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Ankündigung: Veröffentlichung wichtiger Zahlen zum Milchsektor
Für Verhandlungen und politische Gespräche; für die Bestimmung eines angemessenen Milchpreises ist das Wissen um die Kosten der Produktion unentbehrlich. Zur EU im Durchschnitt und zu 8 wichtigen Milcherzeugungsländern* stehen daher ab dem 5. Juli die folgenden Zahlen bereit: die detaillierten Kosten der Milchproduktion für die Jahre 2015 – 2019 die Entwicklung der Milchpreise und Informationen zur Kostenunterdeckung Informationen dazu, was tatsächlich vom Milchpreis als Einkommen für die MilcherzeugerInnen übrig bleibt die Höhe des angemessenen Einkommens pro Stunde, das Betriebsleiter und Familienarbeitskräfte eigentlich in den einzelnen Ländern erhalten müssten Diese grundlegenden Zahlen wurden vom Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) auf Basis der INLB-Daten der EU berechnet. Das European Milk…
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EMB zum GAP-Deal: Kriseninstrumente fast Top, fehlende Preisfairness Flop!
Der Deal zur GAP-Reform, der am Montag offiziell vom EU-AgrarministerInnenrat akzeptiert wurde, erlaubt auf der einen Seite mit seinem Kriseninstrumentarium für diverse Agrarbereiche einen wichtigen Schritt in Richtung mehr Stabilität im Agrarsektor. Andererseits schafft er es jedoch nicht, dafür zu sorgen, dass Kosten für eine nachhaltigere Produktion und die Preise dafür miteinander im Einklang stehen. Positive Ansätze im Deal zur GAP-Reform Mit der Festschreibung in der Gemeinsamen Marktorganisation des Kriseninstruments Freiwilliger Lieferverzicht (Art. 219) sowie den Marktbeobachtungsstellen und ihren Aufgaben (u. a. Information bereitstellen zu Marktstörungen, Produktion, Vorräten, Preisen und, so weit möglich, Margen) für verschiedene Agrarsektoren (Art. 222) ist eine Grundlage geschaffen, Krisen schneller zu erkennen und – so…
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Ohne JunglandwirtInnen keine Zukunft der europäischen Milcherzeugung!
Bei ihrer halbjährlichen Mitgliederversammlung, die in diesem Frühjahr komplett digital stattgefunden hat, stand für die ErzeugerInnen des European Milk Board (EMB) das langfristige Überleben der europäischen Milcherzeugung im Mittelpunkt. Die Tatsache, dass nur noch 5% der ErzeugerInnen in der EU jünger als 35 Jahre und nur noch 14% zwischen 35 und 44 Jahre alt sind, zeigt eine düstere Perspektive der europäischen Landwirtschaft. Verstärkt wird dies dadurch, dass weiterhin in vielen Ländern die Produktionskosten von den Milcherzeugerpreisen bei Weitem nicht gedeckt werden, in manchen Ländern gar nur zur Hälfte. Den anwesenden MilcherzeugerInnen lagen bei der Versammlung bereits Zahlen einer in Kürze erscheinenden Kostenstudie vor, die die aktuelle Situation präzise beleuchtet und…
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Aktuelle Kosten der deutschen Milcherzeugung: 46,69 ct/kg für Oktober 2020
Laut der vierteljährlich aktualisierten Kostenstudie des Büros für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) betragen die Produktionskosten – mit aktuellem Stand Oktober 2020 – 46,69 ct/kg, während der durchschnittliche Auszahlungspreis in der gleichen Zeit bei nur 32,64 ct/kg lag. Somit fehlten den ErzeugerInnen in Deutschland insgesamt 14,05 ct/kg zur Kostendeckung. Entwicklung der Milcherzeugungskosten in Deutschland Hier finden Sie die Entwicklung der Kostensituation in der Milchproduktion in Deutschland von 2014 bis Oktober 2020. Preis-Kosten-Ratio (Unterdeckung) Die Preis-Kosten-Ratio verdeutlicht, inwieweit das Milchgeld die Produktionskosten deckt. Im Oktober 2020 haben die ErzeugerInnen nur 70 % ihrer Produktionskosten über den Milchpreis erwirtschaftet; die Unterdeckung betrug somit 30 %. Sehen Sie hier die Kostenunterdeckung seit 2014: Milch-Marker-Index (MMI) Der…
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Biomilch auf den Prüfstand: wie nachhaltig ist sie?
