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Die Garnisonkirche – Protokoll einer Zerstörung
Die Ausstellung "Stadtwende. Bürgergruppen gegen den Altstadtverfall in der DDR" im Potsdam Museum erinnert an den katastrophalen baulichen Zustand zahlreicher Innenstädte in der DDR in den 1980er Jahren und würdigt jene Bürger*innen und Initiativen, die zwischen 1988 und 1990 dem Verfall und abriss in ihrer Stadt nicht länger tatenlos zusehen wollten. Besonderes Augenmerk liegt auf den Entwicklungen in Potsdam, auf die in zwei begleitenden Filmmatineen im Kino des Filmmuseums vertiefend eingegangen wird. Die Garnisonkirche – Protokoll einer Zerstörung R: Kurt Tetzlaff D 1991, Dok., 60′ Mit der Filmvorführung erinnert das Filmmuseum Potsdam an den im Juli 2022 verstorbenen Dokumentarfilmregisseur Kurt Tetzlaff. Mit vier Gegenstimmen beschloss die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung 1968 die Sprengung…
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Bonner Stummfilmtage zu Gast – Filmvorführung mit Live-Musik: Moral (D 1928)
Wir freuen uns, auch in diesem Jahr Höhepunkte des jährlich stattfindenden Stummfilmfestivals, des Bonner Sommerkinos zeigen zu können. Das publikumsstärkste Festival seiner Art in Europa ging im August 2022 in seine 38. Runde – mit neu restaurierten Klassikern, Wiederentdeckungen und exotischen Raritäten. Moral (D 1928) R: Willi Wolff D: Ellen Richter, Jakob Tiedtke, Ralph Arthur D 1928, 82′ Live-Musik: Richard Siedhoff (Weimar) Begrüßung: Oliver Hanley (Künstlerische Ko-Leitung Internationale Stummfilmtage Bonn) Der Gastauftritt einer pikanten Berliner Revue gefährde die sittliche Ordnung der Kleinstadt Emilsburg, so der ortsansässige Sittlichkeitsverein, der die Veranstaltung mit einer Protestaktion vorzeitig beendet. Jetzt steht Ninon d’Hauteville, Star der Revue, plötzlich ohne Beschäftigung da. Doch der Lokalfürst engagiert…
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Kunst im öffentlichen Raum
Kurzfilmprogramm am So., 15.1.2023 um 11:00 Uhr im Filmmuseum Potsdam Mit der Freundschaftsinsel besitzt Potsdam ein einzigartiges Gartendenkmal mit zahlreichen Plastiken. Zudem entstand 1979 mit dem sogenannten »Broadway« eine autofreie Einkaufsstraße, die ebenfalls Kunst im öffentlichen Raum beherbergt. Mit seltenen dokumentarischen Filmen präsentieren wir Künstler*innen und ihre Handschriften: Alice Bahra, Christian Roehl, Carola und Joachim Buhlmann und nicht zuletzt Fritz Kühn. Alle haben eine Beziehung zu Potsdam und Brandenburg. Ob symbolhaft, realistisch oder spielerisch, stets bleibt der Bezug zum Handwerk erkennbar. Wacher sein und tiefer träumen spürt den unkonventionellen Arbeiten und Intentionen von Alice Bahra und Christian Roehl nach, während Lebendes Eisen – dreißig Jahre zuvor gedreht – Roehls Lehrer…
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Filmmuseum Potsdam – Rückblick 2022 und Ausblick 2023
Mit 2022 geht ein Jahr zu Ende, das in der ersten Hälfte weiterhin vor pandemiebedingten Herausforderungen stand und ab der Mitte des Jahres von der schrittweisen Wiederaufnahme des Normalspielbetriebs geprägt war. Mit großer Freude konnte im März 2022 der Sammlungsneubau am Medienstandort Babelsberg übernommen werden. Der Umzug der Sammlungen, der im ersten Quartal 2023 abgeschlossen sein soll, stellte eine große Herausforderung dar. Insgesamt war das Filmmuseum Potsdam im Jahr 2022 mit seinen Ausstellungen und Veranstaltungen international gut besucht. 2022 kamen ca. 43.600 Besucher*innen ins Filmmuseum Potsdam. Das Museum bestätigt einmal mehr seine Funktion auch als sozialer Raum. Aus aktuellem Anlass wird Geflüchteten freier Eintritt zu allen Angeboten des Museums gewährt. Die…
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Aktuelles Potsdamer Filmgespräch Nr. 289: Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush
Rabiye Kurnaz ist, was man gemeinhin eine einfache Frau nennt. Eine mit Turbopower allerdings. Im Bremer Reihenhaus schmeißt sie den Laden, kümmert sich um Kind und Kegel und um vieles mehr. Als ihr Sohn Murat kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 des Terrorismus bezichtigt und (als einer der Ersten) ins Gefangenenlager Guantanamo verfrachtet wird, beginnt für die resolute Deutsch-Türkin eine Reise ins Herz der Weltpolitik. Gemeinsam mit Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke (Alexander Scheer) den sie bald ganz auf ihrer Seite hat (wie fast alle um sie herum), kämpft sie für die Freilassung ihres Sohnes und zieht dabei mit Selfmade-Englisch bis vor den Supreme Court in Washington. Rabiye Kurnaz gegen George…
