• Natur & Garten

    Der Sommer ist da! Jetzt wird der Garten schnell zur Todesfalle für Wildtiere

    Wochenlang erfreute das junge, verspielte Eichhörnchen die ganze Familie; dann lag es eines Morgens tot in der Regentonne. Es war ertrunken. Eine Abdeckung oder ein langer Stock hätte das Drama verhindern können. Auch das steilabfallende Ufer eines Gartenteiches kann schnell zur Todesfalle für Wildtiere werden. Selbst Entenküken schaffen es hin und wieder nicht ans rettende Ufer. Oft reicht schon eine einfache Holzlatte als Rampe, um Leben zu retten. „Immer wieder verenden Wildtiere qualvoll im Garten“, sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. Sie ertrinken, werden durch Pestizide vergiftet, von Mährobotern zerstückelt oder durch Laubbläser in die Luft geschleudert und vom Sog getötet. Wie Sie die Todesfallen im eigenen Garten…

  • Natur & Garten

    Gefangene des Lichts im Totentanz

    Wie vom Licht hypnotisiert, umkreisen unzählige Nachtfalter im endlosen Spiralflug die Straßenbeleuchtung. Für sie ist es – wie für viele andere nachtaktive Insekten auch – oft ein Totentanz. Sie vergessen zu fressen oder sich fortzupflanzen. Sie scheinen geradezu besessen von künstlichen Lichtquellen zu sein und werden dort von ihrem natürlichen Verhalten abgehalten. Je höher der UV-Anteil, desto zahlreicher sind nachtaktive Insekten wie Käfer, Köcherfliegen und Schwärmer in ihren unendlichen Umkreisungen in der Lichtquelle gefangen. Forscher haben herausgefunden, dass die Facettenaugen der Insekten vor allem auf Licht mit hohem UV-Anteil reagieren. Lichtquellen mit hohem blau und ultravioletten Anteil scheinen besonders attraktiv zu sein. Die Folgen sieht man am frühen Morgen: Viele…

  • Natur & Garten

    Schräg, selten, sensibel: Waldrapp brütet wieder in Deutschland

    Wilde Haare, aber Haltung – der Waldrapp hat etwas von einem begabten Konzertpianisten, der die Nacht durchgespielt hat. Er bleibt höflich: Begegnet ein Waldrapp dem anderen, legen beide ihre Köpfen in den Nacken und verneigen sich. Dabei lassen sie ein heiseres „ChruuChruu“ aus unbefiederten, rot gefärbten Kehlen hören. Der bis zu 15 Zentimeter lange Schnabel ist hochsensibel: In ihm stecken Tastorgane, die im Erdboden Würmer & Co. aufspüren. Vor 400 Jahren war der Waldrapp, auch Schopfibis genannt, in ganz Europa ausgerottet – aber jetzt kommt er zurück. Im Rahmen eines europäischen LIFE Gemeinschaftsprojektes sollen Brutkolonien dieser in der Roten Liste der IUCN als bedroht gelisteten Zugvogelart in Deutschland, Österreich, Italien…

  • Energie- / Umwelttechnik

    „Junge Wilde“ sind selten ein Notfall

    Jetzt im Mai haben viele Wildtiere Nachwuchs. Auf den Feldern drücken sich junge Feldhasen in ihre Schutzmulde und warten auf die Häsin, die regelmäßig zum Säugen vorbeikommt. Auch Rehkitze verharren bewegungslos im hohen Gras – das Muttertier schaut nur morgens und abends vorbei, um sich zu kümmern. Doch Hasen und Rehe sind deshalb keine "Rabenmütter". Sie lassen ihre "jungen Wilden" nicht ohne Grund allein. Im Gegenteil: Sie haben eine Strategie. Um den Nachwuchs vor Feinden am Boden wie dem Fuchs zu schützen, verwischen sie die Spuren, die zu ihren Jungtieren führen könnten. "Wer jetzt beim Wald- und Feldspaziergang vermeintlich verlassene Wildtiere findet, hat es nur in den seltensten Fällen mit…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Auf den Spuren der Fischotter

    Niemand weiß genau, wie viele Fischotter es in Deutschland gibt. Fest steht: Der Bestand ist bundesweit gefährdet. Otternachweise sind sehr selten. Wer einen Fischotter in freier Wildbahn zu Gesicht bekommt, kann sich glücklich schätzen. Doch wie erkennt man eine Otterspur? Das ist keine leichte Aufgabe, denn je nach Gangart hinterlässt ein Otter unterschiedliche Trittbilder. Bis zu 20 verschiedene Abdrücke sind bekannt. Wie man dem scheuen Wassermarder auf die Spur kommt, erklärt Michael Tetzlaff, Wildtier-Experte der Deutschen Wildtier Stiftung in Klepelshagen. „Wer Fischotterspuren entdecken möchte, muss dort suchen, wo der Otter sich wohlfühlt“, sagt Tetzlaff. Otter brauchen Gewässer mit hoher Wasserqualität und Uferränder, die mit Gras, Schilf und Gehölzen bewachsen sind.…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Vogelküken brauchen ein sicheres Zuhause

