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Kapitalmarktunion: Kaum Impulse für Asset Manager
Kapitalmarktunion schießt am Ziel vorbei Leidenschaftslosigkeit aufgrund von Fragmentierung und nationaler regulatorischer Bedenken Asset-Management-Branche verhält sich paradox Nicht zuletzt die Lehman-Pleite 2008 verdeutlichte, dass die von Banken ausgehenden Risiken ganze Volkswirtschaften bedrohen können. Schließlich waren Banken insbesondere in Kontinentaleuropa die Hauptfinanziers von Unternehmen. Die als Ergebnis 2015 geforderte Kapitalmarktunion zielt auf die Defragmentierung und Vertiefung der Kapitalmärkte in der EU und letztlich auch auf Diversifizierung durch stärkere Beteiligung von Nicht-Bank-Marktakteuren an der Unternehmensfinanzierung ab. Auf der kapitalnehmenden Seite sollen insbesondere kleine und mittelgroße Unternehmen profitieren, unter anderem durch Bürokratieabbau beim Börsengang. Auf der kapitalgebenden Seite sollen Privatanleger stärker von Kapitalmarktrenditen profitieren können, die die Zinseinnahmen auf Bankkonten und Sparbüchern langfristig übertreffen…
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Chancen auf dem High-Yield-Markt
Angesichts der starken Verengung der Spreads zum Jahresende werden Marktchancen immer seltener. Bei europäischen und US-amerikanischen Emittenten in den Sektoren Dienstleistungen, Gesundheitswesen und TMT sowie bei Bankanleihen gibt es immer noch einige spezifische Möglichkeiten. Bankanleihen bieten weiterhin ein Premium gegenüber Unternehmensanleihen. Von Schwellenländern halten wir uns fern, da die Bewertung im Vergleich zum US-HY-Markt unattraktiv ist. Die Zinsstrukturkurve in Europa ist nach wie vor invers oder sogar flach. Dagegen ist die Zinsstrukturkurve in den USA interessanter (steil). Hier bieten sich nach wie vor einige Chancen bei Laufzeiten von 5 bis 7 Jahren und Emittenten hoher Qualität. 2024: positive HY-Performance und „Rising Stars“ in den USA Wir sind neutral gegenüber HY-Spreads…
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Europäischer Gewerbeimmobilienmarkt – erste Anzeichen einer baldigen Erholung?
Die europäischen Immobilienmärkte passen sich bereits seit mehreren Quartalen an das neue finanzielle Umfeld an. Einige Segmente scheinen eine neue Balance gefunden zu haben, die kurzfristig die Grundlage für eine Erholung der Investitionsvolumina und mittelfristig der Bewertungen bilden könnte. Alle Immobilienmärkte sind vom Anstieg der Zinssätze und Finanzierungskosten betroffen, aber einige passen sich schneller an als andere. Während die Immobilienaktivität insgesamt weiter zurückgeht, stabilisiert sie sich in einigen Bereichen oder nimmt sogar wieder zu. Die Renditen steigen zwar in den meisten Märkten weiter an, doch scheint ein Konsens in einigen anderen Bereichen, wie der Logistik in Deutschland und dem Einzelhandel in Großbritannien, erreicht worden zu sein. In Frankreich, das traditionell…
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UN-Forum für Wirtschaft und Menschenrechte: „Ein gerechter Übergang“
Das 12. Forum der Vereinten Nationen über Wirtschaft und Menschenrechte befasste sich mit dem aktuellen Stand der Menschenrechte, den jüngsten Fortschritten und den künftigen Maßnahmen. Nachdrücklich wurde gefordert, die Klima- und die Menschenrechtskrise nicht länger voneinander zu trennen, und auf deren Zusammenhang hingewiesen. Zum 75. Jubiläum der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte erkannten die Teilnehmer die komplexen Zusammenhänge zwischen diesen Herausforderungen an und ebneten so den Weg für Diskussionen darüber, wie die Wirtschaft eine transformative Rolle bei der Erarbeitung nachhaltiger Lösungen spielen kann. Diese Feststellung unterstrich die Bedeutung eines entschlossenen Handelns für einen gerechten und nachhaltigen Klimawandel. Menschenrechte, Staat und Menschenrechtsverletzungen Die Konferenz befasste sich mit der heutigen globalen Menschenrechtslage, in…
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Sollte die Fed angesichts der US-Arbeitsmarktzahlen ihre Inflationsbekämpfungsstrategie überdenken?
