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Was weiß Doctolib? – Digitalcourage beantwortet Fragen und bietet Musterschreiben
Wie kann ich wissen, ob bereits Daten von mir bei Doctolib gelandet sind? Und wie kann ich dafür sorgen, dass diese Informationen wieder gelöscht werden? Nach der Verleihung des BigBrotherAwards an die Doctolib GmbH für ihr Arzttermin-Vermittlungstool erreichten Digitalcourage zahlreiche Nachfragen. Viele davon beantwortet Digitalcourage in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Datenschutzexpertise jetzt in einem FAQ. Dort gibt es außerdem ein Musterschreiben, mit dem Patient.innen direkt bei Doctolib die Löschung Ihrer Daten verlangen können. Besonders brisant: Ob Doctolib über Daten zur eigenen Person verfügt, können Betroffene zunächst kaum wissen. Denn Arztpraxen, die sich zur Zusammenarbeit mit Doctolib entschließen, müssen dem Unternehmen Ihre gesamte Patientenliste liefern. Patient.innen, die die Angebote von Doctolib…
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Digitalcourage und 145 weitere Organisationen fordern ein sofortiges Moratorium für Überwachungstechnologien.
Digitalcourage und 145 weitere Organisationen fordern ein sofortiges Moratorium für Überwachungstechnologien. Als Reaktion auf die Veröffentlichungen des „Pegasus-Projekt“ ist jetzt die Politik gefordert, den Schutz von Bürgerinnen und Bürgern in den Vordergrund zu stellen. Daher müssen staatliche Genehmigungen für Verkauf und Export solcher Technologien umgehend ausgesetzt werden, mindestens bis Regulierungen zum Schutz der Menschenrechte umgesetzt wurden. Die Berichterstattung der letzten Woche zum Pegasus-Projekt hat bestätigt, wie gefährlich die Entwicklung, der Vertrieb und die Nutzung von Überwachungstechnologien für Demokratie und Menschenrechte ist. Der Einsatz von Staatstrojanern, wie der Pegasus-Software, ist eine Gefahr für Demokratie und Menschenrechte. Durch die Installation derartiger Software können Dritte die vollständige Kontrolle über das Gerät übernehmen und…
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Digitalcourage verweist auf Zusammenhang zwischen aktuellem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts und Pegasus
Die aktuelle Berichterstattung über die Pegasus-Staatstrojaner und das heutige Urteil des Bundesverfassungsgerichts (1 BvR 2771/18) hängen zusammen und zeigen, dass dringender Handlungsbedarf besteht: Es ist höchste Zeit, dass der Bundestag der Überwachungsindustrie einen Riegel vorschiebt, welche auf Kosten der Grundfreiheiten von Bürgerinnen und Bürgern Profite macht. Staatliche Behörden dürfen sich nicht länger daran beteiligen, die IT-Sicherheit in Deutschland zu schwächen, indem sie unbekannte Sicherheitslücken („Zero-Days“) für die eigene Nutzung geheimhalten. Konstantin Macher von Digitalcourage erklärt: „Das Urteil macht klar, dass ein Zusammenhang besteht zwischen dem Offenhalten von Sicherheitslücken und der Gefahr für Einzelne und Unternehmen, zunehmend Opfer von Angriffen zu werden. Wer jetzt auf der einen Seite die Pegasus- und…
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Netzwerk Freie Schulsoftware – Schulen helfen Schulen
Anfang Juli hat der gemeinnützige Verein Digitalcourage ein neues Hilfsprojekt für Schulen gestartet: Im „Netzwerk Freie Schulsoftware“ finden alle Rat und Hilfe, die sich hinsichtlich digitaler Bildung von der Politik, den Ministerien oder Schulträgern im Stich gelassen fühlen. Lehrende, die datenschutzfreundlichen, digitalen Unterricht machen möchten, aber nicht wissen wie sie anfangen sollen oder denen vermeintlich die Hände gebunden sind. Eltern, die sich immer wieder anhören müssen, es gäbe nur wenige funktionierende Lösungen. Schulen, die Microsofts und Apples Lock-Angeboten hörig sind und eigentlich doch wissen, dass digitale Lösungen im Bildungsbereich freier gestaltet werden sollten: mit quelloffenen, lizenzfreien, datensparsamen Programmen, von denen unzählige nur darauf warten, genutzt zu werden. Dass vorrangig Freie…
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Digitalcourage kritisiert europäischen Beschluss zur Chatkontrolle
Digitalcourage kritisiert den absehbaren Beschluss des Europäischen Parlaments zur sogenannten Chatkontrolle. Die temporäre Befugnis für private Anbieterinnen und Anbieter von E-Mail und Messenger-Diensten, sämtliche Nachrichten auf Inhalte mit Bezug zu Kindesmissbrauch zu untersuchen, ist ein gefährlicher Präzedenzfall, der zudem die Opfer nicht schützt. Weiterhin besteht die Gefahr, dass, ähnlich wie bei anderen Überwachungsinstrumenten, die Inhalte der automatisierten Untersuchung kontinuierlich ausgeweitet werden. Der Beschluss ist ein Angriff auf die vertrauliche Kommunikation von Bürgerinnen und Bürger und setzt diese faktisch einem unzulässigen Generalverdacht aus. Während immer mehr Kommunikation heutzutage online stattfindet ist dieser Eingriff in das „digitale Briefgeheimnis“ ein völlig falsches Signal. Den Schutz von Missbrauchsopfern gegen Ihr Grundrecht auf geschützte Kommunikation…
