• Finanzen / Bilanzen

    Vermietung an Angehörige: Wie Vermietende die Steuervorteile richtig nutzen

    Wer an Bruder, Ehepartner oder Kinder vermietet, verlangt häufig nicht den vollen Mietpreis und kann eventuelle Verluste steuerlich geltend machen. Welche Grenzen es gibt und was für Nebenkosten gilt, erklärt Ecovis-Steuerberater Robin Große in Ahlbeck. Was lässt sich bei der Vermietung von Wohnungen steuerlich geltend machen? Wer Wohnungen vermietet, kann die vollen Werbungskosten geltend machen. Vermieterinnen und Vermieter können also die Kosten der Vermietung, etwa Abschreibung der Anschaffungskosten, Reparatur- und Reinigungskosten oder auch Kreditzinsen, von den Einnahmen aus der Vermietung abziehen und so ihren Gewinn verringern. Darüber hinaus können sie gegebenenfalls auch Verluste steuermindern geltend machen. Was ist bei einer verbilligten Miete zu beachten? Um Steuervorteile nicht zu gefährden, sind…

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    Gefälligkeitsattest: Jede Menge Ärger vorprogrammiert

    Bittet ein langjähriger Patient augenzwinkernd um einen „gelben Zettel“, ist die Versuchung groß, dem Wunsch nachzukommen. Man will ihn ja nicht verärgern, und ein paar Tage bezahlten Urlaub können sich die Arbeitgeber schon leisten. Was kann groß passieren? Was passieren kann, erklärt Tim Müller, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Medizinrecht bei Ecovis in München. Stellt ein Arzt einem Patienten ein Gefälligkeitsattest aus, droht dem Patienten die fristlose Kündigung durch seinen Arbeitgeber, wenn die Sache aufkommt. Aber auch dem Arzt, der eine falsche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU-Bescheinigung) ausstellt, drohen Konsequenzen. Gefälligkeitsatteste sind kein Kavaliersdelikt Nach Paragraph 278 des Strafgesetzbuchs (StGB) ist das bewusste Ausstellen eines unrichtigen „Zeugnisses über den Gesundheitszustand“ strafbar. Früher stand nur…

  • Dienstleistungen

    Digitalisierung in der Pflege: Telematikinfrastruktur kommt zum Einsatz

    Die inzwischen im Gesundheitsbereich gut etablierte Telematikinfrastruktur geht in die nächste Ausbaustufe. Ab Juli 2025 ist auch für Pflegedienste und andere Pflegeeinrichtungen die Anbindung an die Telematikinfrastruktur verpflichtend. Herzstück der Telematikinfrastruktur (TI) ist die sichere digitale Kommunikation. Diese läuft über die „Kommunikation im Medizinwesen“ (KIM). KIM dient zur Kommunikation aller Leistungserbringer über die TI. Für Pflegedienste und -heime heißt das, sie können zukünftig über KIM Arztberichte, Röntgenaufnahmen, Befunde oder Therapieberichte erhalten. Die Pflegeeinrichtungen hingegen können über das System Vitalwerte oder weitere Daten aus der Pflegedokumentation an den verantwortlichen Arzt oder an das Krankenhaus, das den Patienten behandelt, übermitteln. Die elektronische Patientenakte Darüber hinaus soll zukünftig auch die Pflege komplett in…

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    Scheinselbstständigkeit: GmbH und GbR schützen nicht

    Das Bundessozialgericht verschärft seine Position beim Thema Scheinselbstständigkeit zunehmend. Früher galt noch, dass eine Tätigkeit nach Weisungen und eine Eingliederung in die Arbeitsorganisation des Weisungsgebers vorliegen musste, um als abhängige Beschäftigung zu gelten. Nach der „neuen“ Eingliederungstheorie kommt es jedoch fast ausschließlich auf den Tatbestand der Eingliederung im Einsatzunternehmen an, insbesondere bei Drei-Personen-Verhältnissen. Wann liegt ein Beschäftigungsverhältnis vor? Ist der Gesellschafter- Geschäftsführer einer Ein-Personen-Gesellschaft für einen Dritten, dem Einsatzunternehmen tätig, dann liegt nach der im Sozialversicherungsrecht herrschenden Eingliederungstheorie ein Beschäftigungsverhältnis zwischen dem Einsatzunternehmen und der überlassenen Person vor. Das gilt unabhängig davon, ob die Voraussetzungen eines illegalen Beschäftigungsverhältnisses erfüllt sind oder nicht. Neu ist, dass ein Beschäftigungsverhältnis auch vorliegen kann,…

  • Finanzen / Bilanzen

    Elektronische Patientenakte: Ab 2025 ist die ePA für alle verpflichtend

    Ab Januar 2025 soll die elektronische Patientenakte (ePA) automatisch eingerichtet und im Opt-out-Verfahren für alle Patientinnen und Patienten verfügbar sein. Sie soll damit zum zentralen Element der vernetzten Gesundheitsversorgung und der Telematikinfrastruktur avancieren. Als wählbares freiwilliges Angebot wurde die elektronische Patientenakte (ePA) bereits 2021 eingeführt. Nur etwa ein Prozent der gesetzlich Krankenversicherten hat aber eine elektronische Akte. Mit dem neuen Opt-out-Verfahren soll es nun gelingen, die ePA flächendeckend auszurollen. Die privaten Krankenkassen sind verpflichtet, ihren Versicherten eine „GesundheitsID“ zur Verfügung zu stellen, mit der diese dann die ePA ebenfalls nutzen können. Die Versicherten können entscheiden, wer auf welche Daten in ihrer Akte zugreifen darf. Ärzte und Psychotherapeuten sind verpflichtet, Daten…

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    Pauschalierung in der Landwirtschaft: Weitere Absenkung auf 7,8 Prozent?

