-
Wenn der Headhunter den Laden ausräumt.
Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Aus Sicht der Geschäftsleitung ist alles in Ordnung. Die Auftragslage ist gut, die Kunden zufrieden und die Führungskräfte melden: „Keine Probleme.“ Dann kommt die erste Kündigung eines wichtigen Mitarbeiters. Kurze Zeit später erneut zwei Kündigungen in wichtigen Positionen. Die Führungskräfte und Schlüsselpersonen werden eingeschworen. Noch ein paar Wochen später mehrt sich der Unmut. Durchhalteparolen seitens der Geschäftsführung. Und wieder: Mitarbeiter gehen. „Was ist hier los?“, fragt sich die Geschäftsführung und der geneigte Beobachter. Die verborgenen Zeichen erkennen Mitarbeitende gehen nicht einfach so. Sie entscheiden sich dafür. Wenn die Führungskräfte in ihre Position gekommen sind, weil sie in erster Linie fachlich gut waren, kann das…
-
Attraktive Arbeitgebermarke im Mittelstand schaffen
Employer Branding ist mehr als nur Recruiting; es formt die Wahrnehmung eines Unternehmens sowohl intern als auch extern und beeinflusst damit direkt die Attraktivität als Arbeitgeber. Studien zeigen, dass ein Großteil der Bewerber die Arbeitgebermarke überprüft, bevor eine Bewerbung eingereicht wird. Dies unterstreicht die Bedeutung einer starken Marke. Im Mittelstand bedeutet dies vor allem, im Wettbewerb um Talente mit größeren Unternehmen sichtbar zu werden und zu bestehen. Warum Employer Branding für mittelständische Unternehmen unverzichtbar ist Eine starke Arbeitgebermarke beeinflusst positiv die Unternehmenskultur und trägt zur Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung bei. Sie fördert ein Arbeitsumfeld, in dem sich Mitarbeiter wertgeschätzt und motiviert fühlen, was wiederum die Produktivität und Kreativität im Unternehmen steigert.…
-
Arbeitswelt im Wandel: Baby-Boomer vs. Generation Z
Der demografische Wandel stellt Führungskräfte vor große Herausforderungen: Die „Baby-Boomer“ treffen auf die „Generation Z“. In vielen Unternehmen arbeiten drei, manchmal auch vier Generationen zusammen. Jede Generation hat eigene Werte, Ansprüche und Vorstellungen. Seit dem Einzug der jüngeren Generationen treffen neue Arbeitskonzepte und Ansprüche auf die etablierte Arbeitsweise ihrer Vorgänger. Während ältere Generationen mit einer gewissen Autorität großgeworden sind, haben jüngere Generationen mehr Freiheit erfahren. Die Jüngeren sind als „Digital Natives“ aufgewachsen, an ständige Kommunikation und Feedback gewöhnt, setzen auf „Work-Life-Balance“, hinterfragen Entscheidungen und Prozesse und erwarten standardmäßig Homeoffice und flexible Arbeitszeiten. Die Herausforderung des Wissenstransfers Ältere fühlen sich mit ihren Erfahrungen und Erfolgen wenig wertgeschätzt. Verlassen die Baby-Boomer das…
-
Managementdilemmata: Karrierekonflikte in KMU
Für viele KMU ist die strategische Stellenbesetzung von herausragender Bedeutung. Hochtalentierte Mitarbeitende zu halten und zu entwickeln, ist entscheidend für die zukünftige Unternehmensentwicklung. Oft werden Leistungsträger „klein gehalten“ und gegenüber der Belegschaft nicht als solche sichtbar ausgewiesen. Frustration und Minderleistung sind die Folge und führen nicht selten zur Kündigung. Karriere vs. Leistung: Ein Zielkonflikt für Führungskräfte Darüber hinaus kann ein Zielkonflikt zwischen der eigenen Karriereentwicklung als Führungskraft und dem Leistungsträger bestehen, in dem die Karriereentwicklung zumeist nicht mit, sondern nur an der Führungskraft vorbei erfolgen kann. Diese jedoch wird auf die eigene Besitzstandswahrung achten und infolgedessen, ob bewusst oder unbewusst, die unternehmerische Wertschöpfung reduzieren, indem das Potenzial des Leistungsträgers unterdrückt…
-
Geld und Vorräte: Wie Unternehmen erfolgreich planen können
Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) in Deutschland verfügen im Durchschnitt über eine gute Eigenkapitalausstattung. Zugleich wird meist kein oder nur ein geringer Kontokorrentkredit bei der Bank vorgehalten, da dieser auch bei Nichtinanspruchnahme Kosten verursacht. Anpassungsfähigkeit in turbulenten Jahren Die volatile Situation der letzten drei Jahre hat einige Unternehmen dazu veranlasst, große Mengen an Rohstoffen auf Vorrat zu kaufen, wenn sie verfügbar waren. Die Liquidität wird meist dann knapp, wenn zu hohen Lagerbeständen von Rohstoffen noch die Vorratsproduktion und die Lieferung auf Ziel hinzukommen. Einen Kontokorrentkredit erst anzufragen, wenn er benötigt wird, kann schwierig sein und einige Wochen dauern. Im Sinne von „Haben ist besser als Brauchen“ ist es sinnvoll, auch…
-
Rohstoffmangel und steigende Lagerbestände: Eine Gratwanderung für Unternehmen in unsicheren Zeiten
Der Mangel an Rohstoffen hat in den letzten Jahren in vielen Unternehmen zu einer Erhöhung der Lagerbestände geführt. Um lieferfähig zu sein, wurden Preissteigerungen, auch aufgrund des günstigen Zinsniveaus, in Kauf genommen. Die Bilanzen der letzten Jahre weisen vielfach hohe Bestände im Umlaufvermögen aus. Hohe Rohstoffkosten sind dabei nur ein Faktor: Bei halbfertigen und fertigen Produkten sind zudem gestiegene Energie- und Personalkosten in den Bilanzansätzen enthalten. Umgang mit Verlusten: Lagerbestände und Bilanzen im Fokus Nun wendet sich das Blatt in der Beschaffung. Die Bilanzen der Zukunft werden wohl vielfach Verluste ausweisen, die aus dem Verkauf der teuren Lagerbestände zu nun wieder gesunkenen Marktpreisen resultieren. Hoffentlich sind die Lagerbestände nicht durch…
-
“Just-in-Case” – ein Irrweg?