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Vorführung mit Gästen: Der Kinodokumentarfilm EINE FRAU (D/ARG 2021) im moving history SPEZIAL
Jeanine Meerapfels Kinodokumentarfilm EINE FRAU erhielt eine Short-List-Nominierung für die CLIO 2022, den Preis für den besten Film zu einem historischen Thema. Am 9. Dezember präsentiert moving history – Festival des historischen Films Potsdam e.V. EINE FRAU im Rahmen einer Sonderveranstaltung. Das moving history Spezial 2 findet am 09.12.2022 ab 19:30 Uhr in Anwesenheit der Regisseurin statt. Das Filmgespräch mit Jeanine Meerapfel führt die Filmvermittlerin Bettina Henzler. EINE FRAU Regie: Jeanine Meerapfel | Kamera: Johann Feindt | Schnitt: Vasso Floridi | Musik: Floros Floridis Unafilm, Malena Filmproduktion, RBB, Oh My Gómez Films | D, AR 2021 | Dokumentarfilm | 104 Min. EINE FRAU ist Jeanine Meerapfels persönlicher und berührender Blick in…
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Mobilized – handybasierter Dokumentarfilm
Das Programm präsentiert Filme, die sich die vielseitigen Möglichkeiten von Mobiltelefonen mit integrierten Kamerasystemen konzeptuell zu Nutze machen. Seit ihrer Einführung werden die relativ jungen, aber heute allgegenwärtigen Technologien von Dokumentarfilmer*innen zur Erforschung neuer Wirklichkeitsräume und Repräsentationsformen eingesetzt. Die leicht zugängliche Herstellung und Verbreitung von Handybildern ermöglicht diverse Perspektivwechsel: Sie befähigen Protagonist*innen zur direkten Selbstrepräsentation, gewähren Blicke auf bisher Unzugängliches und erlauben es unauffällig, erfahrenes Unrecht zu bezeugen und zu teilen. Mit besonderer Aktualität veranschaulichen die ausgewählten Filme, wie eine einfache Handykamera als Werkzeug eingesetzt werden kann, um neue Perspektiven und Sichtbarkeiten zu erschaffen. Die ausgewählten Filme entstanden in Iran, Russland, Afghanistan, Kuba und Italien und veranschaulichen die vielfältigen Effekte, die entstehen, wenn…
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ZEITSCHNITT Utopie und Diktatur – Die 50er Jahre im Osten
. Sechs Weihnachten R: Juliane Geick, D 1994, Dok., 110‘ Zu Gast: Juliane Geick (Regie) und Eberhard Geick (Kamera) Einführung und Moderation: Dr. Claus Löser (Filmhistoriker) Die elfte »Zeitschnitt«- Reihe präsentiert Filme, die die prägenden 1950er Jahre im Osten verarbeitet haben – als Propaganda-, Dokumentar- oder Spielfilm. Von der Nachkriegszeit und bis zum Mauerbau werden die großen Themen wie Heimkehr, Verdrängung und Neuanfang nach Ende des Zweiten Weltkrieges, Aufbau der DDR, Ost-West-Blockkonfrontation und Kulturpolitik, Stalinismus, deutsche Teilung sowie (Zwangs-)Kollektivierung in der Landwirtschaft in den Mittelpunkt gestellt. Mehr zum Film: Sechs Weihnachten Der Film berichtet vom Schicksal 38 Jugendlicher, die im Oktober 1945 als angebliche Mitglieder der SS-Untergrundorganisation »Werwolf« denunziert und…
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Female Landscape – Frauen des Films und ihre Werke
Die UNESCO Cities of Film Łódź und Potsdam laden zu einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe ein. Das Flimmern der Filmprojektoren und das Licht der Bühnenscheinwerfer richten sich auf Frauen der gegenwärtigen deutschen und polnischen Filmbranche sowie ihre Werke. Nach den Filmvorführungen folgt ein Gespräch mit den Filmemacherinnen, das im Kino des Filmmuseums Potsdam verfolgt werden kann, sowie zur selben Zeit in Łódź per Livestream. Die Regisseurinnen Julia von Heinz mit ihrem Film Und morgen die ganze Welt (D 2020) und Małgorzata Szumowska mit Body (PL 2015) sind am 5.11. zu Gast. Am 19.11. widmet sich die Veranstaltung Kamerafrauen und beleuchtet deren Erfahrungen und Wünsche in der noch immer männerdominierten Branche. Gezeigt werden…
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Der Riese ist umgezogen – der 7 m-Kamerakran steht jetzt im Atrium des neuen Sammlungsbaus des Filmmuseums Potsdam
In den Sammlungen des Filmmuseums Potsdam schlummert ein Riese – der einzig erhaltene Kamerakran für Filmaufnahmen der DEFA und des DDR Fernsehens mit 7 Meter Ausleger, hergestellt 1949 gleich um die Ecke, im VEB LOWA Lokomotivbau „Karl Marx“ Potsdam-Babelsberg. Kranfahrten gehören zu den Meisterdisziplinen des Films. Mithilfe von Kränen lernte die Kamera fliegen – lange vor der ersten Drohne. Werkaufnahmen zeigen, wie bis zu vier Personen auf der Kranspitze hantieren, das Ergebnis beeindruckt noch heute in Filmen wie DER UNTERTAN (Wolfgang Staudte 1951) und NACKT UNTER WÖLFEN (Frank Beyer 1963). Seit 1990 befindet sich der Kran im Besitz des Filmmuseums Potsdam. Mit Hilfe eines Schwerlasttransporters wurde das größte Objekt der…