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Höhere EU-Ziele für erneuerbare Energien erfordern auch Erfüllungsoptionen
Der Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) des EU-Parlaments hat gestern über den Bericht zur Überarbeitung der Erneuerbare Energien Richtlinie (EU 2018/2001 -RED II) abgestimmt. Mit der Abstimmung des federführenden Ausschusses des EU-Parlaments für die Überarbeitung der RED II geht der Prozess im Parlament auf die Zielgeraden, so dass nach der Sommerpause das Plenum die Position des Parlaments für die anstehenden Trilogverhandlungen mit dem Rat und der Kommission festlegen wird. Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüros Bioenergie (HBB), kommentiert für die Verbändegemeinschaft die Abstimmung des Ausschusses: „Wir begrüßen, dass sich der Industrie- und Energieausschuss des EU-Parlaments für eine deutliche Anhebung des Gesamtziels für erneuerbare Energien auf 45 % in 2030…
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Fachverband Biogas startet social media Kampagne
Biogas wird in der aktuellen Diskussion um Alternativen zu russischem Erdgas nach wie vor viel zu wenig beachtet. Dabei könnten die deutschen Biogasanlagen ihre Leistung spontan um 20 Prozent erhöhen und bis 2030 mehr als 40 Prozent des heute aus Russland importierten Gases ersetzen. Mit einer social media Kampagne will der Fachverband Biogas nun stärker auf sich und das Potenzial von Biogas in der aktuellen Gaskrise aufmerksam machen. Dazu Manuel Maciejczyk, Geschäftsführer im Fachverband Biogas: „Wir wollen und müssen scheinbar noch lauter auf die Potenziale von Biogas hinweisen. Denn nach wie vor werden wir von weiten Teilen der Politik überhört. Deshalb startet der Fachverband Biogas e.V. heute mit einer social…
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Osterpaket ignoriert Bioenergie-Potenziale nahezu vollständig
Gestern tagte der Ausschuss für Klimaschutz und Energie und befasste sich final mit dem Osterpaket, dessen Kern eine Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ist und morgen im Bundestag in der zweiten und dritten Lesung verabschiedet werden soll. Aus Sicht des Hauptstadtbüros Bioenergie (HBB) wurden die großen Potenziale der Bioenergie vernachlässigt und Chancen für mehr Klimaschutz und Versorgungssicherheit im Angesicht der großen Herausforderungen nahezu vollständig ignoriert. Sandra Rostek, Leiterin des HBB kommentiert: „Obwohl Deutschland die Bioenergie jetzt mehr denn je benötigt, wurde ihr im Gesetzesbündel wenig Beachtung entgegen gebracht. Tatsächlich fanden für die Bioenergie nach dem Kabinettsentwurf aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fast keine Veränderungen mehr statt. Nach wie vor…
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30 Jahre Fachverband Biogas
Einer der größten Verbände der Erneuerbaren Energien Branche, der Fachverband Biogas, feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Zu diesem Anlass ist ein Jubiläumsbuch mit dem Titel „Weiter machen!“ entstanden. Auf 196 Seiten haben namhafte Journalisten die Geschichte der Biogasnutzung von 1992 bis heute zusammengefasst. Beleuchtet wird u.a. die Entwicklung im Bereich der Landwirtschaft und der Abfallvergärung, die verschiedenen Nutzungspfade von damals bis heute, die Energiepolitik, wissenschaftliche Meilensteine wie auch Irrwege, die beschritten wurden. Im zweiten Teil kommen die Pioniere zu Wort, die den Verband und die Branche geprägt haben. Angesichts der aktuellen Gaskrise und der Diskussion um die Versorgungssicherheit ist das Interesse an Biogas so hoch wie lange nicht. Wenn…
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Kohle und Fracking-Gas dürfen nicht der Weisheit letzter Schluss sein
Gemeinsam äußern der Bundesverband Erneuerbare Energien e.V. (BEE), der Fachverband Biogas e.V. (FvB) und der Deutsche Bauernverband e.V. (DVB) ihr großes Unverständnis, warum die Bundesregierung die Versorgungssicherheit im kommenden Winter ausschließlich über fossile Brennstoffe wie Kohle und importiertes Fracking-Gas sicherstellen will, das kurzfristig mobilisierbare Potenzial von nachhaltiger heimischer Bioenergie aber ungenutzt lassen möchte. „Aktuell haben viele Biogas-Bauern noch mehr als ausreichend Substratvorräte aus der Ernte von 2021. Diese können im kommenden Winter aktiviert und für die die Erzeugung von Strom, Wärme und Biomethan genutzt werden. Die Bundesregierung sollte dafür jetzt den Weg freimachen,“ so der Präsident des Bauernverbandes Joachim Rukwied. Tatsächlich hätte der derzeit bestehende Biogaspark in Deutschland die Möglichkeit…
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Nachhaltigkeitsverordnung: Verlängerung der Übergangsfrist lange überfällige Entscheidung – Energieknappheit erfordert weitere Erleichterung bei bürokratischen Hürden