Laut dem „Ökobarometer 2019“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) kaufen VerbraucherInnen in Deutschland immer häufiger Bioprodukte. Soziale Standards und ein faires Einkommen für die ErzeugerInnen werden dabei unter anderem als Gründe für den Erwerb ökologischer Erzeugnisse genannt. Doch sind diese Produkte auch wirklich wirtschaftlich und sozial nachhaltig? Wie aktuelle Kalkulationen zeigen, erhielten ErzeugerInnen in Deutschland für das Wirtschaftsjahr 2019/20 im Schnitt 47,17 Cent pro Kilogramm erzeugter Biomilch. Den Berechnungen zufolge betragen die Kosten unter Voraussetzung einer fairen Vergütung allerdings 64,63 ct/kg. Deshalb fehlten den ErzeugerInnen 17,46 ct/kg zur Kostendeckung. Im Schnitt der fünf Jahre von 2014/15 bis 2018/19 zahlten die Bio-Milchbauern und -bäuerinnen allein für die Betriebsmittel und den allgemeinen Betriebsaufwand ohne…
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MilcherzeugerInnen fehlen über 15 ct/kg zur Kostendeckung
Laut der vierteljährlich aktualisierten Kostenstudie des Büros für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) sind die Milcherzeugungskosten – mit aktuellem Stand Juli 2020 – weiter gestiegen, während für den gleichen Zeitraum der durchschnittliche Auszahlungspreis gesunken ist. Im Vergleich zu Januar 2020 gingen die Produktionskosten um über einen Cent nach oben und betrugen im Juli 46,95 ct/kg. Der Milchpreis sank um genau zwei Cent und lag Mitte 2020 bei nur 31,24 ct/kg. Die aktuellen Ergebnisse zeigen eine deutliche Unterdeckung von 33 %. Elmar Hannen, Milcherzeuger in Kleve sowie BDM- und EMB-Vorstandsmitglied, fasst die Situation im deutschen Milchsektor zusammen: „Im ersten Jahr nach der Sektorstrategie von Bauernverband, Milchindustrie-Verband (MIV) und Deutschem Raiffeisenverband (DRV) lässt…
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Koblenz: EU-MilcherzeugerInnen verwandeln mit starken Aktionen das Deutsche in ein Europäisches Eck
„Wir Bäuerinnen und Bauern sind bereit, mehr in puncto Nachhaltigkeit zu leisten, wenn sichergestellt wird, dass in Zukunft unsere Produktionskosten – inklusive einem fairen Einkommen für die Erzeuger – gedeckt sind und EU-Standards durch Handelsverträge nicht untergraben werden!“ Unter diesem Motto fährt heute ein Schiff mit MilcherzeugerInnen des European Milk Board (EMB) und des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) vom Deutschen Eck aus den in Koblenz tagenden EU-AgrarministerInnen entgegen. Die Landwirte aus ganz Europa und die sich ebenso auf dem Schiff befindenden Faire-Milch-Kühe in den Farben vieler europäischer Länder wandeln den Ort an diesem Tag zum Europäischen Eck um. Er ist Ausgangspunkt mehrerer starker Aktionen der MilcherzeugerInnen. Neben der symbolträchtigen Schiffsfahrt…
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Preis-Kosten-Ratio in Deutschland fast auf Krisenniveau von 2016
Die aktuellen Ergebnisse der Berechnung der Milcherzeugungskosten in Deutschland zeigen eine deutliche Unterdeckung von 30 Prozent. Die Produktionskosten – mit aktuellem Stand April 2020 – betragen 46,76 ct/kg, während der durchschnittliche Auszahlungspreis in der gleichen Zeit bei nur 32,68 ct/kg lag. Somit fehlten den ErzeugerInnen insgesamt 14,08 ct/kg zur Kostendeckung. Die Zahlen entstammen der vierteljährlich aktualisierten Kostenstudie des Büros für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL). Mit den Berechnungen vom April 2020 wurde die Ermittlung der Milcherzeugungskosten turnusmäßig auf die neuesten INLB-Daten von 2018 umgestellt. Die Milcherzeugungskosten von durchschnittlich fast 47 Cent/kg sind vor allen Dingen auf die Auswirkungen der Trockenjahre seit 2018 zurückzuführen. Wie in den Jahren 2012/2013 führen nun kostenbedingte Entwicklungen bei…
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Blick nach vorn für einen sozial und ökologisch nachhaltigen Milchsektor
Auch wenn für uns MilcherzeugerInnen und unsere Kühe der Alltag an 365 Tagen im Jahr um die Milch kreist, ist der 1. Juni – der Weltmilchtag – ein besonderes Datum. Es ist ein Tag, an dem wir den Blick nach vorn richten. An dem wir aufzeigen möchten, was einen guten, einen fairen sowie sozial und ökologisch nachhaltigen Milchsektor ausmacht. Und an dem wir noch einmal klarstellen, dass die dazu nötigen Rahmenbedingungen durch die Politik geschaffen werden müssen. Der Sektor ist: fair, wenn das Produkt Milch zu kostendeckenden Preisen verkauft wird und er ist fair zu den in der Landwirtschaft Beschäftigten, wenn die von ihnen geleistete Arbeit angemessen entlohnt wird; sozial…
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Starke europäische Milchpulver-Aktionen mit Appell an EU-Kommission: „Lassen Sie uns gemeinsam ein Mengenreduktionsprogramm durchführen!“
„Wir MilcherzeugerInnen sagen JA zu einer EU-weiten Milchreduktion und NEIN zur privaten Lagerhaltung von Butter, Milchpulver und Käse als Krisenmaßnahme.“ Während Milchbäuerinnen und Milchbauern aus ganz Europa sich mit dieser Botschaft an die Kommission und die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union wenden, zieht ein starker Nebel aus Magermilchpulver über die Felder in zahlreichen französischen Departements. In der deutschen Hauptstadt schraubt sich indessen ein hoher Milchpulverturm vor dem Bundeskanzleramt in den Himmel und auch in Italien, Dänemark, Litauen, Luxemburg und Belgien fordern MilcherzeugerInnen bei Milchpulver-Aktionen vehement einen effizienten Krisenkurs für den Milchsektor. Für Erwin Schöpges, belgischer Milchproduzent und Vorsitzender des European Milk Board (EMB), sind die zahlreichen Protestaktionen ein wichtiges Zeichen an…