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Wann es Steuererleichterungen für energetische Sanierung bei Ratenzahlungen gibt
Wer seine Wohnung oder sein Haus energetisch saniert, kann dabei nicht nur Energie, sondern auch Steuern sparen. „Dafür muss eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sein“, erklärt Doreen Sorge, Steuerberaterin bei Ecovis in Magdeburg. Aber was passiert, wenn die letzte Ratenzahlung für Wärmedämmung, Fenstererneuerung oder Co noch nicht fällig war? Darüber hat jetzt das Finanzgericht München entschieden. Was sind energetische Sanierungen? Die Kosten für Energie steigen und die Einsparpotenziale im Bereich Wohnen sind hoch wie nie. Viele Wohneigentümer setzen deshalb auf die Modernisierung von Heizung, Lüftung oder Dämmung, um so den Energieverbrauch zu senken. Der Gesetzgeber honoriert das mit Steuerermäßigungen. Zu den geförderten Maßnahmen gehören unter anderem Wärmedämmung, Lüftungs- und Heizungsanlagen, Erneuerung…
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Zuschüsse für Frostschäden: Wie Landwirte Unterstützung erhalten können
Gewitter, Dauerregen, Schnee – eine Kaltfront mit Frost führte im Frühjahr 2024 zu enormen Ertragsverlusten bei den heimischen Obst- und Weinbauern. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) rechnet mit Schäden im deutschen Obst- und Weinbau in Millionenhöhe. Die Regierung will betroffene Landwirte nun mit Geld aus der EU-Agrarreserve entschädigen. Wie Landwirte die Zuschüsse steuerlich behandeln müssen, erklärt Ecovis-Steuerberater Anton Filser aus Ingolstadt. Viele deutsche Obst- und Weinbauern leiden unter den finanziellen Auswirkungen durch die Frostschäden an ihren Pflanzen. Die Bundesregierung will den Geschädigten jetzt unter die Arme greifen. Mit Geld aus der EU-Agrarreserve will sie die Landwirte entschädigen, die einen Teil ihrer Produktion verloren haben und große Einkommensverluste erleiden…
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Verteilung von Nutzungsentschädigungen bei Ausgleichsflächen erschwert
Sind für Baumaßnahmen und andere vergleichbare Projekte naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen erforderlich, sind immer wieder Landwirte die ersten Ansprechpartner, um die dafür benötigten Flächen zur Verfügung zu stellen. Bei der steuerlichen Beurteilung der durchaus lukrativen Einnahmen stellt sich die Frage, welchen Anteil sich der Fiskus an den Nutzungsentschädigungen holt. Entscheidend ist, ob Landwirte die Einnahmen sofort oder idealerweise über einen langen Zeitraum verteilt versteuern können. Im Streitfall hatte der ehemalige Landwirt Flächen zur Nutzung für naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen und zur Generierung von Ökopunkten zur Verfügung gestellt. Der Nutzungsvertrag wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen und lässt sich frühestens nach Ablauf von 30 Jahren kündigen. Da sich die Flächen nach der Betriebsaufgabe im Privatvermögen befanden,…
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Totalverlust bei Photovoltaikanlagen: Welche steuerlichen Regeln gelten?
Bei der Beurteilung, ob eine Gewinnerzielungsabsicht beim Betrieb einer Photovoltaikanlage vorliegt, legen die Finanzbehörden einen Prognosezeitraum von 20 Jahren zugrunde. Lässt sich keine Gewinnerzielungsabsicht nachweisen, können Betreiberinnen und Betreiber ihre Verluste nicht geltend machen, urteilte das Finanzgericht Baden-Württemberg. Was das für Anlagenbetreiber bedeutet, erklärt Alexander Kimmerle, Steuerberater bei Ecovis in Kempten. Das Finanzgericht (FG) Baden-Württemberg musste überprüfen, ob der Eigentümer eines Hauses mit seiner auf dem Dach betriebenen Photovoltaikanlage (PV-Anlage) eine Gewinnerzielungsabsicht verfolgt. Die Leistung der Anlage beträgt 9.900 Kilowatt peak (kWp). Der Fall Der Kläger hatte auf dem Dach seines Hauses eine PV-Anlage installiert. Den daraus erzeugten Strom verbrauchte er laut eigenen Angaben zum Teil selbst. Den anderen Teil…
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Finanzverwaltung lenkt ein: Rückforderung von Umsatzsteuer
Nach der Strafnorm des Paragraphen 14c Umsatzsteuergesetz kann ein Landwirt (auch Pauschalierer) für einen unrichtigen oder unberechtigten Steuerausweis in seiner Rechnung in Haftung genommen werden. Er muss dann die falsche Steuer ans Finanzamt abführen. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) Ende 2022 eingeschränkt. Die Finanzverwaltung schließt sich dem nun teilweise an und regelt, dass der Betriebsinhaber den falschen Steuerbetrag nicht ans Finanzamt abführen muss, wenn er die Rechnung an einen Endverbraucher stellt. In diesen Fällen entsteht für den Fiskus kein Steuerschaden. Nach Auffassung der Finanzverwaltung gilt dies allerdings nur bei einem unrichtigen Steuerausweis (BMF-Schreiben vom 7. Februar 2024 und EuGH vom 8. Dezember 2022, C 378/21). Das Wichtigste für Land- und Forstwirte aus Steuern…
