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Augen zu, Kosten runter, Gewinne rauf!
Augen zu, Kosten runter, Gewinne rauf. Nach diesem Motto handeln noch immer zu viele Unternehmen. Deren niedrige Arbeits-, Sicherheits- und Umweltstandards führen wiederholt zu tödlichen Unfällen, Umweltkatastrophen und schweren Menschenrechtsverletzungen. Das zeigt auch der heute veröffentlichte Bericht Dirty Profits 9: How much Pain for Corporate Gain? von der in Berlin ansässigen Nichtregierungsorganisation Facing Finance. Diese unternehmerischen Verstöße gegen Standards halten auch Finanzdienstleister offensichtlich nicht davon ab, schädliche Geschäftsmodelle mit ihren Krediten zu fördern oder in diese zu investieren. Immer mehr Finanzinstitutionen verweisen zwar auf ihre ökologischen und sozialen Finanzierungs- und Investitionsrichtlinien und versichern, auf Vorfälle und Verstöße von Unternehmen zu reagieren, doch allzu oft halten diese Behauptungen einer unabhängigen Überprüfung…
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Banken dürfen nicht länger Brandbeschleuniger für Klimawandel und militärische Konflikte bleiben – Fair Finance Guide attestiert nach wie vor Nachhaltigkeitsdefizite im deutschen Bankensektor
GLS Bank (96%) und EthikBank (92%) erhalten die beste Nachhaltigkeitsbewertung Sparda-Bank West (8%), Stadtsparkasse Düsseldorf (23%) und DekaBank (27%) schneiden am schlechtesten ab Sparkasse KölnBonn (+8%), DZ Bank (+7%) und Stadtsparkasse Düsseldorf (+6%) leicht verbessert Maßnahmen zur Korruptionsvermeidung schneiden zufriedenstellend ab Gender-Richtlinien für den internen Bankbetrieb sowie für Finanzierungen und Investitionen bei den meisten Banken ungenügend Konventionelle Banken investieren häufig noch in kontroverse Geschäftsmodelle (Rüstung, Kohle, Menschenrechtsverletzungen usw.) Zum sechsten Mal überprüft der von der Berliner NGO Facing Finance koordinierte Fair Finance Guide Deutschland (FFG) ob bzw. wie deutsche Banken und Sparkassen Menschen- und Umweltrechte beachten. In Kooperation mit dem SÜDWIND Institut und der Verbraucherzentrale Bremen überprüft FFG dabei die…
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Stiftungen müssen nachhaltiger und transparenter investieren
Neuer Leitfaden wirbt bei deutschen Stiftungen für eine bessere Berücksichtigung von sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitskriterien bei der Geldanlage. Recherchen zeigen zu wenig Transparenz bei der Anlage des Stiftungsvermögens. Die Möglichkeit von direkten oder indirekten Beteiligungen an kontroversen Unternehmen ist daher nicht auszuschließen. Häufig lässt sich bei der Anlage des Stiftungsvermögens keine Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien feststellen. Deutsche Stiftungen laufen Gefahr, mit ihren Anlageentscheidungen die eigenen Stiftungszwecke zu konterkarieren. Mit einem heute im Rahmen des Projektes „Fair Anlegen & Stiften“ veröffentlichten Leitfaden wirbt die Berliner Nichtregierungsorganisation Facing Finance für eine bessere Berücksichtigung von sozialen und ökologischen Kriterien bei der Vermögensanlage von deutschen Stiftungen. Denn diese sind nicht nur Wohltäter, sondern mit einem…
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Russland, Indien, Israel und die USA schützen autonome Waffensysteme erfolgreich vor Verbotsverhandlungen und nehmen UN-Staatengemeinschaft wiederholt in Geiselhaft
Russland, Indien, Israel und die USA behalten UN-Forum in Geiselhaft und verhindern zum wiederholten Mal Verbotsverhandlungen für autonome Waffen Deutschland gibt Druck der Verbotsgegner nach und stimmt unverbindlichem Minimalkonsens zu CCW Staaten, inkl. Deutschland, zeigen sich mehrheitlich enttäuscht und wünschen sich mehr Fortschritt Zivilgesellschaft fordert neuen Deutschen Bundestag auf, sich in der Verbotsdebatte über autonome Waffen neu zu positionieren und damit die Bundesregierung aufzufordern, sich aktiv für Verbotsverhandlungen auszusprechen Am Ende der 6. Revisionskonferenz der VN-Waffenkonvention (CCW) einigten sich die Vertragsstaaten nach fast 8-jährigen Konsultationen und Beratungen auf einen "Kompromisstext", der wieder kein Verhandlungsmandat für ein rechtsverbindliches Instrument zur Regulierung autonomer Waffen enthält. „Das Mandat für das Jahr 2022 spiegelt…
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Verbraucher-Portal Faire Fonds deckt Greenwashing auf und bewertet Nachhaltigkeit von Investmentfonds
. Faire Fonds zukünftig gemeinsam von Facing Finance und urgewald betrieben Über 2.000 in Deutschland für den Vertrieb zugelassene Publikumsfonds auf Beteiligungen an rund 770 kontroversen Unternehmen überprüft Von rund 650 „Nachhaltigkeitsfonds“ im Sinne von ESG-Eigenlabel zeigen sich nur rund 100 gänzlich frei von gescreenten Kontroversen Von 237 überprüften FNG-Fonds sind lediglich 57 frei von gescreenten Kontroversen Neue Kontroversen in dem Faire Fonds-Screening: Rüstungsgüter an Konfliktstaaten, Kohle-Wertschöpfungskette und globale Plastikverschmutzung Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen Facing Finance und urgewald betreiben zukünftig das frei zugängliche Verbraucherportal Faire Fonds (faire-fonds.info) gemeinsam. Dieses untersucht eine Auswahl von in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Publikumsfonds hinsichtlich bestimmter ökologischer, sozialer und ethischer Kontroversen. Im Zuge der neuen…
