• Finanzen / Bilanzen

    Finanzverwaltung lenkt ein: Rückforderung von Umsatzsteuer

    Nach der Strafnorm des Paragraphen 14c Umsatzsteuergesetz kann ein Landwirt (auch Pauschalierer) für einen unrichtigen oder unberechtigten Steuerausweis in seiner Rechnung in Haftung genommen werden. Er muss dann die falsche Steuer ans Finanzamt abführen. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) Ende 2022 eingeschränkt. Die Finanzverwaltung schließt sich dem nun teilweise an und regelt, dass der Betriebsinhaber den falschen Steuerbetrag nicht ans Finanzamt abführen muss, wenn er die Rechnung an einen Endverbraucher stellt. In diesen Fällen entsteht für den Fiskus kein Steuerschaden. Nach Auffassung der Finanzverwaltung gilt dies allerdings nur bei einem unrichtigen Steuerausweis (BMF-Schreiben vom 7. Februar 2024 und EuGH vom 8. Dezember 2022, C 378/21). Das Wichtigste für Land- und Forstwirte aus Steuern…

  • Finanzen / Bilanzen

    Nur einmal im Leben: Halbe Steuer bei Betriebsaufgabe

    Die Finanzverwaltung gewährt den halben Steuersatz bei der Einkommensteuer für die Aufgabe oder den Verkauf landwirtschaftlicher Betriebe. Den kann in Anspruch nehmen, wer das 55. Lebensjahr vollendet hat oder dauernd berufsunfähig ist. Allerdings gibt es den Steuervorteil nur einmal im Leben. Deshalb ist sorgfältig zu überlegen, wann man den halben Steuersatz beantragt. Es kommt allerdings auch vor, dass das Finanzamt ohne Antrag die Steuerermäßigung gewährt. Hier ist Vorsicht angesagt, so der Bundesfinanzhof (BFH). Wer den halben Steuersatz akzeptiert, hat diesen – auch ohne Antrag – verbraucht. Man müsste also gegen den Steuerbescheid vorgehen und das Finanzamt verpflichten, den ermäßigten Steuersatz zu streichen, sofern dieser für später eingeplant ist (BFH-Urteil vom…

  • Finanzen / Bilanzen

    Wegfall der Wirtschaftswertgrenze: Was ab 1. Januar 2025 gilt

    Land- und Forstwirte sind steuerrechtlich zur Buchführung verpflichtet, wenn sie bestimmte Buchführungsgrenzen überschreiten. Im Zuge des Wachstumschancengesetzes hat der Gesetzgeber die bisherige Umsatzgrenze von 600.000 Euro auf 800.000 Euro und die bisherige Gewinngrenze von 60.000 Euro auf 80.000 Euro erhöht. Das Kriterium der selbstbewirtschafteten land- und forstwirtschaftlichen Fläche mit einem Wirtschaftswert von mehr als 25.000 Euro entfällt ab dem 1. Januar 2025. Was das für land- und forstwirtschaftliche Betriebe bedeutet, erklärt Ecovis-Steuerberaterin Karin Merl aus Regensburg. Gewinnermittlung in der Landwirtschaft Landwirtinnen und Landwirte können den Gewinn ihres Betriebs auf verschiedene Arten ermitteln. Es gibt die Gewinnermittlung nach Durchschnittssätzen (Paragraf 13a Einkommensteuergesetz, EStG), die Einnahmenüberschussrechnung oder den Betriebsvermögensvergleich (Buchführung). Das Erstellen…

  • Finanzen / Bilanzen

    Sozialabgaben: Starker Anstieg in den nächsten Jahren?

    In den nächsten zehn Jahren könnte die Belastung der Bürgerinnen und Bürger durch Sozialabgaben aufgrund der demografischen Entwicklung stark ansteigen. Steuert die Regierung nicht gegen, droht laut Institut für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES Institut) in Berlin bis 2035 ein Anstieg des Gesamtbeitrags der Sozialversicherung um 7,5 Prozentpunkte auf 48,6 Prozent. Die Auswirkungen kennt Anja Hausmann, Steuerberaterin bei Ecovis in Rostock. Die Sozialversicherung setzt sich aus verschiedenen Teilversicherungen zusammen. Der Gesamtbeitrag von aktuell 40,8 Prozent setzt sich wie folgt zusammen: Krankenversicherung 14,6 % Zuschlag für Krankenversicherung (individuell nach Krankenversicherung; im Durchschnitt) 1,6 % Rentenversicherung 18,6 % Pflegeversicherung 3,4 % Arbeitslosenversicherung 2,6 % Die Gesellschaft altert und setzt die Sozialsysteme massiv unter…

  • Finanzen / Bilanzen

    Immobilienkauf: Vom Vertrag zum Grundbucheintrag

    Wechseln Immobilien den Eigentümer, sollten beide Vertragsparteien genau hinsehen. Denn hier wird es juristisch schnell komplex. Worauf Interessenten achten sollten und welche Rolle Einträge im Grundbuch spielen, erklären die Ecovis-Experten. Das Thema Immobilien kommt kaum aus den Schlagzeilen raus: Erst waren die Zinsen über Jahre hinweg niedrig, dafür gab es kaum Objekte am Markt. Dann stiegen die Zinsen und niemand konnte oder wollte noch kaufen. Mit Inflation und insbesondere der Verteuerung der Baustoff e sank schließlich die Bereitschaft zu investieren und zu bauen. Aber so langsam kommt wieder Bewegung in den Markt, stellt Rainer Priglmeier, Unternehmensberater bei Ecovis in Dingolfing, fest: „Wenn auch auf verhaltenem Niveau, sind Investoren wieder offen…

