-
Diakonie-Präsident: Neue Koalition muss Schwächste in den Blick nehmen
Zum morgigen Start der Koalitionsverhandlungen kommentiert Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland: "Die sozial-ökologische Wende muss jetzt kommen: Der Klimaschutz und die Erneuerung des Sozialstaats nach Corona dulden keinen Aufschub mehr. In ihren Verhandlungen müssen die drei Parteien außerdem eine tragfähige Grundlage für eine kohärente Politik legen, die Ausgrenzung und Lager-Denken in unserer immer vielfältigeren und älter werdenden Gesellschaft überwindet. Ziel muss es sein, Klimaschutz und Klimaanpassung, die digitale Transformation der Wirtschaft und die Erneuerung des Sozialstaates eng zu verknüpfen. Denn Digitalisierung und Klimaschutz dürfen nicht ausgerechnet zu Lasten von armen und benachteiligten Menschen gehen, die den kleinsten ökologischen Fußabdruck haben. Im Gesundheitswesen hat die Corona-Krise die Grenzen der Leistungsfähigkeit…
-
Den Klimawandel sozial gestalten – Diakonie Europa Konferenz zum European Green Deal
"European Green Deal – Ökologisch, ökonomisch und sozial umsetzen", so lautet das Thema der digitalen Europakonferenz der Diakonie Deutschland am 19. und 20. Oktober 2021. Im Zentrum der Veranstaltung steht die Frage nach den sozialen und ökonomischen Herausforderungen, die diese Transformation für die Menschen und für soziale und diakonische Einrichtungen bedeutet. Dazu erklärt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland: "Der European Green Deal muss für alle Menschen bezahlbar sein, insbesondere für sozial Benachteiligte. Als Diakonie Deutschland begrüßen wir ausdrücklich den von der EU-Kommission vorgeschlagenen European Social Climate Fund, der eine gerechte Umsetzung des European Green Deals sicherstellen soll. Allerdings müssen die Pläne zu einer echten Entlastung von sozial benachteiligten…
-
Kindergrundsicherung muss zentrale Aufgabe einer nächsten Bundesregierung werden
Das Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG hält die Bekämpfung der Kinderarmut mit einer Kindergrundsicherung für die zentrale Aufgabe einer nächsten Bundesregierung. Jede Partei, die regieren will, muss ein umfassendes Konzept zur Bekämpfung der Kinderarmut haben. Eine Mehrheit der Bevölkerung ist dafür: 76 Prozent sprechen sich laut aktuellen Forsa-Zahlen für eine Kindergrundsicherung aus. Das Bündnis setzt sich mit aktuell 17 Bündnismitgliedern und 12 wissenschaftlichen Unterstützer*innen für eine Kindergrundsicherung ein. Jedes fünfte Kind lebt in Deutschland in Armut, das sind knapp drei Millionen Kinder. Nur ein umfassendes Reformkonzept wie die Kindergrundsicherung kann die Kinderarmut substanziell vermindern. "Es gibt einen breiten gesellschaftlichen Konsens gegen Kinderarmut. Die Unterstützung ist so groß wie noch nie, der politische Auftrag…
-
Diakonie-Zitat: Ganztagsbetreuung für alle Grundschüler bringt gleichwertige Bildungs- und Entwicklungschancen
Ab dem Schuljahr 2026/2027 wird es bundesweit einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule geben. Bund und Länder hatten gestern eine Einigung über die Finanzierung erzielt. Dazu sagt Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. "Wir freuen uns sehr, dass das Gesetz zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule doch noch in dieser Legislaturperiode auf den Weg gebracht wird. Dadurch können zukünftig alle Grundschulkinder eine gute Förderung und damit gleichwertige Bildungschancen erhalten. Bedauerlich ist allerdings, dass der Rechtsanspruch erst für den Einschulungsjahrgang 2026 zum Tragen kommt. Die Corona-Pandemie hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig Ganztagsangebote und -förderung für die Bildung und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder sind und ganz besonders für Kinder…
-
Diakonie, Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe: Unbürokratische Aufnahme besonders gefährdeter Personen aus Afghanistan jetzt notwendig!
Wegen der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan befinden sich erneut viele Menschen auf der Flucht – im Inland und über die Grenzen in die Nachbarländer. Dazu erklären die Präsidentin von Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin, und der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie: Dagmar Pruin: "Viele Menschen, die sich in den letzten Jahren – auch mit Geldern der deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit – für den Aufbau von Demokratie, Menschenrechten und einer kritischen Zivilgesellschaft stark gemacht haben, sind jetzt in akuter Lebensgefahr. Was wir dringend brauchen, sind großzügige Schutzkontingente und die sofortige Evakuierung dieser besonders gefährdeten Personengruppen. Schon vor der Machtübernahme der Taliban waren die Lebensumstände vieler…
-
Zweiter Corona-Schulstart: nicht auf Kosten der Kinder!