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Norwegischer Pensionsfonds: Aus für an Kriegsverbrechen mitschuldige Rüstungsfirmen
Am Dienstag (8.6.21) hat das norwegische Parlament die Einführung neuer ethischer Kriterien für Investments des staatlichen Pensionsfonds in Waffenexporteure beschlossen. [1] Rüstungsfirmen, die sich an Kriegsverbrechen mitschuldig machen, werden demnach aus dem Portfolio des Fonds ausgeschlossen. Die NGOs Save the Children Norway und Future In Our Hands Norway sowie urgewald und Facing Finance begrüßen dies und erwarten, dass weitere Investoren diesem Beispiel folgen werden. Zivilgesellschaft: „Ein bedeutender Game Changer“ Der Norwegische Pensionsfonds ist wegen mehrerer umstrittener Investitionen in Waffenfirmen, die mit dem Krieg im Jemen in Verbindung stehen, unter Beschuss geraten. Organisationen in Norwegen und auf der ganzen Welt setzen sich seit mehreren Jahren für eine Änderung des ethischen Rahmens…
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Online-Kampagne #deingeldunserezukunft wirbt für nachhaltigen und verantwortungsbewussten Umgang mit Geld
Die Online-Kampagne "Dein Geld – Unsere Zukunft" informiert die Öffentlichkeit ab heute über die Zusammenhänge von Geld, Armut, Klima- und Umweltschutz und was diese für eine nachhaltige Entwicklung (UN Sustainable Development Goals) bedeuten. Dazu stellt sie die Frage: “Was macht deine Bank mit deinem Geld?” Mit der Website deingeldunserezukunft.de und mit dem Hashtag #deingeldunserezukunft möchte die Berliner NGO Facing Finance zusammen mit dem Green Touring Network und den darin zusammengeschlossenen Künstler*innen der Musikbranche unter „Pandemie-Bedingungen“ die Öffentlichkeit für diese Zusammenhänge sensibilisieren. Das Projekt wurde von den Public Interest Designerinnen Diana Kaiser und Mareike Schlösser konzipiert und umgesetzt und durch das Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit (BMZ) gefördert. Die Kampagne soll Bankkund*innen sensibilisieren,…
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146 Milliarden Euro für die Tonne?
Europäische Top-Banken, darunter auch die Deutsche Bank und die Commerzbank, tragen durch ihre Milliarden-Investments und Finanzierungen massiv zur globalen Verschmutzung durch Plastik bei – dies belegt der heute vorgestellte Bericht „Dirty Profits“ der Nichtregierungsorganisation Facing Finance. Keine der untersuchten Banken verfügt bislang über eine umfassende Plastikrichtlinie, weder in Bezug auf die Produktionskette noch auf die Konsumgüterbranche. Der Bericht analysiert die Investitionen und Finanzierungen von acht europäischen Großbanken, die Finanzbeziehungen in Höhe von mehr als 146 Milliarden Euro zu kunststoffproduzierenden oder -verarbeitenden Unternehmen unterhalten. Insgesamt haben die Banken den untersuchten Unternehmen seit 2017 Kapital in Höhe von rund 95 Milliarden Euro für die Finanzierung ihrer „plastikfreundlichen“ Geschäftsmodelle beschafft. Führend dabei waren…
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Autonome Waffensysteme stoßen bei Deutschen auf große Ablehnung
Laut einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsunternehmens Ipsos, die von der internationalen NGO-Koalition Campaign to Stop Killer Robots in Auftrag gegeben wurde, lehnen 68% der Deutschen autonome Waffensysteme (sog. Killer Roboter) ab und äußern ethische Bedenken in Bezug auf Tötungsentscheidungen ohne menschliche Kontrolle. Die 1.002 Befragten in Deutschland konnten zu folgender Frage Stellung nehmen: „Die Vereinten Nationen prüfen die strategischen, rechtlichen und moralischen Implikationen von tödlichen autonomen Waffensystemen. Diese Waffensysteme wären in der Lage, selbstständig Ziele auszuwählen und diese Ziele ohne menschliches Eingreifen anzugreifen. Sie unterscheiden sich damit von den heutigen „Drohnen", bei denen Menschen Ziele auswählen und angreifen. Wie denken Sie über den Einsatz solcher tödlichen autonomen Waffensysteme im Krieg?“…
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Atomwaffenverbot in Kraft – Deutsche Finanzdienstleister profitieren trotzdem weiter von der Bombe
Am heutigen Freitag, 90 Tage nach der 50. Ratifikation, tritt der Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) und damit ein völkerrechtlich verbindliches Verbot für diese Massenvernichtungswaffen in Kraft. Der AVV untersagt nicht nur die Entwicklung, das Testen, die Produktion und den Erwerb von Atomwaffen, sondern auch die Unterstützung dieser Aktivitäten, was jegliche Form der Finanzierung der Herstellerunternehmen einschließt, so die NGOs Facing Finance und urgewald. Eine neue Untersuchung der NGOs zeigt jedoch: zahlreiche deutsche Finanzdienstleister sind weiterhin an dem Bau von Kernwaffen durch Kredite und Investitionen beteiligt. „Finanzinstitutionen müssen ihre Geschäftsmodelle an die neue völkerrechtliche Realität anpassen und dementsprechend ihre Finanzbeziehungen zu Atomwaffenherstellern umgehend beenden“, fordert Thomas Küchenmeister, geschäftsführender Vorstand von Facing Finance. Die…