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BigBrotherAwards 2021 am 11. Juni
Verleihung der deutschen BigBrotherAwards am Freitag, 11. Juni 2021, in der Hechelei Bielefeld Übertragung per Livestream im Internet Informationen vorab auf Anfrage – nach Zusicherung der Sperrfrist Sperrfrist für Veröffentlichung ist Freitag, 11. Juni 18:00 Uhr Am Freitag, 11. Juni 2021 verleihen Digitalcourage und andere Bürgerrechtsorganisationen die diesjährigen BigBrotherAwards. Die BigBrotherAwards – die „Oscars für Datenkraken“ – sind ein Datenschutz-Negativpreis, der seit dem Jahr 2000 jährlich an Firmen, Politiker, Institutionen oder auch Technologien geht, die Grundrechte und Datenschutz verletzt haben. Wir geben ihnen durch die Preisverleihung, was sie in dem Fall gar nicht mögen: Das Licht der Öffentlichkeit. Die Verleihungsgala findet in der Hechelei in Bielefeld statt. Coronabedingt kann noch…
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Der Digitalzwangmelder
Immer häufiger werden wir in digitale Anwendungen gedrängt. Die Verwendung der Luca-App wird sogar als Weg aus der Corona-Pandemie dargestellt. Ihre Nutzung würde damit Voraussetzung zur Teilnahme am öffentlichen Leben. Die Grundrechte- und Datenschutz-Organisation Digitalcourage spricht sich gegen Digitalzwang aus und sammelt Beispiele. Dafür gibt es ab sofort den Digitalzwangmelder. Digitalcourage betont auf ihrer Website: „So sehr wir uns darüber freuen, dass die Digitalisierung voranschreitet – über den zunehmenden Zwang, digitale Lösungen zu verwenden, sind wir sehr besorgt. Das gute digitale Leben schließt die Wahlfreiheit und das Analoge mit ein. Der mündige Umgang mit digitaler Technik setzt voraus, dass wir auch Alternativen einfordern oder widersprechen können. Deshalb müssen wir jetzt…
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Digital Markets Act: Brief an Berichterstatter.innen im Europäischen Parlament – Bündnis fordert Nachbesserungen beim DMA
Kurz bevor das Europäische Parlament seine Position zum Digital Markets Act (DMA) veröffentlicht, haben LobbyControl, Digitalcourage, Corporate Europe Observatory und die Arbeiterkammer Europa in einem Brief an die zuständigen Berichterstatter.innen mehr Ambitionen bei den neuen Regeln für Google, Amazon und Co. eingefordert. Der DMA gehe in die richtige Richtung, lasse jedoch weitergehende strukturelle Machtfragen außen vor. Max Bank, Sprecher von LobbyControl, kommentiert: „Endlich zeigt die EU, dass sie die Macht und den Einfluss von Google, Amazon und Co zurückdrängen will. Das ist ein wichtiges Signal. Sie darf sich dabei allerdings nicht von der Lobbymacht der Plattformen bremsen lassen.“ DMA geht in die richtige Richtung Digitale Plattformen, wie Google, Facebook oder…
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Datenschutz soll für Geflüchtete weiter ausgehöhlt werden
Persönliche Daten von Bürgerinnen und Bürgern zu sammeln und sie dann in einer zentralen Datei zusammenzuführen, ist in Deutschland eigentlich ein Tabu. Das hat nicht zuletzt die Diskussion über eine zentrale Erfassung von anonymisierten Daten zu Corona-Infektionen gezeigt. Anders verhält es sich jedoch im Falle von Geflüchteten: Geht es nach der Bundesregierung, scheint der Datenschutz für Menschen ohne deutschen Pass nicht zu zählen. PRO ASYL, die Flüchtlingsräte und der Verein Digitalcourage fordern: Datenschutz muss auch für Geflüchtete sichergestellt werden. Der derzeit verhandelte Gesetzentwurf zum Ausländerzentralregister muss dringend überarbeitet werden. Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung des Ausländerzentralregisters will die Bundesregierung zahlreiche Informationen über Geflüchtete zentralisiert erfassen und staatlichen Stellen zugänglich machen…
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Bündnis fordert Open-Source-Software an Schulen
Der Streit um die Wahl der richtigen Software im Unterricht reißt nicht ab. Besonders laut wurde die Diskussion in den vergangenen Monaten in Baden-Württemberg, wo das Kultusministerium Millionenbeträge in die Einbindung des Softwarepakets Microsoft 365 in die Bildungsplattform des Landes investierte und ein Pilotprojekt zur Nutzung der Plattform an Schulen in die Wege leitete. Zwanzig Organisationen, Vereine, Gewerkschaften und andere Akteure aus den Bereichen Bildung und Digitalisierung veröffentlichten im Januar 2021 eine gemeinsame Stellungnahme mit der Forderung zur Abkehr von Microsoft 365 und dem Ausbau von Open-Source-Lösungen für Schulen. Das Pilotprojekt wurde nicht gestoppt, aber ein kritischer Austausch im ganzen Land angeregt. Nun bildet sich in Baden-Württemberg eine neue Regierung…