Um eine in der Wirtschaft verankerte Inflationsspirale zu beenden, wie sie derzeit in den USA entsteht, ist historisch gesehen mindestens eine starke Konjunkturabschwächung und in den meisten Fällen eine Rezession erforderlich. Die Inflationskrisen der 1970er und 1980er Jahre endeten auf diese Weise. Der damalige Vorsitzende der Federal Reserve (Fed), Paul Volker, hielt die Leitzinsen hoch, um die Aufwärtsspirale der Preisentwicklung zu unterbrechen, was 1982 zu einer Rezession führte. Diese Strategie folgte den Empfehlungen des amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers Milton Friedman, der auch darauf hinwies, dass Inflation vor allem ein politisches Phänomen sei. Wir befinden uns heute in einer ähnlichen Situation: Die Inflation in den USA und weltweit ist in erster Linie das…
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La Française Real Estate Managers erwirbt Bürohaus in London
La Française Real Estate Managers (REM) hat im Namen zweier kollektiver Immobilien-Investmentvehikel ein Bürogebäude im exklusiven Londoner Stadtteil Belgravia in der 10 Ebury Bridge Road (SW1 8PZ) von der britischen Immobiliensparte von Grosvenor erworben. Das Gebäude ist nur wenige Gehminuten von Victoria Station und Sloane Square entfernt und befindet sich in einem gemischt genutzten Viertel, das sich durch einen Mix aus Bürogebäuden, Stadthäusern im Regency- und georgianischen Stil, Apartmenthäusern, hochwertigen Geschäften und Grünanlagen auszeichnet. Das von einem der führenden Londoner Architekturbüros Rolfe Judd entworfene Bürogebäude wurde ursprünglich 1992 erbaut und bietet im Untergeschoss, im Erdgeschoss und in sechs Obergeschossen flexible Büro- und Nebenräume mit einer Gesamtfläche von 5.815 m². Das quasi…
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Asset-Management-Branche – Wachstum durch Übernahme?
Private versus öffentliche Kapitalmärkte – Beteiligung muss von Asset Managern abgewogen werden Mangelnde Liquidität des Privatmarktes und höhere Gebühren Aussicht auf Übernahmen: Kein schnelles Comeback der traditionellen Asset Manager Was spricht für ein Engagement von Asset-Management-Unternehmen in den Privatmärkten? Was für die öffentlichen Kapitalmärkte? Private und öffentliche Kapitalmärkte unterscheiden sich unter anderem strukturell. In beiden Märkten treffen kapitalsuchende Unternehmen auf Kapitalgeber. Doch wird von Investoren an den öffentlichen Märkten nur am Tag des Börsengangs von Unternehmen und anlässlich etwaiger Kapitalerhöhungen investiert. Das bedeutet, dass im Aktien- und Anleihenmarkt fast nie investiert wird, sondern im Wesentlichen nur Wertpapiere den Eigentümer wechseln. „Die hocheffizienten öffentlichen Kapitalmärkte machen den Eigentümerwechsel dabei buchstäblich in jeder Nanosekunde…
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Realitätscheck im Herbst
Der September war durch den Versuch der Aktien- wie Rentenmärkte gekennzeichnet, neue Wahrscheinlichkeiten für Wachstums- und Inflationsszenarien zu ermitteln. „Wegen der bitteren Erfahrungen in den 1970er und 1980er Jahren sind die Notenbanken offenbar entschlossen länger an einer restriktiven Zinspolitik festzuhalten. Dies hat eine Neubewertung der Anlageklassen zur Folge, was zu einer erhöhten Volatilität bei Aktien wie Anleihen führt“, so Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch. In den Augen des Experten bleibt bis zu neuen Zinsentscheidungen und Äußerungen der Notenbanken im November die jetzt beginnende Berichtssaison der Unternehmen bestimmend für die kurzfristige Marktentwicklung. Böckelmann warnt: „Dabei werden die Indizes und deren Entwicklung überschätzt, da sie vergleichsweise schlecht die reale Wirtschaft…
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US-Verbraucherpreisindex: keine Überraschungen
Die Verbraucherpreisdaten für Juli entsprachen im Großen und Ganzen den Erwartungen (3,2 % tatsächlich gegenüber 3,3 % prognostiziert), auch wenn sie leicht über dem Niveau von 3 % im Juni lagen.Wir glauben nicht, dass sich die Fed mit dem leichten Anstieg der Gesamtjahreszahlen in diesem Monat befassen wird, da dieser auf eine besonders schwache Inflationsentwicklung seit Juli 2022 zurückzuführen ist. Der Kern-Verbraucherpreisindex lag im Monatsvergleich knapp unter 0,2%. Während die Owner’s Equivalent Rent (OER) weiterhin auf hohem Niveau verharrt, sind die Flugtarife den zweiten Monat in Folge deutlich gesunken, was zu einem Rückgang der Kerninflationszahlen beitrug.Wir gehen davon aus, dass die Gesamtinflationsrate im nächsten Monat aufgrund des jüngsten Anstiegs der…
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Asset Management – Chancen für jedermann
Dividendenrenditen bei börsennotierten Asset Managern gestiegen Aktien gewinnen dank Mitspracherecht und Dividende Französisches Haus ist Spitzenreiter Am 14. Juni 2023 kündigte die US-Notenbank weitere Zinserhöhungen für das zweite Halbjahr an. Kein guter Tag für viele kleine und mittlere börsennotierte Asset Manager. Zwar sind steigende Zinsen gut für das klassische Bankgeschäft, wirken sich jedoch nachteilig auf den Anleihebestand von Asset Managern und die daraus stammenden Erträge aus. Auch Aktien können unter einem solchen Umfeld in Mitleidenschaft gezogen werden. Zinserhöhungen werden typischerweise von kleinen Unternehmen schlechter verkraftet als von großen. Auch wenn Asset Manager zumeist wesentlich unabhängiger von Fremdkapital und Bankenfinanzierung als Nebenwerte aus der Realwirtschaft sind, litten sie wohl dennoch unter…