Jahrzehntelang warb das „Just-in-Time“-Prinzip für geringe Lagerbestände, schlanke Produktion und niedrige Kosten. Und plötzlich, quasi über Nacht, wurde das Leitprinzip der Wirtschaft „über Bord geworfen“ und durch das „Just-in-Case“-Prinzip ersetzt, nach dem im Voraus produzierte Bestände jederzeit ausreichend verfügbar sind. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist dies bei gleichbleibenden Bedingungen scheinbar ein Irrweg. Bei Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette von der Produktentstehung bis zur -vermarktung jedoch keinesfalls. Denn familiengeführte Unternehmen handeln nach dem Verständnis von Corporate Social Responsibility und stellen das gesamtwirtschaftliche Gemeinwohl in den Mittelpunkt ihrer Handlungen, auch dann, wenn erhöhte Lagerbestände den Unternehmensgewinn schmälern. Entscheidend sind dabei die Führungskräfte, die sich über die Unternehmerfamilien hinaus dem Gemeinwohl verpflichtet fühlen und für…
-
Ist Ihre Versorgungssicherheit gewährleistet?
Der Mittelstand ist weiterhin mit Unsicherheiten wie Rohstoffknappheit, Personalmangel und seit Anfang 2022 auch Versorgungssicherheit konfrontiert. Langfristige Lieferverträge sind im Falle eines großflächigen Versorgungsausfalls meist nutzlos, wenn die Lieferanten diese nicht einhalten können. Manche Produktionsanlagen sind nach einem geplanten Herunterfahren nicht einfach „anzuschalten“. Lösungen für eine Notversorgung sind dabei technisch anspruchsvoll und teuer. Aktuell kann lediglich eine Vorsorge getroffen werden, um den Schaden bei einem plötzlichen Versorgungsausfall zu begrenzen. Mittel- und langfristig kann Versorgungssicherheit nur durch eine Vielzahl verschiedener Maßnahmen hergestellt werden. Zielsetzungsnorm, um die richtigen Investitionen zu tätigen, kann hier das IT-Notfallmanagement sein: Recovery Time Objective (Wiederherstellungszeit) und Recovery Point Objective (Maximal zulässiger Datenverlust) sind hierbei festzulegen. Diese Ziele…
-
Die Persönlichkeit entscheidet
Die erfolgreiche Bewältigung von Transformationsprozessen hängt maßgeblich von der Rolle der beteiligten Führungskräfte ab. Denn sie sind es, die ihre Mitarbeiter in die Prozesse einbinden und vorbildhaft Orientierung geben müssen. Dies setzt eine glaubwürdige Kommunikation sowie den respektvollen und verantwortungsbewussten Umgang mit den individuellen Zielen von Mitarbeitenden, Unternehmensführung und Anteilseignern voraus. Die Persönlichkeitsmerkmale der Führungskräfte spielen hierbei eine zentrale Rolle. Führungskräfte, die ausgeprägte Merkmale der sogenannten dunklen Triade der narzisstischen, machiavellistischen und psychopathischen Führung aufweisen, sind ungeeignet. Ihre hohen egozentrischen Machtmotive und starke Dominanzorientierung stehen dem im Weg. Geeignete Führungskräfte leben eine ethische Unternehmenskultur. Sie sind sich der Gesamtverantwortung für alle Interessensgruppen und ethischer Werte bewusst und handeln auf Basis…
-
Krisensicher durch resiliente Führungskräfte
Unternehmen brauchen Resilienz, um in Krisen zu bestehen oder gar stärker aus ihnen hervorzugehen. Das Jahr 2022 war ein besonders krisenreiches Jahr für den Mittelstand. Zu den bekannten Herausforderungen sind Neue hinzugekommen. Steigende Energiepreise sowie dauerhafte Lieferengpässe sind nur einige der Faktoren, die eine weiterwachsende Marktunsicherheit begründen. Das Mittelstandsbarometer spricht für sich: Im Bereich Geschäftsklima lag der Wert der Statistik im Oktober 2021 noch bei 6,8 Punkten. Bedingt durch die weltwirtschaftlichen Entwicklungen sinken die Geschäftserwartungen auf -23,8 Punkte im Oktober 2022. Es zeigt sich in der Geschichte, dass gerade Krisenzeiten Unternehmen zu nachhaltigem Wachstum verhelfen. In den Bereichen Arbeitsorganisation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit hat sich der Mittelstand im Jahr 2022 erheblich…