Nach den Sommerferien 2021 steht der zweite Schulstart in Corona-Zeiten an. Seit Anfang 2020 leben Schulkinder, Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland mit einem ständigen Hin und Her: Schulschließung, Schulöffnung, Homeschooling, Testungen, Quarantäne, Sommerschule, Wegfall von Treffpunkten und Förderungen. "So darf es nicht weitergehen," sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik. "Die Pandemie ist zum Dauerzustand geworden, darum müssen auch die Lösungen von Dauer sein. Mit einem Hoffen auf Morgen kommen wir nicht weiter." "Am härtesten trifft die Pandemie die Ärmsten," so Loheide weiter. "Ihnen fehlen nach wie vor die ausreichende digitale Ausstattung, ein ruhiger Raum zum Lernen und individuelle Unterstützung und Förderung, wenn es erneut zu Homeschooling und Wechselunterricht kommt. Darum muss…
-
Soziale Arbeit, gutes Klima! Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Diakonie
Mit sozialer Arbeit auch für ein gutes Erdklima sorgen: Bei seiner diesjährigen Sommerreise vom 16. bis 20. August wird Diakonie-Präsident Ulrich Lilie acht diakonische Unternehmen besuchen, die engagierte Vorreiter auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit sind. Dabei werden zahlreiche Aspekte von Nachhaltigkeit beleuchtet, die in der Freien Wohlfahrtspflege eine wichtige Rolle spielen – zum Beispiel klimaeffizientes Bauen, Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, nachhaltige Berufskleidung in der Pflege, Gemeinwohlökonomie oder der Erhalt der Artenvielfalt auf den Grünflächen. Mit Blick auf die UN-Nachhaltigkeitsziele setzt sich die Diakonie für eine umfassende sozial-ökologische Transformation ein. Mit ihren rund 31.600 Einrichtungen will die Diakonie ihre Möglichkeiten nutzen, etwas zum Besseren für Mensch und Umwelt zu bewegen. So bieten die energieintensive Arbeit…
-
Zum Internationalen Tag gegen Menschenhandel (30.7.)
Zum Internationalen Tag gegen Menschenhandel macht die Diakonie Deutschland auf Menschen aufmerksam, die viel zu wenig Beachtung finden und oft im Schatten unserer Gesellschaft leben. Sie arbeiten unter prekären Bedingungen, zum Beispiel in der Prostitution, der Landwirtschaft, der Fleischindustrie, auf dem Bau und auch in der privaten Pflege oder im Haushalt. Opfer von Menschenhandel werden wirtschaftlich extrem ausgebeutet und nicht selten durch Zwang, Bedrohung und Gewalt erheblich unter Druck gesetzt. Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland: "Menschenhandel tritt weltweit auf, auch in Deutschland. Er hat viele Facetten. Sexuelle Ausbeutung, Zwang zum Betteln und die Anstiftung zu strafbaren Handlungen gehören dazu. Auch illegale Beschäftigung in unterschiedlichen Gewerben von Pflege bis…
-
Das Ankommen fördern – für eine zukunftsorientierte Erstaufnahme geflüchteter Menschen
Anlässlich des 3. Jahrestages der Eröffnung der ersten Ankunfts-, Entscheidungs- und Rückkehrzentren (kurz: AnkER-Zentren) in Bayern am 01.08.2018 ruft die Diakonie Deutschland gemeinsam mit anderen Organisationen dazu auf, die Erstaufnahme zukunftsweisend auszugestalten und AnkER-Zentren und konzeptionell ähnliche Einrichtungen bundesweit abzuschaffen. "Wir brauchen eine Aufnahme, die das Ankommen der geflüchteten Menschen positiv unterstützt und fördert, damit sie schnell ihren Platz in der Gesellschaft finden können," sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. "Von Anfang an müssen die Menschen das Gefühl haben, einen Neuanfang wagen zu können und Vertrauen in die Zukunft gewinnen. Dazu bedarf es ein transparentes und sorgfältiges Asylverfahren, in dessen Rahmen die Schutzsuchenden auch unabhängig von einer Behörde…
-
Flutkatastrophe: 4 Millionen Euro Soforthilfe – Große Spendenbereitschaft für Menschen in Flutgebieten
Die evangelische Kirche und die Diakonie stellen in einem ersten Schritt vier Millionen Euro für die Betroffenen der Flutkatastrophe in Westdeutschland bereit. "Wir sind überwältigt von der enormen Solidarität der Spenderinnen und Spender", sagt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. "Dank der großartigen Unterstützung können wir sofort damit beginnen, das große Leid der Menschen in den Flutgebieten zu lindern." Der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, ergänzt: "Wir zahlen zunächst unbürokratisch finanzielle Hilfen aus, damit die Menschen die größte Not der kommenden Tage überstehen." Mit den Bargeldauszahlungen können die Betroffenen selbst entscheiden, was sie am dringendsten benötigen. Die Auszahlungen können für technisches Gerät zur Beseitigung der Flutschäden ebenso eingesetzt werden wie für eine Unterbringung,…