• Gesundheit & Medizin

    Corona-Vereinsamung: Viermal mehr Suizide als vor der Pandemie

    Viermal mehr Selbsttötungen als vor der Pandemie registriert die Sterbegeldversicherung Monuta. Diese „absolut alarmierenden“ Zahlen ergäben sich aus der Auswertung von Daten wie etwa Krankenakten aus dem Jahr 2021, berichtete der Deutschland-Chef des Unternehmens, Oliver Suhre, im Videocast „19 – die Chefvisite“. Der Anstieg sei „sehr stark der Isolation, der Vereinsamung“ vor allem älterer Menschen durch die Corona-Kontaktverbote geschuldet, so Suhre. Geringer ausgefallen seien dagegen die Todeszahlen durch Unfälle. „Wir müssen raus aus der Angstmache und hin zu einem konstruktiven Umgang“, mahnte Suhre. „Sonst nimmt die Zahl noch weiter zu in den nächsten Jahren.“ Der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, forderte im Videocast: „Weg vom Alarmismus!“ Durch…

  • Gesundheit & Medizin

    KBV-Chef Gassen: Impfpflicht macht „medizinisch keinen Sinn“

    Die Debatte um eine Impfpflicht ist für den Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, wegen Omikron überflüssig. Bei der veränderten Virusvariante mache eine Impfpflicht „medizinisch nicht wirklich Sinn“, sagte Gassen im Videocast „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf die meist milderen Verläufe und grippeähnlichen Symptome einer Omikron-Infektion. Die Mutation sei ein „Gamechanger“, so Gassen: „Wir sind in einer neuen Welt.“ Die im Zeichen von Delta beschlossenen Maßnahmen müssten daher überdacht werden. So würde er zurzeit auch „Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren nicht impfen“ lassen, sagte er unter Verweis auf das Impfrisiko einer Herzmuskelentzündung als Nebenwirkung, die „kein Spaß“ sei. Tauche keine gefährlichere Variante als Omikron mehr auf,…

  • Gesundheit & Medizin

    Essener Chefvirologe Dittmer: Keine vierte Impfung – Omikron wird wie Grippe

    Das Coronavirus verliert seinen Schrecken: „Es gibt evolutionär keinen Weg zurück zu einem tödlicheren Virus“, sagt der Essener Chefvirologe Professor Ulf Dittmer bei „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf meist milde Krankheitsverläufe bei der Omikron-Mutation. Diese setze sich nicht in der tiefen Lunge, sondern in den oberen Atemwegen fest, um sich besser zu verbreiten – diesen „Vorteil“ werde das Virus nicht mehr aufgeben. Dadurch habe sich aber auch die Zahl der Todesfälle durch Omikron „schon sehr angenähert“ an den Verlauf einer Influenza-Welle. Weil die um sich greifende Mutation auch Geimpfte und Geboosterte befalle, könnten Impfgegner zwar behaupten, „am Ende Recht gehabt zu haben“, so Dittmer. Aber ohne Impfschutz „hätten…

  • Gesundheit & Medizin

    Weltärztechef Montgomery: Reiseverbot für Ungeimpfte

    Strikte Reisebeschränkungen für Ungeimpfte fordert der Chef des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery. Nötig seien „harte Regeln, bundesweit einheitlich“, um der Ausbreitung der Omikron-Variante zu begegnen, sagte Montgomery im Videocast „19 – die Chefvisite“. Die 2G-Regel müsse „konsequent ausgeweitet werden auf andere Bereiche“, zum Beispiel auf Fernzüge. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte bereits weitere Kontaktbeschränkungen angedeutet. „Massenspaziergänge wird es nicht mehr geben“, so Montgomery. Der Staat müsse bei der Durchsetzung geltenden Rechts „Konsequenz zeigen, sonst kriegen Aluhüte und Querdenker Oberhand“, sagte der Weltärztechef. Für seine Position zu Corona-Maßnahmen hat Montgomery mehrfach Morddrohungen erhalten, sein Haus sei zweimal Ziel von Farbbeutel-Attacken geworden. Nun „patrouilliert bei mir der Staatsschutz vor der Tür“, berichtete…

  • Gesundheit & Medizin

    Corona-Kinder-Studie: Dramatischer Anstieg bei Suizidversuchen

    Bis zu 500 Kinder mussten nach Suizidversuchen zwischen März und Ende Mai 2021 bundesweit auf Intensivstationen behandelt werden. Das ist das Ergebnis einer Studie der Essener Uniklinik, über die der Leiter der dortigen Kinder-Intensivstation, Professor Christian Dohna-Schwake, exklusiv im Videocast „19 – die Chefvisite“ berichtete. Die Fallzahl sei damit im zweiten Lockdown um rund 400 Prozent im Vergleich mit der Zeit vor Corona gestiegen. Die dramatische Entwicklung, die sich aus Daten von 27 deutschen Kinder-Intensivstationen ergebe, habe ihn „überrascht“. Lockdown und Schulschließungen im Frühjahr letzten Jahres hätten sich „wie Kaugummi hingezogen“, so Dohna-Schwake zu möglichen Ursachen. Das habe vor allem Kinder belastet, die schon zuvor unter Depressionen oder Angststörungen gelitten hätten.…

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    Auslaufmodell oder Dauerläufer: Experten diskutieren über Riester