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Nur einmal im Leben: Halbe Steuer bei Betriebsaufgabe
Die Finanzverwaltung gewährt den halben Steuersatz bei der Einkommensteuer für die Aufgabe oder den Verkauf landwirtschaftlicher Betriebe. Den kann in Anspruch nehmen, wer das 55. Lebensjahr vollendet hat oder dauernd berufsunfähig ist. Allerdings gibt es den Steuervorteil nur einmal im Leben. Deshalb ist sorgfältig zu überlegen, wann man den halben Steuersatz beantragt. Es kommt allerdings auch vor, dass das Finanzamt ohne Antrag die Steuerermäßigung gewährt. Hier ist Vorsicht angesagt, so der Bundesfinanzhof (BFH). Wer den halben Steuersatz akzeptiert, hat diesen – auch ohne Antrag – verbraucht. Man müsste also gegen den Steuerbescheid vorgehen und das Finanzamt verpflichten, den ermäßigten Steuersatz zu streichen, sofern dieser für später eingeplant ist (BFH-Urteil vom…
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Wegfall der Wirtschaftswertgrenze: Was ab 1. Januar 2025 gilt
Land- und Forstwirte sind steuerrechtlich zur Buchführung verpflichtet, wenn sie bestimmte Buchführungsgrenzen überschreiten. Im Zuge des Wachstumschancengesetzes hat der Gesetzgeber die bisherige Umsatzgrenze von 600.000 Euro auf 800.000 Euro und die bisherige Gewinngrenze von 60.000 Euro auf 80.000 Euro erhöht. Das Kriterium der selbstbewirtschafteten land- und forstwirtschaftlichen Fläche mit einem Wirtschaftswert von mehr als 25.000 Euro entfällt ab dem 1. Januar 2025. Was das für land- und forstwirtschaftliche Betriebe bedeutet, erklärt Ecovis-Steuerberaterin Karin Merl aus Regensburg. Gewinnermittlung in der Landwirtschaft Landwirtinnen und Landwirte können den Gewinn ihres Betriebs auf verschiedene Arten ermitteln. Es gibt die Gewinnermittlung nach Durchschnittssätzen (Paragraf 13a Einkommensteuergesetz, EStG), die Einnahmenüberschussrechnung oder den Betriebsvermögensvergleich (Buchführung). Das Erstellen…
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Sozialabgaben: Starker Anstieg in den nächsten Jahren?
In den nächsten zehn Jahren könnte die Belastung der Bürgerinnen und Bürger durch Sozialabgaben aufgrund der demografischen Entwicklung stark ansteigen. Steuert die Regierung nicht gegen, droht laut Institut für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES Institut) in Berlin bis 2035 ein Anstieg des Gesamtbeitrags der Sozialversicherung um 7,5 Prozentpunkte auf 48,6 Prozent. Die Auswirkungen kennt Anja Hausmann, Steuerberaterin bei Ecovis in Rostock. Die Sozialversicherung setzt sich aus verschiedenen Teilversicherungen zusammen. Der Gesamtbeitrag von aktuell 40,8 Prozent setzt sich wie folgt zusammen: Krankenversicherung 14,6 % Zuschlag für Krankenversicherung (individuell nach Krankenversicherung; im Durchschnitt) 1,6 % Rentenversicherung 18,6 % Pflegeversicherung 3,4 % Arbeitslosenversicherung 2,6 % Die Gesellschaft altert und setzt die Sozialsysteme massiv unter…
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Immobilienkauf: Vom Vertrag zum Grundbucheintrag
Wechseln Immobilien den Eigentümer, sollten beide Vertragsparteien genau hinsehen. Denn hier wird es juristisch schnell komplex. Worauf Interessenten achten sollten und welche Rolle Einträge im Grundbuch spielen, erklären die Ecovis-Experten. Das Thema Immobilien kommt kaum aus den Schlagzeilen raus: Erst waren die Zinsen über Jahre hinweg niedrig, dafür gab es kaum Objekte am Markt. Dann stiegen die Zinsen und niemand konnte oder wollte noch kaufen. Mit Inflation und insbesondere der Verteuerung der Baustoff e sank schließlich die Bereitschaft zu investieren und zu bauen. Aber so langsam kommt wieder Bewegung in den Markt, stellt Rainer Priglmeier, Unternehmensberater bei Ecovis in Dingolfing, fest: „Wenn auch auf verhaltenem Niveau, sind Investoren wieder offen…
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Beiräte: Externe Expertise gewinnbringend einsetzen
Immer mehr mittelständische Unternehmen richten Beiräte ein. Sie sollen bei der Suche nach Nachfolgern helfen, bei der Lösung strategischer Fragen beraten oder mit Expertenwissen den Betrieb bereichern. Immer mehr mittelständische Unternehmen vertrauen auf einen Beirat. Ein Grund dafür ist der Generationswechsel. Laut Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) stehen in Deutschland allein zwischen 2022 und 2026 etwa 190.000 Unternehmensnachfolgen an. Andere Unternehmen suchen Expertise von außen, etwa für eine Expansion ins Ausland oder für Fragen im Zusammenhang mit der Digitalisierung und Cybersicherheit. „Für Unternehmen kann es durchaus gewinnbringend sein, einen Beirat einzurichten, auch wenn das zuerst einmal mit ein wenig Aufwand verbunden ist“, sagt Thomas Schinhärl, Rechtsanwalt bei Ecovis in Regensburg.…