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Gutachten zur Kindergrundsicherung: Wer bei den Kindern spart, zahlt später drauf
. Die Kindergrundsicherung ist nach eigener Auffassung der Bundesregierung eines der zentralen familien- und sozialpolitischen Vorhaben in dieser Legislaturperiode, um bessere Chancen für Kinder und Jugendliche zu schaffen: Zum einen durch die Bündelung sozial- und familienpolitischer Leistungen und zum anderen durch eine Erhöhung des Grundbedarfs. Doch statt einer sachlichen Debatte darüber, wie beide Ziele am besten erreicht werden können, streitet die Ampelkoalition seit Monaten. Die Diakonie Deutschland hat am Freitag in Berlin eine Kurzexpertise vorgestellt, die zur Versachlichung der Debatte beitragen soll. Die Kurzexpertise, die DIW Econ, eine Beratungstochter des DIW Berlin, im Auftrag der Diakonie Deutschland erstellt hat, stellt umfassend das Ausmaß der Kinderarmut in Deutschland dar und erörtert…
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Diakonie-Zitat zur Statistik untergebrachte Wohnungslose: Wohnungslosigkeit ist ein lösbares Problem
372.000 wohnungslose Menschen leben in Einrichtungen der Kommunen und der Freien Wohlfahrtspflege. Damit hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt (2022: 178.000), wie aus den heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Dieser Anstieg ergibt sich zum Teil aus einer verbesserten Datenlage sowie dem Zuzug von geflüchteten Ukrainer und Ukrainerinnen. Gut ein Drittel (35 %) aller untergebrachten wohnungslosen Personen kommen aus der Ukraine. Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik Diakonie Deutschland: "Wohnungslosigkeit ist kein Schicksal, sondern ein lösbares Problem. Es gibt ausreichend Vorschläge und Empfehlungen, um Wohnungslosigkeit zu überwinden. Sie müssen konsequent umgesetzt und finanziert werden. Der angekündigte Nationale Aktionsplan der Bundesregierung muss konkrete Maßnahmen enthalten und darf sich…
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Diakonie-Zitat: Pflegeversicherung braucht Steuerzuschuss – Kosten der Pflege nicht nur auf die Versicherten abwälzen
Der Pflegeversicherung drohen durch Einsparungen im Bundeshaushalt 2024 neue finanzielle Risiken, wenn der zugesagte Steuerzuschuss zur Pflegeversicherung von einer Milliarde Euro ausbleibt. Die Diakonie Deutschland warnt davor, bei der Finanzierung der Pflegeversicherung allein auf die Versicherten zu setzen. Dazu erklärt Vorständin Sozialpolitik der Diakonie, Maria Loheide: „Statt die Pflegeversicherung endlich auf finanziell solide Füße zu stellen, werden jetzt alle Kosten auf die Versicherten abgewälzt. Die Pflegekassen mussten in der Pandemie hohe zusätzliche Kosten übernehmen, die jetzt fehlen. Deshalb darf der Finanzminister den zugesagten Steuerzuschuss nicht streichen. Wir brauchen dringend eine grundlegende Pflegereform – und zwar bald. Mit der Unterfinanzierung der Pflegeversicherung riskieren wir, dass Pflegebedürftige nicht mehr professionell versorgt werden…
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Diakonie-Zitat: Kein Klein-Klein bei Kindergrundsicherung
Im Streit über die Finanzierung der Kindergrundsicherung appelliert Diakonie-Präsident Ulrich Lilie an Finanzminister Christian Lindner, die Kindergrundsicherung auskömmlich zu finanzieren. Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland: „Der gegenwärtige Verhandlungsstand der Ampel zur Kindergrundsicherung lässt eine Schmalspurvariante befürchten. Der Staat muss jetzt zeigen, dass er entschlossen gegen Kinderarmut vorgeht. Ein Klein-Kleinrechnen notwendiger Hilfen, die dann vorne und hinten nicht reichen, fördern Frustration und Politikverdrossenheit. Stattdessen muss die Ampel mit der Kindergrundsicherung ein Zeichen sozialpolitischer Stärke setzen und das Vertrauen in den Sozialstaat fördern. Weniger Bürokratie, leichtere Inanspruchnahme der Leistungen und ein realistisches Existenzminimum setzen ausreichende Mittel voraus. Die Inflation hat besonders in Armut lebende Familien hart getroffen. Interne Koalitionsstreitigkeiten dürfen nicht…
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Klimaschutz in der Sozialwirtschaft: Je später, desto teurer für die Allgemeinheit
– Nichtstun beim Klimaschutz droht soziale Dienste zu verteuern – Strategietagung Nachhaltigkeit in Berlin berät über Klimawende im Sozialwesen – Forderung: EU-Taxonomie um soziale Nachhaltigkeit ergänzen Unternehmen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft können Treibhausgasemissionen in hohem Umfang vermeiden, indem sie ihre Gebäude wie Kitas und Pflegeheime energetisch sanieren. Bleiben die Sanierungen jedoch aus, wird das für die Allgemeinheit von Jahr zu Jahr teurer. Der Hintergrund: Ab 2027 greift der europäische Emissionshandel für den Gebäudesektor. Auch die Betreiber von Sozialimmobilien müssen dann für jede verursachte Tonne den CO2-Preis bezahlen, der absehbar ansteigen wird. Für die Mehrkosten aufkommen müssen letztlich die Pflegebedürftigen, die Sozialkassen oder die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Auf ihrer 3. Strategietagung…
