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Auf der Spur neuartiger Krankheitserreger bei Wildtieren: Erste wissenschaftliche Beschreibung einer bislang unbekannten Streptokokkenart von Chaco-Pekaris
Die Artenvielfalt von Zoo- und Wildtieren spiegelt sich in der Verschiedenartigkeit ihrer Krankheitserreger wider. Leider ist das Wissen sehr begrenzt und ihr Nachweis oft schwierig. Bei der für Menschen und Tiere bedeutenden Bakterienfamilie der Streptokokken ist die Wildtierforschung nun einen Schritt vorangekommen. Ein Forscherteam unter Leitung von Kristin Mühldorfer vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und Tobias Eisenberg vom Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) untersuchte die Ursachen von schweren Atemwegserkrankungen bei Nabelschweinen und charakterisierte eine neue Streptokokkenart (Streptococcus catagoni sp. nov.) taxonomisch anhand ihrer phänotypischen und genetischen Eigenschaften. Die im „International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology“ veröffentlichten Ergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis und der sicheren Identifizierung der neuen…
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Wissenschaft plädiert für einen „European Reference Genome Atlas“ zur Entschlüsselung der Genome aller europäischen Arten
Wissenschaftler*innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) haben gemeinsam mit Kollegen von 39 Institutionen aus 17 EU-Ländern die Europäische Kommission aufgefordert, die Genomforschung als Teil der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 im Rahmen des kommenden Programms Horizon Europe zu unterstützen. Die Gruppe schlägt eine wettbewerbsorientierte Finanzierung für die Sequenzierung der Genome aller Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen in Europa (mindestens 200.000 Arten) vor, die im Rahmen einer paneuropäischen Zusammenarbeit mit dem vorläufigen Namen European Reference Genome Atlas (ERGA) realisiert werden soll. Diese Initiative soll besseres Verständnis, Management und Wiederherstellung von biologischer Vielfalt und Ökosystemdienstleistungen fördern. Wissenschaftler*innen, Politiker*innen und interessierte Bürger*innen sind eingeladen, ihre Namen als Unterzeichner der Liste zur Unterstützung des ERGA…
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Leibniz-IZW-Luchsforschung erhält Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt
Das „Deutsche Artenschutzforschungsprojekt – Pardelluchs“ vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) wurde gestern als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Würdigung nahm Frau Prof. Christine Wrenzycki von der Universität Gießen vor. Wrenzycki ist stellvertretende Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates des Leibniz-IZW. Die Auszeichnung wird an vorbildliche Projekte verliehen, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. Der ausschließlich auf der iberischen Halbinsel vorkommende Pardelluchs (Lynx pardinus; Temminck 1827), ein auf Wildkaninchen spezialisierter Beutegreifer, wurde auf der „Roten Liste“ der bedrohten Arten von der Weltnaturschutzorganisation IUCN 2002 als vom Aussterben bedroht eingestuft, als der Bestand unter 100 Individuen abzurutschen drohte, und galt deshalb lange als…
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Generationenwechsel hilft Fledermäusen, mit der Erderwärmung Schritt zu halten
Viele Tierarten verändern aufgrund der Erderwärmung aktuell ihre Verbreitungsgebiete. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind bisher wenig bekannt, insbesondere bei Säugetieren. Ein internationales Wissenschaftlerteam unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) fand nun heraus, dass beim Großen Abendsegler, einer der größten einheimischen Fledermausarten, die Besiedlung weiter nördlich gelegener Überwinterungsgebiete über aufeinanderfolgende Generationen von Jungtieren – insbesondere jungen Männchen – erfolgt. Aufgrund seiner relativ hohen Fortpflanzungsrate und des starken Abwanderungsverhaltens der Jungtiere könnte es dem Großen Abendsegler leichtfallen, sich an die Erderwärmung anzupassen. Für Arten mit geringerer Fortpflanzungsrate und einem geringeren Abwanderungspotenzial der Jungtiere – die Mehrzahl der einheimischen Fledermausarten – könnte die Zukunft angesichts der fortschreitenden Erderwärmung nicht…
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Die Architektur von Synapsen erforschen
Prof. Dr. Fan Liu vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) erhält einen der begehrten ERC Starting Grants des Europäischen Forschungsrates (ERC). Die Wissenschaftlerin erhält für ihre hochinnovative Forschung zu den Interaktionen und der räumlichen Organisation des synaptischen Proteoms eine Gesamtförderung von bis zu 1,5 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Hirnfunktionen hängen entscheidend von der chemischen Neurotransmission an Synapsen ab, während umgekehrt neurologischen und psychiatrischen Störungen eine synaptische Dysfunktion zugrunde liegt. Synapsen bestehen aus mehr als 2.000 verschiedenen Proteinen, die räumlich in speziellen Proteinkomplexen organisiert sind. Wie sich jedoch diese Tausende von Proteinen selbst anordnen und zu funktionellen makromolekularen Maschinerien zusammensetzen, ist bisher nicht hinreichend verstanden. Das…
