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Evangelische Akademie Bad Boll warnt vor Kürzungen in der politischen Bildung
Die Bundesregierung plant in ihrem Haushalt ab 2024 drastische Einsparungen im Bereich der Bildungs- und Demokratiearbeit. Dies hätte gleich in mehrfacher Hinsicht negative Auswirkungen für die Tätigkeit der Evangelischen Akademie Bad Boll. Seit ihrer Gründung 1945, kurz nach Ende des nationalsozialistischen Regimes, engagiert sich die Evangelische Akademie Bad Boll auf vielfältige Weise für die Förderung und den Erhalt der Demokratie. Entsprechend groß ist das Unverständnis über die im Haushaltsentwurf 2024 der Bundesregierung vorgesehenen massiven Einsparungen in der politischen Bildung. „Unsere demokratische Gesellschaft sieht sich aktuell mit vielfachen Herausforderungen konfrontiert“, sagt Monika Appmann, die kommissarische Direktorin der Evangelischen Akademie Bad Boll. „Angesichts besorgniserregender Demokratiegefährdungen wie dem zunehmenden Populismus und Extremismus sowie…
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Evangelische Akademie Bad Boll verabschiedet Direktor
Die Evangelische Akademie Bad Boll verabschiedete ihren Akademiedirektor Prof. Dr. Jörg Hübner nach zehnjähriger Dienstzeit mit einem Festakt im Beisein langjähriger Wegbegleiterinnen und Gesprächspartner aus Politik, Zivilgesellschaft und Kirche. Seit Juni 2013 stand der habilitierte Theologe und Sozialethiker, Prof. Dr. Jörg Hübner, an der Spitze der Akademie. Zahlreiche Freundinnen und Partner, Weggefährtinnen und Kooperationspartner aus Kirche, Politik und Gesellschaft waren der Einladung gefolgt, den Geschäftsführenden Direktor zu verabschieden. Die Hanke Brothers verliehen mit ihrer begeisternden Musik der Verabschiedungsfeier den angemessenen Rahmen. Oberkirchenrat und Dezernatsleiter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg Prof. Dr. Ulrich Heckel eröffnete die feierliche Runde und dankte stellvertretend für den Oberkirchenrat dem scheidenden Direktor: „Mit großem Einsatz haben Sie die…
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Und was teilen Sie?
Der diesjährige Akademiepreis der Evangelischen Akademie Bad Boll wurde am 25. September 2022 im Rahmen eines Festakts an die Verbraucherinitiative Wandel.Handel aus Stuttgart-Ost verliehen – als Beispielort für gelebtes Teilen und eine alternative Idee des Wirtschaftens. Die Idee des Teilens erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance. In der „Sharing Economy“ geht es nicht um Eigentum, sondern um Zugang zu Dingen und Dienstleistungen. Es geht um Teilhabe – und damit um das, was auch an der Evangelischen Akademie Bad Boll täglich verhandelt wird. Die Akademie legt daher in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf das Thema Teilen. In Video-Clips, Podcast-Episoden und Veranstaltungen taucht immer wieder die Frage auf „Und was teilen Sie?“.…
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Sri Lanka am politischen und wirtschaftlichen Abgrund
Sri Lanka erlebt eine der größten Krisen seiner Geschichte: wirtschaftlich, sozial und politisch steht das Land vor einem Scherbenhaufen. Die Lebensbedingungen der Menschen verschlechtern sich zusehends. Die Perspektiven für das Land sind unklar. Wir haben prominente Vertreter*innen der Zivilgesellschaft aus Sri Lanka zu Gast, um über mögliche Zukunftschancen für das Land zu sprechen. Mit dabei ist u.a. Prabodha Rathnayaka vom People’s Lawyer Movement, der als Anwalt viele der Menschen vertritt, die in Colombo bei den jüngsten Protesten festgenommen wurden. Mitdiskutieren wird weiterhin die Journalistin Jayani Abeysekara, die als Mitherausgeberin der Zeitung „Samabima“ fordert: „Wir brauchen Regierende, die glaubhaft Korruption und Misswirtschaft bekämpfen und für einen Neuanfang stehen.“ Jayani Abeysekara, Prabodha…
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Evangelische Akademie Bad Boll prämiert Initiativen der Sharing Economy
Zum sechsten Mal lobt die Evangelische Akademie Bad Boll mit ihrem Förderkreis den Akademiepreis „Werte leben, Zukunft gestalten“ aus. In diesem Jahr soll ein Initiative ausgezeichnet werden, welche das Teilen als soziale und ökonomische Praxis in den Mittelpunkt stellt. Bewerbungsschluss ist am 31.05.2022. Car Sharing, Tauschringe, Gemeinschaftsgärten, Sozialkaufhäuser und -läden, Nachbarschaftshilfevereine etc. – seit einigen Jahren erlebt die Idee, dass sich Menschen den Besitz, die Nutzung und Pflege von Dingen teilen, eine Renaissance. In der „Sharing Economy“ verschränken sich auf vielfältige Art und Weise ökonomische, soziale und ethische Aspekte von Produktion und Konsum zu neuen Formen des Wirtschaftens. Damit sind viele Themenschwerpunkte angesprochen, die an der Evangelischen Akademie Bad Boll…
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Kirche und Klimaschutz – wie passt das zusammen?
„Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben“ lautet der Titel des Impulspapiers 130 der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Doch wie kann die Kirche dazu beitragen, nachhaltige Entwicklungen voranzutreiben? Welche Potenziale und Kapazitäten hat sie, um als „Mahner, Mittler und Motor“ zu einem Werte- und Bewusstseinswandel beizutragen? Wie kann sie ihr Engagement für Klimagerechtigkeit bestmöglich entfalten? Ihr Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung und zur Nächstenliebe fordert dieses Engagement geradezu ein. Am 24. und 25. Juli 2021 findet an der Evangelischen Akademie Bad Boll die Veranstaltung „Churches for Future. Kirche als Motor für Klimagerechtigkeit!?“ statt, die sich mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen wird.…
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Konferenz zur Zukunft Europas – Evangelische Akademie Bad Boll beteiligt sich am Dialogprozess
Die Konferenz zur Zukunft Europas startet mit einer digitalen Plattform, auch die Evangelische Akademie Bad Boll wird sich aktiv in das Beteiligungsforum einbringen. Die Evangelische Akademie Bad Boll setzt sich für das Zusammenwachsen Europas in Vielfalt durch Projekte und Prozesse politischer Bildung ein, heißt es in ihrem Positionspapier zu Europa-Themen. Auch ihre Aufgabe – und nicht nur die der Bürgerinnen und Bürger – sei es, „das ,gemeinsame Haus Europa‘ solidarisch mitzugestalten und dabei gleichzeitig die globale Perspektive zu beachten“. Entsprechend wird sich die Evangelische Akademie Bad Boll auch am europäischen Dialogprozess „Konferenz zur Zukunft Europas“ beteiligen. „Im Dialog: Gesellschaft gestalten“, lautet das Motto der Akademie, welches sie nicht nur begrenzt…
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Evangelische Akademie Bad Boll trauert um ehemaligen Direktor Günther Metzger
„Besonders die Ökumene war für Dr. Günther Metzger zeitlebens eine Herzensangelegenheit, für die er sich auch während seiner Akademiejahre auf vielfältige Weise engagierte“, betonte Akademiedirektor Prof. Dr. Jörg Hübner. „Metzgers Engagement hat die Akademiearbeit in diesem Bereich maßgeblich vorangebracht und bereichert. Die Akademie trauert um ihren ehemaligen Direktor, mit welchem sie auch während dessen Ruhestand verbunden blieb“, so Hübner. Bereits vor Metzgers Akademiezeit wirkte er von 1968-1973 in Ulm als Pfarrer für Weltmission und war damit erster Pfarrer im späteren Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung. Als Akademiedirektor begründete er beispielsweise die Partnerschaft zwischen der Akademie und der Vesper Society in Kalifornien. Und er bemühte sich um das Gespräch zwischen…
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Evangelische Akademie Bad Boll prämiert Engagement für Klimaneutralität
In den 1980er-Jahren begann das Umdenken und vor allem das Handeln der Evangelischen Akademie Bad Boll in Sachen Nachhaltigkeit. In der Zwischenzeit hat sie sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. „Klimaneutralität ist DAS elementare Überlebensthema für die gesamte Menschheit und den ganzen Globus“, sagt Thomas Weise, Vorsitzender des Akademieförderkreises. Fragen globaler Gerechtigkeit und der Lebenschancen aller Menschen lassen sich nur lösen, indem dem Leitbild Klimaneutralität Vorrang eingeräumt werde. Der Fokus des seit 2017 ausgelobten Akademiepreises liegt entsprechend in diesem Jahr auf nachhaltigen Projekten, die darauf abzielen, Klimaneutralität im eigenen Alltag, im Vereinsleben, in der Kirche oder in der Wirtschaft praktisch umzusetzen. „Die Corona-Pandemie und ihre Bewältigung dürfen…
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Zur Rolle von Kirche und Diakonie in Württemberg bei aktiver Sterbehilfe
Vertreterinnen und Vertreter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, der Diakonie Württemberg und der Evangelischen Akademie Bad Boll trafen sich am vergangenen Wochenende zum Expertengespräch über die assistierte Selbsttötung. Lange war das geschäftsmäßige Angebot zur aktiven Sterbehilfe laut Strafgesetzbuch verboten, bis das Bundesverfassungsgericht im Februar 2020 den Paragraphen 217 als nicht verfassungskonform beurteilt hat. Dieses Urteil hat tiefgreifende Fragen zum Umgang mit dem Lebensende aufgeworfen, die längst nicht beantwortet sind. Wie verhält sich das im Urteil formulierte Freiheitsrecht des Einzelnen zur christlichen Sicht von Menschenwürde und Lebensschutz? Wie soll in Pflegeheimen und Krankenhäusern künftig konkret mit geäußerten Sterbewünschen von Patientinnen und Patienten umgegangen werden? „Die Autonomie ist ein hohes Gut, sollte…