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Diakonie warnt: Fachkräftemangel in der Sozialwirtschaft ist ein Risikofaktor für den Wirtschaftsstandort Niedersachsen
Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der Diakonie in Niedersachsen hat der Niedersächsische Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, Dr. Andreas Philippi teilgenommen und sich mit 250 Mitgliedern und Gästen zu innovativen Strategien zur Fachkräftegewinnung ausgetauscht. Die Diakonie in Niedersachsen stellte zunächst ihre diakonischen Positionen zur Fachkräftegewinnung vor. Anschließend wurden bei einer Podiumsdiskussion, an der, neben dem Minister und dem Vorstandssprecher der Diakonie Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke, Eva-Maria Heine, Head of Human Relations Continental Tires Stöcken sowie die Freiwilligendienstleistende Rebecca Nicolausen teilnahmen, weitere wichtige Impulse gesetzt. „Wir glauben, dass nur gemeinsame Lösungen von Ministerien, der Bundesagentur für Arbeit, den Jobcentern sowie kommunalen und freien Trägern und der Wirtschaft wirklich erfolgreich sein können.…
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Diakonie-Zitat: Energetische Gebäudesanierung in den Fokus rücken und sozial verträglich gestalten
Unter Beteiligung von Bundesbau- und Bundeswirtschaftsministerium findet heute der von einem breiten Verbändebündnis aus Umwelt-, Industrie-, Verbraucher- und Wohlfahrtsverbänden organisierte Sanierungsgipfel statt. Auf höchster Ebene wird hier die dringend notwendige sozialverträgliche Sanierungsoffensive eingefordert. Gemeinsam mit dem Bündnis drängt die Diakonie Deutschland darauf, den Gebäudebestand schnell und verlässlich an die Klimaziele anzupassen und dabei auf eine sozial gerechte Kostenverteilung zu achten. Diakonie-Präsident Ulrich Lilie: „Eine Antwort auf die große ökologische Herausforderung im Gebäudebereich muss einhergehen mit einem Umdenken in den Verteilungsfragen in unserer Gesellschaft. Knappe öffentliche Mittel müssen ökologisch und sozial nachhaltig eingesetzt werden: Sie sollen vor allem denjenigen zu Gute kommen, die hohe ökologische Standards umsetzen und gleichzeitig einen Beitrag…
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Deutsche Rentenversicherung Bund, Caritas, Diakonie und Deutsches Rotes Kreuz beauftragen Studie zur Geschichte der Kinderkuren
Die Geschichte der Kinderkuren und Kindererholungsmaßnahmen in der bundesdeutschen Nachkriegszeit wird wissenschaftlich aufgearbeitet: Dafür haben sich die Deutsche Rentenversicherung Bund und drei Wohlfahrtsverbände – Deutscher Caritasverband, Diakonie Deutschland und Deutsches Rotes Kreuz – auf ein Forschungsvorhaben verständigt. Mit der Durchführung beauftragt wurde ein Forschungsteam unter Leitung von Prof. Dr. Alexander Nützenadel, Sozial- und Wirtschaftshistoriker an der Humboldt-Universität zu Berlin. Das Vorhaben ist auf zwei Jahre angelegt. Ergebnisse sollen bis Ende 2024 vorliegen und 2025 veröffentlicht werden. Im Mittelpunkt der Forschungen steht die geschichtswissenschaftliche Aufarbeitung des bundesdeutschen Kinderkurwesens zwischen 1945 und 1989. Bei den zu untersuchenden Kinderkuren und Kindererholungsmaßnahmen handelt es sich um ein weit verbreitetes Angebot in der deutschen Nachkriegszeit.…
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Kampf gegen Wohnungslosigkeit braucht umfangreichen Maßnahmenmix
Der Deutsche Bundestag debattiert heute anlässlich eines Antrags der Fraktion DIE LINKE über die zukünftige Ausrichtung der Wohnungslosenpolitik. In dem Antrag spricht sich DIE LINKE dafür aus, den erfolgreich erprobten "Housing-First"-Ansatz zu etablieren, bei dem wohnungslose Menschen als Grundlage für weitere Hilfen zuerst in eine eigene Wohnung vermittelt werden. Die Diakonie begrüßt diesen Ansatz, fordert aber weitere Maßnahmen, um das von der Bundesregierung selbst gesteckte Ziel zu erreichen, Wohnungslosigkeit bis 2030 zu überwinden. Dazu erklärt Maria Loheide, Sozialvorständin der Diakonie Deutschland: "Wohnungslosigkeit ist ein vielschichtiges soziales Problem. Housing First ist deshalb kein Allheilmittel für alle wohnungslosen Menschen, aber ein sinnvoller und in vielen Bundesländern erfolgreich erprobter Ansatz innerhalb des Hilfesystems.…
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Ein Jahr Krieg in der Ukraine
Knapp ein Jahr nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben Diakonie Katastrophenhilfe, Brot für die Welt und Diakonie Deutschland heute gemeinsam Bilanz gezogen. "Die Solidarität und Spendenbereitschaft in Deutschland haben Hilfsmaßnahmen ermöglicht, die vom Umfang und Tempo historisch sind", sagte Dagmar Pruin, Präsidentin von Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt. Sie appellierte, diplomatische Wege für ein Ende des Krieges nicht aus dem Blick zu verlieren. Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland, dankte den vielen engagierten Menschen in Deutschland, welche die Aufnahme von rund einer Million Geflüchteter möglich gemacht haben. Er warnte jedoch, dass das Ehrenamt vielerorts an seine Kapazitätsgrenzen stoße und die Hilfe weiter professionalisiert werden müsse. "Ein…