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Neuerscheinung: Buch zu Vereinbarkeit und Konflikt von Klima- und Artenschutz am Beispiel des Fledermausschutzes in Windkraftvorhaben
Windenergieanlagen verursachen in Deutschland eine hohe Zahl an Schlagopfern bei Fledermäusen, die potenziell zur Gefährdung der unter Naturschutz stehenden Arten führen können. Ein wirksamer Fledermausschutz ist daher für die Umsetzung einer ökologisch-nachhaltigen Energiewende, die sowohl die Ziele des Klimaschutzes als auch den Biodiversitätsschutz berücksichtigt, notwendig. Das von Christian Voigt (Abteilungsleiter für Evolutionäre Ökologie am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Leibniz-IZW) herausgegebene Buch „Evidenzbasierter Fledermausschutz in Windkraftvorhaben“ fasst den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu diesem Thema zusammen, präsentiert neue Ergebnisse und eröffnet Perspektiven für Lösungsansätze für diesen grün-grünen Konflikt. Das Buch ist im Verlag „Springer Spektrum“ erschienen und richtet sich in erster Linie an die beteiligten Interessengruppen im Arten- und Klimaschutz. Das Buch…
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Wissenschaft trifft Comic: Kinderbuch erzählt spannende Geschichte über das geheime Leben der Fledermäuse
Pünktlich zur 24. Internationalen Fledermausnacht am 29. und 30. August veröffentlicht das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) gemeinsam mit dem Sekretariat des Abkommens zur Erhaltung europäischer Fledermauspopulationen (UNEP/EUROBATS) ein Kinderbuch über das geheime Leben der Fledermäuse. Der Comic „Bonos Abenteuer: Die große Wanderung“ vermittelt auf unterhaltsame Weise wissenschaftliche Erkenntnisse zur Lebensweise der Fledermäuse, zu ihren jahreszeitlichen Wanderungen, ihren Navigationskünsten und ihrer Ernährung. Darüber hinaus sensibilisiert das Buch für die Gefahren durch den Einfluss des Menschen, dem die faszinierenden Flattertiere in der heutigen Zeit ausgesetzt sind. Es kann unter www.eurobats.org bezogen werden. Die Geschichte des Fledermaus-Comics handelt von den drei Freunden Bono dem Hasen, Gitti der Maus und Otto der…
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Etappensieg im Wettlauf gegen die Zeit: BioRescue-Team setzt mit erfolgreicher Eizellentnahme sein Programm zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns fort
Nach einer mehrmonatigen Verzögerung, die der weltweiten COVID-19-Pandemie geschuldet ist, setzte das BMBF-geförderte BioRescue-Projekt sein ehrgeiziges Programm zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns fort: Am 18. August 2020 entnahmen sie zehn Eizellen von den letzten beiden verbliebenen Individuen, den Weibchen Najin und Fatu, in der Ol Pejeta Conservancy in Kenia – der dritte Einsatz dieser Art. Mit großartiger Unterstützung durch den Kenya Wildlife Service und dem kenianischen Ministerium für Tourismus und Wildtiere bewältigte das Team des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und des tschechischen Safariparks Dvůr Králové erhebliche Herausforderungen, um diese wichtige Prozedur in solch kritischen Zeiten durchzuführen. Die nächsten Schritte des Programms – die Erzeugung und der Transfer von…
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Wenn es laut ist, wird Echoortung für Fledermäuse teuer
Mit Rufen im Ultraschallbereich können sich Fledermäuse hervorragend in der Dunkelheit orientieren und ihre Insektenbeute aufspüren. Rufen sie dabei lauter, erhöht sich die Reichweite der Echoortung. Lange galt, dass die Fledertiere dabei keine besondere Rücksicht auf ihr Energiebudget nehmen müssen. Die Rufe – so die gängige Meinung – kosten die Tiere im Flug so gut wie keine zusätzliche Energie, weil sie die dafür nötige Muskelbewegung einfach an den Flügelschlag koppeln. Wissenschaftler*innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) in Berlin zeigten nun, dass intensive Echoortung keineswegs gratis ist, sondern viel zusätzliche Energie kostet. Fledermäuse müssen deshalb einen Kompromiss zwischen Energieverbrauch und effektiver Echoortung finden und letztere sparsam einsetzen. Lautäußerungen sind…
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Windenergie und Naturschutz: Warum die Beteiligten einander kaum vertrauen und wie das zu ändern ist
Die Windenergie gehört zu den vielversprechendsten Formen erneuerbarer Energien. Jedes Jahr sind jedoch Windparks für den Tod von Hunderttausenden von fliegenden Tieren wie Fledermäuse verantwortlich, die mit den Rotorblättern von Windkraftanlagen kollidieren. Um einen konstruktiven Weg aus diesem grün-grünen Dilemma zu finden, müssten Unternehmen, die Windparks bauen und betreiben, Umweltexperten und Naturschützer miteinander kooperieren. Der Mangel an Vertrauen zwischen ihnen kann jedoch eine effektive und kreative Zusammenarbeit behindern. Wissenschaftler*innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) zeigten nun, dass gemeinsame Werte allein nicht ausreichen, um Vertrauen zwischen diesen Gruppen zu bilden. Einen stärkeren Einfluss auf die Zusammenarbeit haben Überzeugungen und Emotionen. Die Ergebnisse ihrer Analyse wurden jetzt in der Fachzeitschrift…