen, dass Honigbienen vergleichsweise wenig zur Bestäubung beitragen, aber bei einem knappen Blütenangebot eine deutliche Nahrungskonkurrenz für Wildbienen darstellen. Viele Wildbienenarten sind nicht ausreichend geschützt, rund die Hälfte von ihnen steht in einer Gefährdungskategorie auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Denn ihre Bestände sind bedroht, manche stehen kurz davor, aus unserem Land zu verschwinden. Eine wesentliche Ursache ist der Verlust geeigneter…
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Gesucht – haben Sie diesen Bilch gesehen? Die Deutsche Wildtier Stiftung startet eine groß angelegte Suche nach dem Gartenschläfer in Sachsen-Anhalt
Wo steckt „Zorro“? Die Deutsche Wildtier Stiftung will es genau wissen. Sie startet eine Suche nach dem Tier des Jahres 2023 in Sachsen-Anhalt. Bürger aus den Einheitsgemeinden Stadt Oberharz am Brocken und Stadt Wernigerode sind ab sofort aufgerufen, Ausschau nach dem Gartenschläfer zu halten. Denn der Vertreter der Bilche, auch Schlafmäuse genannt, ist jetzt aus dem Winterschlaf aufgewacht. Wer einen Gartenschläfer gesehen hat, wird gebeten, eine E-Mail an TierdesJahres@DeutscheWildtierStiftung.de zu schicken. Bei ihrer Suche nach dem seltenen Bilch ist die Stiftung auf die Hilfe von ehrenamtlichen Wildtierfreunden angewiesen. Gartenschläfer sind klein, nachtaktiv und sie leben versteckt. „Also ist es schwierig, sie zu entdecken. Aber sie kommen gerne in Gärten. Hier knabbern sie…
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In Mainächten paaren sich die Regenwürmer
r hat weder Beine noch Augen oder Ohren, dafür die Kraft von zehn Herzen und eine Muskelleistung, die ihn das 60-Fache seines Körpergewichts stemmen lässt. Damit zählt der Regenwurm zu den stärksten Tieren der Welt, wenn man seine Kraft in Relation zur Größe setzt. Von dem einen Regenwurm zu sprechen ist allerdings nicht ganz richtig: Allein in Deutschland kommen 46 verschiedene Regenwurmarten vor, weltweit sind es über 3000. Einer der bekanntesten Vertreter in unseren Gärten ist der Tauwurm alias Regenwurm, Lumbricus terrestris. Er wird bis zu 30 Zentimeter lang und kann einen Durchmesser von 15 Millimetern erreichen. Wer wissen möchte, wo vorn und wo hinten ist beim Wurm, sollte nach der gürtelartigen Verdickung schauen: Sie…
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Für Wildtiere kommt Rettung aus der Luft
Im Mai ist die Mahd in vollem Gang. Riesige Mähwerke mit Arbeitsbreiten bis zu 15 Metern schneiden das Gras auf den Wiesen. Anschließend wird es als Heu oder Silage an die Kühe verfüttert oder in einer Biogasanlage zu grüner Energie umgewandelt. Was für Landwirte eine notwendige Ernte ist, ist für frisch geborene Rehkitze, junge Feldhasen oder die Gelege seltener Wiesenvögel häufig das Ende. Es ist nicht einmal ein Wettlauf mit dem Tod, denn die jungen Wildtiere flüchten noch nicht. Sie drücken sich bei Gefahr dicht an den Boden und hoffen aufs Beste – meist vergeblich. Ehrenamtliche Rehkitzretter versuchen, den vielfachen Tod auf den Wiesen zu verhindern: Sie stehen in diesen…
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Die Ölkäfer sind da: faszinierend, aber giftig
So gefährlich die Ölkäfer aufgrund ihres Abwehrstoffes für ihre Feinde sind, so spannend sind sie für Naturfreunde. Die Käfer haben eine ausgeklügelte Strategie, sich fortzupflanzen – sie sind Schmarotzer in Wildbienennestern. „Ohne Wildbiene als Wirt kann der Ölkäfer sich nicht entwickeln. Sein Anblick ist also ein schöner Beleg dafür, dass Ihr Garten wildbienenfreundlich ist“, sagt Sophie Lokatis, Mitarbeiterin im Projekt „Berlin blüht auf – mehr Bienen für Berlin“ der Deutschen Wildtier Stiftung. Im Mai haben die Käfer Hochsaison. Dann sind die Käferweibchen schwanger. Tausende Eier tragen sie am Hinterleib mit sich herum, der nun geschwollen ist und unter den kurzen Deckflügeln deutlich hervortritt. Mehrmals legt das Weibchen in nur wenigen…
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Rosige Zeiten für den Osterhasen
Ostern steht vor der Tür und zumindest die Kinder hoffen, dass der Osterhase viele Schokoladeneier bringt. Als Eierlieferant tauchte der Feldhase (Lepus europaeus) bereits im 17. Jahrhundert auf. Aber da teilte er sich den Job noch mit dem Kranich und dem Fuchs. Erst später setzte sich der Osterhase im deutschsprachigen Raum vollständig durch. Und auch in Großbritannien ist es der „Easter hare“, der Feldhase, der für Ostern steht. In Australien, damals britische Kolonie, richteten Hasen und Kaninchen auf den Feldern allerdings so große Schäden an, dass man dort auf den Kaninchennasenbeutler als Osterfigur auswich. Dass der Hase überhaupt als Symbolfigur für Ostern taugt, hat er seiner außergewöhnlichen Fruchtbarkeit zu verdanken.…