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Munch. Lebenslandschaft
Eine Filmreihe begleitet die Ausstellung Munch. Lebenslandschaft im benachbarten Museum Barberini und zeigt neben Filmbiografien über Edvard Munch unter anderem Alfred Hitchcocks »Die Vögel«, dessen Szenenbildentwürfe direkt von Munchs Ästhetik beeinflusst wurden, sowie das Stummfilm-Epos »Segen der Erde«, das mit spektakulären Landschaftsaufnahmen aus dem hohen Norden Norwegens aufwartet. In vier Episoden beleuchtet der Film Lebensstationen und -krisen Munchs. Vom aufstrebenden Künstler im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis zum eigenwilligen Greis, der sein Lebenswerk im besetzten Norwegen vor den Nazis schützt. Munchs Leben ist verwoben mit der europäischen Geschichte und bewegt sich zwischen Euphorie und Selbstzerstörung, großem Erfolg und völligem Scheitern. Das Biopic versieht jede seiner Episoden mit einer eigenen…
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Asta Nielsen – Europas erste Filmikone
. Asta Nielsen – Europas erste Filmikone Sa., 09.12.2023, 18:00 und 19:30 Uhr Filmmuseum Potsdam Anlässlich des neuen Dokumentarfilms »Asta Nielsen – Europas erste Filmikone« widmen wir derjenigen Schauspielerin einen Filmabend, mit der die Filmproduktion in Babelsberg ihren Anfang nahm. 18 Uhr Asta Nielsen – Europas erste Filmikone R: Sabine Jainski D 2022, 55′ In Anwesenheit der Regisseurin Sabine Jainski Die Dokumentation zeichnet die private wie öffentliche Person Asta Nielsen nach. Mit persönlichen Zitaten und zahlreichen Filmausschnitten vermittelt der Film ein lebendiges Bild der Diva und der Vielfalt ihrer rund 80 Rollen. 19:30 Uhr Das gefährliche Alter R: Eugen Illés D: Asta Nielsen, Bernhard Goetzke, Walter Rilla D 1927, 78′ Live-Musik: Peer Kleinschmidt Begrüßung: Dr.…
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Aktuelles Potsdamer Filmgespräch Nr. 299: Bei uns heißt sie Hanka (D 2023)
Landschaftsaufnahmen von ehemaligem Tagebau und unberührter Natur wechseln sich mit aufgeheizten Szenen gegenwärtiger politischer Stimmungen ab. In solche Bilder bettet der Kinodokumentarfilm Gespräche mit Protagonist*innen und deren vielfältige Interpretationen ihrer indigenen Identität. Dabei treten schmerzhafte Kapitel hervor: Verdrängung und Ausschluss, das Bewahren von Kultur und Sprache, der Kampf um Anerkennung des kleinsten slawischen Volks, der Sorben. In ihrem neuesten, durch den Off-Kommentar auch stark persönlich erzählenden Dokumentarfilm verhandelt Regisseurin, Autorin und Kuratorin Grit Lemke einmal mehr die Themen Identität und Demokratie. Nach der Weltpremiere beim Internationalen Filmfestival DOKLeipzig zeigt das Filmmuseum Potsdam Bei uns heißt sie Hanka als Preview vor dem offiziellen Kinostart. Bei uns heißt sie Hanka R: Grit Lemke D 2023, 92′…
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Gehen und Bleiben (D 2023)
Eine Karte von Mecklenburg hing in Uwe Johnsons letztem Arbeitszimmer im englischen Sheerness. Die Region seiner Kindheit, in die er nach der Auswanderung in den Westen nicht mehr zurückgehen und die er danach nur noch literarisch rekonstruieren konnte. Volker Koepps Film ist als Geo-Biografie angelegt, er reist mit Johnsons Texten zu den Lebensorten des Autors, findet Menschen und Landschaften, die einen Bezug zum Werk und zur Person haben. Koepps und Johnsons poetische Projekte verbinden sich: Ihre Landschaften und Biografien kennen keine linearen Entwicklungen, in ihnen bleibt die Geschichte gespeichert und legt sich selbst immer wieder frei. Für Johnson sind beim Bad in der Ostsee die Toten anwesend, die nach der…
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ZEITSCHNITT – Aufbruch und Abgrund. Leben mit dem Stalinismus: MUTTER (CH 2002)
. Freitag, 24. November 2023, 19:30 Uhr Filmmuseum Potsdam Mutter R: Miklós Gimes, CH 2002, Dok., OmU, 95‘ FSK: – Eine ergreifende, dabei historisch und politisch präzise Familiengeschichte aus Ungarn. Der (gleichnamige) Vater des Regisseurs war ein enger Mitarbeiter des damaligen Ministerpräsidenten Imre Nagy; er wurde 1956 in Budapest erschossen. Das Heldenbild des Vaters wird durch die Perspektive der überlebenden Mutter immer wieder in Frage gestellt. „Ein Film über die spannende Korrespondenz von Politischem und Privatem, Gesellschaftlichem und Individuellem, der sich nicht mit schnellen Antworten zufriedengibt, sondern nach Tiefenschichten gräbt.“ (Ralf Schenk) Gast für Einführung und Gespräch: Dániel Rákosi (Ethnologe) Einführung und Moderation: Dr. Claus Löser (Filmhistoriker) Mit freundlicher Unterstützung…
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Vorderhaus und Hintertreppe. Klassenverhältnisse im Stummfilm, 11.11. & 12.11.2023