Die Bundesregierung hat in der Änderungsverordnung der Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung (BioSt-NachV) die Übergangsfrist für die Auditierungen um ein halbes Jahr auf 31.12.2022 verlängert. Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüros Bioenergie (HBB), begrüßt diesen Schritt im Namen der Verbändegemeinschaft als überfällig und mahnt jedoch weitere Nachbesserungen an: „Für hunderte Biogasanlagen und Holzheizkraftwerke schafft die Verlängerung der Übergangsfrist für die Auditierungen endlich die Möglichkeit, sich fristgerecht zertifizieren zu lassen, ohne die EEG-Vergütung zu verlieren. Angesichts des Engpasses an verfügbaren Auditoren ist die Verlängerung eine lange überfällige Entscheidung. Das Hauptstadtbüro Bioenergie rät aber dringend an, die Einführung der Nachhaltigkeitszertifizierung – wie im europäischen Emissionshandel auch – komplett um ein Jahr zu verschieben, um die erforderlichen Umstellungen…
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Jeder Hektar zählt – Energiegewinnung und Artenvielfalt auf Stilllegungsflächen ist möglich
Zum 3. Mal findet in diesem Jahr die Aktionswoche Artenvielfalt statt, die der Fachverband Biogas e.V. gemeinsam mit zahlreichen Partnern veranstaltet. Über Aktionen vor Ort und in den sozialen Medien wollen die Unterstützer gemeinsam darauf aufmerksam machen, dass Artenvielfalt und Biogas kein Widerspruch sind, sondern vielmehr eine große Chance. 11,7 Millionen Hektar werden in Deutschland als Ackerfläche genutzt. Mindestens vier Prozent davon müssen ab 2023 als sogenannte nicht-produktive Fläche ausgewiesen und dürfen nicht bewirtschaftet werden. So schreibt es die EU-Agrarpolitik vor. In Deutschland betrifft diese Stilllegung rund 470.000 Hektar. Der Fachverband Biogas fordert, dass das strikte Nutzungsverbot aufgehoben und die Selbstbegrünungspflicht überdacht wird. Der Aufwuchs dieser Flächen sollte am Ende des…
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Bioenergie und nicht Kohle ist der nachhaltigere Problemlöser für mehr Versorgungssicherheit auf dem Energiemarkt
Gestern wendeten sich die Trägerverbände des Hauptstadtbüro Bioenergie mit einer Stellungnahme an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, welches jüngst einen Entwurf für ein Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz veröffentlicht hat. Der Entwurf sieht im Wesentlichen vor, bei einer möglichen Gasmangellage die Stromerzeugung aus Erdgas durch Inbetriebnahme von fossilen Kraftwerken aus der Netzreserve zu reagieren. Die großen Potenziale nachhaltiger Bioenergie werden unverständlicher Weise jedoch nicht adressiert. Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüros, kommentiert im Namen der Verbändegemeinschaft: „Die Schaffung von Anreizen für Alternativen zur Erdgasverstromung sind im Angesicht von Versorgungssicherheit und geopolitischen Erwägungen in der Energie- und Klimapolitik zwar ein unabdingbarer Schritt, jedoch ist nicht nach zu vollziehen, warum sich der Gesetzesentwurf auf Anreize für…
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Wie viel Energie steckt im Bioabfall?
Auf seiner heutigen Pressekonferenz zum Auftakt der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft IFAT in München informiert der Fachverband Biogas e.V. über das Potenzial biogener Abfälle zur Energiegewinnung – und die Hürden, die einer stärkeren Nutzung dieser Energiequelle im Wege stehen. In Deutschland gibt es aktuell rund 400 Bioabfall-Vergärungsanlagen, die aus biogenen Reststoffen Strom und Wärme erzeugen oder das aufbereitete Biogas ins Gasnetz einspeisen. Mit einer Gesamtleistung von gut 350 Megawatt machen sie etwa sechs Prozent des deutschen Biogasanlagenparks aus. Die biogenen Inputstoffe stammen aus drei Kategorien: Gewerbliche Abfälle, Grüngut und Biogut. Den mit knapp sechs Mio. Tonnen größten Anteil macht Grüngut aus Parks und Gärten aus. Rund 4,5…
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Beginn der Nachhaltigkeitszertifizierung für Biomasse-Strom auf 2023 verschieben
Das Bundesumweltministerium hat den Entwurf zur Änderung der Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung (BioSt-NachV) vorgelegt, mit dem eine förderunschädliche Verschiebung der Frist für die Zertifizierung bei nachgewiesenem Auditorenmangel von 30. Juni auf 31. Dezember 2022 ermöglicht werden soll. Hintergrund ist die Umsetzung der Erneuerbare Energien Richtlinie „RED II“, die Anforderungen an den Nachweis der Nachhaltigkeit für Energie aus Biomasse definiert und in Deutschland durch die am 8. Dezember 2021 in Kraft getretene BioSt-NachV umgesetzt wird. Sandra Rostek, die Leiterin des Hauptstadtbüro Bioenergie (HBB) kommentiert die Änderung der Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung: „Das Chaos auf allen Ebenen bei der Umsetzung der RED II zeigt: Wir brauchen dringend eine umfassende Verschiebung des Starts der Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung auf den 1. Januar…