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Mega Cloud mit Sicherheitslücke
Ein Team von Kryptograf:innen der ETH Zürich hat den Cloud Service des neuseeländischen Anbieters Mega eingehend getestet. Dabei wurden Sicherheitslücken entdeckt, die es dem Anbieter ermöglichen, Kundendaten zu entschlüsseln und zu manipulieren. «Mega – The most trusted, best-protected Cloud Storage», so bewirbt der neuseeländische Cloud-Service-Anbieter Mega seine Dienstleistungen. Wie viele Anbieter von Cloud-Lösungen verspricht auch Mega, dass nicht mal das Unternehmen selbst die gespeicherten Daten der Kunden einsehen oder verändern kann. Dabei geht es nicht in erster Linie darum, ob die Kunden dem Anbieter vertrauen, sondern auch darum, dass grosse IT-Dienstleister mit Millionen von Kunden und Milliarden an gespeicherten Dateien, wie Mega, zwangsläufig ins Visier von Geheimdiensten, Regierungen oder Personen…
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Wenn Abstandsregeln keine Chance haben
Forschende der ETH Zürich und des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts zeigen mithilfe einer Risikokarte, in welchen Regionen Afrikas fehlende Infrastruktur zu einer schnelleren Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten führen kann. Die Corona-Pandemie hat Menschen rund um den Globus vor Augen geführt, wie wichtig das eigene Verhalten ist, um die Ausbreitung von Krankheiten einzuschränken. Doch ist es überall auf der Welt überhaupt möglich, Abstandsregeln einzuhalten? Dieser Frage sind Forschende der ETH Zürich und des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) in einem interdisziplinären Forschungsprojekt am Beispiel von Afrika nachgegangen. Grosse nationale und regionale Unterschiede Ihre Analyse zeigt: Oft fehlt es den Haushalten an einfachster Infrastruktur, die notwendig wäre, um Abstandsregeln…
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Neue Bildgebungsmethode macht Kleinstroboter im Körper sichtbar
Mikroroboter können die Medizin revolutionieren. Nun haben Forschende am Max Planck ETH Center for Learning Systems ein Bildgebungs-Verfahren entwickelt, das zellgrosse Mikroroboter erstmals einzeln und hochaufgelöst in einem lebenden Organismus erkennt. Wie lässt sich ein Blutgerinnsel ohne einen grossen chirurgischen Eingriff aus dem Hirn entfernen? Wie bringt man ein Medikament präzise zu einem schwer erreichbaren, erkrankten Organ? Das sind nur zwei Beispiele für die zahlreichen Innovationen, die Forschende im Gebiet der medizinischen Mikrorobotik anpeilen. Die winzigen Roboter versprechen, künftige medizinische Behandlungen grundlegend zu verändern: Eines Tages könnten sie sich durch die Blutgefässe von Patient:innen bewegen, um bösartige Tumore zu beseitigen, Infektionen zu bekämpfen oder präzise diagnostische Informationen zu liefern –…
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Schweizer Bevölkerung bevorzugt strenge Food-Waste-Regeln
ETH-Forschende zeigen, dass die Schweizer Bevölkerung bereit ist, für die Reduktion von Food Waste tiefer ins Portemonnaie zu greifen. Sie bevorzugt staatliche Vorschriften, die strenge Reduktionsziele vorgeben und eine transparente Kontrolle der Umsetzung garantieren. 300 Kilogramm einwandfreie Lebensmittel landen in der Schweiz jedes Jahr pro Kopf im Abfall. Weltweit ereilt dieses Schicksal etwa ein Drittel aller Lebensmittel – Tendenz steigend. Verschwendete Lebensmittel – kurz Food Waste – sind zudem für mindestens acht Prozent der weltweiten menschlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Schweiz hat sich im Rahmen der Vereinten Nationen darauf verpflichtet, die Nahrungsmittelverluste pro Kopf bis 2030 zu halbieren. Ohne ehrgeizige staatliche Vorschriften ist dieses Ziel kaum zu erreichen. Doch wie stehen…
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Mit künstlicher Intelligenz Antibiotikaresistenzen schneller vorhersagen
Eine Studie unter Co-Leitung der ETH Zürich hat gezeigt, dass sich Resistenzen von Bakterien mittels Computeralgorithmen deutlich schneller ermitteln lassen als bisher. Dies könnte helfen, schwere Infekte in Zukunft effizienter zu behandeln. Weltweit sind antibiotikaresistente Bakterien auf dem Vormarsch, so auch in der Schweiz. Rund 300 Menschen pro Jahr versterben hierzulande an Infektionen verursacht durch multi-resistente Bakterien. Um die Ausbreitung von resistenten Bakterien zu bremsen, spielen die rasche Diagnostik und der zielgerichtete Einsatz von Antibiotika eine entscheidende Rolle. Doch genau hier liegt das Problem: Die Überprüfung, welche Antibiotika bei einem Krankheitserreger noch wirken, dauert oft zwei Tage oder länger, weil die Bakterien aus Patientenproben zunächst im Labor kultiviert werden müssen.…