    Riesterverträge stehen immer wieder in der Kritik. Die geplante Absenkung des Garantiezinses zu 2022 hat diese noch einmal verstärkt. Dennoch sehen Experten nach wie vor Potenzial, das Produkt an die steigenden Anforderungen des Niedrigzinsmarktes anzupassen. Digitalisierung ist eine der Kernideen. Laut einer aktuellen Studie des Kantar Markforschungsinstitutes fühlt sich nur gut jeder Dritte sicher im Umgang mit Finanz-Vorsorgeprodukten. Dabei ist die Vorsorgelücke unbestritten. Die Riester-Rente galt als Basis-Rente gerade für Menschen mit geringerem Einkommen lange als Königsweg in der Altersvorsorge. Doch seit Jahren mehren sich Zweifel an der Rentabilität, denn die Höhe des Verwaltungsaufwandes ist sehr hoch. Mit der geplanten Absenkung des Garantiezinses auf maximal 0,25 Prozent erscheint Riester trotz…

  • Gesundheit & Medizin

    Montgomery: Spahns Schnelltest-Regelung „schlampig“

    Der Chef des Weltärzteverbands, Frank Ulrich Montgomery, wirft Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine „schlampige“ Verordnung zur Regelung der Corona-Testzentren vor. Diese „fordert zu Betrug auf“, sagte Montgomery bei „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf Ermittlungen wegen des Verdachts auf betrügerische Abrechnungen von Schnelltests. Es sei „unverschämt“ von Spahn, die Kontrolle auf Gesundheitsämter und Kassen abschieben zu wollen, so Montgomery. Während der Bundesgesundheitsminister für einen „Bürokratiemarathon beim Impfen“ gesorgt habe, falle Spahn jetzt seine „Wurstigkeit beim Testen“ auf die Füße. Der Weltärztechef betonte, er rechne nur mit einem „sehr, sehr kleinen Anteil“ von Betrügerei bei den rund 60 Millionen abgerechneten Tests. Beim digitalen Impfzertifikat habe Spahn sich ebenfalls „verzettelt“, so Montgomery.…

  • Medien

    Abfuhr von Essener Uniklinik: Liefers-Schicht auf Intensivstation „undenkbar“

    Eine klare Abfuhr erteilt der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, einer Schicht auf der Intensivstation seines Krankenhauses für den „Tatort“-Schauspieler Jan-Josef Liefers. „Für uns ist das definitiv kein Thema“, sagte Werner bei „19 – die Chefvisite“. Liefers hatte als einer der Hauptdarsteller der umstrittenen Kunst-Aktion #allesdichtmachen zuvor zu einem Angebot der Essener Notfallmedizinerin Carola Holzner, im Netz als „Doc Caro“ bekannt, unter dem Motto #allemalneschichtmachen in einem Interview gesagt, er habe sich „schon angemeldet“. Klinikchef Werner hält eine Inszenierung wie „Bergdoktor im Ruhrgebiet“ für „undenkbar“: „Wer bis heute nicht begriffen hat, was in Krankenhäusern geleistet wird, der begreift es auch in einer Schicht nicht“, so Werner. Die…

  • Medien

    Ex-Justizministerin Zypries: „Rote Karte“ für Bundes-Notbremse

    Die frühere Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hält die Pläne für bundesweit einheitliche Ausgangssperren für „juristisch gesehen höchst problematisch“. Eine solche Bundes-Notbremse bei der Neufassung des Infektionsschutzgesetzes „verletzt den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit“, sagte Zypries bei „19 – die Chefvisite“ und erteilte den Plänen damit eine „Rote Karte“. „Wer in einem Villenviertel abends allein spazieren geht, kann sich nicht anstecken“, so Zypries. Konkrete Infektionsherde müssten identifiziert werden, überall gleich geltende Ausgangssperren seien „unverhältnismäßig“. Kritik übte Zypries am Krisenmanagement des Bundeskanzleramts. Dort seien die Treffen mit den Ministerpräsidenten „nicht ordentlich vorbereitet worden“. Ihre Forderung: „Wir brauchen einen Krisenstab, der dauernd tagt und Informationen beschafft.“ Dieser solle von einem Bürgerkomitee beraten werden, damit unterschiedliche Positionen…

  • Medien

    Virologe Streeck warnt vor Ausgangssperren

    Der Bonner Virologie-Professor Hendrik Streeck warnt vor einem härteren Lockdown mit Ausgangssperren. „Dadurch feuern wir das Infektionsgeschehen weiter an“, sagte Streeck im Videocast „19 – die Chefvisite“. Aktuell infizierten sich laut RKI vor allem sozial Schwache in beengten Wohnverhältnissen. Bei einer Ausgangssperre „können die sich nicht Corona-konform aus dem Weg gehen“, so Streeck. Seine Forderung: „Wir schaffen sichere Bereiche draußen, wo die Menschen sich treffen können, anstatt sie weiter zusammenzudrängen.“ Streeck denkt zum Beispiel an gelüftete Turnhallen mit Sicherheitspersonal. Diese Lösung sei besser als „private Graubereiche, wo keiner sehen kann, ob die Regeln eingehalten werden“. Das heiße „Ventile schaffen“, betonte er. Dabei könne auch die Außengastronomie eine Rolle spielen, wo…