    Im Entwurf des Jahressteuergesetzes 2024 sieht die Regierung eine Vorsteuerpauschale von 7,8 Prozent vor. Dies würde eine weitere Absenkung der Vorsteuer zum Nachteil der pauschalierenden Landwirte bedeuten. Hintergrund des Gesetzentwurfs Die EU-Kommission sah in der Ausgestaltung der Pauschalierung für Landwirte eine Subventionierung und leitete daher ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland ein. Als Konsequenz musste der Gesetzgeber die Durchschnittssatzbesteuerung anpassen. Als erste Maßnahme dahingehend senkte er die Vorsteuerpauschalierung von 10,7 Prozent auf 9,5 Prozent. Gleichzeitig hat sich der Gesetzgeber dazu verpflichtet, die Pauschale regelmäßig zu überprüfen. Als Maßstab hierfür dient eine Vergleichsrechnung der pauschalierenden Landwirte. Dadurch lässt sich prüfen, ob die bezahlte Vorsteuer und die eingenommene Umsatzsteuer ausgeglichen sind. Das Berechnungsschema ist…

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    Neue pauschale Wertansätze für Gegenleistungen ab 2024

    Bei einer Hofübergabe können Nachfolger Gegenleistungen in der Steuererklärung angeben. Welche aktuellen pauschalen Werte es in Bayern gibt, hat die Finanzverwaltung nun veröffentlicht.   Oft kann ein Landwirt während seiner aktiven Zeit als Betriebsinhaber für sich und seinen Ehegatten keine ausreichende außerbetriebliche Altersversorgung sowie außerbetriebliches Vermögen für die weichenden Erben aufbauen. Bei der Hofübergabe vereinbart er mit seinem Nachfolger deswegen „Gegenleistungen“, die dieser an weichende Geschwister sowie an Eltern zu leisten hat. „Welche Bestandteile dieser ,Gegenleistungen‘ zu einer entgeltlichen Hofübertragung und damit einer steuerlichen Veräußerung führen und welche nicht, müssen Sie vorab steuerlich klären lassen“, rät Sebastian Ganz, Steuerberater in Bad Kohlgrub. Wie Altenteilsleistungen in der Steuererklärung anzugeben sind Lebenslang zu zahlende…

  • Finanzen / Bilanzen

    Grundstücksspekulationssteuer: Das Kaufdatum entscheidet

    Nicht jeder Grundstücksverkauf innerhalb von zehn Jahren ist steuerpflichtig – manche nach der neuen Rechtsprechung aber schon. Vor allem nach Scheidungen kann es Stress mit dem Finanzamt geben. Mit der umgangssprachlich als Spekulationssteuer bezeichneten Abgabe will der Fiskus Gewinne aus dem Handel mit Grundstücken abgreifen. Sie fällt als Teil der Einkommensteuer an, wenn Eigentümer private Grundstücke innerhalb von zehn Jahren an- und wieder verkaufen. Erfasst davon sind alle Grundstücke, egal ob bebaut oder unbebaut. Die relevanten Zeitpunkte der Spekulationsfrist beziehen sich aber nur auf den Grund und Boden. Die Errichtung eines Gebäudes auf einem seit Langem im Eigentum stehenden Grundstück ist nicht maßgebend. Der Verkauf des bebauten Grundstücks innerhalb von…

  • Finanzen / Bilanzen

    Maschinenverkauf: Nachteile für pauschalierende Landwirte

    Die Umsatzsteuerpauschalierung gilt nur noch für die landwirtschaftliche Urproduktion. Der Verkauf von Maschinen und Gerätschaften fällt nicht mehr darunter. Mit seinem aktuellen Urteil engt der Bundesfinanzhof den Spielraum weiter ein. Auf die Landwirte kommt eine weitere Einschränkung der Umsatzsteuerpauschalierung nach Paragraph 24 Umsatzsteuergesetz zu. Jetzt geht es um die Frage, wie der Verkauf alter Maschinen zu besteuern ist. „Noch vor 30 Jahren stellte der Bundesfinanzhof fest, dass Landwirte den Verkauf eines gebrauchten Mähdreschers als Hilfsumsatz der Pauschalierung unterwerfen können“, weiß Cirsten Schulz, Steuerberaterin bei Ecovis in Potsdam. Das haben die obersten Finanzrichter nun geändert. Im verhandelten Streitfall ging es eigentlich um etwas ganz anderes: Im Zuge der Auflösung einer landwirtschaftlichen…

  • Finanzen / Bilanzen

    Landwirtschaftliche Alterskasse: Befreiung aus der Versicherung ist möglich

    Mit der Übernahme eines landwirtschaftlichen Betriebs müssen sich Landwirte, deren Ehe- oder Lebenspartner sowie mitarbeitende Familienangehörige in der Landwirtschaftlichen Alterskasse versichern. Unter bestimmten Voraussetzungen ist allerdings eine Befreiung möglich. Durch einen schriftlichen Antrag können sich Pflichtversicherte von der Landwirtschaftlichen Alterskasse (LAK), der berufsständischen gesetzlichen Alterssicherung, befreien lassen. Dazu müssen sie ein außerlandwirtschaftliches Einkommen vorweisen. Dieses muss über der Minijobgrenze liegen, also seit Januar 2024 mindestens 538,01 Euro betragen. Seit Oktober 2022 wird die Verdienstgrenze für geringfügig Beschäftigte dynamisch an den gesetzlichen Mindestlohn angepasst. Durch die Anhebung des Mindestlohns von zwölf Euro auf 12,41 Euro pro Stunde stieg auch die Minijobgrenze zum 1. Januar 2024 von 520 Euro auf 538 Euro…