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Das E-Mobil mit hauseigenem Solarstrom laden
Ein Elektroauto zu fahren, das mit PV-Strom fährt, klingt attraktiv. Aber kann man ein Fahrzeug, das mit Strom aus der heimischen Solaranlage geladen wird, noch flexibel nutzen? Ein ETH-Forscherteam präsentiert überraschende Ergebnisse. Die Photovoltaik (PV) wächst rasant. Sie deckt in der Schweiz bereits fünf Prozent des landesweiten Stromverbrauchs. Ein starkes Wachstum herrscht auch bei der Elektromobilität: Aktuell sind auf Schweizer Strassen 70’000 reine Elektromobile unterwegs, zusätzlich 200’000 Hybride. Martin Raubal, Professor für Geoinformations-Engineering an der ETH Zürich, begrüsst die Entwicklung: «Der Mobilitätssektor ist in der Schweiz für rund ein Drittel der Treibhausgase verantwortlich. Die Elektromobilität ist ein Weg, um den CO2-Ausstoss des Verkehrs zu vermindern.» Solarstrom und E-Mobile passen zusammen…
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Bessere Qualität durch künstliche Intelligenz
ETH-Forschende nutzen künstliche Intelligenz, um das Qualitätsmanagement bei digitalisierten Produktionsprozessen zu verbessern. In einem Experiment beim Halbleiterproduzenten Hitachi Energy konnte der Anteil fehlerhafter Produkte halbiert werden. Ob bei komplexen Maschinen, Pharmaprodukten oder Mikrochips: Je teurer ein Produkt, desto entscheidender seine Qualität, um am Markt bestehen zu können. Dies gilt besonders für die industrielle Produktion in Hochlohnländern wie der Schweiz. Umso überraschender ist es, dass mangelnde Qualität im Durchschnitt weiterhin 15 Prozent der Betriebskosten in der industriellen Fertigung ausmacht. Der Grund dafür: ein oft veraltetes Qualitätsmanagement. Die beiden ETH-Forscher Julian Senoner und Torbjørn Netland sowie Stefan Feuerriegel, der seit kurzem an der LMU München tätig ist, zeigen in einer neuen Studie…
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Meilenstein in Quanten-Fehlerkorrektur erreicht
Forschenden der ETH Zürich ist es erstmals gelungen, Fehler in digitalen Quantensystemen fortlaufend und schnell zu korrigieren. Damit haben sie eine wichtige Hürde hin zu einem praxistauglichen Quantencomputer überwunden. Quantencomputer gelten als Hoffnungsträger für die künftige Informationsverarbeitung. Ob sie herkömmliche Computer aber je werden ablösen können, ist ungewiss, denn Quantencomputer bergen ein Problem: Sie sind extrem fehleranfällig und die Fehlerkorrektur ist sehr anspruchsvoll. Forschenden der ETH Zürich ist es nun gelungen, eine wichtige Hürde zu überwinden: Sie konnten erstmals Fehler in Quantensystemen soweit automatisch korrigieren, dass die Ergebnisse der Quantenoperationen praktisch verwendet werden können. «Der Nachweis, dass sich Fehler in einem mit Quanten-Bits (Qubits) arbeitenden Quantencomputer schnell und wiederholt korrigieren…
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Roboter bauen neue hängende Gärten
Mithilfe von künstlicher Intelligenz und vier kooperierenden Robotern entwerfen und fertigen Forschende der ETH Zürich eine 22,5 Meter hohe bepflanzte architektonische Skulptur. Für den Tech Cluster Zug entwerfen und erstellen Forschende aus der Gruppe der ETH-Architekturprofessoren Fabio Gramazio und Matthias Kohler zusammen mit Müller Illien Landschaftsarchitekten, Timbatec und weiteren Partnern aus Industrie und Forschung eine bepflanzte architektonische Skulptur. Die 22,5 Meter hohe Struktur besteht aus fünf geometrisch komplexen Holzschalen, die – leicht zueinander versetzt – von acht schlanken Stahlstützen getragen werden. Designt und gefertigt wird die Skulptur, die nach den hängenden Gärten der Semiramis aus der Antike benannt ist, mit neuartigen digitalen Methoden. Diese wurden im Rahmen des Projektes entwickelt.…
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Mit Assistenzrobotern und intelligenten Sehhilfen zum Sieg
Vom 25. bis 27. Oktober 2024 findet die dritte Ausgabe des Cybathlon in Zürich und in einem noch inklusiveren, globalen Format statt. In zwei neuen Disziplinen lösen Menschen mit einer Behinderung mithilfe von intelligenten Sehassistenztechnologien respektive Assistenzrobotern Alltagsaufgaben. Die dritte Ausgabe des Cybathlon der ETH Zürich findet vom 25. bis 27. Oktober 2024 statt. Cybathlon als Plattform fordert Teams auf der ganzen Welt heraus, alltagstaugliche Assistenztechnologien mit und für Menschen mit Behinderungen zu entwickeln. 2024 sollen rund 160 internationale Teams gegeneinander antreten. «Die Aufgabenstellungen werden unvorhersehbarer und das Spektrum der Aufgaben breiter», sagt Roland Sigrist, Leiter von Cybathlon. So wissen die Rollstuhl-Pilotinnen und -Piloten vor dem Rennen zum Beispiel nicht,…