  • Finanzen / Bilanzen

    Beiräte: Externe Expertise gewinnbringend einsetzen

    Immer mehr mittelständische Unternehmen richten Beiräte ein. Sie sollen bei der Suche nach Nachfolgern helfen, bei der Lösung strategischer Fragen beraten oder mit Expertenwissen den Betrieb bereichern. Immer mehr mittelständische Unternehmen vertrauen auf einen Beirat. Ein Grund dafür ist der Generationswechsel. Laut Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) stehen in Deutschland allein zwischen 2022 und 2026 etwa 190.000 Unternehmensnachfolgen an. Andere Unternehmen suchen Expertise von außen, etwa für eine Expansion ins Ausland oder für Fragen im Zusammenhang mit der Digitalisierung und Cybersicherheit. „Für Unternehmen kann es durchaus gewinnbringend sein, einen Beirat einzurichten, auch wenn das zuerst einmal mit ein wenig Aufwand verbunden ist“, sagt Thomas Schinhärl, Rechtsanwalt bei Ecovis in Regensburg.…

  • Finanzen / Bilanzen

    Gleichzeitige Zahlung von Geschäftsführergehalt und Pension

    Viele Gesellschafter-Geschäftsführer arbeiten auch im hohen Alter weiter für ihr Unternehmen. Den gleichzeitigen Bezug von Gehalt und Pension sah der Bundesfinanzhof in der Vergangenheit allerdings kritisch. Nun hat sich die Finanzverwaltung zu dem Thema geäußert. Gesellschafter-Geschäftsführer von Kapitalgesellschaften erhalten für ihre Tätigkeit häufig eine Pensionszusage. Auf Grundlage dieser sollen sie nach Vollendung eines bestimmten Alters eine monatliche Rente oder ein einmaliges Alterskapital bekommen. Oft ist eine weitere Voraussetzung für die Zahlung, dass der Geschäftsführer auch aus dem Betrieb ausscheidet. In vielen Fällen möchte der Gesellschafter-Geschäftsführer bei Erreichen der vereinbarten Altersgrenze allerdings noch nicht aus der Geschäftsführertätigkeit ausscheiden. Was die Finanzverwaltung von der neuen Rechtsprechung übernimmt Zuletzt hatte der Bundesfinanzhof (BFH)…

  • Finanzen / Bilanzen

    Entbürokratisierung des Steuerrechts: Bürgernahe Einkommensteuer und vereinfachte Unternehmensteuer

    Das Bundesfinanzministerium will die Interaktion zwischen Bürgern, Staat und Finanzverwaltung bürgerfreundlicher machen. Dafür hat sie die Expertenkommissionen „Bürgernahe Einkommensteuer“ und „Vereinfachte Unternehmensteuer“ ins Leben gerufen. Was die Kommissionen leisten sollen, erklärt Ecovis-Steuerberater Stefan Lange in Erfurt.     Am 21. Juli 2023 ernannte das Bundesministerium der Finanzen (BMF) in einem Schreiben die Expertenkommission „Bürgernahe Einkommensteuer“. Sie hat den Auftrag, ein weniger komplexes und zukunftsfähiges Steuerrecht auszuarbeiten, das sich gleichzeitig auch realistisch umsetzen lässt. Konkret soll die Anwendung des Rechts ressourcenschonender, nachweisärmer und digitaler werden. Zeitgleich erarbeitet die Expertenkommission „Vereinfachte Unternehmensteuer“ Reformvorschläge für die Besteuerung von Unternehmen. Schnittmengen ergeben sich vor allem in der Besteuerung von betrieblichen Aktivitäten. „Vereinfachte Unternehmensteuer“ reduziert Bürokratieaufwand…

  • Finanzen / Bilanzen

    Erleichterungen für Balkonkraftwerke: Booster für erneuerbare Energien

    Die energiepolitischen Maßnahmen der Bundesregierung greifen: Im ersten Halbjahr 2024 konnte Deutschland bereits 58 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien beziehen – ein Plus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit weiteren Gesetzesänderungen und Erleichterungen insbesondere für Balkonkraftwerke will die Regierung diesen Trend weiter forcieren. Die Neuerungen erklärt Ecovis-Steuerberaterin Karin Merl in Regensburg. Im April 2024 haben Bundestag und Bundesrat das neue Solarpaket I verabschiedet. Es setzt wesentliche Elemente der Solarstrategie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) um. Ziel ist es, den schnelleren Ausbau von Wind- und Solarstrom zu fördern, die Gesamtleistung bis 2028/29 von 600 auf 800 Terawattstunden zu erhöhen und damit den steigenden Bedarf der Industrie,…

  • Finanzen / Bilanzen

    Nebenjob während des Studiums: Das sollten Arbeitgeber und Studierende wissen

    Insgesamt 63 Prozent der Studierenden hatten 2023 einen Nebenjob, so die Zahlen des Deutschen Studentenwerks. Dabei profitieren sowohl Arbeitgeber als auch Studierende, denn diese sind bei der Sozialversicherung privilegiert. Die beliebtesten Beschäftigungsarten und was es dabei aus sozialversicherungsrechtlicher und steuerlicher Sicht zu beachten gibt, erklärt Andreas Islinger, Rentenberater bei Ecovis in München. Rentenversicherung Die Zeit während des Studiums lässt sich im Versicherungskonto der gesetzlichen Rentenversicherung anrechnen. Während dieser Zeiten sind Studierende nicht versicherungspflichtig. Erst wenn sie neben dem Studium arbeiten, kann Versicherungspflicht oder -freiheit entstehen. Hierbei gibt es verschiedene Beschäftigungsformen: Minijob Unternehmen stellen Studierende oft als Minijobber an. Das Gehalt darf dabei in der Regel 538 Euro monatlich (Stand 2024) nicht…