. Stummfilm-Wochenende mit Live-Musik Vorderhaus und Hintertreppe – Klassenverhältnisse im Stummfilm 11. & 12.11.2023 Filmmuseum Potsdam Das Kino war schon immer ein Spiegel sozialer Verhältnisse und Unterschiede. Doch erst seit Kurzem erhält die Frage nach sozialer Herkunft und Klasse verstärkt öffentliche Aufmerksamkeit. Die Stummfilmreihe greift die Frage nach der sozialen Klasse im Film insbesondere der Weimarer Zeit auf, wo das Nachwirken des Ersten Weltkriegs, die Hyperinflation und das Aufbrechen von hegemonialen Geschlechterkonstrukten eine große Rolle spielen. Themen sind weibliche Armut und weibliche Selbstermächtigung, Fabrikarbeit, Architektur und ihre Wechselbeziehung zu gesellschaftlichen Machtverhältnissen, der Gegensatz von Dekadenz und finanzieller Not, Verführung und sexualisierte Machtverhältnisse. Räumlich-architektonische Gegensätze werden immer wieder deutlich: Betuchte Mieter*innen nutzen die…
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Tony Loeser zum Geburtstag
28. Oktober 2023 Filmmuseum Potsdam Bereits als Kind wollte Tony Loeser Trickfilme machen. 1974 bekam er die Möglichkeit, in der Puppentrickgruppe im DEFA-Studio für Dokumentarfilme an Animationsfilmen von Lutz Dammbeck und Peter Blümel mitzuarbeiten. Durch die Kombination von Realfilm und Animation in Kinderfilmen wie »Konzert für Bratpfanne und Orchester« erweiterte sich Tony Loesers künstlerischer und technischer Horizont. Nach dem Studium an der Babelsberger Filmhochschule übernahm er Teile der Animation des Spielfilms »Das Schulgespenst«. In der Zeit von 1984 bis 1990 realisierte er Animationskurzfilme für das DEFA-Studio für Trickfilme. Nach 1990 arbeitete Loeser für Jim Hensons Creature Shop an der »Unendlichen Geschichte« und war Mitgründer der Firma Ostfilm Hoffmann & Loeser,…
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Unesco-Welttag des audiovisuellen Erbes
Fr., 27. Oktober 2023 Filmmuseum Potsdam Das Filmmuseum Potsdam und der Studiengang Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg laden zum UNESCO-Welttag des audiovisuellen Erbes 2023 ein. Zwischen 1970 und 1990 entstanden in der DDR unzählige Musikvideos. Mit zwei Kurzfilmprogrammen werden die bunte Vielfalt dieser Clips vorgestellt und die unterschiedlichen Produktionsumstände beleuchtet. Dazu gehören die Discofilme der DEFA, Musikvideos aus den Jugendsendungen des DDR-Fernsehens und Eigenproduktionen der sogenannten »anderen Bands«. Obwohl viele dieser Clips für die Öffentlichkeit bestimmt und Teil der ostdeutschen Jugendkultur waren, sind sie mittlerweile in Vergessenheit geraten. Die Auswahl an unterhaltsamen, ästhetisch ansprechenden und teilweise inhaltlich kritischen Werken soll sie wieder in Erinnerung rufen. Zur Aufführung kommen Musikvideos von CITY,…
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I’ve Seen The Wall
In der Filmreihe zur Ausstellung »I’ve Seen the Wall. Louis Armstrong auf Tour in der DDR 1965« des MINSK Kunsthaus in Potsdam zeigt das Filmmuseum an drei Abenden ein begleitendes Filmprogramm. Ausgangspunkt ist ein Mitschnitt des Konzerts im Friedrichstadtpalast, das Louis Armstrong 1965 während seiner Tournee durch die DDR gab. Dokumentar- sowie Spielfilme der DEFA verdeutlichen den populären Status der Jazzmusik seit der Staatsgründung der DDR bis Anfang der 1980er Jahre. Jazz wird in Zusammenhang mit antiimperialistischer Politik und den solidarischen Bestrebungen des sozialistischen Staates mit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und ihren Vertreter*innen gestellt. Das Programm wird ergänzt durch herausragende Auftritte Louis Armstrongs in US-amerikanischen Filmen, die zum Teil rassistische Diskriminierung auf Spielfilmebene verhandeln. Programm Do., 26.10.2023 17 Uhr Louis Armstrong & His All Stars Konzertmitschnitt, Friedrichstadtpalast 1965, 110′ 19 Uhr…
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Aktuelles Potsdamer Filmgespräch Nr. 297
. Di., 24.10.2023, 19:00 Uhr Filmmuseum Potsdam Kalt R: Stephan Lacant D: Franziska Hartmann, Johann Barnstorf, Patricia Aulitzky D 2022, 90′ Die erfahrene Erzieherin Kathleen Selchow führt mit ihrem Mann Robert und ihrem Sohn Luca ein harmonisches, vermeintlich gesichertes Leben. Als bei einem Kita-Ausflug unter ihrer Leitung ein Junge tödlich verunglückt, gerät Kathleen durch eine Kommissarin, aber auch durch Kolleg*innen in der Kita, durch Eltern und nicht zuletzt eigene Schuldgefühle sowie emotionale Überforderung hart unter Druck. Einfühlsames und preisgekröntes Drama, das die unterschiedlichen Positionen zur Frage der Schuld eindrücklich und mit seltener Konsequenz über seine Figuren durchspielt. In Anwesenheit von Regisseur Stephan Lacant, Drehbuchautor Hans-Ulrich Krause und Produzent Peter Hartwig…