    Amsel, Drossel, Fink und Star – alle Vögel sind im Brutgeschäft. Ohne sicheres „Heim“ ist der Nachwuchs in Gefahr. „Das Gelege und später auch die Küken müssen vor Katzen, Waschbären und Mardern sicher sein – aber auch aus der Luft drohen zum Beispiel von Sperber oder Habicht tödliche Angriffe“, sagt Lea-Carina Mendel, Artenschützerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. „Außerdem muss ein kleines Vogelheim Regen, Sturm und Sonne trotzen. Es darf bei Starkregen nicht kaputtgehen und bei Hitze nicht zu einem extrem heißen Brutkasten werden.“ Doch die Vogel-Traumimmobilie ist nicht leicht zu finden. „Um Singvögel beim Brüten zu unterstützen, sollten unsere Gärten möglichst naturnah gestaltet sein“, sagt Mendel. Neben Schlehen- oder…

  • Natur & Garten

    Muttertag: Fünf To dos für den Besuch im Blumenladen

    Nicht vergessen: Am 9. Mai ist Muttertag! Ganz oben auf der Geschenkeliste stehen Blumen. Über 230 Millionen Euro geben die Deutschen im Schnitt am Muttertag für Blumen aus (so der Handelsverband Deutschland). „Wenn Sie Blumen schenken, denken Sie doch auch an die Wildtiere“, rät die Deutsche Wildtier Stiftung. Damit der Besuch im Blumenladen gelingt, lesen Sie hier die fünf To dos beim Blumenkauf:  Blicken Sie aufs Etikett. Immer wenn ein lateinischer Art-Name den Zusatz „ pl.“ (lateinisch für „flore pleno“ = „mit voller Blüte“) trägt, ist Vorsicht geboten. Dann handelt es sich um gezüchtete Blütenformen, die Insekten wie Schmetterlingen weder Nektar noch Pollen bieten. „Gefüllte Blüten finden sich häufig bei…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Feuersalamander sind Nachtwanderer im Regen

    Er zeigt sich nur anderen Nachtschwärmern und er lebt gefährlich: der Feuersalamander. Der Lurch im Glanz-Frack macht nachts die Straßen unsicher. Im Harz, Bayerischen Wald, im Spessart oder an der Rhön, aber auch in Rheinland-Pfalz und Hessen bis hoch zur Lüneburger Heide kann man jetzt im Schatten der Dunkelheit auf den Einzelgänger treffen. Wenn es regnet und um die sechs Grad und darüber warm ist; und die Luftfeuchtigkeit entsprechend hoch, sind Feuersalamander nicht zu halten. Dann verlassen sie ihre Verstecke und gehen auf Wanderschaft. Der Salamander mag die Dunkelheit und die Feuchtigkeit: Er ist ein Nachtwanderer im Regen. Seine empfindliche Haut macht ihn dazu, denn abends ist die Luftfeuchtigkeit in…

  • Natur & Garten

    Wer später mäht, lässt Wildtiere leben

    Der Tod auf der Wiese kommt mit scharfen Klingen und 600 PS: Wenn jetzt im Frühjahr die Wiesen das erste Mal gemäht werden, sind in Deutschland unzählige Rehkitze, junge Feldhasen und am Boden brütende Vogelarten vom Mähtod bedroht. „Wir schätzen, dass allein etwa 100.000 Rehkitze Jahr für Jahr vom Mähtod betroffen sind", sagt Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. Dass diese Zahl nicht aus der Luft gegriffen ist, untermauern jetzt Zahlen, die viele verschiedene Kitzretter-Teams im vergangenen Jahr an die Deutsche Wildtier Stiftung gemeldet haben: „Im Durchschnitt haben die vielen Ehrenamtlichen je 100 Hektar abgesuchter Grünlandfläche 12 Rehkitze gerettet“, so Kinser weiter. Der große…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Covid-19-Müll wird zur Todesfalle für Wildtiere

    Kleine Fische zappeln in achtlos weggeworfenen Plastikhandschuhen, die am Uferrand für sie zur Todesfalle geworden sind. Die Küken von Singvögeln strangulieren sich mit den Gummibändern von FFP-2-Masken, die die Vogeleltern als „Nistmaterial“ ins Nest geschleppt haben und Igel verheddern sich mit ihren Beinchen im Masken-Müll oder ersticken im PP-Vlies der Einmalkittel. „Noch ist das ganze Ausmaß, das durch die unsachgemäße Entsorgung von Schutzmaterialien verursacht wird, nicht abzusehen“, sagt Prof. Dr. Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. „Doch schon jetzt steht fest, dass Wildtiere durch Covid-19-Müll zu Opfern der Pandemie werden.“ Prof. Dr. Hackländer hält die ersten Ergebnisse eines niederländischen Forscherteams der Universität Leiden, die im Fachmagazin „Animal Biology“ veröffentlicht…